Poslední páni z Michalovic: Jan IV. (+ 1435/1436) a Jindřich II. (+ 1468)
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Veröffentlicht: |
České Budějovice
Veduta
2010
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Předmluva
7
Úvod
8
I. Stav a možnosti výzkumu
11
II.
Předkové
16
III.
Dominium
31
1.
Majetková držba
31
2.
Správní struktura
40
IV.
Proměny erbu rodu pánů z Michalovic
48
V. Jan
IV.
z Michalovic, zvaný Kruhlata
54
1.
Po otcově boku (1417-1425)
54
2.
Na Zikmundově straně (1425-1435)
61
VI.
Jindřich
II.
z Michalovic, zvaný Kruhlata
68
1.
Vláda strýců (1436-1438)
68
2.
Volba vlastní cesty (1439-1453)
75
3.
Úředník a diplomat (1453-1467)
90
4.
V bojích proti opozici (1467-1468)
116
VII. Michalovické
dědictví
124
Závěr
129
Poznámky
132
Rodokmeny
172
Seznam zkratek
176
Prameny a literatura
178
Seznam příloh a vyobrazení
190
Rejstříky
197
Zusammenfassung 220
Zusammenfassung
Die Herren von Michalowitz (von Michelsberg) haben sich von dem bedeutenden
nordböhmischen Geschlecht Markwartitz
(Markvarticové)
am Ende des 13. Jahrhun¬
derts unter der Herrschaft des Königs Wenzel
II.
(Václav
II.)
getrennt. Ihre Historie
wurde seit dieser Zeit mit der Burg Michelsberg (Michalovice) bei Jungbunzlau verbun¬
den, wo die Dynastie bis zur hussitischen Revolution siedelte. Die Burg verkam kurz
nach dem Tod des letzten männlichen Geschlechtsangehörigen. Im Laufe von zwei
Jahrhunderten gehörte die Dynastie zu der höchsten böhmischen Aristokratie und ihre
Interessen verfolgte sie auch außerhalb des böhmischen Königsreichs. Die Situation
mit dem für lange Jahrhunderte stabilen Besitz des Geschlechtes hat sich erst in der
fünften Generation verändert, wann Johann
III.
von Michalowitz (Jan
III.
z Michalovic)
dazu gezwungen wurde, den Großteil seines Vermögens zu verkaufen. Trotzdem war
die Dynastie am Anfang der hussitischen Revolution noch ganz selbstbewusst. Die
männlichen Nachkommen von Johann
(Jan)
schienen eine ausreichende Garantie für
Zukunft zu sein und die von dem belasteten Eigentum von
Sigismund
von Luxemburg
(Zikmund Lucemburský)
verstärkte Macht schien die Sicherheit auch in den unruhigen
Zeiten zu garantieren. Die wichtigste Stelle unter den Söhnen von Johann (Jan) hatte
am Anfang der Hussitenkriege Johann
IV.
(Jan), genannt Kruhlata.
Johann
IV.
Kruhlata von Michalowitz (Jan
IV.
Kruhlata
z
Michalovic) begann
in der schwierigen Situation selbstständig zu herrschen, nachdem die Hussiten
die Geschlechtsherrschaften an der Elbe und in der Gegend von Jungbunzlau
eingenommen hatten und den nordböhmischen Raum faktisch beherrschten.
Johann (Jan) gab es trotzdem nicht auf und blieb unter den Hauptfiguren des nord¬
böhmischen Widerstands gegen Hussiten einer der wichtigsten Verbündeten von
Sigismund
von Luxemburg
(Zikmund Lucemburský).
Elf Jahre seiner Herrschaft
charakterisieren ständige Kämpfe gegen Kalixtiner, Korrespondenzaktivität zugun¬
sten der Lausitzer Städte und allgemein enge Beziehung zum Oberlausitzer Raum.
22O
Johann
(Jan) behauptete das umfangreiche Dominion an der Iser für seinen Sohn;
das Problem mit dem großen Verschuldung gelang ihm aber nicht mehr zu lösen.
Nach dem Johanns (Jan) Tod im Jahre 1436 herrschten seine Brüder Peter
(Petr)
und seit dem Jahre 1438 Wenzel
(Václav).
In dieser dreijährigen Zwischenzeit ist es
der Dynastie Michalowitz
(Michalovicové)
gelungen, den Großteil ihres rechtmäßi¬
gen Vermögens zurückzubekommen. Wenzel von Michalowitz
(Václav z Michalo-
vic), der Großprior der Johanniter gab bald wegen seiner Stellung das ganze Ver¬
mögen zugunsten Johannes (Jan) Sohn und seines Neffen Heinrich von Miehalowitz
(Jinřich z
Michalovic), gennanten nach seinem Vater Kruhlata, auf.
Die Herrschaftszeit von Heinrich
II.
Kruhlata von Michalowitz
(Jindřich
II.
Kruh¬
lata
z
Michalovic) kann man in einige Etappen teilen. In der ersten Etappe (die
erste Hälfte der 40. Jahre des 15. Jhs.) war der junge, unerfahrene und ziemlich
verschuldete Aristokrat im wesentlichen von seinem Schwager Johann von
Smiřice
(Jan
ze Smiřic)
abhängig. Mit ihm trat er langsam in das politische Leben ein, an
ihn übergab er die Verwaltung des bedeutenden Teils seines Vermögens und unter¬
stützte ihn politisch sowohl auf der Kreis- als auch auf der Landesebene.
Den ersten markanten Bruch nicht nur im Heinrichs
(Jindřich)
Leben sondern
auch in seiner Beziehung zu Johann von
Smiřice (Jan ze Smiřic)
bedeutete die
Trauung mit Anna von Neuhaus (Anna
z Hradce),
der Witwe nach dem Führer der
ostböhmischen Utraquisten Heinrich
(Hynce) Ptáček
von Pirkstein
(Hynce Ptáček
z Pirkštejna).
Zu dieser Zeit sympatisierte Heinrich Kruhlata
(Jindřich)
immer
mehr mit dem utraquistischen Block, in dessen Führung Georg von Podiebrad
(Jiří z Poděbrad)
stand, der Konkurrent von Johann
Smiřic (Jan Smiřický).
Das
bedeutete,
dass
die beiden Schwager einigermaßen auseinander kamen.
Die Zusammenarbeit mit den Utraquisten hat sich Heinrich
(Jindřich)
gelohnt;
im Jahre 1452 bekam er eine Stelle im Rat des Landvogts und nach der
exemplaren
Hinrichtung von Johann
Smiřic (Jan Smiřický)
beherrschte er endlich den ganzen
Komplex der Herrschaften von Michalowitz
(Michalovicové).
In den 50. Jahren
erwartete ihn auch der gesellschaftliche Aufstieg - er wurde Beisitzer im Landes¬
gericht und später sogar der höchste Kämmerer, er wurde für die heikelen diploma¬
tischen Missionen ausgewählt und im Namen seiner Könige kämpfte er mehrmals
gegen die heimischen und auch ausländischen Feinden. Was für „den hussitischen
König Georg von Podiebrad
(Jiří z Poděbrad)
aus der internationalen Sicht beson¬
ders wichtig war, war Heinrichs katolische Konfession, die er mit einer Gruppe von
den dem König treuen Herren teilte.
Georgs
(Jiří) Kozeption
des Königsreiches mit den beiden Konfessionen (der
utraquistischen und katolischen) begann schon am Anfang der 60. Jahre große
221
Probleme zu haben. Heinrich
(Jindřich)
erwies sich zu dieser Zeit als eine dem
König völlig loyale Person, die auch von der Seite der katolischen Opposition akze¬
ptabel ist. Trotz aller Bemühungen gelang es nicht, den blutigen Bürgerkrieg ab¬
zuwenden, in dem Heinrich
(Jindřich)
dem König treu blieb und gegen die Lausitzer
Gruppe der Königsgegner unter der Führung von
Jaroslav
von Sternberg
(Jaroslav
ze Šternberka)
kämpfte. Der letzte Herr von Michalowitz (Michalovic) starb anfangs
Juni 1468 kurz nach dem sensationellen Sieg gegen die doppelte Übergewalt der
katolischen Truppen bei
Turnov
infolge der Verletzungen aus dieser Schlacht.
Heinrichs
(Jindřich)
Erbe ging allmählich auf die Dynastien
Tovačovští
von Cim-
burg
(Tovačovští z
Cimburkä) und Kraiger von Kraigk
(Krajíři z Krajku)
über. So
ist es gelungen, den Hinweis der religiös toleranten Herrschaft zu behalten und
weiter zu entwickeln.
222
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