Dzieje Śląska Cieszyńskiego od zarania do czasów współczesnych: 1 Śląsk Cieszyński w czasach prehistorycznych
Gespeichert in:
Format: | Buch |
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Sprache: | Polish |
Veröffentlicht: |
Cieszyn
Starostwo Powiatowe
2009
|
Ausgabe: | Wyd. 1. |
Online-Zugang: | Rezension Inhaltsverzeichnis Abstract |
Beschreibung: | Zsfassung in dt. u. engl. Sprache u.d.T. Teschener Schlesien in der vorgeschichtlichen Epoche |
Beschreibung: | 295 s. il. (w tym kolor.). - Ill. 24 cm. |
ISBN: | 9788392692928 9788392692911 |
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7
Słowo starosty
9
Wstęp
/
Idzi
Panic
17
CZĘŚĆ PIERWSZA
Środowisko przyrodnicze
/
Aleksander Dorda
19
Zakres opracowania
21
Środowisko abiotyczne
21
Położenie i granice
24
Budowa geologiczna
37
Ukształtowanie powierzchni
i ogólne cechy fizjografii obszaru
51
Klimat
63
Charakterystyka hydrograficzna
75
Środowisko biotyczne
75
Podział geobotaniczny
79
Szata roślinna Śląska Cieszyńskiego
103
Fauna Śląska Cieszyńskiego
111
Ochrona przyrody
161
Bibliografia
169
CZĘŚĆ DRUGA
Ziemia cieszyńska do doby plemiennej
171
Ziemia cieszyńska i tereny sąsiednie
w okresie paleolitu i mezolitu
/
Eugeniusz Foltyn
199
Śląsk Cieszyński od młodszej epoki kamienia
po czasy wielkiej wędrówki ludów
/
Bogusław Chorąży, Bożena Chorąży
227
Ziemia cieszyńska w okresie
wczesnego średniowiecza
/
Wiesław Kuś
243
Śląsk Cieszyński
w czasach plemiennych
/
Idzi
Panic
261
Bibliografía
273
Indeks osób
279
Indeks miejscowości
285
Tescher
Schlesien
in der vorgeschichtlichen Epoche
291 Teschen
Silesia prehistory
285
Tescher
Schlesien
in der vorgeschichtlichen Epoche
In den Jahren 800 bis 600 tausend v. Chr. kamen die ersten Menschengrup¬
pen nach der Beherrschung des südlichen Teils von Europa in dessen mittle¬
ren Landstreifen. Da wurden auch das erste Mal in die Ökumene die Gebiete
Teschener Schlesiens aufgenommen, was seine Spuren in der Fundstelle
Kończyce Wielkie
hinterlassen hat. Es ist zu erwähnen,
dass
Spuren des alt-
paläolithischen Siedlungswesens, die wir in Teschener Schlesien vermerken,
auf einem Gebiet von 371 qkm zerstreut sind und in Richtung Osten die Li¬
nie der oberen Weichsel nicht überschreiten. Es ist jedoch unmöglich den
Anblick und die Größe der Lagerstellen zu bestimmen, zumal die Anzahl der
Stellen zu klein ist bzw. die Fundplätze vernichtet wurden.
Ein Anstieg des Siedlungsprozesses im Bereich von Teschener Schlesien
und Umgebung hat stattgefunden, als in der mittleren Periode der jüngeren
Steinzeit die Gravettienkultur zum Vorschein kam. Da steigt die Anzahl der
Siedlungsplätze an. Die Besiedlung trägt jetzt einen beständigeren Charak¬
ter. Die Menschen wandern in ihrem Besiedlungseifer ins Gebirge (Istebna
7). Die Mikrogeographie überzeugt uns,
dass
Merkmale der Besiedlung im
Odertal auftreten, genauer um die Stadt Ostrava. Das belegte Gebiet hat eine
Größe von 178 qkm. Der Höhepunkt des Eingriffes wird in der Periode des
Interpleniglazials bis zum jüngeren Pleniglazial vermerkt. Saisonartige Wan¬
derungen wurden von Einsatzgruppen unternommen, die Dienstleistungen
für Siedlungen im mährischen und österreichischen Raum schafften.
Gemäß allen Vermutungen war Teschener Schlesien seit des Interstadials
Alleröd von Gemeinschaften zweier Traditionen durchdrungen: des tech¬
nischen Komplexes mit Finneschabern (?) und Kratzer vom Typ Tarnowitz.
Vertreter der ersten, die ihr
Genetikům
aus der Federmesserkultur heraus¬
leitet, kamen vom Westen. Die andere Tradition, die mit dem Namen Wi-
towsche Kultur (Gemeinschaften vom Typ
Tišnov
= Gruppe
Ostromeř)
be¬
zeichnet wird, kennzeichnet eine Verlagerung der menschlichen Gruppen
in Richtung Norden vom Karpathenbogen aus, auf einem „Transitweg über
Mähren.
Die Mehrheit der mesolithischen
Inventare
gibt wegen Bescheidenheit
der Befunde keinen Grund für eine präzise kulturbezogene Klassifizierung.
Außer einem
(Jaworze
8) wurde keine von den archäologischen Fundstellen
genau erforscht. Unser Gebiet lag im Bereich eines geringen Einflusses der
Kulturen vom Typ Komornica und/oder
Chojnice
und
Pieńki (Międzyrzecze
286
Tescher
Schlesien in der vorgeschichtlichen Epoche
Górne
3). Mesolithische Gruppen kamen vorwiegend vom Norden. Es gibt
offensichtliche Schwierigkeiten bei der zeitlichen Bestimmung der mesoli-
thischen Einheiten wegen geringer Inhalte der Fundstellen und Mangel an
naturbezogenen Datierungsmöglichkeiten. Die Lageranlagen hatten einen
saisonbedingten Charakter. Weil das nordwestliche Vorfeld der Karpathen
bis zur Atlantischen Periode als eine Art
Refugium
auftrat, zwang es nicht als
ein Wald- und Steppengebiet zum Wechsel der Lebensweise.
Die jüngere Steinzeit eröffnet eine neue Karte in der Geschichte der
menschlichen Zivilisation. Dies geschah infolge der Verbreitung einer neuen
Weise des Gewinns von Lebensmitteln, die sich hauptsächlich auf Ackerbau
und Viehzucht stützte. Der Übergang zur neuen Wirtschaft brachte mit sich
eine grundsätzliche Änderung des zivilisatorischen Modells der vorgeschicht¬
lichen Volksgemeinschaften und wird nicht ohne Grund als neolithische
Revolution bezeichnet. Die Unabhängigkeit von örtlichen Naturbeständen
verursachte den Verzicht auf eine mobile Lebensart, also jahreszeitabhän¬
gige Jagdwanderungen. Wegen der neuen Bedürfnisse der Landeswirtschaft
entstehen neue Erfindungen: Tongefäße für Aufbewahrung und Zubereitung
von Lebensmitteln, glatte Keile zum Roden von Waldflächen für Ackeranbau,
Sicheln und Mahlgänge aus Stein. Es kommen in Umlauf Weberei und Flech-
tungsarbeiten, es entstehen neue Bauten in Kamm- und Pfahltechnik. Sie
sind teilweise im Grund versenkt, oder auch vollständig oberhalb der Erdo¬
berfläche erstellt; manchmal sind sie relativ weit ausgedehnt.
Die vorherrschende Rolle der Landwirtschaft bedeutete nicht,
dass
man
auf die älteren Methoden des Gewinns von Lebensmitteln wie Jägerei, Samm-
lerei und Fischfang völlig verzichtete. Diese spielten weiterhin eine wesent¬
liche Rolle in der Wirtschaft der frühen landwirtschaftlichen Volksgemein¬
schaften. Sie waren eine wesentliche Ergänzung der wenig ergiebigen, öfters
sehr einfachen, Ackerbaumethoden und Viehzucht, und waren entscheidend
für die Existenz im Fall von wirtschaftlichen Misserfolgen und Klimakatas¬
trophen. Die Annahme und Verankerung des neuen Wirtschafts- und Zivi¬
lisationsmodells war ein langwieriger Prozess. Am frühesten kam es dazu
im Bereich vom Nahen Osten (8 tausend v. Chr.), dann verbreitete er sich
in Südeuropa (8 bis 7 tausend v. Chr.). Erheblich spät erlangten kleine land¬
wirtschaftlichen Gruppen nach einer Verwurzlung in Südeuropa (vermut¬
lich Mitte des 6. Jahrtausends v. Chr.) Gebiete nördlich der Karpaten. Dies
war Anfang einer allmählichen Verbreitung des neuen Wirtschaftsmodells
auf dem sämtlichen Territorium Nordeuropas. Diese Periode, die als Jung¬
steinzeit - Neolithikum - bezeichnet wird, dauerte bis an die nächste Zivi-
lationswende der alten vorgeschichtlichen Volksgruppen: Verbreitung der
Bronze, des grundsätzlichen Rohstoffes für die Herstellung von Werkzeugen
und Waffen. Im Bereich der heutigen polnischen Gebiete hat dies um die
Mitte des 3. Jahrtausends v. Chr. stattgefunden.
ZUSAMMENSASSUNG
287
Der heutige Stand unserer Kenntnisse weist darauf hin,
dass
die Besied¬
lung durch die ersten Bauerngruppen, die vom Süden her die Sudeten und
Karpaten nach Norden überschritten, das heutige Gebiet Teschener Schle¬
siens nicht umfasste, und dies wegen ungünstiger Ackerbodenverhältnisse.
In dieser Zeit war die besagte Region mit dichtem Wald bedeckt, mit vor¬
wiegender Buche und Tanne. Dieser Landstreifen diente wahrscheinlich als
Kommunikationsstrecke zwischen neolithischen Siedlungsanballungen in
Mähren und sich erweiternden Volksgemeinschaften nördlich der Karpaten.
Die ersten belegten Spuren einer landwirtschaftlichen Besiedlung im Bereich
Teschener Schlesiens stammen erst aus dem 4. Jahrtausend v. Chr. und sind
mit Volksgemeinschaften der späten Phase sog. Lengyel-Kultur verbunden.
Diese Kultur schloss weite Gebiete Mitteleuropas ein: große Teile des heu¬
tigen Ungarns, Mährens, Tschechiens und Südpolens - Oberschlesiens und
Kleinpolens mit nördlichen Ausläufern bis zur Region
Kujawy.
Bis jetzt wur¬
den drei Fundorte festgestellt: Cieszyn-Krasna, Posten 14,
Gumna
,
P.
1,
Ki¬
sielów,
P.
3,
die
mit dieser Besiedlungsphase verbunden sind. Es bleibt nicht
ausgeschlossen,
dass
mit dieser Phase auch die Sammlung der Kieselwerk¬
zeuge und vereinzelte Keramikstücke vom Fundposten 1 in
Goleszów
und
in
Řepišč
bei
Frýdek-Mistek
am Westrand Teschener Schlesiens verbunden
sind.
Unklar ist die Besiedlungslage im Schlesischen Raum während des jün¬
geren Neolithikums, als polnische und tschechische Gebiete, teilweise Mäh¬
ren und Ostdeutschland unter dem Einfluss solcher neolithischen Kulturen
standen, deren Herkunft man im Raum nördlich der Karpaten suchen sollte -
Kulturen der Kugelamphoren, der Schnurkeramik und Trichterpokale.
Aus der Bronzezeit (ausgenommen ihre Schlussperiode) haben wir
sehr bescheidene Angaben über die Besiedlung der Teschener Region. Be¬
schränkte Befunde stammen aus der frühen Bronzezeit (2300 - 1500 v. Chr.).
Sie befinden sich vorwiegend im polnischen Teil der Region, im Schlesischen
Vorgebirge, in der
Oświęcimer
Flussebene (Pruchna) und in der Pforte von
Koniaków.
Vereinzelte Fundstellen stammen vermutlich vom Gebiet des Ge¬
senkes von Jablunkau im tschechischen Teil der Region. Es gibt kaum Spu¬
ren einer Besiedlung des Teschener Landes aus der älteren Bronzezeit (2. Pe¬
riode der Bronzeepoche: 1500 bis 1300). Der einzige Fund aus dieser Zeit ist
ein Beil mit Trichterferset?) aus der Fundstelle in
Chotěbuz-Zpupná Lhota
bei Tschechisch Teschen. Ein ähnliches Verhältnis findet in der 3. und 4. Pe¬
riode der Bronzezeit statt (1300 bis 900 v. Chr.), als in benachbarten Gebie¬
ten (nordöstliches Mähren, Leobschützer Hochebene, Troppauer Schlesien,
Teile Kleinpolens) frühe Phasen der Lausitzer Kultur sich verbreiteten, die
zum Kulturkreis der Haibaschenkrüge gehört (die meist vorkommende Be¬
stattungsart war die Leichenverbrennung und Aschenbeerdigung in einem
Tongefäß). Eine Belebung der Besiedlung der Teschener Region kam mit
288
Tescher
Schlesien in der vorgeschichtlichen Epoche
dem Ende der Bronzezeit (5. Periode der Bronzeepoche) und in der frühen
Eisenzeit, in der Periode einer langsamen Verbreitung der Eisenmetallurgie
in Mitteleuropa (Hallstatt-Periode
С
und D, 750 bis 400 v. Chr.). Aus den
neuesten Forschungen geht hervor,
dass
sich damals hier eine Ansiedlungs-
struktur ausgestaltete, die mit der Lausitzer Kultur verbunden war, und die
auf eine dauerhafte Weise den Raum der Vorbeskiden in Teschener Schle¬
sien bewirtschaftete. Dieses Siedlungsnetz beruht meistens auf Anballungen
in höher gelegenen Gebieten. Manche Siedlungen hatten ihren Sitz auch im
Flachland.
Eine deutliche Wandlung der Siedlungsverhältnisse fand in der 5. Peri¬
ode der Bronzeepoche statt (900 bis 750 v. Chr.). Auf den nicht besiedelten
Gebieten der Vorbeskiden werden Siedlungsstrukturen der Lausitzer Kultur
sichtbar, von denen einige auf Anhöhen mit bestimmter topographischer
Gestaltung entstanden, also mit naturgemäß, verteidigungsgeeigneten Vorzü¬
gen, andere aber auf den Anhöhen und im Flachland ohne diese natürliche
Vorzüge.
Eine durchaus neue Siedlungsstruktur tauchte auch um diese Zeit in der
Umgebung von Teschen,
Třinec
und
Goleszów
auf. Diese Struktur belegte
das nördliche Vorfeld des Jablunkauer Passes und hielt wohl Aufsicht über
jenen Durchgang. Um diese Zeit wurde die Anhöhe
Chotěbuz
bei Tsche¬
chisch Teschen besiedelt., die in eine natürlich wehrfähige Terrasse des 01-
saflusses sich eingliedert; dann auch die Höhensiedlung auf dem Schlosshü¬
gel in Cieszyn/Teschen, und so gut zu einiger anderen Fundstellen, die man
auf der Bodenoberfläche registrierte.
Der Vorgang einer festen Besiedlung des Vorbeskidenlandes macht sich
weiterhin in der frühen Eisenzeit bemerkbar (in der Hallstatt-Periode
С
und
D, 750 bis 400 v. Chr.) Die damaligen Siedlungsstrukturen enthielten mit
verschiedener Intensität fast das ganze Gebiet der Region, von Richtung der
Mährischen Pforte im Westen.
Das Hallstatter Siedlungswesen beruht ähnlich wie das frühere auf Höhen¬
siedlungen, die auf Anhöhen mit abgerundeter Form gebaut wurden und auf
diese Art einen Wehrvorteil erwiesen. So eine Siedlung wurde von benach¬
barten Höhensiedlungen umgeben, jedoch ohne jene Abwehrfähigkeit.
Trotz Auffassungen mancher Forscher, die den landwirtschaftlichen Cha¬
rakter der vorgeschichtlichen Besiedlung der Region abwendeten, deutet dar¬
auf das Kulturinventar der Funde mit zahlreichen Handmühlen, auch eine
große Menge von Viehknochen. Trug also diese Volksgemeinschaft einen
eindeutig landwirtschaftlich-zuchtartigen Charakter. Die entdeckten Stücke
von Tonwirteln zeugen davon,
dass
unter den Aktivitäten der Einwohner
auch Weberei war. Die Lokalisierung der Höhensiedlungen im Bereich wich¬
tiger Transportwege könnte auf eine Aufsicht über weitreichenden Handels¬
austausch deuten. Die Rede ist da vorwiegend von einer Kontrolle der
Kom-
ZUSAMMENSASSUNG
289
munikationsstrecke
von der Mährischen Pforte in Richtung Kleinpolen, auch
einer Verbindung der oberen
Waag
über den Jablunkaupass in Richtung
Oberschlesien. Die Lage an der Kreuzung dieser zweier Transportwege ist
wahrscheinlich die Entstehung der einzigen in der Region mit einem Erdwall
geschützten Feste in
Chotěbuz
zu begründen.
Die chronologisch nächste Periode, die sog. vorrömische oder auch late-
nische Kultur genannt (400 bis kurz n. Chr.), steht in West- und Mitteleuropa
unter der politischen und kulturellen Dominanz der altertümlichen Kelten
(in römischen Quellen Gallen genannt). Im Teschener Land kennen wir aus
dieser Periode nur einen Fundort auf dem Schlosshügel in Teschen/Cieszyn
und zwei Fundstellen auf ebenem Boden in
Goleszów.
Die Besiedlungslage
in der Zeit der römischen Einflüsse (n. Chr. bis 375) ist dagegen unklar. Das
Vorkommen von römischen Münzen im Bereich der transkarpatischen Über¬
gänge (Jablunkaupass, nordöstliches Vorfeld der Mährischen Pforte) bezeugt
ihre Benutzung als weitreichende Handelswege. Dies bedeutet eine wichtige
Rolle der Teschener Region bei Kontaktmittlung der römischen Provinzen
mit Gebieten nördlich der Karpaten.
Es ist schwierig die besagte Situation im Teschener Land während der Zeit
der Völkerwanderung (375 bis 568 n. Chr.) festzustellen. Es ist eine Periode
voller politischen Unruhen und gewaltiger demographischer Migrationen,
die mit dem Einfall der nomadischen Hunnen in Europa begannen. Diese
massiven Völkerverlagerungen resultierten mit einer Einwanderung germa¬
nischer Volksstämme aus dem bisherigen europäischen Barbaricum in den
westlichen Teil des Römischen Imperiums, was 476 zu seinem Niedergang
führte. Im 5. und 6. Jahrhundert besetzen die von den Germanen verlas¬
senen Gebiete slawische Völkerstämme, die vermutlich aus Osteuropa her¬
anwanderten.
Im 6. Jahrhundert beginnt für Mitteleuropa, aber auch für andere Teile des
Kontinents, eine durchaus neue geschichtliche Periode. Es fängt das frühe
Mittelalter an, dessen Beginn für Mitteleuropa des 6. Jh. durch Wissenschaft¬
ler das Jahr 568 angenommen wird, als der Nomadenstamm der Awaren
aus Zentralasien die Pannonische Tiefebene einnahm, nach dem Verlas¬
sen dieses Territoriums durch die Longobarden. Während vieler Feldzüge,
auch nördlich der Karpaten, beim Übergang durch die u. a. günstig gelegene
Mährische Pforte bzw. den Jablunkaupass waren sicherlich Awarengruppen
durch das jetzige Gebiet Teschener Schlesiens gezogen. Diese Feldzüge, die
aus schriftlichen Quellen bekannt sind, werden bisher leider nicht durch ar¬
chäologische Funde belegt, die auf eine wesentliche Weise diese Tatsache
bestätigen dürften. Es bleibt aber nicht ausgeschlossen,
dass
etwaige Über¬
reste ihrer materiellen Kultur künftig entdeckt werden.
Teschener Schlesien war ein Teil des Territoriums des slawischen Stammes
der Golenschitzen, den wir aus den Aufzeichnungen des sog. Bayerischen
290
Tescher
Schlesien in der vorgeschichtlichen Epoche
Geographen im 9. Jh. kennen. Das Gebiet der Golenschitzen umfasste 5 „ci-
vitates , also vermutlich Burgen bzw. befestigte Orte, unter denen einen
wichtigen Platz die starke Feste
Chotěbuz-Podobora
einnahm. Sie wurde
(ähnlich wie andere Burgen des Stammes) während des Einbruches des
großmährischen Herrschers
Svatopluk
zu Ende des 8. Jahrhunderts vernich¬
tet. Das Großmährische Reich machte nicht den Versuch auf eine dauerhafte
Weise Gebiete nördlich von seinem Territorium anhand von Besiedlung an
sein Reich zu binden. Infolgedessen müssen wir die These von einer Abhän¬
gigkeit der Golenschitzen, also auch des Teschener Schlesiens von Großmäh¬
ren, abwenden.
Danach hat sich die Burgsiedlung niemals mehr erhoben und der Schwer¬
punkt des Siedlungswesens der Region verlagerte sich auf den Schlosshügel
in Teschen/Cieszyn. Diese Situation bestand bis zur nächsten Epoche, ins
Mittelalter.
Übersetzt von Robert Spiess
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