Das Grabmal des Günstlings: Studien zur Memorialkultur frühneuzeitlicher Favoriten
Das frühneuzeitliche Europa war geprägt durch ein altbekanntes, in dieser Epoche aber gehäuft auftretendes gesellschaftliches Phänomen: die Figur des Günstlings, der, gestützt allein auf das Vertrauen des fürstlichen Souveräns, die Fäden der Politik in den Händen hielt. Dieser 'Favorit' wa...
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Weitere Verfasser: | , |
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Format: | Buch |
Sprache: | German |
Veröffentlicht: |
Berlin
Mann
2011
|
Schriftenreihe: | Humboldt-Schriften zur Kunst- und Bildgeschichte
15 |
Schlagworte: | |
Online-Zugang: | Rezension Inhaltsverzeichnis Klappentext |
Zusammenfassung: | Das frühneuzeitliche Europa war geprägt durch ein altbekanntes, in dieser Epoche aber gehäuft auftretendes gesellschaftliches Phänomen: die Figur des Günstlings, der, gestützt allein auf das Vertrauen des fürstlichen Souveräns, die Fäden der Politik in den Händen hielt. Dieser 'Favorit' war nicht an Herkunft und Stand, nicht an Religion, ja nicht einmal an das Geschlecht gebunden. Es gab hochadlige Günstlinge ebenso wie solche aus dem niederen Adel oder bürgerliche, protestantische und katholische (hier oft im Kardinalsrang) und ebenso weibliche Günstlinge, in der Gestalt der Mätresse. Gemeinsam war ihnen allen, dass sie ihren rasanten gesellschaftlichen Aufstieg vor allem der informellen Nähe zum Herrscher verdankten und deswegen rechtfertigen mussten. Dieser Rechtfertigung diente in besonderem Masse die wohldurchdachte, oft schon zu Lebzeiten in Auftrag gegebene Stilisierung ihres Andenkens durch kostspielige Grabmonumente |
Beschreibung: | Literaturverz. S. 315 - 339 Enth. Beitr. einer Tagung, die am 8. und 9. Mai 2009 am Institut für Kunst- und Bildungsgeschichte der Humboldt-Universität zu Berlin stattgefunden hat |
Beschreibung: | 352 S. zahlr. Ill. |
ISBN: | 9783786126447 3786126445 |
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7 Vorwort
Arne Karsten
9 Zur Einführung
Der Günstling und sein Grab
Trankreich
Christine Tauber
21 Homo novus zwischen König und Kurie
Das Grabmal des Kardinals
Jean de la Grange
als legitimatorische Autobiographie
post mortem
Gabriela Reuss
43
»Celui qui fixait le plus l attention«
Das Grabmal
Antoine Duprats
in der Kathedrale
Saint-Étienne in Sens
Sigrid
Ruby
65 Die Favoritin und ihr Ehemann
Die Grabmäler von Diane de
Poitiers
Julian Bmnk
85 Das Grabmal des
Guillaume Fouquet
de
la Varenne
oder:
Saint-Louis vs.
Saint-Denis
Der Kaiserhof und das Reich
Inga Brinkmann
107 Grabmonumente als Zeichen gegenreformatorischer Politik
im Umfeld Julius Echters von Mespelbrunn, Fürstbischof zu Würzburg?
Philipp Zitzlsperger
123 Die Grabmonumente des österreichischen Kardinals Melchior Khlesl
Mark Hengerer
139 AB OMNIBVS AMATVS ET AESTIMATVS
Kaiserliche Günstlinge und ihre Gräber im 17. Jahrhundert
Rom und Italien
Thomas Popper
169 Familienbild mit
papa
Zur mutmaßlich multimedialen Memorialstrategie Papst Alexanders
VI.,
seiner
Mätresse Vannozza Cattanei und ihrer Kinder in Santa Maria
del Popolo,
Rom
Peter Stephan
189 »Seht, mein Knecht, den ich erwählt habe, mein Geliebter, an dem ich Gefallen
gefunden habe.«
Der Papst als Gottes Günstling in der Grabkunst von Petrus bis Johannes Paul
II.
Almuth Klein
219 Eine Krypta für Karl Borromäus (1538-1584)
Ein historisierender Raumtypus im Mailänder Dom als Ausdruck von Karls Sakralität
Arne Karsten
235 Die Gräber der Nepoten
Beobachtungen zu den Grablegen der päpstlichen Verwandten in der Frühen Neuzeit
Spanien
Judith Ostermann
253 Aufstieg, Fall und politisches Erbe
Alvaro de Lunas
im Spiegel seines Grabmals
Hillard von Thiessen
281 »
Cosa veramente regia«
Die Grabmalsfiguren des Herzogs und der Herzogin von Lerma im Kontext der
Selbstdarstellung des Günstling-Ministers als alter
ego des
Fürsten
Katrin Zimmermann
295 Das Grabmal des Grafen von
Monterrey
in
Salamanca
- ein Mitglied der
Olivares-Familie behauptet seinen Machtanspruch
Birgit Emich
309 Günstlinge, Gräber, Günstlingsgräber
Versuch einer Bilanz
315 Gesamtbibliographie
341 Kurzbiographien der Autorinnen und Autoren
345 Abbildungsnachweis
347 Register
Der Günstling gehört zu den entschieden schlecht beleumundeten Figuren der
europäischen Geschichte. Als gesellschaftliches Phänomen betrat er verstärkt
in der Frühneuzeit die politische Bühne. Gestützt allein auf das Vertrauen des
fürstlichen Souveräns hielt er die Fäden der Politik in den Händen. Die Rolle
des »Favoriten« war nicht an Herkunft und Stand, nicht an Religion, ja nicht
einmal an das Geschlecht gebunden. Es gab hochadlige Günstlinge ebenso
wie solche aus dem niederen Adel oder bürgerliche, protestantische, katholi¬
sche und sogar weibliche Günstlinge, meist in der Gestalt der Mätresse. Ge¬
meinsam war ihnen allen,
dass
sie ihren rasanten gesellschaftlichen Aufstieg
der informellen Nähe zum Herrscher verdankten und deswegen rechtfertigen
mussten. Dieser Legitimation diente in besonderem Maße die wohldurchdach¬
te, oft schon zu Lebzeiten in Auftrag gegebene Stilisierung ihres Andenkens
durch kostspielige Grabmonumente. Die im vorliegenden Band vereinigten
Studien untersuchen die gewählten visuellen Strategien im Kontext der jewei¬
ligen politischen Konstellationen in den Staaten des frühneuzeitlichen Europa.
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spelling | Das Grabmal des Günstlings Studien zur Memorialkultur frühneuzeitlicher Favoriten Arne Karsten (Hg.) ; in Zusammenarb. mit Anett Ladegast, Tobias C. Weißmann und Laura Windisch Berlin Mann 2011 352 S. zahlr. Ill. txt rdacontent n rdamedia nc rdacarrier Humboldt-Schriften zur Kunst- und Bildgeschichte 15 Literaturverz. S. 315 - 339 Enth. Beitr. einer Tagung, die am 8. und 9. Mai 2009 am Institut für Kunst- und Bildungsgeschichte der Humboldt-Universität zu Berlin stattgefunden hat Das frühneuzeitliche Europa war geprägt durch ein altbekanntes, in dieser Epoche aber gehäuft auftretendes gesellschaftliches Phänomen: die Figur des Günstlings, der, gestützt allein auf das Vertrauen des fürstlichen Souveräns, die Fäden der Politik in den Händen hielt. Dieser 'Favorit' war nicht an Herkunft und Stand, nicht an Religion, ja nicht einmal an das Geschlecht gebunden. Es gab hochadlige Günstlinge ebenso wie solche aus dem niederen Adel oder bürgerliche, protestantische und katholische (hier oft im Kardinalsrang) und ebenso weibliche Günstlinge, in der Gestalt der Mätresse. Gemeinsam war ihnen allen, dass sie ihren rasanten gesellschaftlichen Aufstieg vor allem der informellen Nähe zum Herrscher verdankten und deswegen rechtfertigen mussten. Dieser Rechtfertigung diente in besonderem Masse die wohldurchdachte, oft schon zu Lebzeiten in Auftrag gegebene Stilisierung ihres Andenkens durch kostspielige Grabmonumente Geschichte 1350-1700 gnd rswk-swf Grabmal (DE-588)4021732-2 gnd rswk-swf Europa (DE-588)4015701-5 gnd rswk-swf (DE-588)1071861417 Konferenzschrift 2009 Berlin gnd-content Europa (DE-588)4015701-5 g Grabmal (DE-588)4021732-2 s Geschichte 1350-1700 z DE-604 Karsten, Arne 1969- (DE-588)122981464 edt Ladegast, Anett 1981- Sonstige (DE-588)14239081X oth Weißmann, Tobias C. Sonstige oth Windisch, Laura (DE-588)142925748 edt Humboldt-Schriften zur Kunst- und Bildgeschichte 15 (DE-604)BV035420313 15 http://www.sehepunkte.de/2012/05/20493.html rezensiert in: sehepunkte 12 (2012), Nr. 5 Rezension Digitalisierung UB Passau application/pdf http://bvbr.bib-bvb.de:8991/F?func=service&doc_library=BVB01&local_base=BVB01&doc_number=022586337&sequence=000003&line_number=0001&func_code=DB_RECORDS&service_type=MEDIA Inhaltsverzeichnis Digitalisierung UB Passau application/pdf http://bvbr.bib-bvb.de:8991/F?func=service&doc_library=BVB01&local_base=BVB01&doc_number=022586337&sequence=000004&line_number=0002&func_code=DB_RECORDS&service_type=MEDIA Klappentext |
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