Tri jazyky, štyri konfesie: etnická a konfesionálna pluralita na Zemplíne, Spisǐ a v Šariši
Gespeichert in:
1. Verfasser: | |
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Format: | Buch |
Sprache: | Slovak |
Veröffentlicht: |
Bratislava
Historický Ústav SAV
2009
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Online-Zugang: | Inhaltsverzeichnis Abstract |
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OBSAH
1.
Úvodná
kapitola
...................................................................................................... 7
2.
Rozliatie ruténskej
rieky
......................................................................................... 17
3.
Ecclesia
Ruthenica
.................................................................................................. 29
3.1
Gréckokatolícke
obce na Spiši
......................................................................... 35
4.
Právne
aspekty
interkonfesionálnych vzťahov
do roku
1781................................. 39
5.
Biskup
alebo vikár? Príčiny sporov medzi Jágrom a Mukačevom
........................ 47
5.1
Farár alebo kaplán?
.......................................................................................... 50
5.2
Pod spišských prepoštom
................................................................................. 60
6.
Po Tolerančnom patente
.......................................................................................... 69
7.
Cirkev
„popov
a chlopov
....................................................................................... 73
7.1
Koblina a rokovina
........................................................................................... 75
8.
Disciplinizácia gréckokatolíckeho kléru
................................................................. 85
9.
Spolužitie dvoch pravých rúk
................................................................................ 109
9.1
Dva kalendáre
...................................................................................................114
10.
Konfesionálne zmiešané manželstvá, konverzie, apostázy
...................................123
Bayerische
Staatsbibliothek
München
TRI JAZYKY,
ŠTYRI KONFESIE
11.
Obradovo zmiešané manželstvá
........................................................................... 135
12.
Tri jazyky v jednej obci
-
od plurality k homogenizácii
...................................... 141
12.1
Magyar
hit, Ecclesia Ruthenica
-
korelácia etnickej
a konfesionálnej identity
................................................................................ 150
12.2
Ruthéni, rusnáci, gréckokatolíci
-
od homogénnosti k pluralite
................... 153
13.
Záver
..................................................................................................................... 163
Resumé
....................................................................................................................... 169
Prílohy (mapy, tabuľky)
............................................................................................. 175
Pramene a literatúra
.................................................................................................... 213
Menný register
............................................................................................................ 231
TRI JAZYKY,
ŠTYRI KONFESIE
169
RESUMÉ
Seit dem Mittelalter war das nordöstliche Teil des Königreichs Ungarn ein Grenzgebiet von
drei ethnisch-sprachlichen Gemeinschaften, der ruthenischen/russinischen, slowakischen und
ungarischen. Außerdem hat sich in diesem Raum die westliche, lateinische kirchliche Tra¬
dition mit der östlichen, byzantinisch-slawischen getroffen. Im Unterschied zum westlichen
Europa haben sich in diesem Milieu im Rahmen des Prozesses der Konfessionalisierung nicht
drei, sondern fünf Konfessionskirchen etabliert. Die inneren Migrationen auch innerhalb eines
Komitats bewirkten hier die Veränderungen an der ethnischen und konfessionellen Karte.
Nach den ständischen Aufstände und Verdrängung des Osmanischen Reiches aus Ungarn blie¬
ben weitläufige Teile der nordöstlichen Komitate entvölkert. Die Migration der Ruthenen/Rus-
sinen vom gebirgigen, wenig fruchtbaren Norden nach Süden, die sich am Ende des 17. und
in erster Hälfte des 18. Jahrhundert in Bewegung setzte, hat einen enormen Ausmaß erreicht,
sodass für seine Bezeichnung man in der Literatur eine Metapher über die „Ausuferung des
ruthenischen Flusses finden kann.
Die Massenmigration der sozialen Gruppe, die in Quellen unter den Namen Rutheni (latei¬
nisch),
Oroszok
(ungarisch), Rusnaci (slowaksich),
Ruthenen
(deutsch) auftauchen, hat zur
Erweiterung der griechisch-katholischen Kirchenorganisation in das Milieu der katholisch¬
protestantischen Konfrontation geführt. Gleichzeitig haben sich im Rahmen der Migration die
Ruthenen
in die ethnisch slowakische und ungarische Umwelt ausgeweitet.
Vor dieser Massenwelle war das nordöstliche Ungarn horizontal in drei relativ kompakten
ethnisch-konfessionellen Gebieten geteilt. Am deutlichsten sieht man es am Beispiel des Zem-
pliner Komitats, das sich von der polnischen Grenze bis zum Tokayer Gebirge erstreckt. In
seinem nördlichen Drittel hat das ruthenische und konfessionell griechisch-katholische Ele¬
ment überwogen, im mittleren Teil dominierten die Slowaken, die konfessionell zwischen
Römisch-katholische, Lutheraner und
Kalvinisten
geteilt waren. Auf den breiten Streifen der
gemischten, slowakisch-ungarischen Dorfer knüpfte das ethnisch ungarische Milieu mit der
Vorherschaft der reformierten Konfession an. Die empirische Forschung ist auf den Gebiet der
Komitaten
Zemplén, Scharos
und
Zips
im nordöstlichen Ungarn fokussiert. Im 18. und 19.
Jahrhundert gab es hier eine der höchsten Konzentration an lokalen Gemeinschaften mit vier
Kirchengemeinden und mit drei ethnischen Gruppen.
Im Laufe des 17. und 18. Jahrhunderts formte sich hier, an Peripherie, ein Zwischenraum mit
einer außergewöhnlichen Intensität der interethnischen und interkonfessionellen Kommunika¬
tion. Sie führte zur Formgebung des sozialen Milieus mit ausgeprägter Pluralität nicht nur im
Rahmen einer größeren geographischen Einheit, sondern auch in kleinen Lokalgemeinschaf¬
ten. Sie prägte die soziale Realität in einem breiten Streifen der Dörfer mit vier Kirchenge¬
meinden und drei Ethnien. Jede Kirchengemeinde hatte eigene liturgische Sprache und auch
andere Schrift - die Lutheraner das Tschechische, die Griechisch-katholischen das Kirchen¬
slawische, die Römisch-katholischen das Lateinische, die
Kalvinisten
das Ungarische und in
etwa 20 Dorfer auch den Zempliner Dialekt. Die Unterschiede bestanden auch im Kalender
170
PETER SOLTÉS
und Kirchenfeiertage, in Formen der Religiosität und Volksfrömmigkeit. Der soziale Status
der Priester, die Form der Rekrutierung und Qualität der theologischen und katechetischen
Bildung war bei den griechisch-katholischen Popen lange Zeit niedriger, als in den übrigen
Konfessionskirchen.
Die kulturanthropologischen Forschungen über die gegenseitigen Kontakte und Beziehungen
von verschiedenen sozialen Gruppen haben eindeutig gezeigt,
dass
die ethnischen, religiösen,
sozialen und anderen Arten von Gruppen in den Vorstellungen der Menschen hierarchisch
abgestuft sind. Jeder Gruppe ist in der hierarchischen Struktur eine bestimmte Stelle vorbehal¬
ten, von welchem sie sich in erster Linie um sich selbst und um die höher stehenden Gruppen
interessiert. Die Gruppen der Minoritäts- oder Subordinationsstellung nimmt man als uninter¬
essant und minderwertig. Diese Erscheinung ist in der Soziologie gut bekannt und man ordnet
sie zu den universalen
Figurationen.
Eine soziale Gruppe, die über größere Macht verfugt, schafft über sich selbst ein positiveres
Bild, als über die schwächere
Gruppe(n).
Bei ihren Mitgliedern befestigt sich die Überzeu¬
gung,
dass
sie nicht nur stärker ist, sie besitzt im ökonomischen, sowie symbolischen Sinne
mehr Kapital und deswegen entwickelter und wertvoller ist. Norbert Elias nannte diese
Figu¬
ration
Etablierten- Außenseiter. Die Quelle der Macht, die diese Dominanz ermöglichen,
können unterschiedlicher Art sein - rassische, religiöse, ethnische, sozialer Ursprung, usw. Es
besteht aber noch eine spezifische Begünstigung, die lange Zeit außer Betracht blieb, und zwar
die Altertümlichkeit des Wohnens an einem konkreten Gebiet. Wie sieht es aber aus mit der
Plausibilität der Etablierten- Außenseiter Paradigma unter Bedingungen einer ausgeprägten,
durch die Migration zugefügten Pluralität? In Situationen, wenn die lokale Gemeinschaft aus
drei, oder mehr sozialen Gruppen bestand, war die Dominanz des Stärkeren nicht so eindeutig
und ausgeprägt Die Kommunikation war schon in der ersten Generation nach der Ansiedlung
intensiv sogar in solchen Bereichen, die üblicherweise mittels der Distanzierung und Stig¬
matisierung ausgeschlossen sein sollten: Mischehen, Konversionen oder in einer „fremden
Kirchengemeinschaft praktizierte Frömmigkeit.
Bei der Suche nach den Ursachen der leichteren Durchlässigkeit von interethnischen und
interkonfessionellen Grenzen
muss
ein Faktor besonders hervorgehoben werden, der vom
Anfang die sozialen Bindungen zwischen den Altangesessenen und Zugewanderten geprägt
hat und zwar die große Entvölkerung. Im Zempliner Komitat war im Jahre 1715 nur jede dritte
Bauernschaft bewohnt, etliche Dörfer fanden die Konskriptoren vollkommen entvölkert. Die
Depopulation
hat in diesem Zwischenraum die Desintegration der Familien- und Nachbarnbin¬
dungen, sowie der anderen sozialen Netzwerke in der Gemeinde verursacht. Der Vorteil, über
den normalerweise die sozial geschlossene, miteinander gebundene Gruppe der alten Bewoh¬
ner gegenüber der meistens heterogenen Masse der Zugewanderten verfugt, wurde erheblich
entkräftet. Bei Wiederherstellung der Siedlungsstruktur war eine konsequente, distanzierende
Einstellung der „ursprünglichen von den „neuen nicht zu erhalten.
Eine wichtige Voraussetzung für das Durchdringen der
ruthenen
in die neuen Gebiete hat die
Ungwarer Union im Jahre 1646 geschafft. Sie hat die kirchenrechtlichen und theologischen
Grenzen zwischen den Gläubigen des lateinischen und des byzantinisch-slawischen Ritus
TRI JAZYKY,
ŠTYRI KONFESIE
171
abgeschafft, die Voraussetzungen auch
för
die Relativierung und Milderung der kulturellen
und mentalen Barrieren gelegt und ihren Konfliktpotential reduziert. Einige Unterschiede zwi¬
schen der östlichen und der westlichen kirchlichen Tradition haben jedoch zur Entstehung von
verschiedenen
Figurationen.
Am deutlichsten sieht man die Tendenz zur Entgrenzung der konfessionellen Identität an der
Zahl der konfessionell gemischten Ehen und an unterschiedlichen Modellen der Kinderer¬
ziehung in konfessionell heterogenen Haushalten. Die gesetzliche und gleichzeitig auch kir¬
chenrechtliche Norm, die diese Situation regulieren sollte war die Reverspflicht. Vor der Ehe¬
schließung musste der nichtkatholische Partner einen Revers unterschreiben, in dem er mit
der katholischen Erziehung aller Kinder zugestimmt hat. Die Verletzungen unterlagen einer
strengen Strafverfolgung. Der Staatsapparat war in manchen Gebieten, unter anderem im
Zempliner und Scharoscher Komitat, nicht imstande, die Achtung dieser Norm konsequent
durchzusetzen. Es zeugen darüber die regelmäßigen Berichte der Bischöfe und der Komitats¬
verwaltung an die Statthalterei, in welchen die Zahlen der Verletzungen angegeben waren.
Die Skale der Losungen war ziemlich breit, von der Akzeptanz einer Konfession für alle Kin¬
der, was aber nicht immer die katholische war, unterschiedliche Erziehung der Töchter und
Söhne, Befolgung des ältesten, oder mindestens eines Sohns in der Vatersglaube u.a. Manche
Eltern haben die Frage noch spektakulärer gelöst. Sie haben ihre Kinder nur taufen lassen und
alle anderen Sakramente (Kommunion, Firmung, Konfirmation u.s.w.) auf die Zeit verlegt, als
ihre Kinder selbst die Entscheidung treffen könnten, zu welcher Konfessionskirche sie ange¬
hören wollen. Ausmaß der Einhaltung des Reverses und die konkrete Lösung der Frage der
kirchlichen Zugehörigkeit der Kinder haben die folgenden Faktoren geprägt: Fähigkeit der
protestantischen Altbewohner ihre „Dominanz , im Betreff an ihr ökonomisches und sym¬
bolisches Potential gegenüber dem griechisch-katholischen Teil der Lokalgemeinschaft zu
behaupten, die Aktivität und soziale Prestige der lokalen Geistlichen und die soziale Prestige
der Ehepartner.
Das Toleranzpatent hat diese Frage gesetzlich neu geregelt, in dem die männlichen Nachkom¬
men eines protestantischen Vater in seiner Konfession fortsetzen könnten. Bei allen anderen
Fällen war der Vorzug der staatlichen Religion behalten.
Von den konfessionellen Gruppen haben bei den Mischehen die griechisch-katholischen
Partner die stärkste Tendenz dem Druck der Umgebung in der Sache der konfessionellen
Zugehörigkeit der Kinder zu unterlegen. Man sieht es auch an der Zahl der durch die Ehe
motivierten Konversionen. Die schwächere Resistenz der Griechisch-katholischen hing mit
ihrer niedrigeren sozialen Stellung, mit der asymmetrischen sozialen Struktur und Absenz der
politischen und ökonomischen Elite. Besonders in einer Minderheitsstellung im Rahmen der
Lokalgemeinschaft waren sie oft auch mit der Wahrnehmung der „neuen , „nicht autochtho-
nen Glaube konfrontiert. Zusammen mit dem verspäteten Verlauf der Disziplinierung des
Klerus waren diese Tatsachen bei den kirchenrechtlichen Streiten, zwischen dem römisch¬
katholischen und griechisch-katholischen Klerus instrumentalisiert.
Im den nächsten Generationen hat sich die asymmetrische soziale Schichtung in den gemisch¬
ten lokalen Gemeinschaften gelockert und unter den wohlhabenden Bauern waren auch die
172
PETER SOLTÉS
Griechisch-katholischen
ausgeprägter vertreten. In gleicher Zeit, etwa seit den 80er Jahren des
18. Jahrhunderts hat sich auch die Qualität des griechisch-katholischen Klerus, ihre theologi¬
sche Vorbereitung, ökonomische Sicherstellung dem lateinischen Klerus wenn nicht ausgegli¬
chen, dann mindestens wesentlich annähert haben.
Die Unterschiede zwischen dem julianischen und dem gregorianischen Kalender und in Kir¬
chenfeiertagen stellten eine andere Herausforderung für die interkonfessionelle Kommunika¬
tion. Die lokalen Gemeinschaften haben nach einem solchen Model gestrebt, das die religiöse
Identität keiner der betroffenen Kirchengemeinde verletzen oder verunsichern würde. Die
schmutzigen und schweren Feld- und Hausarbeiten hat man in den Feiertagen, egal welcher
Kirchengemeinde nicht gemacht, damit es nicht zu den Vorfallen kam,
dass
ein Teil des Dorfes
in die Kirche geht, während der andere sich an ihren Feldern abmüht.
Es entstanden verschiedene lokalen Nonnen, die bei der Lösung dieses Problems die demo¬
graphische und soziale Schichtspaltung der Dorfgemeinde, die Einstellung der Pfarrer, der
Landesherren, die Häufigkeit der Mischehen und andere Faktoren berücksichtigt haben. Oft
standen die religiösen Bedürfnisse der Dorfgemeinde im Gegensatz mit den Interessen der
Landesherren, für welche die doppelte Zahl der Feiertage die wirtschaftliche Effektivität nega¬
tiv beeinflusst hat.
Seit 1780er Jahren hat der Staat die Maßnahmen zur Regulierung dieses Problems unter¬
nommen. Die josephinischen Verordnungen, sowie die späteren Versuche von Kaiser Franz
den Zweiten, die den gregorianischen Kalender auf dem ganzen Gebiet der Monarchie ein¬
führen wollten gehörten zu den Gesetzen, die nicht durchgesetzt werden könnten. Aber die
Unterschiede im kirchlichen Kalender waren auch zur demonstrativen Präsentation der sym¬
bolischen Dominanz und der religiösen Überlegenheit instrumentalisiert. Es könnte um indi¬
viduelle Aktivitäten der Einzelpersonen gehen, sowie um gemeinsame Demonstration der
Obermacht von der Seite der ganzen Kirchengemeinde, an der Spitze mit dem Pfarrer oder
dem Landesherr.
Die leichte Durchlässigkeit der konfessionellen Grenzen äußerte sich auch in der Rezeption
von Elementen der barocken Frömmigkeit wie Rosenkranzgebet, Litaneien oder Kreuzwegan¬
dacht verbreiteten sich auch unter den Gläubigen des östlichen Ritus. Neben der ^arockisie-
rang der Ikonostasen fand man in griechisch-katholischen Kirchen oft Statuen oder Neben¬
altäre vor. Der westlichen Tradition nach passte man zudem auch das liturgische Kleid, die
Länge der Barte und des Haares an. Dieser Prozess der Akkulturation intensivierte sich nach
der Synode in
Zamość
(1720), an welcher die griechisch-katholischen Bistümer im König¬
reich Polen die Dekrete des Tridentinums angenommen und dem östlichen Ritus angepasst.
Die Beschlüsse der Synode in
Zamość
waren ein paar Jahre später auch für das griechisch¬
katholische Bistum in
Munkács
obligatorisch.
Der griechische Ritus hat im 18. Jahrhundert den Übergang aus der konfessionell homogenen
Welt in das Milieu der konfessionellen Pluralität geschafft. Die Etablierung der dritten, in man¬
chen Ortschaften gar der vierten Konfessionskirche, der griechisch-katholischen Kirche, hat
dabei die interkonfessionelle Kommunikation tiefgreifend beeinflusst. Während in den bikon¬
fessionellen Lokalgesellschaften die sozialen Normen zur konfessionellen Homogenisierung
TRI JAZYKY,
ŠTYRI KONFESIE
173
geführt haben, auf dem breiten Gebiet des nordöstlichen Ungarns eine solche Entwicklung
unausführbar war. Die intensive interethnische und interkonfessionelle Kommunikation, die
infolge der massiven
Depopulation
und Migration fasst eine demographische Notwendigkeit
war, führte nicht nur zur einer schnellen Entgrenzung der kulturellen Unterschiede, sondern
auch, wie man es am Beispiel der slowakisch und ungarisch sprechenden
ruthenen,
also
Griechisch-katholischen sehen kann, zu ihrer Hybridisierung. Infolge der sprachlichen Assi¬
milation der
ruthenischen
Migranten hat sich der homogene ethnische Charakter der
Ecclesia
Ruthenica verändert. Die Korrelation der ethnischen und religiösen Identität blieb aber noch
lange Zeit den griechisch-katholischen Gläubigen inhärent.
Die Tendenz der stärkeren sozialen Gruppe, die Kontakte seinen Mittglieder mit den „ande¬
ren zu stigmatisieren war in dem vorgestellten „Zwischenraum von Anfang an wesentlich
geschwächt. Im langfristigen Horizont führte es zur Formgebung einer Art der Mentalität, für
die ein hohes Maß der Toleranz und Resistenz gegenüber der konfessionellen oder nationalen
Mobilisierung charakteristisch war.
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