Mestská kniha Trnavy: (1392/1393) 1394-1530
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Format: | Buch |
Sprache: | Slovak Latin |
Veröffentlicht: |
Trnava
Filosofická Fakulta Trnavskej Universzity
2008
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Schriftenreihe: | Bibliotheca historica Tyrnaviensis
3 |
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Beschreibung: | Texte teilw. altdt., teilw. lat. ; Zsfassung in dt. Sprache |
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OBSAH
Úvod
. 9
I.
Pôvod a opis mestskej
knihy z
rokov (
1392/1393) 1394 — 1530 . 15
II.
Písomnosti
Trnavy do
konca
14.
storočia
. 41
III.
Paleografická analýza pisárskych rúk
. 59
IV.
Súhrnné vyúčtovania príjmov a výdavkov v mestskej knihe
. 76
V. Sídlisková štruktúra Trnavy v stredoveku
. 97
VI.
Edičné poznámky
. 124
VII.
Zusammenfassung. 126
VIII.
Použité pramene a literatúra
. 130
IX.
Registrum
civitatis racionum
et
debitorum maius
. 137
X. Miestny register
. 349
XI.
Menný register
. 354
XII.
Vecný register (výberový)
. 387
VII
ZUSAMMENFASSUNG
Die
Stadtbücher gehören zu den interessantesten Quellengattungen des
mittelalterlichen diplomatischen Schriftguts. Wegen ihrer inhaltlichen
Vielseitigkeit kann man in ihnen oft wichtige Angaben zur Organisa¬
tion, Verwaltung und zum praktischen Leben der mittelalterlichen
städtischen Schichten finden. Stadtbücher sind aber auch aus der diplo¬
matischen Hinsicht wichtig, da man sie als Zeugnisse einer bereits gut
organisierten und spezialisierten Kanzleitätigkeit der Stadtmagistrate
auffassen kann. Unsere ältesten Stadtbücher sind jedoch erst aus relativ
später Zeit (aus der 2. Hälfte des 14. Jahrhunderts) erhalten geblieben,
wann uns bereits zahlreiche andere Belege der fortgeschrittenen Kanz¬
leiproduktion der bedeutendsten ungarländischen (Urkunden) zur Ver¬
fügung stehen.
Das älteste Stadtbuch von Tyrnau
(slow.
Trnava),
das zwischen
den Jahren 1394 und 1530 geführt wurde, gehört zu ältesten Quellen
dieser Gattung in der ganzen Slowakei und sogar auf dem Territorium
des damaligen Königreichs Ungarn. Ihrem Charakter und Form nach
handelt es sich nicht nur um eines der ältesten sondern zugleich auch
um eines der meist entwickelten spezialisierten Stadtbücher. Das ruft
Überlegungen von Existenz eines heute nicht mehr erhaltenen älteren
Verwaltungs- und Gerichtsbuchs der Stadt hervor.
Die Ausmaße des heute vorhandenen Stadtbuchs sind 290
χ
220
mm und der Korpus besteht insgesamt aus 154 Blättern (d. h. 77 Dop¬
pelfolien). Das Buch war anscheinend am Anfang der Neuzeit (wahr¬
scheinlich kurz nach 1530) in einen Pergamenteinband eingebunden.
Damals kam es höchstwahrscheinlich auch zur Neuordnung der Lagen
126
und der einzelnen Blätter, wegen der die ursprünglich chronologische
Folge der Einträge gestört wurde. Somit findet man zum Beispiel die
Einträge aus den Jahren 1407 und 1421 erst zum Schluss des Buches. Als
Beschreibstoff wurde Papier, das zu dieser Zeit bereits standardmäßig in
Kanzleien aller wichtigen ungarländischen Städte erschien, benutzt. Die
Frage des geographischen Ursprungs des Papiers in der Tyrnauer Kanz¬
lei ist aber nur schwer zu beantworten. Das Buch besteht nämlich aus
mehreren (ursprünglich wahrscheinlich auch ganz losen) frei gereihten
Papierlagen, wobei das Wasserzeichen auf den ältesten Blättern wegen
der umfangreichen Feuchtigkeitsschäden aber auch wegen der allgemei¬
nen Abnutzung unidentifizierbar ist. Nur das Filigran von den jüngeren
Papierlagen mit Einträgen aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts
ist näher bestimmbar. Die Wasserzeichen deuten darauf hin,
dass
die
Provenienz des Papiers im deutschen Raum (vielleicht in München) zu
suchen ist.
Typologisch
kann man das Tyrnauer Stadtbuch aus den Jahren
1394 bis 1530 als eine Rechnungsevidenz von Ein- und Ausgaben des
Stadtmagistrats bezeichnen. Darauf weist auch der Titel, der am 24.
Mai 1394 entstanden ist {Conscriptumperceptorum et debitorum ac
dis¬
tributorům
civitatis Tyrnaviensis.) hin. Bei näherer Untersuchung der
Form und des Inhalts wurde festgestellt,
dass
das Tyrnauer Stadtbuch
in zwei Hauptteile gegliedert ist. Die unterscheiden sich nicht nur in¬
haltlich sondern auch durch die formale Art der Einträge und die Art
ihrer Evidenz. Den ersten Teil bilden die Einträge von Jahren 1394 bis
1455, der zweite Teil stammt aus den Jahren 1478 bis 1530. Bei detail¬
lierter Analyse der formalen Zeichen einzelner Einträge kann man aber
das Buch noch näher strukturieren; konkret in fünf Teile, die mehr oder
weniger homogene Einheiten bilden.
Für einen Sonderteil kann man die Einträge aus der ältesten Phase
(von 1394 bis 1397), als sie meistens nur durch den Verwalter der Stadt¬
kasse Johannes Talkner als seine private Hilfsevidenz der Stadtfinanzen
benutzt wurde, auffassen. Auch in der nächsten Etappe(bis 1401) wurde
das Buch noch nicht innerhalb der regulären städtischen Kanzleiagende
geführt. Erst von 1401 kann man feststellen,
dass
das Rechnungsbuch
zur Standardevidenz der städtischen Ein- und Ausgaben und somit ein
Produkt der Wirtschaftsagende der Stadt bis zum Jahre 1428 geworden
127
ist. Eine Ausnahme bildet ein Komplex von Einträgen über die alltäg¬
lichen Ausgaben des Jahres 1407, der durch einen weiteren Komplex
von ähnlichen Einträgen aus dem Jahr 1421 ergänzt wurde. Dritte ho¬
mogene Phase der Buchführung stellen die Einträge der Jahre 1428 bis
1440/1441 dar. Sie widerspiegeln die Periode der enormen wirtschaftli¬
chen und sozialen Verluste der Stadt, die durch die hussitische Gefahr
und schließlich auch Okkupation (1432 bis 1435) verursacht waren,
und die nachfolgende Zeit der Bemühung der Tyrnauer Bürger um die
Rekonstruktion der Besitzverhältnisse und -rechte. Die Einträge der
nachfolgenden vierten Etappe zeugen von der Konsolidierung der Ver¬
hältnisse in der Stadt und somit erscheinen im Buch wieder die vor der
hussitischen Wende charakteristischen Einträge über die Gesamtrech¬
nungen der Stadt. Chronologisch handelt sich um Einträge von Jahren
1441 bis 1455. Eine spezifische Gruppe bilden in dieser Zeit die Einträ¬
ge über Besitzungen mehrerer Altarstiftungen bei einzelnen Tyrnauer
Pfarren aus der Zeit von 1454 bis 1455. Den letzten, fünften Teil des
Buchs bilden die Einträge der Jahre 1478 bis 1530, als die Funktion
des Buchs als der Hauptrechnungsevidenz der städtischen Finanzen
erneuert wurde. Zuletzt sollte man noch an eine wichtige Feststellung
aufmerksam machen, nämlich das das älteste Tyrnauer Stadtbuch auch
Angaben zur Zeit ab 1392, also zur Periode vor ihrer eigentlichen Ent¬
stehung, beinhaltet.
Einen wichtigen Bestandteil der Erforschung bildet auch die
detaillierte Analyse der Schreiberhände, die wichtige Aussagen zur
Funktionalität der städtischen Kanzlei liefern kann. Paläographische
Charakteristik einzelner Notarhände kann ein wichtiges Indiz über das
allgemeine Bildungsniveau und Erfahrung des Personals der städtischen
Kanzlei anbieten. Im Hauptrechnungsbuch der Stadt Tyrnau kann man
einundzwanzig Schreiberhände feststellen. Von der Gesamtzahl kann
man acht zuverlässig mit konkreten Personen identifizieren. Sechs von
ihnen stammten direkt aus der Stadtkanzlei — es handelte sich um die
Notare Nikolaus Kromer (PR1), Bartholomeus Steffel
(PR
14), Johan¬
nes aus
Holíč
(PR
19) und Martin Kaczmleko
(PR
21), um niedere Be¬
amte der Kanzlei wie die Schreiber Johannes
(PR
5) und Erhart
(PR
9).
Autor von einem Teil der Einträge war auch der Rektor (Verwalter) der
Stadtkasse Johannes Talkner
(PR
3) und ein Eintrag stammt auch vom
128
Verwalter des Allerheiligen-Altars in der Pfarrkirche des hl. Nikolaus
— von dem Priester Johannes Ainsalt.
Das älteste Stadtbuch, nun in wissenschaftlich-kritischer Edition
erschlossen, stellt eine unvertretbare Grundquelle für die Erforschung
der mittelalterlichen Geschichte der Stadt Tyrnau.
129 |
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