W oblężonym Przemyślu: kartki dziennika czasów Wielkiej Wojny (1914 - 1915)
Gespeichert in:
1. Verfasser: | |
---|---|
Format: | Buch |
Sprache: | Polish |
Veröffentlicht: |
Przemyśl
Południowo-Wschodni Instytut Naukowy
2010
|
Schlagworte: | |
Online-Zugang: | Inhaltsverzeichnis Abstract |
Beschreibung: | Zsfassung in dt. Sprache |
Beschreibung: | 245, [3] s., [8] s. tabl. il. (w tym kolor.). - Ill. 21 cm. |
ISBN: | 9788360374122 |
Internformat
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adam_text | SPIS TREŚCI
PRZEDMOWA
..........................................................................7
Wstęp
........................................................................................39
Pierwsze dni wojny
Podróż do Przemyśla:
10 VIII -16
IX
1914
r
.................41
Pierwsze oblężenie:
17
IX
- 8
X
1914
r
.................................55
Twierdza otwarta:
9
X
- 6
XI
1914
r
......................................85
Drugie oblężenie:
7
XI
1914 - 21
III
1915
r
...........................99
Rosyjskie rządy w twierdzy:
22
III
- 8
V
1915
r
................177
Wyjazd z Przemyśla
Powrót do Wiednia:
10
V
- 4
VI
1915
r
.........................205
INDEKS NAZWISK
..............................................................223
Streszczenie w języku niemieckim
.....................................227
INHALTSVERZEICHNIS
VORWORT.................................................................................7
Einleitung.................................................................................39
Die ersten Kriegstage
Die Reise nach
Przemyśl:
10.8. -16.9.1914..................41
Die erste Belagerung: 17. 9. - 8.10.1914..............................55
Die offene Festung: 9.10. - 6.11.1914.................................85
Die zweite Belagerung: 7.11.1914 - 21. 3.1915..................99
Russische Herrschaft in der Festung: 22. 3. - 8. 5.1915.....177
Abreise aus
Przemyśl
Rückkehr nach Wien: 10.5. - 4. 6.1915.........................205
PERSONENREGISTER ........................................................223
Inhaltszusammenfassung in deutscher Sprache ..............227
Ilka Künigl-Ehrenburg
(I.
von Michaelsburg) -Im bela¬
gerten
Przemyśl
Tagebuchblätter aus großer Zeit (1914 -1915).
Aus dem Deutschen von Anna
S
і
ci
а к
und Edward
Pietra¬
sz
ек.
Einleitung, Fussnoten und Bearbeitung von Stanislaw
Stępień.
Recherche und Beratung Frank Grelka, (hrsg.)
Wissenschaftliches Südost-Institut.
Przemyśl
2010.
Der militärische Charakter des Ersten Weltkriegs als Stellung¬
skrieg begünstigte die Entstehung literarischer Werke persönlicher
Natur wie Tagebücher, Erinnerungen und Stammbücher. In Me¬
moiren, Fotoalben, Zeichnungen und Kriegsmalereien, aber auch
Dokumentensammlungen und wissenschaftlichen Abhandlungen
spiegelte sich in den ersten Nachkriegsjahren die Erinnerung an das
Kriegserlebnis wider. Die ersten wurden noch während der noch
laufenden Kriegshandlungen verlegt. Die Autoren solcher Werke
nicht selten propagandistischer Natur glorifizierten das Heldentum
der eigenen Armee und der mit ihre verbündeten Streitkräfte, um
die These vom, gerechten Krieg zu stützen. Gemeinsam war ihnen
allen,
dass
sie Zeugnis ablegen wollten, von dem, was sie gesehen
und erlebt hatten. Eine ganze Reihe überlieferter Notizen beschre¬
iben Orte von strategischer Bedeutung für die Kriegsparteien. Zu
diesen gehört ohne Zweifel
Przemyśl,
die größte und modernste
Festung des Ersten Weltkriegs.
Bereits zu Beginn des 19. Jahrhunderts erkannten österreichi¬
sche Militärs die günstige Verteidigungsposition der Stadt. Nach
1850 wurde in
Przemyśl
die mächtigste Festung von Österreich-
Ungarn errichtet. Ausgestattet mit zwei Befestigungsringen aus
gegossenem Beton, Deckungsstellungen und Panzertürmen. Eisen¬
betondecken, Schnellschusskanonen sowie einem Militärflughafen
im Innern. Auf den Vorfeldern Stacheldrahtverhaue und an Stellen
von strategisch wichtiger Bedeutung wurden Minenfelder ange¬
legt Für die Ungarn war die Festung eine wichtige Verteidigungs¬
stellung in Richtung Karpaten und mit Blick auf Budapest.
227
Nach Ausbruch des Krieges rechnete Österreich-Ungarn mit
einem schnellen Sieg und warf gleich in den ersten Tagen eine rund
90.000-köpfige Armee an die Ostfront. Diese Armee sah sich aber
schnell in die Defensive gedrängt, und bereits am 3. September
musste die Österreicher die Hauptstadt ihres Kronlandes Galizien
- Lemberg - räumen, ehe das Oberkommando am 11. September
1914 den Rückzug an den San anordnete und sein Hauptquartier
von
Przemyśl
nach Neu
Sandez
verlegte. Die Festung
Przemyśl
sollte die größtmögliche Anzahl von Feinden binden, damit die
Mittelmächte ihre Streitkräfte neu ordnen und zur Gegenoffensive
vorbereiten konnten. So wurde die Festung zu einem selbstän¬
digen Militärstützpunkt mit 128.000 Soldaten, 14.000 Pferden
und 1010 Kanonen. Zur multinationalen Besatzung der Festung
gehörten - neben Polen, Juden, Österreichern und Ungarn - u.a.
auch Tschechen, Slowaken, Serben, Kroaten und Italiener. Mit
35 - 40.000 stellten die Ungarn die größte nationale Gruppe unter
den Festungsresidenten. Zum Garnisonskommandanten wurde
der erfahrene General Hermarm Kusmanek von Burgneustädten
berufen, sein Stellvertreter war General
Arpad Tamásy.
Während der Belagerung musste auch die Bevölkerung in der
Umgebung der Festung große Verluste hinnehmen. Noch vor Be¬
ginn der Kriegshandlungen wurde etwa 1.000 Hektar Wald gerodet,
21 Dörfer und 23 Höfe mit dem Ziel der Flurbereinigung für das
Artilleriefeuer abgebrannt. Ein Teil der Bevölkerung wurde nach
Tschechien und Mähren umgesiedelt, der Rest seinem Schicksal
überlassen. Hunderte Bauernfamilien kampierten ohne Dach über
dem Kopf unter unmenschlichen Bedingungen im Niemandsland
zwischen Forts und der russischen Verteidigungslinie, unter dem
Feuer beider Seiten, massenweise dem Hungertod und der Kälte
ausgesetzt.
Infolge dessen wuchs unter diesen Bevölkerungsteilen die
Sympathie für die Russen, nicht nur unter den Moskau-freundlich
eingestellten Ukrainern, aber auch in Reihen der Polen.
Unter dem Kommando von General
Radko
Dimitriewa ver-
228
sammelte sich Ende September 1914 die 3. russische Armee
mit 280.000 Soldaten unterhalb der Festung. Am 26. September
1914 schloss sie den Ring um
Przemyśl
und die Festung war ab¬
geschnitten. Der Belagerungsgeneral Szczerbaczow war aber für
Offensivhandlungen nicht ausreichend vorbereitet, mangelte es
doch an Artillerie schweren Kalibers. Er war überzeugt,
dass
er
angesichts der defensiven Haltung der Österreicher mit Hilfe der
Feldartillerie die Festung nehmen könnte und gab am 5. Oktober
1914 den Befehl zum Sturm. Der Angriff erfolgte von drei Seiten:
vom Norden auf die Forts
X
bis XII, vom Osten auf das Fort Sie-
dlieckie und vom Süden auf die Forts
IV
und
V.
Die Anstürmenden erreichten lediglich die ersten Stahldrahtver¬
haue. Nachdem die Russen am 8. Oktober erneute erfolglos die
Festung stürmen wollten, war General Szczerbaczow klar gewor¬
den,
dass
die Festung ohne schwere Artillerie nicht einzunehmen
war. Bis dahin hatte die russische Armee laut österreichischen
Quellen bereits 40.000, russischen Dokumenten zufolge bereits
20.000 Soldaten verloren. Nicht ohne Bedeutung war auch das
Heranrücken der Österreich-ungarischen Truppen unter dem Befehl
von General Svetozar Boroewitz, die am 9. Oktober die Belagerung
zunächst beendeten.
Die Russen zogen fortan einige Kilometer von
Przemyśl
nach
Osten ab. Während der 21tägigen Belagerung hatte die Festung
ihre Aufgabe erfüllt, band eine Viertelmillion russischer Solda¬
ten, die von der restlichen Ostfront abgezogen worden waren,
was Österreich-Ungarn Gegenoffensiven erlaubte. Durch das
Einbinden einer solch großen Anzahl von Soldaten wurde nicht
zuletzt auch die russische Offensive gegen Krakau und Schlesien
hinausgezögert. Nach dem Durchbruch der Blockade wurde der
Festungskommandant Kusmanek vom Kaiser mit dem Eisernen
Kreuz 1. Klasse dekoriert.
Nach der misslungenen Belagerung von
Przemyśl
gruppierten
die Russen ihre Streitkräfte neu und starteten eine neue Offensive
gegen die Mittelmächte. Da man von einer erneuten Belagerung der
229
Festung ausgegangen war, wurden die Lebensmittel- und Munition¬
svorräte aufgefüllt, die Stellungsgräben ausgebessert und verstärkt.
In Absprache mit dem Kommandanten rief die Stadtverwaltung
von
Przemyśl
am 3. November 1914 jene Zivilbevölkerung zum
sofortigen Verlassen auf, deren Aufenthalt in der Festung nicht
notwendig war. Es wurde entschieden, diese Bevölkerungsteile
mit der Bahn nach Mähren zu transportieren, wo, so wurde ihnen
versichert, sie ,Arbeit und Unterhalt finden würden.
Von den mehr als 55.000 Residenten vor dem Ausbruch des
Krieges verblieben weniger als 30.000, rund 2.000 waren in russi¬
sche Kriegsgefangenschaft geraten. Die Festungsbesatzung wurde
dennoch auf 135.000 aufgestockt. Das war der Entscheidung des
Oberkommandos geschuldet, nach der die Festung sich in einer
sog. aktiven Verteidigung üben und mit ständigen Ausbrüchen
um
Przemyśl
eine maximale Anzahl feindlicher Kräfte aufreiben
sollte.
Das russische Oberkommando begann die Festung mit der 3.,
8. und 11. Armee einzukreisen. Nach einiger Zeit verblieb nur
noch die 11. Armee unter Befehl von General Andriej Sieliwanow,
begleitet vom der 8. Infanteriedivision und zwei Schützendivisio¬
nen, zusammen weniger als 100.000 Soldaten. Die 3. Armee unter
Radko
Dimitriew hingegen marschierte nach Krakau ab, während
die 8. Armee von Aleksiej Brusilow die Karpaten-Front verstärk¬
te. Die Belagerungsarmee wurden von 300 Artilleriegeschützen
unterstützt. Im Vergleich zur ersten Belagerung beschlossen die
Russen, ihre Taktik zu verändern. Anstatt Anstalten zum Sturm
der Festung zu machen, wurde beschlossen, diese einer völligen
Blockade auszusetzen und infolge des Hungers die Verteidiger
zur Aufgabe zu zwingen. Demnach wurde die Festung mit einem
doppelten Ring aus Schützengräben und Stahlverhauen umschlos¬
sen und man beschränkte sich auf den Beschuss ausgewählter
Artilleriestellungen. Seit Dezember 1914 versuchten zudem
russische Flieger verschiedene Teile der Festung und der Stadt,
vor allem die Brücken, aus der Luft zu beschießen.
230
Die Festungsbesatzung versuchte mehrmals Ausbrüche zum Zie¬
le der Aufklärung, der Feinderkennung und des Widerstandes, aber
vor allem um den Kontakt mit der 3. österreichischen Armee, die
in der Umgebung von
Sanok
operierte, herzustellen. Diesen Aus¬
brüche war aber nicht der erwartete Erfolg beschert und so wurde
beschlossen, die Vorräte der Festung zu rationieren und auf Hilfe
von außen zu warten. Die Folge war,
dass
die Vorräte unaufhaltsam
zu Ende gingen, dazu starteten die Russen seit Januar 1915 verstärk¬
te Angriffe an den nordwestlichen Frontabschnitten. Mittlerweile
war schwere Artillerie eingetroffen mit der General Seiiwanow mit
gewissen Erfolg österreichische Positionen beschoss.
Der Mangel an Lebensmitteln und an Artikeln des täglichen
Gebrauchs durch die russische Belagerung machte sich bereits
im Dezember 1914 bemerkbar. Es häuften sich Fälle von Requ¬
irierungen zugunsten der Armee, so wurden etwa Anfang Januar
1915 sämtliche Pferde, die noch in
Przemyśl
geblieben waren,
beschlagnahmt und zur Schlachtung freigegeben.
Die Zivilbevölkerung war nur unzureichend über die tatsächli¬
che Lage der Festung unterrichtet. Das war Folge des Verbots des
Austausches von Informationen über die Lage an der Front, das aus
Furcht vor russischen Spionen und Ausschreitungen in der Stadt
vom Garnisonskommando angeordnet worden war.
Seit dem 9. Februar begannen die Russen mit dem ständi¬
gen Beschuss der Festung, bis zum 15. März wurden rund 300
Bomben auf das Gebiet der Festung geschossen, darunter trafen
rund 100 die Stadt. Einschläge wurden vor allem auf der Jagiel-
lońska-Str.,
der 3-go Maja-Str., der Grunwaldzka-Str. sowie auf
der Dworski-Str. gezählt, es gab zahlreiche Opfer und Verletzte
unter der Zivilbevölkerung. Epidemien wie Cholera und Typhus
wurden zu einem ernsthaften Problem während der Belagerang¬
szeit, da die Festung anfangs unter den schlechten sanitären
Bedingungen litt.
Zu den Ansteckungskrankheiten kam der Hunger, der im Winter
1915 seinen Höhepunkt erreichte. Auf den Straßen waren Soldaten
231
zu beobachten, die Einwohner um Lebensmittel baten, welche die¬
se selbst nicht mehr besaßen, es kam sogar zum Hungertod. Dem
Pferderatter wurden Sägespäne zugemischt, eine sehr begehrte
Ware waren Hunde und Katzen, sogar Krähen wurden verspeist.
Die Desertionen auf die Seite des Feindes häuften sich. Es verbre¬
iteten sich Gerüchte und Vorwürfe des Verrats und der Spionage,
jeder wurde verdächtigt, sogar die eigene Armeeführung.
Die Garnisonsbesatzung konnte mit einer Befreiung nicht mehr
rechnen, als Ende Dezember 1914 die 3. Armee unter Brusilow
eine Offensive gegen die 3. Armee von General Boroewitz star¬
tete und bei
Jarosław
das 111. österreichische Korps vernichtend
schlug. Dadurch sahen sich die Österreicher zum Rückzug bis an
die Karpaten gezwungen, gleichzeitig gelang es der k.u.k.-Armee
in Mittelgalizien nicht, die Front am Fluss
Dunajec
zu durchbre¬
chen. Angesichts dessen entschied sich der Festungskommandant
zum Ausbruch, der aber in der Nacht vom 18. auf den 19. März
1915 mit einer Niederlage endete. Es blieb nur die Kapitulation von
Przemyśl,
zu der sich die Armeerührung am 21. März entschied
und darauf verwies,
dass
die Kräfte der Besatzung erschöpft seien
(nur noch 30 % der Soldaten seien zum Kampf bereit), ebenso
die Vorräte, dazu käme der Mangel an warmer Kleidung und
Uniformen für die Soldaten, ganz zu schweigen von dem gesun¬
dheitlichen Zustand der Garnisonstruppen, die in den kalten und
feuchten Forts stationiert waren.
Nach Erhalt des Generalstabbefehls, bei Übergabe der Festung
Kriegsgerät und Tagesmunition zu vernichten, erließ der Festung¬
skommandant Kusmanek den letzten Befehl an die Soldaten und
informierte sie über die Kapitulations-Entscheidung. In der Nacht
vom 21. auf den 22. März 1915 verfeuerten sämtliche Fortbatterien
ihre gesamte Munition. Danach wurden die Kanonen und Haubitzen
und Granatwerfer zerstört. Fünf Brücken wurden gesprengt (vier
Stahlbrücken über die Flüsse San und
Wiar
und eine hölzerne San-
Brücke) sowie die Munitionslager in Zasanie, schließlich die Forts.
Radioanlagen und das Telefonnetz auf dem Feld wurden demon-
232
tiert.
Rohöl, Benzin sowie Spiritus wurden in den San gegossen,
ertränkt wurde auch kleineres Kriegsgerät und ein bedeutender
Teil der Munition. Sämtliche Armeeunterlagen sowie Geld aus der
Festungskasse und Wertpapiere wurden verbrannt.
Przemyśl
kapitulierte am 22. März 1915 nach 137 Tagen der
Belagerung. Um 10 Uhr marschierten russische Truppen in die
zerstörte Festung ein. In russische Gefangenschaft gerieten neun
Generäle (Kusmanek,
Tamásy, Waitzendorfer,
Nicki, Weber,
Komma, Kaltnecker, Kloiber, Seide), 93 Stabsoffiziere, 2.593
Offiziere sowie 117.000 Soldaten der k.u.k. Streitkräfte. Außer
den Armeeangehörigen wurden auch noch 4.000 Zivilisten aus
Przemyśl
und Umgebung nach Russland deportiert.
General
Leonid
Artamonow wurde nach der russischen Ein¬
nahme von
Przemyśl
Festungskommandant, ehe er nach seiner
Abberufung am 11. April 1915 vom General Sergiej Delwig ersetzt
wurde. Der russischen Herrschaft in der Festung standen die po¬
lnischen und ukrainischen Einwohner, trotz eines im Allgemeinen
korrekten Benehmens der Besatzungsmacht, feindlich gegenüber.
Tragische Folgen hatte die russische Okkupation für die jüdische
Bevölkerung, die noch in den ersten Tagen des Mai 1915 laut
einer Anordnung des Vorstehers im Kreis
Przemyśl,
Gardeleut¬
nant Kiriakow, nicht nur die Festung, aber den gesamten Kreis
verlassen mussten. Zusammen mit der russischen Armee traf auch
die russische Geheimpolizei in der Festung ein, die sogenannte
Ochrana,
die in
Przemyśl
ein Netz von Agenten knüpfte und das
gesamte gesellschaftliche Leben der Stadt kontrollierte. Daher
konnte es nicht verwundern,
dass
die Befreiung der Festung am
3. Juni 1915 durch die alliierten deutsch-österreichische Truppen
von der Bevölkerung von
Przemyśl
mit großer Erleichterung
und Enthusiasmus begrüßt wurde. Die Befreiung der Festung
Przemyśl
wurde in Wien, der Hauptstadt der k.u.k. Monarchie,
festlich gefeiert.
233
Gräfin
Ilka
Künigl-Ehrenburg, die in der Festung freiwillig als
Krankenschwester im Feldsanitätsdienst arbeitete, notierte diese
Ereignisse in ihr Tagebuch, Bereits 1915 gab sie das Tagebuch mit
dem Titel Im belagerten
Przemyśl.
Tagebuchblätter aus großer Zeit
unter dem Pseudonym
I.
von Michaelsburg heraus. Die Autorin
war eine deutschsprachige Schriftstellerin, die aus der Habsburger
Monarchie stammte.
Zu ihrem Lebenslauf war bislang nur wenig bekannt. Die
deutschsprachigen Enzyklopädien und Literaturlexika nennen
nur ihre literarisches Pseudonym, Geburtstag und
-ort
sowie die
Liste ihrer Publikationen. Fragmentarisch sind allerdings Angaben
zu ihrer Herkunft, die Kindheit der Künigl, ihr Leben nach dem
Krieg sowie das Todesdatum überliefert. Zur Vorbereitung der
polnischen Auflage der Erinnerungen von
Ilka
Künigl-Ehrenburg
wurden zusammen mit dem deutschen Historiker Frank Grelka
Recherchen in deutschen, österreichischen und italienischen
Archive unternommen. So konnte eine ganze Anzahl neuer bio¬
graphischer Daten akquiriert werden, als besonders spektakulär
erwiesen sich bald die Umstände des Ablebens der Autorin. Der
nun ergänzte Lebenslauf der Autorin ist nicht nur hilfreich für die
zugrundeliegende Publikation, sondern auch literaturwissenscha¬
ftlich erwähnenswert.
Wer war also die Autorin des Tagebuchs aus der Zeit der
Belagerung der Festung
Przemyśl
durch russische Truppen in
den Jahren 1914 bis 1915? Sie wurde am 19. November 1881
in
Trient
(italienisch:
Trento) in
Österreich-Ungarn im heute zu
Italien gehörenden Südtirol geboren. Ihr Mädchenname lautet
Markl, über ihre Eltern ist nichts bekannt, dennoch gehörten die¬
se wohl der wohlhabenden Schicht an, da sie ihrer Tochter eine
gute Ausbildung sichern konnten. Ihre Kindheit verbrachte sie in
Marburg, welches seinerzeit als Teil der Provinz Steiermark zur
k.u.k. Monarchie gehörte, eine reiche Stadt mit langer Tradition
(urkundlich bereits im Jahre 1147 erwähnt), an der wichtigen
Eisenbahnlinie von Wien nach
Triest
gelegen. Nach 1918 ging
234
Marburg im Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen auf,
heute heißt die Stadt Maribor und gehört zu Slowenien.
Sie heiratete den Grafen Emil Künigl-Ehrenburg, der dem
alten Adelsstamm der Künigl entstammt, dessen Wurzeln bis in
das 12. Jahrhundert zurückreichen. Stammsitz der Künigl war
das Schloss Ehrenburg in Südtirol. Vor Ausbruch des Ersten
Weltkriegs lebte das Ehepaar zusammen in Wien, mit Beginn des
Krieges wurde der Ehemann im August 1914 einberufen und als
Sanitätsoffizier in das Festungsspital
Przemyśl
abkommandiert.
Ilka
Künigl-Ehrenburg wollte ihren Mann begleiten und wandte
sich an das Militär mit der Bitte, sich als Hilfspflegerin in der
Festung aufzuhalten.
Mit einer Erlaubnis erreichte die Gräfin bereits am 7. September
Przemyśl,
wo sie sich zur Arbeit beim Roten Kreuz meldete. Sie
wurde dem provisorisch eingerichteten Kriegsspital zugewiesen,
das sich im gerade neu erbauten Gebäude des griechisch-katholi¬
schen Priesterseminars an der Basztowa-Str. befand. Ihr Ehemann
war hingegen im Festungsspital am Ausgang der
Słowacki-Str
beschäftigt. Sie mieteten in einer Wohnung in einem Privathaus
in der
Franciszkańska-Str.
Das Ehepaar Künigl-Ehrenburg hatte
einen Diener im Haus, der gleichzeitig Offiziersbursche von Emil
Künigl war, vermutlich ein Deutscher aus Österreich, denn aus
dem Tagebuch geht hervor,
dass
die Autorin mit ihm ausschließlich
deutsch sprach.
Ilka
Künigl war bei Ausbruch des Krieges eine
junge Frau von gerade einmal 22 Jahre und kinderlos. Aus der
Lektüre ihrer Erinnerungen geht hervor,
dass
ihr Vater zu jener
Zeit bereits nicht mehr lebte, weil ihn nur einmal und im Hinblick
auf die eigene Kindheit erwähnt. Häufiger indes schreibt sie über
ihre Mutter, die seinerzeit in Teschen lebte.
Während ihres Aufenthaltes in
Przemyśl
versorgte Uka Küni¬
gl-Ehrenburg verwundete österreichische Soldaten und in freien
Momenten war sie bemüht, Land und Leute kennen zu lernen.
Von
Przemyśl
als Stadt war sie begeistert und liebte insbesondere
den Panoramablick hinab vom Schlossberg in das Tal des San. Sie
235
sprach selbst von einer der schönsten Plätze in Europa und spa¬
zierte im Park und durch die Altstadt. Empfanglich war sie auch
för
die unterschiedlichen Nationalitäten unter den Einwohnern der
Stadt, den Polen, Ukrainern und Juden. Sie besuchte katholische
und griechisch-katholische Kirchen, Synagogen sowohl der ortho¬
doxen wie reformierten jüdischen Gemeinde in
Przemyśl.
Zwar
sprach sie kein Polnisch, aber im Galizien jener Zeit war es nicht
ungewöhnlich, sich auf Deutsch zu verständigen.
Nach Übergabe der Festung an die Russen blieben sie und
ihre Mann noch einige Zeit lang in
Przemyśl. Emil
Künigl ar¬
beitete weiter im Spital, in dem sich immer noch verwundete
österreichische Soldaten befanden. Erst nach der Evakuierung
der Verwundeten nach Russland wurde er am 19. April 1915 in
ein Kriegsgefangenenlager eingewiesen.
Ilka
Künigl erlaubte die
Russen die Rückkehr nach Österreich und so kehrte sie am 14.
Mai 1915 über Lemberg, Kiew und Rumänien zurück nach Wien.
Ihr Interesse an
Przemyśl
blieb allerdings wach, so notierte sie
etwa am 4. Juni 1915, dem Tag der Befreiung der Festung durch
deutsch-österreichische Truppen, in ihr Tagebuch:
Die Glocken läuten, die Fahnen wehen, Musik braust durch die
Gassen. Die Menschen auf der Straße lachen und Weiner. Meine
Augen sind feucht. [...]lch gehe durch die Menge wie eine Trau¬
mverlorene! Wir haben
Przemyśl
wieder -du A.-ADa sieht man
elegante Polinnen neben dem schwarzem
Kaftan
des polnischen
Juden. Heute ist ihr großer Feiertag vor allen anderen.
Das Tagebuch über ihren Aufenthalt in
Przemyśl
veröffen¬
tlichte sie schon wenige Monate nach ihrer Rückkehr nach Wien.
Es erschien bereits Ende 1915 bei dem bekannten Leipziger
Verlagshaus
„CF. Amelangs
Verlag und wurde der literarische
Erstling der Gräfin Uka Künigl-Ehrenburg. Es war vermutlich ein
gelungenes Debüt, so erschien bereits im darauffolgenden Jahr
in demselben Verlag ihre Novellensammlung: Du heilig Meer!
Novellen von der österreichischen
Adria.
In den nächsten Jahren
erschien die Romanerzählungen Der Weg zur Erde (Wien 1917)
236
und Das Buch vom Glück (Leipzig 1919). Alle ihre Werke ve¬
röffentlichte sie unter ihren Pseudonym
I.
von Michaelsburg in
Anspielung auf einen weiteren Besitz der Familie Künigl - die
Michaelsburg, unweit von Kiens in St. Lorenzen gelegen.
Ilka
Künigl-Ehrenburg ist ebenfalls Autorin von vier lyrischen
Liedern: Reicher denn Indiens Schätze, Meiner Kindheit Lied,
Ich weiß es... sowie Am Wege. Die Musik komponierte Sepp
Amschl und gab sie 1923 und dem Titel Vier Lieder in einem der
Hefte einer Serie mit Eigenkompositionen, die in Graz unter dem
Obertitel Zwölf Lieder für eine Singstimme mit Klavierbegleitung
erschienen, heraus.
Nach der Rückkehr des Mannes aus russischer Kriegsgefangen¬
schaft lebte das Ehepaar in den Nachkriegsjahren im Dorf
Lana in
der Nähe von Meran (italienisch: Merano) in der Provinz Bozen.
Der Ort gehörte zu jenem Teil Südtirols der infolge des Frieden¬
svertrags von
Saint-Germain an
Italien fiel. Bis 1926 wohnten
sie in
Lana,
ehe sie 1926 aus unbekannten Gründen nach Graz
umzogen. Bekannt ist hingegen,
dass
Ilka
Künigl seit den dreißiger
Jahren des letzten Jahrhunderts mit ernsthaften gesundheitlichen
Problemen zu kämpfen hatte, möglicherweise verschlechterte
sich ihr Zustand mit dem Ableben ihres Ehegatten. Die Ärzte
diagnostizierten eine fortgeschrittene Demenz sowie [...] einen
fortschreitenden Verlust des Kontaktes mit der Wirklichkeit. 1937
wurde sie in die psychiatrische Landes-Heil- und Pflegeanstalt in
Hall in Tirol eingeliefert.
Laut den Unterlagen des Klinikarchivs von Hall in Tirol verstarb
sie dort am 18. September 1940. Weiterhin ist dort nachzulesen,
dass
Ilka
Künigl-Ehrenburg im Rahmen der Aktion
T
4 des NS-
Staates zur Reihe der todgeweihten Patienten der Anstalt von Hall
gehörte. Die Liste mit ihrem Namen lagert heute im Landesarchiv
von Tirol zu Innsbruck. Sie war für die Euthanasie am 10. Dezember
1940 vorgesehen, doch sie kam den Nationalsozialisten zuvor und
verstarb knapp drei Monate zuvor. Hätte sie noch im Dezember
1940 gelebt, wäre sie im Einklang mit der erwähnten Patientenliste
237
mit dem ersten Transport von der Heil- und Pflegeanstalt in Hall
in die Tötungsanstalten von Hartheim und Niedernhart abtran¬
sportiert worden. In den Jahren 1940 bis 1942 verlieren auf diese
Weise 233 Patienten aus Hall auf diese Weise ihr Leben, insgesamt
wurden im Rahmen der, Aktion E auf dem Gebiet Österreichs in
Hartheim allein zwischen Dezember 1940 und Ende 1941 18.269
Menschen ermordet.
*
Beachtlich sind die Erinnerungen der Gräfin
Ilka
Künigl-
Ehrenburg an ihren Aufenthalt im belagerten
Przemyśl
in vielerlei
Hinsicht. Zunächst einmal verfügte die Schriftstellerin über ein
großes literarisches Talent und eine präzise Beobachtungsgabe.
Obgleich emotional im Stil, war die Künigl doch stets bemüht, alles
das niederzuschreiben, was sie sah und erlebte. Ihre beinahe tägli¬
chen Tagebucheintragungen entstanden in dem besonderen Umfeld
von Krieg und Leid, in einer von der russischen Armee belagerten
Festung, abgeschnitten von der Welt, Tag und Nacht betäubt von
den Einschlägen schwerer Artillerie und vom Beschuss russischer
Artilleriegranaten. In der Festung war mit fortschreitender Dauer
der Belagerung der Hunger und der Tod ein täglicher Begleiter.
Ilka
Künigl-Ehrenburg beschrieb sowohl die allgemeine Lage
der belagerten Stadt wie persönliche Angelegenheiten. Ihr ging
es darum zu beschreiben, was der jeweilige Tag mit sich brachte,
so heißt es in ihren Aufzeichnungen: Manches davon, dieses und
jenes Gerücht, das uns gestern zuflog, ist heute nicht mehr wahr.
Und doch will ich es nicht unterdrücken, nicht weglassen, denn es
hat gestern unserem Herzen neue Spannkraft verliehen.
Manches davon, dieses und jenes Gerücht, das uns gestern
zuflog, ist heute nicht mehr wahr. Und doch will ich es nicht unter¬
drücken, nicht weglassen, denn es hat gestern unserem Herzen
neue Spannkraft verliehen.
Dieses Tagebuch ist ein hervorragendes Dokument über die ze¬
itgenössische Stimmung in der Gesellschaft der k.u.k. Doppelmo¬
narchie, darunter der galizischen Polen in entscheidenden Phasen
238
des Großen Krieges. Dazu gehörte die anfängliche Euphorie und
der weitverbreitete Glaube, der Krieg würde das Unrecht in den
zwischenmenschlichen wie in den Beziehungen zwischen Klassen
und Nationen ausmerzen und die Welt würde sich zum Besseren
wenden. Auch die Autorin erliegt, wie die Mehrheit der österreichi¬
schen Untertanen, völlig dieser Stimmung und beschreibt bewegt
die Stimmung der ersten Kriegstage in der Hauptstadt Wien:
Noch nie habe ich - schreibt sie - Wien so schön gesehen, wie
in diesen großen Tagen. Der Rausch der Begeisterung flammt
durch die ganze Stadt und trägt alles mit sich fort, alt und jung,
arm und Reich, hoch und niedrig. Man kennt keine Rang- und
Klassenunterschiede mehr, jeder ist Volk und verlangt nichts Bes¬
seres zu sein. Alle Straßen sind beflaggt. Jeden Abend drängen
sich unabsehbare Menschenmengen vor der Hofburg, die dem
Kaiser zujubeln wollen. Erzherzoge mischen sich in Zivil unter
die Volksmenge,
warden
erkannt und stürmisch gefeiert.
Durch alle Straßen von der Hofburg bis zum Kriegsministerium
und der deutschen Gesandtschaft
brast
das „Gott erhalte , das
„Heil dir im Siegerkranz , mit der Wacht am Rhein . Fremde
Menschen, die sich nie vorher gesehen, schütteln sich die Hände,
Freudentränen in den Augen. Jeder brennt darauf, sein Scher-
flein beizusteuern, Geld und alle möglichen Spenden fließen in
Strömen. Die alten Weiblein aus dem Versorgungshaus bringen
ihre letzten kostbar gehüteten Schätze, ein paar zarte Kaffeescha¬
len aus Alt - Wiener Porzellan. Und wir sehen überrascht und
gerührt, wie reich wir sind, wie reich an Gut und wie reich an
goldenen Herzen.
In ähnlicher Weise nimmt seinerzeit
Wincenty Daniec,
ein
Rechtsanwalt im unweit von
Przemyśl
gelegenen
Rzeszów
die
Kriegsbegeisterung war.
Wincenty
Daniec:
Die Siegesgewissheit ist überall riesengroß. Wir reißen uns
gegenseitig die Zeitungen aus den Händen, die mehrmals täglich
erscheinen und sind häufig am Bahnhof [von
Rzeszów,
S.S.] durch
den täglich einige Dutzend Züge nach Norden und Osten abfah-
239
ren. Immer wieder
verabschieden wir die Abreisenden mit einem
Hurra! Die Soldaten grüßen zurück und aus ihren Gesichtern
spricht Freude und Zuversicht. Die Waggons sind beschrieben
mit Texten wie: „Jeder
Schuss
ein
Rus
, „Alle Russen und Serben
müssen sterben , „Expresszug nach Moskau - Petersburg , und
tausende andere [...] Deutsche und Ungarn fragen ohne Unterlass,
ob es noch weit sei bis zum Russen. [...] Zur ersten Rekrutierung
erschienen 98 %, obwohl nur mit 50 % gerechnet worden war, in
dem Glauben, den Rest müsste man mit Hilfe der Gendarmerie
auftreiben. In diesem Zusammenhang stellte sich heraus,
dass
die Polen in
punkto
Pflichtbewusstsein den anderen Völkern der
Monarchie in nichts nachstanden.
Tag und Nacht - notiert Gräfin
Ilka
Künigl-Ehrenburg - rollen
blumengeschmückte Militärtransporte. Auf den Vorstadtbahn¬
höfen, überall dort wo man an den Zug heran kann, stehen viele
hunderte und umdrängen die Wagen. Jeder kommt, die Hände voll
Zigaretten, Esswaren, Feldpostkarten, Heiligenbildern,
j
eder
will
als erster die Soldaten beschenken. Der alte Stammgast dort, aus
dem Pilsner Bräu, vergisst seiner Leibesfülle und läuft mit den
Bierkrügeln hin und her, wie der jüngste Pikkolo..[...] Daneben
steht eine elegante junge Frau mit einem Riesenkorb voll prächti¬
ger roter Rosen.
A uch
ihr strecken sich hunderte Hände entgegen,
die Feldmützen sind schon über und über geschmückt mit jungem
Tannenbruch, Eichenlaub und allen möglichen Blumen; die Rose
findet doch noch ihren Platz.
Die Wirklichkeit des Krieges aber wirkte desillusionierend und
so notierte der erwähnte Anwalt aus
Rzeszów
nachdenklich:
Die Momente des Erfolgs waren kurz und dauerten nur die
ersten Wochen des August 1914 an, als es uns schien, uns stünde
ein Triumphzug der österreichischen Truppen bis nach Moskau
vor uns und
dass
dieser höchstens drei Monate dauern würde!
Die Brutalität des Krieges, abgebrannte Dörfer, zerbombte
Städte, Hunger, die ansteigende Zahl an Gefallenen und Verwun¬
deten, die unter den Augen von Gräfin Künigl-Ehrenburg der
240
Krankenschwester im Feldsanitätsdienst verstarben, bewirkten,
dass
sie nach einiger Zeit in ihr Tagebuch schreibt: Der Krieg ist
doch etwas ganz anderes, als ich gedacht hatte. Nie zweifelt sie
aber an der gerechten Sache der Mittelmächten und so notiert sie
etwa: Wie furchtbar ist dieses Ringen. Dieses Blutopfer von He¬
katomben. [...] Und doch, Herr, sieh auf unsere Hände, sie sind
rein. Nicht unsere die Schuld - !
Besonders bewegt sie die menschliche Tragödie des Krieges,
sowohl die der an die Front geschickten Soldaten wie der örtlichen
Bevölkerung, vor allem die Kinder können mit ihrem Mitleid
rechnen. Sie rührt das Schicksal der Juden von
Przemyśl
und de¬
ren gesellschaftliche Entfremdung und so stellt sie sich selbst die
Frage: Ob in die bleichen, unbewegten Judengesichter ein warmer
Blutstrom der Freude steigen wird, wenn Gott uns siegen lässt?
Mit Hingabe erfüllt die Gräfin ihre Aufgaben im Krankenhaus,
sie assistiert den Ärzten, munterte Verwundete und Sterbende
gleichermaßen auf. Dem Feind gegenüber fühlte sie keinen
Hass
oder gar Verachtung. Während der Besatzung von
Przemyśl
durch
die rassische Armee liest sie den Roman eines der herausragenden
russischen Schriftsteller, Lew
Tołstoj.
Die russischen Soldaten ob¬
serviert sie mit großer Objektivität und macht in ihrem Verhalten
während des Besatzung sowie positive wie negative Eigenschaften
aus. Das war Teil ihrer Erfahrung als freiwillige Krankenpflegerin
im Frontspital, wo verwundete Soldaten nebeneinander lagen, die
zuvor gegeneinander gekämpft hatten und sich nun freundlich über
das gemeinsame Schicksal unterhielten. Vergleichbare Beispiele
von Ritterlichkeit werden für den Zweiten Weltkrieg vergeblich
gesucht. Ein weiterer Grund um das Tagebuch der
Ilka
Künigl-
Ehrenburg zum ersten Mal in polnischer Sprache zu verlegen.
Das Tagebuch der
Ilka
Künigl-Ehrenburg wurde bisher nicht in
die polnische Sprache übertragen und war deshalb den Historikern
der Geschichte der Festung
Przemyśl
weitgehend unbekannt. Die
Originalvorlage war in keiner Bibliothek von
Przemyśl
erhätlich.
241
Ebenso wenig in den zentralen wissenschaftlichen Bibliotheken,
abgesehen von einem Exemplar in der Jagiellonen-Bibliothek
zu Krakau. Während eines Forschungssemester am Max-Planck
Institut für ethnologische Forschung in Halle an der Saale wur¬
de in der Deutschen Nationalbibliothek Leipzig eine Kopie des
deutschsprachigen Originals erworben, um es zu übersetzen und
erstmals auf Polnisch zu verlegen. Die Übersetzungsarbeiten wur¬
den von Prof. Dr. Edward Pietraszek begonnen, der 2004 einige
Fragmente in der Zeitschrift ,Studia
Przemyskie
veröffentlichte.
Leider wurde die Arbeit an der Übersetzung durch den plötzlichen
Tod von Prof. Pietraszek unterbrochen. Dr. Anna Siciak hat die
Übersetzung fortgesetzt und im Auftrag des Wissenschaftlichen
Südost-Instituts vollendet.
Die gesamte Übersetzung wird begleitet von einer ausführlichen
Einleitung in den historischen Kontext des Tagebuchs. Für die best¬
mögliche Rezeption des Tagebuchs wurde für den Übersetzungstext
ein umfangreicher wissenschaftlicher Apparat mit zahlreichen
Anmerkungen erarbeitet. Dazu gehörte die Recherche nach Daten
zur Biographie der Autorin, die soweit als möglich ergänzt. Dabei
konsultierten wir unsere deutschen Mitarbeiter Klaus Bachmann,
Stanislav
Baran
und Frank Grelka, die das Projekt darüber hinaus
mit redaktionellen Anmerkungen unterstützen. Wir möchten uns an
dieser Stelle auch bei
Marek Tyczka,
Μ. Α.
bedanken, der uns nach
Abschluss seines Germanistikstudiums während eines Praktikums
in unserem Institut bei Übersetzungsarbeiten zur Seite stand. Ein
besonderes Dankeswort richten wir an die Adresse der Stiftung
für Deutsch-Polnische Zusammenarbeit in Warschau, ohne deren
Unterstützung die Herausgabe dieser Publikation nicht möglich
gewesen wäre.
Przemyśl,
15. Dezember 2009
Dr.
STANISŁAW STĘPIEŃ
Aus dem Polnischen von Dr. FRANK GRELKA.
242
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spelling | Künigl-Ehrenburg, Ilka von 1881-1940 Verfasser (DE-588)123291178 aut Im belagerten Przemysl W oblężonym Przemyślu kartki dziennika czasów Wielkiej Wojny (1914 - 1915) Ilka Künigl Ehrenburg (I. von Michaelsburg) Przemyśl Południowo-Wschodni Instytut Naukowy 2010 245, [3] s., [8] s. tabl. il. (w tym kolor.). - Ill. 21 cm. txt rdacontent n rdamedia nc rdacarrier Zsfassung in dt. Sprache Künigl-Ehrenburg, Ilka von 1881-1940 (DE-588)123291178 gnd rswk-swf Geschichte 1914-1915 gnd rswk-swf Weltkrieg 1914- bsbaltswk Przemyśl bsbaltswk Krankenschwester (DE-588)4032826-0 gnd rswk-swf Belagerung von Przemyśl (DE-588)4398747-3 gnd rswk-swf Erster Weltkrieg (DE-588)4079163-4 gnd rswk-swf (DE-588)4133254-4 Erlebnisbericht gnd-content (DE-588)4058900-6 Tagebuch 1914-1915 gnd-content Erster Weltkrieg (DE-588)4079163-4 s Belagerung von Przemyśl (DE-588)4398747-3 s Krankenschwester (DE-588)4032826-0 s Geschichte 1914-1915 z DE-604 Künigl-Ehrenburg, Ilka von 1881-1940 (DE-588)123291178 p Digitalisierung BSB Muenchen 2 application/pdf http://bvbr.bib-bvb.de:8991/F?func=service&doc_library=BVB01&local_base=BVB01&doc_number=025097139&sequence=000003&line_number=0001&func_code=DB_RECORDS&service_type=MEDIA Inhaltsverzeichnis Digitalisierung BSB Muenchen 2 application/pdf http://bvbr.bib-bvb.de:8991/F?func=service&doc_library=BVB01&local_base=BVB01&doc_number=025097139&sequence=000004&line_number=0002&func_code=DB_RECORDS&service_type=MEDIA Abstract |
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