Kind, Kino und Kinderliteratur: eine Untersuchung zum Medienumbruch in der Kinderkultur der Kaiserzeit und der Weimarer Republik

Angesichts der von der Filmforschung aufgezeigten Tatsache, dass die Kinder und Jugendlichen in den Anfängen des Films um 1910 zu den eifrigsten Besuchern der ersten ortsfesten Kinos gehörten, geht die vorliegende Arbeit der Frage nach, wie die Kinder- und Jugendliteratur, aber auch die organisierte...

Ausführliche Beschreibung

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
1. Verfasser: Schmerling, Alice (VerfasserIn)
Format: Abschlussarbeit Elektronisch E-Book
Sprache:German
Veröffentlicht: Köln 2007
Schlagworte:
Online-Zugang:Volltext
http://kups.ub.uni-koeln.de/volltexte/2009/2792/index.html
http://d-nb.info/997029277/34
https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:38-27925
Zusammenfassung:Angesichts der von der Filmforschung aufgezeigten Tatsache, dass die Kinder und Jugendlichen in den Anfängen des Films um 1910 zu den eifrigsten Besuchern der ersten ortsfesten Kinos gehörten, geht die vorliegende Arbeit der Frage nach, wie die Kinder- und Jugendliteratur, aber auch die organisierte Kinder- und Jugendbuchkritik (=die so genannte Jugendschriftenbewegung) der Kaiserzeit und der Weimarer Republik auf das Auftauchen eines neuen Konkurrenzmediums reagiert haben. Die Untersuchung zeigt, dass sowohl die Kinderbuchkritiker als auch die Autoren selbst die Erweiterung der Kinderkultur durch das Kino zunächst primär als eine abzuwehrende Konkurrenzsituation wahrnahmen. Erst als der Film durch die im Reichslichtspielgesetz von 1920 verankerten einheitlichen Zugangsbeschränkungen domestiziert worden war, wurde der Kunstanspruch des Films auch in der Jugendschriftenbewegung akzeptiert. Zudem begann sich auch der Umgang mit dem Film in der Kinderliteratur langsam auszudifferenzieren: Fortgeführt wurde die Kritik am Film vor allem im proletarischen Kinderbuch, dem das neue Medium als Teil der angefeindeten kapitalistischen Vergnügungsindustrie galt. Mit Wolf Durians "Kai aus der Kiste" (1927) und Erich Kästners "Emil und die Detektive" (1929) entstanden daneben aber auch die ersten kinderliterarischen Texte, die die neue Generation von ‚Medienkindern’ emphatisch begrüßten und sogar in ihrer Formsprache eine als ‚filmische Schreibweise’ beschreibbare offensive Annäherung an das neue Medium beobachten lassen. Vom bloßen Motiv zum zentralen Thema avancierte der Film jedoch erst Ende der 1920er Jahre in den sich neu herausbildenden ‚Filmromanen’ für Kinder, deren Handlung zumeist den Aufstieg eines Kindes oder Jugendlichen zum Filmstar vorführt.
Beschreibung:1 Online-Ressource

Es ist kein Print-Exemplar vorhanden.

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