Das Wiesenhaus: Roman
Im Körper von Johannes Schneider regiert der Krebs. Auch wenn seine Familie sich rührend kümmert, es besteht wenig Hoffnung. Er fürchtet sich vor dem, was kommt, und davor, dass nichts bleibt von ihm und seinem Leben. Im Schreiben geht er gegen die Angst und das Vergessen an und träumt sich zurück i...
Gespeichert in:
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Format: | Buch |
Sprache: | German |
Veröffentlicht: |
Berlin
Suhrkamp
2012
|
Ausgabe: | 1. Aufl. |
Schlagworte: | |
Online-Zugang: | Rezension |
Zusammenfassung: | Im Körper von Johannes Schneider regiert der Krebs. Auch wenn seine Familie sich rührend kümmert, es besteht wenig Hoffnung. Er fürchtet sich vor dem, was kommt, und davor, dass nichts bleibt von ihm und seinem Leben. Im Schreiben geht er gegen die Angst und das Vergessen an und träumt sich zurück in seine Kindheit im Rheinischen, an einen geradezu mythischen Ort - ins Wiesenhaus. Hier blüht das Leben wie die Landschaft. Doch bringt der Blick zurück auch Verdrängtes ans Licht, unerwartet bekommt das Familienidyll erste Risse. Langsam, aber sicher schreibt Schneider sich voran, hin zur Wahrheit darüber, was damals wirklich geschah und wie er zu dem wurde, der er heute ist. "Die Zeit zwischen Kranksein und Sterben ist die schwierigste des Lebens. Vor allem ist sie besonders unstet in ihrem Verlauf, einmal scheint sie dem Ende zuzurasen, dann wieder unerträglich zu schleichen oder ganz still zu stehen... Doch was soll man tun, wenn die Zeit zwischen jetzt und dem Ende absehbar, wenn auch nicht messbar ist? Erzählen lautet die Antwort in Christoph Schmitz Romandebüt Das Wiesenhaus. Zehn von vierzehn Kapiteln beginnen mit dem Satz: Bevor ich sterbe, muss ich erzählen ... Es gibt Hoffnung. Die Schlusssätze lauten: Ich warte. Ich warte. Ohne Pathos, Selbstmitleid oder therapeutisches Sendungsbewusstsein geht damit eine sensible, stille Aufzeichnung zu Ende. Ihre Verbindung zu der Historia morbi bleibt allerdings vage, der nahegelegte Schluss, Kontemplation bewirke Heilung, wird zu wenig entwickelt. Der umgekehrte Gedanke, mangelnde Selbstauseinandersetzung könne Krankheit fördern, war Thema von Fritz Zorns radikaler Autobiographie Mars (1977). Das Buch rüttelte als Kampfansage an den Krebs und dessen mögliche psychische Mitverursachung auf: Ich erkläre mich als im Zustand des totalen Krieges; steht dort als letzter Satz. Drei Monate nach dessen Niederschrift erlag der zweiunddreißigjährige Verfasser seiner Krankheit (FAZ) |
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