Der heimatlose Bastler: die Melancholie des Ausgewanderten und ihre Bedeutung für die Textgestalt von W. G. Sebalds "Max Aurach"
Das Gesamtwerk W.G. Sebalds wird hinsichtlich seiner Charakteristika befragt. Anschließend wird die Erzählung "Max Aurach" darin verortet und einer genaueren Analyse unterzogen. Gezeigt wird, wie sich Sebald mit seinen Protagonisten identifiziert, seinen autobiographisch geprägten Erzähler...
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Format: | Abschlussarbeit Buch |
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Veröffentlicht: |
2008
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Schlagworte: | |
Online-Zugang: | Volltext |
Zusammenfassung: | Das Gesamtwerk W.G. Sebalds wird hinsichtlich seiner Charakteristika befragt. Anschließend wird die Erzählung "Max Aurach" darin verortet und einer genaueren Analyse unterzogen. Gezeigt wird, wie sich Sebald mit seinen Protagonisten identifiziert, seinen autobiographisch geprägten Erzähler diesen angleicht. Er sieht sich seiner deutschen Heimat aufgrund ihrer verbrecherischen Vergangenheit ebenso beraubt, wie deren jüdische Einwohner während der nationalsozialistischen Diktatur. Dieser gefühlte Heimatverlust führt zu einer Melancholie, die wiederum einer der Hauptgründe für Sebalds Arbeitsstil der "Bricolage" ist. Der Autor ist ein Sammler und Bastler, der in den Dingen, die ihm das Leben in die Hände spielt, einen Sinn festmachen möchte. Einen zweiten Grund hat die Gestalt von Sebalds Prosa im Bombenkrieg, der viele deutsche Städte zerstörte. Diese Zerstörung wird als traumatische Erfahrung begriffen, welche die gesamte deutsche Bevölkerung in ein archaisches Volk von Wanderern und Sammlern verwandelt. Sebalds Wunsch, die Erinnerung an die Opfer zu bewahren und gegen das Vergessen anzukämpfen, stellt schließlich den dritten und letzten Grund für die Gestalt seiner Texte dar. Die intertextuellen Bezüge sollen, wie auch das Vermischen von Fakten und Fiktion, die Leserschaft emotional involvieren und zugleich ein möglichst großes Bild der geschichtlichen Ereignisse zeichnen. In der Erzählung "Max Aurach" gibt Sebald neben dem Erzähler zwei Verfolgten Platz zur Schilderung ihres Lebens. Dadurch zeigt er ein vergangenes und ein gegenwärtiges Deutschland, die beide für Max Aurach und auch für den Erzähler nicht als Heimat in Frage kommen. Als Alternative bleibt das von den Gespenstern der Vergangenheit bewohnte Manchester. |
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