Sydoniusz Apollinaris i kultura literacka w Galii V wieku:
Gespeichert in:
1. Verfasser: | |
---|---|
Format: | Buch |
Sprache: | Polish |
Veröffentlicht: |
Kraków
Polska Akad. Umiejętności
2008
|
Schriftenreihe: | Prace Komisji Filologii Klasycznej
38 |
Schlagworte: | |
Online-Zugang: | Inhaltsverzeichnis Abstract |
Beschreibung: | Literaturverz. S. [315] - 340. - Zsfassung in dt. Sprache u.d.T.: Sidonius Apollinaris und die literarische Kultur im Gallien des 5. Jh. |
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Internformat
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und die literarische Kultur
im Gallien des 5. Jh.
Zusammenfas
sung
In den 90er-Jahren des 20. Jh. erschienen innerhalb von zwei Jahren (1994-1996) vier
bedeutende
Monografien
über Sidonius Apollinaris (430-ca. 486), den gallorömischen
Aristokraten, Politiker, kirchlichen Würdenträger und zugleich bedeutenden Dichter und
Schriftsteller. Sein größtenteils erhaltener Nachlass ist für uns wie eine der letzten
Sternschnuppen der antiken römischen Kultur, die noch kurz aufleuchteten1. Dieses
sichtlich gewachsene Interesse der wissenschaftlichen Welt an dem. gallorömischen Autor
aus dem 5. Jh. kommt nicht von ungefähr. Seit den TOer-Jahren des 20. Jh. entwickelte sich
schnell die Forschung über politische Geschichte, literarische und intellektuelle Kultur
sowie Kunst der Spätantike — alles Bereiche, denen sich früher nur eine kleine Gruppe
Wissenschaftler, vor allem zwecks Erforschung der christlichen Kultur der Antike,
zugewandt hatte.
Der Begriff „Spätantike - französisch
Antiquité tardive
oder Bas-Empire, englisch
Late Antiquity,
italienisch
tardo antico
oder
basso impero
wurde erst gegen Ende des 19. Jh.
von der deutschen
Historiografie2
geprägt und in den folgenden Jahrzehnten als
wissenschaftlicher Terminus akzeptiert, der - im engeren Sinne - einen Zeitraum in der
Geschichte des antiken Roms bezeichnet oder im weiteren Sinne eine Bezeichnung ist für
die Kulturepoche der griechisch-römischen Zivilisation, die unmittelbar an das Mittelalter
anschließt. Die Spätantike wird heute in dem Zeitraum zwischen dem letzten Viertel des 3.
und Ende des 7. Jh. n. Chr. angesiedelt und ist Gegenstand intensiver Forschung über die
1 Vgl. J. Harnes, Sidonius Apollinaris
and the
Fall
of
Rom AD 407-485, Oxford 1994;
Ivf
Conception
Fernández López,
Sidonio
Apolinar,
humanista
de la antigüedad tardía: su
correspondencia,
in:
Antigüedad y Cristianismo.
Monografias
Históricas sobre la Antigüedad
Tardía, Serie dirigida por el
Dr.
D.
Antonio González Blanco, Murcia
1994;
F.-M.
Kaufmann,
Studien zu Sidonius Apollinaris, Europäische Hochschulschriften, Reihe
Ш
Geschichte und ihre
Hilfswissenschaften, Frankfurt am Main 1995; S. Tamburri, Sidonio Apollinare:
l uomo e il
letterario, Napoli
1966.
2 Das Adjektiv spätantik wird zum ersten Mal verwendet in dem Werk von J. Burckhardta,
Die Zeit Constantins des Großen, Leipzig 1880, S. 275. Ausfürlich zur Geschichte dieses
Begriffs in:
A. Demandi,
Der Fall Roms. Die Auflösung des römischen Reiches im Urteil der
Nachwelt, München 1984, S. 170 ff.
345
griechisch-römische Kultur. Dieses rege Interesse an der Epoche zeugt wohl von einem
Nachholbedarf und dem lange geschuldeten Versuch, den Beitrag gebührend zu würdigen,
den Autoren der ausgehenden Antike zugunsten der neuzeitlichen westlichen Kultur
geleistet haben, indem sie die Brücke zwischen der heidnischen und der neuen, christlichen
Welt schlugen.
Das vorliegende Buch setzt sich zum Ziel, die literarische Kultur des antiken Gallien im
5. Jh. zu schildern, also jener Provinz an der Frontseite des römischen Reiches, in der die
Entscheidung darüber fallen sollte, ob das antike Rom und seine Kultur überdauern werden.
Römische Kaiser verzichteten im 5. Jh. relativ schnell auf den Herrschaftsanspruch über
Britannien, Nordafrika und sogar Spanien. Mit weit größerer Entschlossenheit hielten sie
hingegen an ihrem Besitzstand in Gallien fest, das ständigen Angriffen der Barbaren
ausgesetzt war, und taten dies in der Überzeugung,
dass
diese Provinz eine für Italien sehr
wichtige Pufferzone darstelle, deren Erhalt dem westlichen Kaiserreich und dem römischen
Lebensstil die Überlebenschance sicherte.
Gallien war in der Wende zum 5. Jh., also bevor es von aufeinander folgenden
Angriffswellen der Barbaren heimgesucht wurde, eine blühende Provinz, und dies sowohl in
wirtschaftlicher als auch in kultureller Hinsicht. Besonders Mittel- und Südgallien waren ein
stark romanisiertes und urbanisiertes Gebiet, mit hervorragend bewirtschafteten Landgütern,
mit denen sich die in ruinösem Zustand befindliche Landwirtschaft Italiens überhaupt nicht
messen konnte. Die Wirtschaft Italiens war ohnehin auf Importe von Waren und
Dienstleistungen eingestellt und von ihnen abhängig. Die gallischen Metropolen an der
Küste - Marseille und Narbonne - kontrollierten den Handel im westlichen Teil des
Mittemeerraumes, was auch ein wichtiger Beitrag zum materiellen Wohlstand der
Provinzbewohner war.
Der materielle Wohlstand ging einher mit der Entfaltung intellektueller und
literarischer Kultur, die vor allem in Städten wie
Arles,
auch „gallisches Rom genannt,
Bordeaux, Lyon,
Vienne,
Narbonne, in Blüte stand. In Familiensitzen der gallorömischen
Aristokratie gedieh die sog. „Villenkultur . Während in Italien zu dieser Zeit Biografen und
Kompilatoren
die einzigen Vertreter der Literatur waren, blühte in Gallien eine
hochkarätige literarische Kultur auf. Nördlich der Alpen wurden gelesen und nachgeahmt:
Catull, Horaz,
Vergil, Elegiker
des „goldenen Zeitalters und Satiriker der Kaiserzeit. Man
begeisterte sich für Lucan, Statius und Claudianus. Großes Interesse brachte man der
Gnosis
und den Neuplatonikern entgegen, große Begeisterung für die Redekunst
Ciceros
hielt an,
auch wenn zugleich ein eigener Stil entwickelt wurde, geprägt durch ausgezeichnete
Kenntnis der Mythologie und angereichert durch vielfältige sprachliche Schnörkel.
Sidonius Apollinaris, der im Mittelpunkt unserer Betrachtung steht, gilt als Autor, der
in besonderer Weise typisch für diese Epoche ist. Er war ein wahrer litteratus
homo
der zur
Neige gehenden römischen Antike. Er lebte im 5. Jh. (430-ca. 486), einer Zeit also, in der
das westliche Kaiserreich durch zahlreiche Turbulenzen erschüttert wurde. In das
Kaiserreich fielen Barbaren ein: Westgoten, Wandalen, Hunnen, Franken und Burgunder.
Die Machtstraktur war zerrüttet. Zu Sidonius Lebzeiten wechselten auf dem Thron zehn
Kaiser, von Valentinian
III.
bis
Romulus Augustus.
Sidonius kam in Lyon in einer prominenten und einflussreichen gallorömischen
Familie zur Welt, die bereits seit zwei Generationen christlich war. Sein Großvater und sein
Vater waren Präfekten des Prätoriums von Gallien. Er selbst war über seine Frau mit einem
der letzten römischen Kaiser, Avitus (Regierungszeit 455-456) verschwägert und wurde zu
346
einer einflussreichen Persönlichkeit am Kaiserhof. Der bald darauf folgende „Fall des
gallischen Kaisers behinderte seine weitere Karriere am Hofe des Kaisers Majoran (457-
461) nicht. Nach dem Tode Majorans kehrte er für ein paar Jahre auf das Gut seiner Frau
Avitacum in der
Auvergne
zurück. Im Jahre 467 folgte er dem Ruf des neuen Kaisers
Anthemius nach Rom, um Präfeiet der Stadt (praefectus
urbi Romaé)
zu werden. Das war
der Höhepunkt in seiner Karriere. Vermutlich konnte er keine großen Erfolge verbuchen
und zog sich 467 enttäuscht aus der Politik auf sein Gut in der
Auvergne
zurück. Er empfing
dann die Priesterweihe und wurde später zum Bischof von
Clermont-Ferrand
geweiht, wo er
auch bis zu seinem Tode lebte. Nur in den Jahren 474-476 war er von den Westgoten in der
Festung Livia bei dem heutigen Carcasonne interniert.
Weder die politische Entwicklung noch die Lebensumstände vermochten ihn vom
literarischen Schaffen abzuhalten. Obwohl er einer christlichen Familie entstammte und
selber die Laufbahn eines Geistlichen einschlug, blieb Sidonius als Literat der Tradition des
antiken Roms treu und verblieb bis zu seinem Lebensende im Bann der griechisch-
römischen Kultur. Sein literarisches Werk umfasst 24 Dichtungen, die als eine getrennte
Poesiesammlung veröffentlicht wurden und umfangreiche Panegyrika auf die römischen
Kaiser
(carmina
maiora) enthielt sowie Widmungs- und Gelegenheitsgedichte die aus
verschiedenen Anlässen entstanden sind. Sidonius hinterließ auch eine wertvolle Sammlung
seiner Korrespondenz in
IX
Bänden, in die zahlreiche Dichtungen eingearbeitet waren. Mit
seinem Werk reiht er sich unter die berühmten gallorömischen Dichter ein wie z.
В.:
Ausonius,
Paulinus
von
Noia,
Paulus Axius, Tetrades, Afranius Syagrius, Rutilius
Namatianus, Severianus, Lampridius, Leon von Narbonne, Claudianus Mamert.
Die Bedeutung Sidonius hat ihren Grund nicht darin,
dass
sich seine literarischen,
geschichtlichen und kulturellen Schriften gut erhalten haben. Sidonius Apollinaris kommt
hierbei insofern eine exemplarische Bedeutung zu, als an seinem Werk in ganz besonderer
Weise die kulturelle Symbiose deutlich wird, die sich im Bewusstsein der gebildeten Römer
nach der Verbreitung des Christentums vollzogen hat. Die nunmehr christlichen Römer
schöpften im 5. Jh. wieder aus der römischen Kultur, die ihrerseits aus griechischen Quellen
gespeist worden war, und griffen gern auf die im antiken Rom in Jahrhunderten
intellektueller Aktivitäten erarbeiteten literarischen Formen und auf die antike Ästhetik
zurück. Die ursprüngliche christliche Anfechtung der vorgefundenen Zustände fand in den
ersten Jahrhunderten des Kaisertums ihren Ausdruck u. a. darin,
dass
eine ganze Reihe
ästhetischer Maßstäbe verworfen wurde. Dennoch zeigten sich gegen Ende des 4. Jh.
zahlreiche christliche Autoren bereit, den Wert von otium philosophicum et litteratum
anzuerkennen und die wichtigsten Regeln und Vorstellungen der Antike über das Schöne
und die Kunst wieder gelten zu lassen.
Sidonius Apollinaris gehörte dem lokalen Hochadel an, war begabt und gebildet an
mustergültigen Werken der griechischen und lateinischen Literatur. Zahlreiche seiner
Freunde bekleideten hohe weltliche und kirchliche Ämter und gehörten zu den
Großgrundbesitzern. Er pflegte die Freundschaften und Bekanntschaften, indem er häufig
Briefe schrieb oder aus verschiedenen Anlässen Dichtungen verfasste. Die Adressaten
waren oft ebenfalls Intellektuelle, die wissenschaftlich oder literarisch tätig waren. Doch
ihre Werke haben sich nicht erhalten, deshalb kommt der Erforschung des Nachlasses von
Sidonius eine fast grundlegende Bedeutung zu, wenn man sich ein Bild von der literarischen
Kultur im Gallien des 5. Jh. verschaffen will.
Die vorliegende Arbeit verfolgt das Ziel, aufgrund der Analyse der Werke von Sidonius
347
Apollinaris
ein Bild von der literarischen Kultur im Gallien des 5. Jh. zu vermitteln. Die
literarische Kultur der Spätantike, die sich in den Werken der Autoren des 5.Jh. noch
deutlich ausprägt, ist zu dieser Zeit durch drei Faktoren bestimmt: damalige Ästhetik, Poetik
und laufende Literaturkritik. In dieser Kombination erst fügen sie sich zusammen zum
Begriff der literarischen Ästhetik, die den Charakter eines literarischen Werkes klar
bestimmte. Es verwundert nicht,
dass
die drei Faktoren einen so engen Zusammenhang
aufweisen, denn wir erkennen diese Verknüpfung in der gesamten Entwicklung der antiken
griechisch-römischen literarischen und philosophischen Kultur bis in die Spätantike, und
immer wieder haben wir es mit der Tendenz zu tun, die Kriterien dafür, was literarische
Schönheit, die Dichtung, das literarische Werk sind, neu zu bestimmen, und zwar je nach
den sich wandelnden Vorlieben der Rezipienten. Insbesondere in der literarischen Ästhetik
der Spätantike ist die Frage der Rezeption literarischer Werke und die des ästhetischen
Geschmacks für die Erfassung der literarischen Kultur jener Zeit von Bedeutung, denn diese
Faktoren gestalteten in wesentlicher Weise den Stil der zeitgenössischen Autoren.
Im ersten Teil unserer Arbeit, die den Titel
Generalia
Sidoniana trägt, stellen wir
zunächst die historische und kulturelle Situation im Imperium
Romanům
(1
1) des 5. Jh. dar,
um anschließend eine Synthese der spätantiken literarischen Kultur in ihren zwei
wichtigsten Strömungen: der traditionellen, heidnischen
(I
2) und der christlichen
(1
3)
vorzulegen. Dieses Kapitel schließt die
Biografie
von Sidonius Apollinaris
(1
4) ein, in der
sein literarisches Werk allgemein vorgestellt wird als Vorankündigung der in weiteren
Teilen folgenden genauen Analyse. Wir versuchen auch den historisch-kulturellen
Hintergrund für das Modell der römischen literarischen Kultur im südlichen Gallien des 5.
Jh. zu schildern und weisen auf den gesellschaftspolitischen Kontext, somit auf die seit
Mitte des 3. Jh. fortschreitende Schwächung des Imperium
Romemum,
das im 5. Jh. infolge
der Einfälle der Barbaren in eine Dauerkrise verfiel. Die römische Politik und Kultur wurde
immer stärker mit dem Christentum konfrontiert, das in den ersten drei Jahrhunderten nach
Christus, bis zur Mailänder Vereinbarung eher für zusätzliche gesellschaftspolitische und
religiös motivierte Unruhen sorgte. Diese wiederum spalteten die Gesellschaft des antiken
Roms und lösten Wellen der Verfolgung von Christen aus.
Nach dem Edikt von Konstantin und Licinius bahnte sich eine Symbiose des antiken
Roms mit dem Christentum an. Die schnell fortschreitende Christianisierung des Römischen
Reiches wurde staatlicherseits unterstützt. Das antike Rom, das einst die Christen in
grausamer Weise verfolgt hatte, wandelte sich zu deren Beschützer, ja sogar zum Garant der
christlichen Orthodoxie, indem, es diverse Sekten und Häresien bekämpfte. Die christliche
Kirche wiederum reagierte darauf mit einer staatserhaltenden Haltung. In der rein
zivilisatorischen Dimension ist jedoch das Hindurchdringen von Elementen des heidnischen,
griechisch-römischen Kulturerbes in die christliche Kultur als ein recht komplizierter
Prozess anzusehen. Die ersten drei Jahrhunderte kennzeichnete das Christentum eine
Ablehnung alles Heidnischen, dann aber, im 4. Jh., also in der Zeit der Religionsfreiheit, als
das Christentum nach und nach eine dominante Stellung erlangte, entwickelte es sich
schnell und öffnete sich für das heidnische Erbe, und zwar sowohl in Literatur als auch in
Philosophie. Dies vollzieht sich nach dem Prinzip
crescere ex
aliąuo.
Christliche Literatur,
Philosophie und Theologie lassen sich zwar - mitunter in wesentlichen Fragen - von der
traditionellen Kultur inspirieren, doch zugleich verhinderten sie deren weitere Entwicklung,
denn das Christentum unterstützte den Staat in allen seinen Vorhaben, die das Ziel
verfolgten, das Heidnische aus dem öffentlichen Leben zu verbannen. In den einschlägigen
348
Kapiteln zeigen wir auf, unter welch komplizierten Umständen die auslaufende traditionelle
literarische Kultur fortgeführt wurde, welche Tendenzen die sich erst entfaltende christliche
Literatur aufwies, und in welcher Weise welche Stellung in diesen historischen und
kulturellen Kontext das Werk und die Person von Sidonius Apollinaris einnehmen.
Im zweiten, für unser Vorhaben wesentlichen Teil der Arbeit, der explizit der
spätantiken literarischen Kultur gewidmet ist und den Titel trägt
Późno antyczna kultura
literacka: estetyka
-
poetyka
(Spätantike literarische Kultur: Ästhetik - Poetik), versuchen
wir diese Kultur in ihren unterschiedlichen Dimensionen zu rekonstruieren: Wir betrachten
sie unter dem theoretischen, ästhetisch-poetologischem Aspekt
(II
1), indem wir von der
Analyse der Quellen der literarischen spätantiken Ästhetik ausgehen.
(II
la), die
ihren
Ursprung in der Kultur des Kaiserreiches aus dem 1. Jh. n. Chr. haben, ein weiterer Aspekt
werden die Wandlungen sein, die sich aus der neuen politischen Lage für die römische
Rhetorik, die Poetik und die staatliche Kunstförderung ergaben. Diese ästhetisch-
poetologischen Betrachtungen stellen die Vorstufe und Voraussetzung für eine Analyse von
Inhalt und Form der Dichtung von Sidonius Apollinaris dar, die uns erlaubt, die allgemeinen
Tendenzen in der spätantiken literarischen Kultur aufzuzeigen. Wir gehen von der
Bestimmung der literarischen Ästhetik und der Poetik epischer Formen bei Sidonius aus,
also von seinen kaiserlichen Panegyrika
(II
2a) und Epithalamien
(II
2b). Wir versuchen zu
zeigen, in welcher Weise die früher besprochenen ästhetischen und literarischen Theorien
und Kategorien in dem epischen Werk von Sidonius präsent waren, und zwar nach dem
Prinzip der Ästhetik der Kontraste: Erhabenheit und Anmut, versetzt durch weit
gesponnene, inhaltliche und formale Vielfalt. Wir machen aufmerksam auf den
spektakulären Zug dieser Poesie, der in der mythologischen, aber in postneoterischer Art
eingesetzten Metaphonk seinen Ausdruck findet, die mit ausgebauten Ekphrasen durchsetzt
ist, was darauf hindeutet,
dass
sie der figurativen Kunst der Epoche verbunden war. Für
diese galt als wichtigste Kategorie Mannigfaltigkeit, der mit Anmut einherging.
Sogar bei einer flüchtigen Lektüre der Panegyriken und Epithalamien von Sidonius fallt
auf,
dass
die Ästhetik der von ihm verwendeten Ekphrasen und aller anderen Formen
poetischer
Digression
in seinen Werken eher an die alexandrinisierende Künstelei der
Neoteriker erinnert als an die klaren Regeln des Horaz, der auf Harmonie und
Verhältnismäßigkeit bedacht war - auf beide Prinzipien wird in dem Kapitel über die
Theorie der varietas eingegangen. Als oberstes Prinzip einer so verstandenen Poetik ist
inhaltlicher Abwechslungsreichtum anzusehen. Das zentrale Thema, in jedem Panegyrikus
mit der Person des Herrschers verbunden, wird zu einem bloßen Vorwand für die
Einführung verschiedenartiger Abschweifungen, zu einer ungezwungenen Variation
traditioneller Motive, die in der neuen Ausprägung oft einen anderen ästhetischen Kontext
gewinnen - erhabene und pathetische Themen gewinnen im epischen Panegyrikus dank der
neuartigen varietas an Anmut und fügen sich in den vom Autor intendierten Bereich des
Gesangs ein, der zu einer Quelle sinnlichen Vergnügens wird, die aus der Rezeption eines
reichen und abwechslungsreichen Inhalts
carmen lepidum
etprolixum resultiert.
In dieser Dichtung ist die Absicht nicht zu verhehlen, die Aufmerksamkeit des
Publikums zu wecken. Bildhaftigkeit, Visualisierung der Inhalte, die Vielfalt der Farben und
Euphonie wirkten auf die Sinne der Hörer und entsprachen ihren Erwartungen. Aus diesem
Grunde konnte Sidonius seiner Poetik die Maßstäbe der Angemessenheit (decenter)
zusprechen, da man von einer zielgerichteten Handlung ausgehen kann, die in Einklang mit
der damaligen literarischen Praxis, wie auch mit den Erwartungen der Rezipienten stand.
349
Wir verweisen auch auf den nachahmenden Charakter des epischen Werkes von Sidonius,
das sich darüber hinaus durch weit gediehene Intertextualität auszeichnet. Darin richtete er
sich wohl vor allem nach den schillernden Werken von Statius und Claudianus, denen es .
auch eigen war, die poetische Sprache visualisieren zu wollen.
hi
diesen Kapiteln haben wir auch Stellung bezogen zu der Tendenz, den literarischen
Manierismus von Sidonius Apollinaris als nachteilig zu werten: Seine ganz eigene
kunstvolle poetische Sprache, deren Gestalt und Charakter das Ergebnis eines langen
Prozesses sind, in dessen Verlauf sich auch Geschmack und ästhetische Vorlieben der
Rezipienten gewandelt haben. Diese waren für effektvolle Auftritte an grammatischen und
rhetorischen Schulen gebildet. Unsere einschlägigen Betrachtungen werden veranlasst vom
derzeitigen Stand der Forschung, der einer Ergänzung bedarf, denn in den Publikationen zu
Sidonius Apollinaris, die in den 90er-Jahren des 20. Jh. erschienen sind, kaum die Tendenz
zu spüren ist, die im 20. Jh. vorherrschende Beurteilung des spätantiken, stilistischen
Manierismus bei Sidonius Apollinaris zu revidieren. Die negative Wertung seines
Manierismus geht auf das Urteil von E. Norden zurück, das er in seinem monumentalen
Werk Die antike
Kunstprosa
-йЪег
den Stil der spätantiken Autoren
(tumor Africus
et
tumor
Galliens) formuliert hat. Diese Wertung wurde erhärtet, vielleicht sogar gegen die Absicht
des Autors, durch einen für die Studien über Sidonius Apollinaris sehr gewichtigen Beitrag
von
A. Loyen, Sidoine
Apollinaire et
l esprit précieux en
Gaule
aux derniers jours de
l Empire, Paris
1943. Wir stehen auf dem Standpunkt,
dass
die Ästhetik, auf Grund derer
die Rezeption eines literarischen Werkes erfolgt, stets nur im Kontext der zeitgleich
herrschenden kulturellen Gegebenheiten zu beurteilen ist, und dies ist ein Faktor, der ein
weit milderes Urteil über das Werk von Sidonius und andere spätantike Dichter nahe legt.
Ein weiteres Kapitel wird der Ästhetik der Gelegenheitsdichtung gewidmet, die
hauptsächlich in den
carmina minora
(II
3), von Sidonius selbst auch als nugae bezeichnet
und Epigramme genannt, präsent ist. An dieser Stelle besprechen wir auch die Gedichte von
Sidonius, die in seinen Briefen enthalten sind. Diese Poesie sieht sich der silvanischen
Ästhetik verbunden mit ihrer Anmut, ihrem Abwechslungsreichtum, der Heterogenität und
Virtuosität. In diesen Gedichten kommt die mythologisch-ekphrastische Poetik verdichtet
vor, die auch für epische Werke typisch ist. Die Gedichte führen grundsätzlich in die
Stimmung des lusus, der feinen städtischen Manieren (ttrbanitas) und des literarischen
otium ein.
Im dritten Teil des vorliegenden Beitrags -
Życie literackie w Galii
V
wieku
na
podstawie listów Sydoniusza Apollinarisa
(literarisches Leben im Gallien des 5, Jh. anhand
der Briefe von Sidonius Apollinaris) - gilt unser besonderes Augenmerk dem literarischen
Leben im Gallien. Hierbei zeigt sich,
dass
es in dem durch häufige Einfalle der Barbaren
gebeutelten Gallien vielfache literarische Aktivitäten gab und
dass
ein kreativer Austausch
von Gedanken und Ideen stets zustande kam. Ausgangspunkt ist dabei die kulturhistorische
und literarische Analyse der Briefe von Sidonius, die sowohl für die Literaturwissenschaft
von Bedeutung sein können (Formen des literarischen Lebens in Südgallien des 5. Jh., die in
den Briefen von Sidonius festgehalten sind sowie dessen Ziele und Umsetzungsmodi und
gesellschaftliche Wirkung) als auch für Historiker und Kulturwissenschaftler (eine
eingehende faktografische Analyse der Zeugnisse aus jener Zeit, wobei der Wortlaut sowohl
im lateinischen Original als auch in Übersetzung angeführt wird als Beweis dafür, in welch
großem Umfang das literarische Leben im Gallien des 5. Jh. möglich war. Und dies war eine
echte Manifestation der bedrohten Romanitas).
350
In erster Linie wurden die Aktivitäten literarischer Kreise
(collegia poetanim)
in
Südgallien
(III
1) anhand der Zeugnisse von Sidonius Apollinaris geschildert und das
Hauptanliegen, dem sich das damalige literarische Leben verpflichtet sah, war es, für die
Kontinuität der literarischen Kultur in Gallien zu sorgen, die bewusst an das Erbe der
traditionellen römischen Kultur anknüpfte. Dieser Geist herrschte sowohl in großen
städtischen Zentren als auch in den befestigten Villen der gallorömischen Aristokratie.
Obwohl all diese poetischen Kreise
collegia
poetarum
- bis auf den Kreis in
Arles
-
nicht institutionalisiert waren, entfalteten sie rege Aktivitäten, die ihren Ausdruck in
häufigen Begegnungen fanden, bei denen man dichtete, rezitierte, rhetorische Künste pflegte
und philosophische Diskussionen führte. Den Vertretern jener Zeit, die oft hohe Ämter.
bekleideten und für die eine Beschäftigung mit der Literatur nicht nur dem Zeitvertreib,
sondern auch der individuellen Vervollkommnung und der Pflege der Freundschaften nach
dem antiken Brauch des otium, diente,
muss
beachtliche Bildung und hohe intellektuelle
Qualität bescheinigt werden. In zahlreichen Fällen drückte diese Haltung auch die
Verbundenheit mit dem antiken Rom und seiner Kultur aus.
Außer Schilderungen des vielfältigen literarischen Lebens in
Arles,
Lyon,
Vienne,
Prusianum, Narbonne, Bordeaux, das in zahlreichen poetischen und prosaischen Werken
seinen Niederschlag findet, lernen wir die lockere Atmosphäre des spätantiken Salons in
Gallien kennen, der getragen wurde von urbanitas, dem Kult der Musen, dem Geist elitärer
Aristokratie, der Verbundenheit mit dem römischen Erbe und von lokalem Patriotismus. Ein
besonderer Hinweis gilt dem dokumentarischen Teil unserer Betrachtungen, als direkte
Auskunft zu Fakten, zu Autoren und Werken, die in Vergessenheit geraten sind.
Ein Kapitel ist dem postneoterischen Ideal einer literarischen Gemeinschaft gewidmet,
die. angesichts der ständigen Bedrohung Ausdruck der römischen Identität sein sollte
(III
2).
Nicht zu übersehen ist die Analogie zum Ideal des republikanischen Kreises der Neoteriker
in der Zeit
Ciceros.
Wir haben es im damaligen Gallien mit dem gleichen poetischen
Selbstbewusstsein, mit elitärem Kunstverständnis und Exklusivität zu tun, die dem
ungebildeten Pöbel gegenüber Verachtung entgegenbringt und sich ausschließlich an
hochgebildete Adressaten richtet.
Hinzu kommt der Brauch, Literaturkritik gegenüber Freunden zu üben, mit denen man
sich verbunden fühlte und die die gleichen ästhetischen Werte hoch hielten. Neu an der
Haltung dieser idealen Gemeinschaft, die in den rein ästhetisch orientierten Neoterikem
kein Vorbild hat, ist die patriotische Liebe zum Römertum, der Glaube an die
Unvergänglichkeit Roms (Roma
aeterna),
und aktives Engagement zur Erhaltung des
früheren Lebensstils. Sidonius war sich der Tatsache bewusst - wie die anderen gebildeten
Vertreter der gallorömischen Aristokratie auch -
dass
eine kulturelle Epoche zur Neige
ging, nur sahen sie darin einen rein quantitativen, nicht qualitativen Rückgang. Ihnen war
klar,
dass
die Anzahl der Menschen, denen die Errungenschaften der klassischen Kultur sehr
vertraut waren, zurückging. Deshalb schätzen sie ihre eigene Bildung und empfanden keine
Minderwertigkeitkomplexe gegenüber früheren Generationen und deren literarischen
Leistungen in der Überzeugung,
dass
ihr Schaffen ebenfalls von hoher Qualität sei.
Die Verbundenheit mit der römischen Kulturtradition zeigte sich auch darin,
dass
sie
die bedrohte
humanitás
litter arum
Romana, auf die wir im letzten Kapitel
(III
3) eingehen,
bewahren wollten. Dies ist der beste Beweis dafür,
dass
jene Strömungen in Philosophie,
Wissenschaft und Literatur, die Jahrhunderte lang die Kultur des antiken Roms gestaltet
hatten, auch für das Gallien des 5. Jh. ihre Attraktivität bewahrten. Neu hinzu gekommen
351
war die Kohabitation
mit dem Christentum, das die traditionelle
humanitás
Romana zwar in
eine
humanitás
Christiana verwandelte, diese war aber nach wie vor durchtränkt mit
klassischen Inhalten und dem Drang nach möglichst umfassender Bildung als Grundlage für
eine erfolgreiche Laufbahn und Karriere.
Es lässt sich grundsätzlich feststellen,
dass
das Werk von Sidonius Apollinaris uns ein
Bild von fortdauernder lateinischer Kultur in der Epoche des Niedergangs des westlichen
Kaiserreiches vermittelt. Und dies ist ein buntes schillerndes Bild
{imago
multicolor), in
dem neue literarische Talente aufleuchten, über das sich allerdings auch schon der Schatten
(umbra imperii)
der Bedrohung durch Barbaren legt. Dieses Bild strahlt zugleich die
Hoffnung aus,
dass
dank christlicher Autoren wie Sidonius Apollinaris und jenen, die er in
seinen Aufzeichnungen erwähnt, die antike Kultur die Chance hatte, in ihren wertvollsten
Formen fortzudauern.
SPIS TREŚCI
SŁOWO WSTĘPNE
..................................................................................................... 5
I. GENERALIA SIDONIANA
................................................................................. 16
1.
Wprowadzenie
-
zarys historyczno-kulturowy okresu
V
wieku w Zachodnim
Cesarstwie Rzymskim
........................................................................................... 16
2.
Tradycyjna literatura łacińska przełomu
IV
i
V
wieku
......................................... 33
3.
Łacińska literatura chrześcijańska
-
główne tendencje rozwojowe
....................... 49
4.
Literacka
biografía
Sydoniusza ApoUinarisa
........................................................ 54
II.
PÓŻNOANTYCZNA KULTURA LITERACKA:
ESTETYKA-POETYKA
.................................................................................... 69
1.
Pojęciowe rozróżnienia estetyczno-poetologiczne
................................................ 69
a) Przemiany rzymskiej estetyki literackiej w I wieku po Chr
............................ 69
b) Kategoria wzniosłości
(το νψο?,
sublimitas)..................................................
81
c)
Kategoria wdzięku
{χάρις,
gratia)
................................................................. 91
d)
Urozmaicenie
{ποικιλία,
varietas)
....................................................... 96
e)
Manieryzm
(Junior Africus,
tumor
Galliens).............................................
102
2.
Estetyka i poetyka form epickich
Sydoniusza Apollinarisa
.................................. 116
a)
Panegiryki cesarskie
........................................................................................ 116
Carm.1
............................................................................................................ 117
Canti.
II
........................................................................................................... 117
Carni.
IV
...................................................................................................... 119
Carni.
V
....................................................................................................... 120
Carni. VI
......................................................................................................... 122
Canti. VII
........................................................................................................ 123
Analiza estetyczno-poetologiczna
panegiryków
.............................................. 126
b) Epitalamia Sydoniusza Apollinarisa
................................................................ 141
Carni.
X
....................................................................................................... 144
Carni.
XI
..................................................................................................... 144
Canti.
XIV.................................................................................................... 147
354
Cam. XV
.................................................. ...................................................... 148
Analiza estetyczno-poetologiczna epitalamiów
.................................................... 150
3.
Poezja okazjonalna Sydoniusza Apollinarisa
-
nugae, epigramaty (carm. III;
carm.
VIII;
carni.
IX;
carm.
XII;
carm.
XIII;
carm.
XVI;
carm.
XVII;
carm.
XVIII;
carm.
XIX;
carni.
XX;
carm.
XXI;
carm.
XXII;
carm.
XXIII;
carm.
XXIV),
carmina epistulis inserta
.......................................................................... 155
4.
Podsumowanie
..................................................................................................... 171
III. ŻYCIE LITERACKIE W GALII
V
WIEKU NA PODSTAWIE LISTÓW
SYDONIUSZA APOLLINARISA
....................................................................... 174
1.
Collegia
poetarum
w listach Sydoniusza Apollinarisa
.......................................... 174
a) Arles (Arélate).................................................................................................
175
b)
Lyon (Lugdiinuni)........................................................................................... 197
c)
Vienne (Vienna)
.............................................................................................. 210
d) Prusianum
....................................................................................................... 220
e) Narbonne (Narbó)
........................................................................................... 222
1)
Bordeaux (Burdigala)
...................................................................................... 234
2.
Postneoterycki ideał wspólnoty literackiej jako wyraz rzymskiej tożsamości
w czasach zagrożenia
........................................................................................... 238
a) Listy krytycznoliterackie
................................................................................ 239
Krytyka poezji
................................................................................................. 240
Krytyka prozy artystycznej
.............................................................................. 250
b) Elitarność postaw, twórczości i studiów
......................................................... 261
3.
Humanitás
Utieraním
Romana w pismach Sydoniusza Apollinarisa
................... 275
a) Edukacja i wykształcenie
................................................................................ 277
b) Działalność publiczna
..................................................................................... 299
Zakończenie
.................................................................................................................. 311
Bibliografia
................................................................................................................... 315
Indeks autorów i filozofów starożytnych
...................................................................... 341
Zusammenfassung ........................................................................................................ 344
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