Poetologie der Personennamen bei Hartmann von Aue und Wolfram von Eschenbach: exemplarische Untersuchungen

Die Arbeit geht von der Annahme aus, dass Personennamen innerhalb eines literarischen Textes Zeichen mit hoher Bedeutsamkeit darstellen, unabhängig davon, ob ihre Erwähnung vom Dichter gezielt oder intuitiv erfolgt. Es lassen sich mehrere Funktionen literarischer Eigennamen benennen. Die erste Grupp...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
1. Verfasser: Gerstenecker, Michael 1984- (VerfasserIn)
Format: Abschlussarbeit Buch
Sprache:German
Veröffentlicht: 2008
Schlagworte:
Online-Zugang:Volltext
Zusammenfassung:Die Arbeit geht von der Annahme aus, dass Personennamen innerhalb eines literarischen Textes Zeichen mit hoher Bedeutsamkeit darstellen, unabhängig davon, ob ihre Erwähnung vom Dichter gezielt oder intuitiv erfolgt. Es lassen sich mehrere Funktionen literarischer Eigennamen benennen. Die erste Gruppe dieser Funktionen (Identifizierung, Akzentuierung, Anonymisierung) bezieht sich vorrangig auf den Namenträger; die andere Gruppe (Fiktionalisierung, Perspektivierung, Handlungs-vernetzung) hat Bezüge, die deutlich über die genannte Figur hinausweisen. Hartmann von Aue und Wolfram von Eschenbach offenbaren bei der Nennung von Personennamen unterschiedliche Konzepte. Bei Hartmann spielt das Verhältnis von Individuum und Name oft eine größere Rolle als bei Wolfram, der dieser Thematik zwar auch Raum gibt, bei dem Personennamen aber vor allem zur Gestaltung einer plastisch erfahrbaren fiktiven Gesellschaft dienen. Dies zeigt sich zunächst an der Menge der Namen, die in Wolframs Texten deutlich größer ist. Nur im "Erec" nennt Hartmann viele Namen, in seinen anderen Texten ist die Anzahl gering. Weiter zeigt Wolfram bei den verschiedenen Varianten, Namen im Text einzubringen (durch Erzählerstimme, durch Figurenrede, in Monologen, durch Vorstellungen, durch Erzählungen von Figuren über Figuren usw.), eine Neigung dazu, die Figuren seiner Texte durch Namennennungen zu vernetzen. Für Hartmann kann bei mehreren Figuren (z.B. Erec, Heinrich, Iwein) festgestellt werden, dass sich der Dichter innerhalb eines Textes namentlich fast nur auf eine Figur konzentriert sowie einige Figuren (z.B. Gregorius, Iwein) in ein enges Verhältnis zu ihrem Namen setzt, das schon für sich genommen problematisiert werden kann. Diese Thematik wird von Wolfram ebenfalls aufgegriffen, aber nur als exemplarische Randerscheinung (z.B. bei Parzival, Gyburc) in seiner breiten Namenlandschaft.
Beschreibung:149 S. graph. Darst.

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