Lietuvos akto promulgacijos kelias: nuo Vytauto kanceliarijos iki Lietuvos Metrikos ; mokslinė studija
Gespeichert in:
1. Verfasser: | |
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Format: | Buch |
Sprache: | Lithuanian |
Veröffentlicht: |
Vilnius
Vilniaus Univ. Leidykla
2006
|
Schlagworte: | |
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Beschreibung: | Zsfassung in dt. Sprache u.d.T: Eine kurze Übersicht der frühen litauischen Urkundenpromulgationen. - Literaturangaben |
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TURINYS
Ankstyvojo Lietuvos akto promulgacijos
(trumpa
apžvalga)
.5
1.
Formuliarinés atramos klausimas
.5
2.
Siaurès
rytą
Vokietijos
žemiij
ir
Lenkijos
promulgacijiţ
modellai
.9
3.
Lenką,
уокІесіц
ír
шѕц
promulgadją
sinteze
Vytauto Didžiojo
kanceliarijos veiklos
laíkais.
22
4.
Promulgaci^
santykiavímas aktq
¡šdavimo
sanglaudq
atvejais
.32
5.
Elementa
išsidéstymas
promulgacijos modeliuose
.37
6.
XVamžiaus
antrosios pusés
капопіпіц
modeliq Šleifas
.
4l
7.
Vělyvieji konspektinés kílmés formuliarai
.55
8.
Paleotipiniiţ
formulíarij klausimas
.65
Eine
kurze
Übersicht der frühen litauischen
Urkundenpromulgationen
Zusammenfassung.75
75
Eine kurze Übersicht der frühen litauischen
Urkundenpromulgationen Zusammenfassung
Die späte Taufe Litauens hat selbstverständlich eine späte Vorfmdung
des litauischen Schrifttums und des Urkundenwesens darunter verur¬
sacht. Dieses Wesen selbst war aber der Hauptfaktor der Schrifttums-
verbreitungs und -entwicklungs im Lande, wo anfangs nur einige
klei-
ne
und dürftige Schulen entstehen konnten. Wegen der Schulenent¬
behrung war die Kanzlei ein Hauptforderer des Lesen- und Schreiben¬
verbreitens und die Urkundenerzeugung - eine Hauptart dieser Ers¬
cheinung. Man kann sogar über die Kanzleikultur des frühchristJichen
Litauens zu sprechen. Das frühe Zeitalter der litauischen Urkundenent¬
wicklung faßt die Jahrzehnte von dem Ende des 14. Jahrhunderts bis
zum Anfang des 16. Jahrhunderts um (von der Bildung der großfürstli¬
chen Kanzlei bis zur Regulareinschreibung der ein- und ausgehenden
Urkunden in der Litauischen Metrik).
Die Vergleichung der Urkunden mit den Formelbüchern hilft die
Hauptrichtung ihrer Entwicklung festzustellen. Im frühen Zeitalter der
Erzeugung der litauischen Urkunden ist das unmöglich zu tun: von den
handschriftlichen mittelalterlichen Formelbüchern in Litauen wissen
wir nichts. Im solchen Fall forscht man die Formeln selbst, sie mit den
populärsten Formelbüchern vergleichend. In Litauen taugt sich solche
Methode für Einzelformeln, z. B. Arengen, nicht. Man muß die kurzen
und sich überall vorkommenden Massenformeln benutzen. In dieser
Abhandlung wird die erwähnte Methode zum Teil an die Promulgatio-
nen angewandt.
Bei der Bildung der großfürstlichen Kanzlei wurden die polnischen,
deutschen und russischen Schreiber gesammelt. Jede Vertreter dieser
76
EnVARDAS
GUDAVIČIUS
♦
LlETUVOS AKTO PROMULGACIJOS KELTAS.
Völker hatten ihres Fachwissen und ihre Erfahrung dargebracht. Schon
am Anfang des 15. Jahrhunderts können wir beobachten die Proben
verschiedene Art der polnischen, deutschen und russischen (später rut-
henischen)
Diplomatik
in den litauischen Kanzleien zu synthetisieren.
Die fast immer unentbehrliche
Promulgation
erlaubt das augenschau-
lich zu bemerken. Bis zur Mitte des 15. Jahrhunderts bildeten sich drei
Hauptgestaltungen (die kanonischen Formeln) und die gebräuchlich¬
sten Elementen oder Glieder dieser Gestaltungen der litauischen Ur-
kundenpromulgationen. Alle drei kanonische Formeln hatten vier die¬
selbe (aber gesetzte in einer verschiedenen Reihe) Glieder: a) die
Verkündigung; b) das Adressat; c) die Interessebezeichnung; d) die Nach¬
richtserhaltung (dieselbe Schrift ist für die entsprechenden Glieder in
der Formeliafel benutzt worden). Also bildeten sich die kanonischen
Promulgationsformeln:
Nr
Art und Herkunft
der Formel
Text
Glieder¬
schema
1
2
3
4
1
lateinische
signifizierende
(polnische)
Significamus
tenore
praesentìum, quibus
expedit,
universis praesentibus et futuris,
praesentium notitiam
habituris
acbd
2
lateinische
notifizierende
(deutsch¬
polnische)
Universis et singulis tarn praesentibus
quam futuris. praesentes
literas lecturis.
bdca
inspecturis vel audituris, quibus
interest.
notum
facio
per praesentes
3
notifizierende
ruthenische
(deutsch¬
russische)
Чинимъ знаменито симъ нашимъ
листомъ.
хто
на него посмотоить
або
adbc
чтучи его услышить, нынешнимъ и
напотомъ будучимъ, кому будеть
потребь того ведатн
In der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts befestigten sich die Hauptges¬
talten der
Promulgation
als eine kanonische Formel. Die lange vier-
glicdrige Formel vermögt nur ein außenordentliches Gedächtnis genau
zu halten. Darum muß man die Verbreitung und Befestigung der kano¬
nischen Promulgationen als die Lehnung an eine protographische
Zusammenfassung 77
Grundstütze ansehen. Was für eine Stütze da war, können wir ohne ein
konkretes Quellenvermächtnis nicht feststellen. Die Übersicht der
verkürzten drei- oder sogar zweigliedrigen Formeln erlaubt doch eine
wichtige Erscheinung zu bemerken: es wuchs die Zahl der regeimäßigen
gliederartigen Verkürzungen, wo die Glieder selbst mehr unifiziert und
stilistisch sinnvoll wurden. Solche „Gliederung" spiegelt die mögliche
Auswendigablesung ab, ihre Regelmäßigkeit bezeugt aber auch einen
breiten schriftlichen Hintergrund dieser Ablesung. Es ist doch schwer
zu sagen, ob das die Formelbücher oder nur die selbstbereiteten Kon¬
spekt-, vielleicht auch Konzepthefte, der Schreiber waren.
Man hat bis jetzt nur die späten litauischen Formelhandschriften
des 18. Jahrhunderts gefunden. Das sind einige spezialisierte
Котрії-
lationen (meistens als die Abschriften von den polnischen Musterhand¬
schriften erstattet). Den Promulgationen wird es in ihnen keine große
Achtung gewidmet. Sehr oft findet man hier nur die Verkürzungen die¬
ser Formeln, welche man vielleicht nur als die einfachen Stellenanzei¬
ger einschätzen soll. Solche Vermutung nicht ablehnend, muß man sich
auch mit dem standhaften Auswendigwissen (von dem breiten protog-
raphischen Hintergrund) rechnen. Als einige Merkmale der mittelal¬
terlichen Tradition bewahrende und eine etwa breitere Umfassung ha¬
bende Handschrift können wir Formulare
vanorum instrumentorum ad
ojjicium
notañj
apostolid serviens
anzeigen.
Die späten Formelhandschriften beweisen, daß die Formelkonspek¬
ten zu den Formelbüchern oder -heften sich entwickelten (eine solche
Handschrift -
Formulae
assignationum, institutionum, confirmationum
prioralium, aliorum
instrumentorum,
ab
officio provinciali promanantium
- gibt uns das ansehnliche Beispiel dazu). Es gibt aber eine zwei Jahr¬
hunderte umfassende Lücke zwischen ihnen und den Einschriften der
Litauischen Metrik vom Anfang des 16. Jahrhunderts, welche dieselbe
Formularzüge wie die genannten Handschriften bezeugen. Hier helfen
uns einige paleotypische, in Litauen benutzte Formelbücher (das be¬
weisen die Provenienzen). Drei von ihnen gehören dem Typ, der als
Formulare
instrumentorum
neenon
ars
notariatus
cum
tabulis subiunctis
78
EdVARDAS
GuDAVIČIUS
♦
LiETUVOS
AKTU
PROMULGACIJOS KELIAS.
genannt ist. Gleich den Handschriften des 18. Jahrhunderts schenkt man
den Promulgationen ín diesen Formelbüchern eine sehr beschränkte
Achtung, was auch den vielen gleichzeitigen Einschriften der Litauis¬
chen Metrik entspricht.
Es ist möglich eine Schlußfolgerung machen: um die Wende des
15. - 16. Jahrhunderts erreichte die litauische
Promulgation
dasselbe
Niveau, welches in den Nachbarländern (Polen, Preußen, Livland) sich
bestand.
Edvardas
Guđavičius |
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