Offenbarung und Gewalt: literarische Aspekte kultureller Krisen um 1800

Die heute allgegenwärtige Debatte um das Gewaltpotenzial von (Offenbarungs-) Religionen beginnt mit der wechselseitigen metaphorischen Ersetzung von Offenbarung und Gewalt gegen Ende des 18. Jahrhunderts. Das vorliegende Buch rekonstruiert die literarische Vorgeschichte der bedeutendsten Krise der M...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
1. Verfasser: Hamacher, Bernd 1964-2018 (VerfasserIn)
Format: Abschlussarbeit Buch
Sprache:German
Veröffentlicht: München [u.a.] Fink 2010
Schlagworte:
Online-Zugang:Volltext // Exemplar mit der Signatur: München, Bayerische Staatsbibliothek -- PVA 2009.5699
Inhaltsverzeichnis
Zusammenfassung:Die heute allgegenwärtige Debatte um das Gewaltpotenzial von (Offenbarungs-) Religionen beginnt mit der wechselseitigen metaphorischen Ersetzung von Offenbarung und Gewalt gegen Ende des 18. Jahrhunderts. Das vorliegende Buch rekonstruiert die literarische Vorgeschichte der bedeutendsten Krise der Moderne, die am 11. September 2001 ihren vorläufigen Höhepunkt erreichte. Aus der Perspektive der modernen Kultur könnte die Beglaubigung der Gewalt durch das Heilige nur als Camouflage von Machtinteressen erscheinen, insofern in der christlich-abendländischen Welt der Prozess der Modernisierung sich als ein Prozess der Unterscheidung und Neubestimmung von Offenbarung und Gewalt begreifen lässt. Ein historisch genauer Blick zeigt indes, dass erst und gerade dann, wenn die Religion das Definitionsmonopol für Offenbarung verliert, Offenbarung und Gewalt letztlich doch untrennbar verbunden bleiben und eine Schnittmenge bilden, die als Störung lebensweltlicher Normalität, als Einbruch in den Sinnzusammenhang der Kultur beschreibbar ist und in den Jahrzehnten um 1800 im Zuge kultureller Selbstreflexion in der Literatur verhandelt wird. Durch die Analyse der textuellen Krisenherde - mit Hauptkapiteln zu Lessing, Kleist und Goethe - lässt sich ein literaturwissenschaftlicher und -geschichtlicher Beitrag zu aktuellen kulturkritischen debatten formulieren. Gleichzeitig werden historische Defizite aktueller Offenbarungs- und Gewalttheorien durch Rekurs auf die Konstellationen um 1800 aufgedeckt.
Beschreibung:437 S.
ISBN:9783770548958

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