Oberbayerisches Landrecht - BSB Cgm 1506:

Ludwig IV., genannt "der Bayer" (reg. 1294-1347 als Herzog von Bayern, seit 1314 als röm.-dt. König, seit 1328 als Kaiser) strebte ab 1334 die Verwirklichung der Reichseinheit für den von ihm und seinen vier älteren Söhnen beherrschten Landesteil Oberbayern an. Im Zuge dessen erließ er das...

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Bibliographische Detailangaben
Format: Manuskript Buch
Sprache:Middle High German
Online-Zugang:Volltext // Exemplar mit der Signatur: München, Bayerische Staatsbibliothek -- Cgm 1506
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Zusammenfassung:Ludwig IV., genannt "der Bayer" (reg. 1294-1347 als Herzog von Bayern, seit 1314 als röm.-dt. König, seit 1328 als Kaiser) strebte ab 1334 die Verwirklichung der Reichseinheit für den von ihm und seinen vier älteren Söhnen beherrschten Landesteil Oberbayern an. Im Zuge dessen erließ er das "Oberbayerische Landrecht", eine für alle Gerichte seines Geltungsbereichs verbindliche schriftliche Rechtsordnung. Das Gesetzeswerk wurde 1335/36 formuliert und 1346 erweitert. Es zählt zu den bedeutendsten Dokumenten territorialer Rechtsetzung im spätmittelalterlichen Reich. Während im oberbayerischen Herzogtum südlich der Donau fortan nach der "Buchsag" des Kaisers gerichtet wurde, stützte sich die Rechtsprechung in Niederbayern weiterhin auf das "Folg-Frag-Recht"-Verfahren. Erst unter Herzog Maximilian I. von Bayern (reg. 1597-1651, seit 1623 als Kurfürst) wurde 1616 die Rechtseinheit im Herzogtum Bayern eingeführt. Das "Oberbayerische Landrecht" enthält Bestimmungen über Verfahrensrecht, materielles Recht und Polizeirecht. Hervorzuheben sind seine sachliche Gliederung und große Praxisorientiertheit als Leitfaden und Handbuch für den täglichen Gerichtsgebrauch. Das vorliegende Exemplar entstand um die Mitte des 14. Jahrhunderts und gilt als Gebrauchsexemplar des Stadtgerichts München. Die in mittelbairischer Mundart und gotischer Minuskel (Buchschrift) verfasste Handschrift ist mit einer Bildinitiale des Kaisers auf Goldgrund ausgestattet und größtenteils rubriziert (mit roter Farbe gegliedert). // Autor: Elisabeth Kuen // Datum: 2022 // Literatur: Hans Schlosser/Ingo Schwab (Hg.), Oberbayerisches Landrecht Kaiser Ludwigs des Bayern von 1346. Edition, Übersetzung und juristischer Kommentar, Köln u. a. 2000; Wilhelm Volkert (Hg.), unter Verwendung der Vorarbeiten von Walter Jaroschka und Heinz Lieberich, Das Rechtsbuch Kaiser Ludwigs des Bayern von 1346 (Bayerische Rechtsquellen 4), München 2010.
Englische Version: Ludwig IV, called "the Bavarian" (ruled 1294-1347 as Duke of Bavaria, from 1314 as Roman-German King, from 1328 as Emperor) strove to achieve imperial unity for the part of Upper Bavaria ruled by him and his four elder sons from 1334. As part of this, he issued the "Upper Bavarian Land Law", a written legal code binding for all courts in his area of jurisdiction. The law was formulated in 1335/36 and expanded in 1346. It is one of the most important documents of territorial legislation in the late medieval empire. While in the Upper Bavarian duchy south of the Danube, the Emperor's "Buchsag" (book of law) was henceforth used as the basis for judicial decisions, the "Folg-Frag-Recht" (tracing, questioning and proving of rights) procedure continued to be used in Lower Bavaria. It was not until 1616, under Duke Maximilian I of Bavaria (ruled 1597-1651, from 1623 as Elector), that legal unity was introduced in the Duchy of Bavaria. The "Upper Bavarian Land Law" contains provisions on procedural law, substantive law and police law. Its factual structure and great practical relevance as a guide and handbook for use in daily court are to be emphasised. This copy was made around the middle of the 14th century and is considered a second-hand copy of the Municipal Court of Munich. The manuscript, written in Middle Bavarian dialect and Gothic minuscule (script), has a pictorial initial of the emperor on a gold background and is mostly rubricated (divided with red ink). // Autor: Elisabeth Kuen // Datum: 2022 // Literatur: Hans Schlosser/Ingo Schwab (Hg.), Oberbayerisches Landrecht Kaiser Ludwigs des Bayern von 1346. Edition, Übersetzung und juristischer Kommentar, Köln u. a. 2000; Wilhelm Volkert (Hg.), unter Verwendung der Vorarbeiten von Walter Jaroschka und Heinz Lieberich, Das Rechtsbuch Kaiser Ludwigs des Bayern von 1346 (Bayerische Rechtsquellen 4), München 2010.
Beschreibung:Mundart: mittelbairisch
Ausstattung: Rubriziert mit Ausnahme von 1r und 5v; 6r Bildinitiale in Deckfarben, 7 x 8,5 cm, auf Goldgrund: Kaiser Ludwig thronend, flankiert von zwei Adlern und zwei Löwen, vor ihm kniend vier junge Männer, wahrscheinlich seine vier Söhne. Dreiseitige farbige Blattranke mit eingefügten Wappen: oben Reich und Pfalz, links Brandenburg und Holland, unten Bayern
BSB-Provenienz: Kein Herkunftsvermerk; die Handschrift gilt als Gebrauchsexemplar des Stadtgerichts München; im 18. Jahrhundert in der Bibliothek des Münchner Juristen und Historikers Johann Kaspar von Lippert (1724 - 1800). Lipperts Bibliothek wude 1821 teilweise von der Hofbibliothek erworben; München, Hofbibliothek; die Beschreibung auf dem 1r angeklebten Blatt mit Erwähnung der Freisinger Dombibliothek scheint sich eher auf Cgm 15 als auf diese Handschrift zu beziehen
Mit Nachträgen
Kurzaufnahme einer Handschrift
Beschreibung:56 Bl. - Pergament Ill. 33,5 x 24 cm

Es ist kein Print-Exemplar vorhanden.

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