Nacyjanalʹnyja supolʹnasci Belarusi ŭ peryjad hermanskaj akupacyi: (červenʹ 1941 - lipenʹ 1944 h.)
Gespeichert in:
1. Verfasser: | |
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Format: | Buch |
Sprache: | Belarusian |
Veröffentlicht: |
Minsk
"Belaruskaja Navuka"
2009
|
Schlagworte: | |
Online-Zugang: | Inhaltsverzeichnis Abstract |
Beschreibung: | In kyrill. Schr., beloruss. - Zsfass. in dt. und russ. Sprache u.d.T.: : Die nationalen Gemeinschaften Weißrusslands während der deutschen Besatzung ... |
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ЗМЕСТ
Уводзіньї
. 4
Глава
}.
Пстарьіяграфічньї агляд
. 7
Глава
2.
Крышцы даследавання
. 26
Глава
3.
Захады
па у^мацаванні
рОлј
прадстаунікоу
нямецкай
*
супальнасці
. 38
3.1.
Ці існавала нямецкая
«пятая калона»?
. 38
3.2.
Выкарыстанне фольксдойчэ у неваеннай службе
. 40
3.3.
Аплата
працы фольксдойчэ.
44
3.4.
Перасялениє
фольксдойчэ
з акупіраваньїх
тэрыторый
47
3.5.
Культурна-нацыянальная
палітьїка нямецкіх улад ад-
носна
фольксдойчэ у розных зонах
акупацьіі Беларусі.
52
Глава
4.
Становішча палякау
. 62
Глава
5.
Украінскі
этнас на
тзрьгторьіі Беларусі ва умовах аку-
пацьгі
. 93
Глава
6.
Жыццё рускай
зтнічнай супольнасці
. 109
Глава
7.
Палітьїка
генацыду я^рэйскага
насельніцтва
. 124
Глава
8,
Становішча
цыганоу, татарау,
літоуцау,
латышоу
. 145
8.1.Цыганы
. 145
8.2.
Татары.
150
8.3.
Літоуцьі
. 159
8.4.
Латышы
.162
Заключэнне
. 164
Крышцы
і літаратура
. 168
Резюме
. 383
Zusammenfassung. 191
ZUSAMMENFASSUNG
Dzmitry Kryvashei
Die Nationalen Gemeinschaften Weißrusslands
während der deutschen Besatzung
Juni 1941 bis Juli 1944
Das Thema des Zweiten Weltkriegs bleibt bis heute außeror¬
dentlich. Trotz einer ganzen Reihe von Publikationen, ist es aber
in vielerlei Hinsicht weiterhin wenig erforscht. Zu den ebenso
wenig beleuchteten Themen gehört die Geschichte der natio¬
nalen Gemeinschaften während der deutschen Besatzung
Weißrusslands im Zweiten Weltkrieg. Unter «nationalen Ge¬
meinschaften» versteht der Autor diejenigen ethnischen Grup¬
pen, die bereits länger in der Region lebten und sich dort im in¬
terkulturellen Kontakt befanden, sodass sie langfristig einen
Einfluss auf die historischen Prozesse in Belarus hatten. Wäh¬
rend der dreijährigen Besatzung Weißrusslands kam es zu einer
radikalen Veränderung der deutschen Politik gegenüber solchen
Gruppen und damit auch der Selbstwahrnehmung der multieth¬
nischen Bevölkerung. Es ist bereits bekannt,
dass
gerade in
Zeiten sozialer Unruhen und da besonders während Kriegen
die nationale Identität und das Bedürfnis, anders zu sein, ge¬
schärft wird. Die Stärkung ethnischer Identifikationsmuster führt
zur Vereinigung unter nationalen Vorzeichen und der Ausdiffe-
renzierung der Gesellschaft in «wir» und «die anderen».
Dabei nutzten die deutschen Besatzer die komplexe Situation
einer multiethnischen Gesellschaft, indem sie die erprobte
Taktik Teile und Walte anwandten. Die Prioritäten für das Vor¬
gehen standen dabei fest: die Dominanz «arischer Bewohner»
war untermauert mit der Ausbeutung von weiten Teilen der
191
slawischen Bevölkerung sowie dem Genozid gegenüber Juden,
Sinti und Roma sowie «unnützen Slawen».
In der weißrussischen Historiographie wurde bereits viel
über den Genozid an den Juden geschrieben, der Völkermord
an den Sinti und Roma wurde noch nicht eingehend erforscht.
Es gibt darüber hinaus einzelne Publikation zum Schicksal
der Polen, hingegen sind Ukrainer, Litauer, Deutsche bzw. Volks¬
deutsche, Letten und Tataren außerhalb des Fokus der Wissen¬
schaft verblieben. Die Geschichte nichtweißrussischer Bildung¬
seinrichtungen, das Treiben der nationalen Organisationen,
Theater sowie anderer kultureller Aktivitäten blieb weitgehend
unbearbeitet.
In der vorliegenden Arbeit hat der Autor die Aufgabe gestellt,
die historischen Fakten, Prozesse und Erscheinungen in Bezug
auf das Schicksal der einzelnen nationalen Vereinigungen
während der deutschen Besatzung im Zweiten Weltkrieg in den
Grenzen des damaligen Reichskomissariat Ostland, dem Gene¬
ralbezirk Weißruthenien, Teilen des Reichskomissariats Ukraine,
des Bezirks
Białystok,
sowie den zuvor zur BSSR gehörigen
Teilen des rückwärtigen Heeresgebiet Mitte.
Ein zweiter wichtiger Punkt ist die Beschreibung und Ana¬
lyse der kulturellen Lage nationaler Gemeinschaften der Völker
des Landes in Hinsicht auf nationale und ethnosoziale Verge¬
meinschaftungsprozesse.
Dabei ist zu bemerken,
dass
dabei Aspekte wie das Zusam¬
menleben der Völker in der Partisanenbewegung außen vor blie¬
ben. Ebenso wurde die Geschichte lettischer und litauischer
Polizeibattalione auf dem Gebiet Weißrussiands ausgespart.
Der Autor geht nur indirekt auf die Geschichte der Polnischen
Heimatarmee sowie der Kollaboration durch die Russische
Befreiungsarmee
(ROA),
die Kaminski-Brigaden und andere
Kosakenformationen ein.
In der Beschäftigung mit so sensiblen Fragen wie nationalen
Identitäten ist dem Autor bewusst,
dass
sich für die Zeit des
Krieges, die von verschiedensten Migrationsströmen geprägt
war, unmöglich eine genaue Karte der nationalen Verhältnisse
192
erstellen lässt. Die gegebenen Umstände verbieten es, genaue
Angaben über die Große der einzelnen Gruppen
ги
machen,
auch die Daten aus Volkszählungen sind mit größter Vorsicht zu
genießen.
In dem vorliegenden Buch werden die Ressourcen des
Nationalen Archivs der Republik Belarus genutzt. Weiterhin
wurde das Archiv Neuer Akten
(Archiwum
Akt
Nowych)
in
Warschau konsultiert. Darüber hinaus flössen Zeitungen sowie
Erinnerungen derjenigen ein, die als Polen, Ukrainer, Russen,
Roma, Litauer, Tataren oder Letten handelten. Die Unvollstän-
digkeit der Quellensubstanz erlaubt dabei kaum, ein vollständi¬
ges Bild zu zeichnen. Dem Autor gelang es leider nicht, dieses
zu verdichten und genaue Informationen über Sinti und Roma
sowie Letten zu erlangen. Dennoch ermöglichten die vorliegen¬
den Quellen, folgende Schlussfolgerungen zu ziehen.
Während der deutschen Besatzung haben die deutschen
Machthaber das Anwachsen nationaler Vereinigungen zugelas¬
sen. Sie hatten in erster Linie einen kulturellen bzw. Wohltä¬
tigkeitscharakter. Das lässt sich einerseits durch die Vorsicht der
Besatzer in politischen Fragen erklären. Andererseits spielte
auch die schwierige materielle Lage der Bevölkerung eine
Rolle.
Die Bildungspolitik besonders gegenüber den Volksdeutschen
blieb lange von der Historikerzunft unbeachtet. Die vorliegende
Untersuchung zeigte,
dass
die nationale Politik der Besatzungs¬
macht im Hinblick auf die Gruppe der Volksdeutschen unter
Berücksichtigung der Besonderheiten der Region erfolgte. Dabei
deuten die Archivmaterialien nicht auf die Existenz einer «fünf¬
ten Kolonne» von Volksdeutschen auf weißrussischem Territo¬
rium oder etwa auf eine massenhafte Kollaboration dieser Gruppe
in den Institutionen der Besatzer. Eine besondere Rolle spielte
wohl die Erziehung der Jugend. Die Schulen für die Kinder von
Volksdeutschen hatten dabei Priorität. Diese Schulen waren oft
die einzigen, die während der deutschen Besatzung überhaupt
noch funktionierten. Mit dem Abzug der deutschen Truppen
wurde auch die Volksdeutsche Bevölkerung in den Jahren 1943
193
und 1944 in Richtung Polen und später nach Deutschland ausge¬
siedelt. Die letzten Zeugnisse von Volksdeutschen aus
Białystok
und
Grodno
stammen aus dem Frühling bzw. Sommer 1944.
Während der deutschen Besatzung Weißrusslands hatte die
Bevölkerung anders als zuvor während der sowjetischen Be¬
satzung erneut die Möglichkeit, sich der Region zuzuwenden,
im
Generaíbezik
Weißruthenien haben sich die Besatzer 2.
В.
darum bemüht, bestimmte muslimische Praktiken zu unterstüt¬
zen, indem sie entsprechende Erlaubnisse erteilten. Damit
sicherten sie sich die Loyalität der tatarischen Bevölkerung.
Im Zuge der Wiedereröffnung von ehr
isti
ich-orthodoxen,
protestantischen und katholischen Kirchen sowie Moscheen
achteten die Besatzer darauf, die Ganzheit polnischer, russi¬
scher, deutscher und tatarischer Gruppen zu bewahren, ihrer-
seits haben sich Priester als Apologeten nationaler Konsolli-
dierung erwiesen, die andere nationale und religiöse Gruppen
zu Feinden erklärten.
Die Besatzungsmacht nutzte geschickt die Spannungen
zwischen verschiedenen ethnischen Gruppen. Diese waren
im Westen Weißrusslands besonders groß. Dort versuchte
die deutsche Propaganda Litauer und Weißrussen gegen
dits
Po¬
len aufzubringen, indem sie diese als Chauvinisten darstellten,
die ihrer nationalen und kulturellen Entwicklung schadeteten.
Den deutschen Machthabern gelang es, den
Hass
auf die
polnische Bevölkerung gerade in den von Litauern bewohnten
weißrussischen Gebieten zu schüren, die zum Generalbezirk
Litauen gehörten. Litauische Staatsbürgerschaft wurde dabei
nur auf einen geringen Teil weißrussischer Territorien in diesem
ausgeweitet. Diejenigen, die eine solche nicht vorweisen konn¬
ten, waren für die Deportation nach Deutschland vorgesehen.
Diese Umstänae wurden von der lokalen, litauischen SeJbst-
verwaltung sehr umfassend genutzt.
Die im Rahmen dieser Arbeit akkumulierten Fakten zeigen,
dass
besonders das Schicksal der zivilen polnischen Bevölke¬
rung sehr schwer war. Einfache Bürger wurden genauso in einen
nationalen Konflikt gezogen, deren Hauptanliegen es war,
194
die prekäre soziale Lage zu überwinden und eine zumindest
teilweise regionale Selbstverwaltung zu erlangen wie Teile des
katholischen Klerus. Dieser Konflikt wurde von deutscher Seite
noch geschürt und insbesondere in der Frage der Bildungspo¬
litik aktiv
Einfíuss
genommen. Innerhalb kürzester Zeit
veränderte sich dabei die Haltung der deutschen Dienststellen
gegenüber dem
beíarussisch-polnischen
Konflikt von der Unter¬
stützung hin zur vollständigen Negation dieses. Einfache Ein¬
wohner wurden dabei Opfer von weißrussäschen Kollaborateuren
auf der einen Seite und von polnischen Freischärlern auf der an¬
deren Seite. Von deutscher Seite wurde die weitere Entwicklung
polnischer Institutionen aufgehalten. Dabei wurde auch ein
großer Teil der polnischen Intelligenz ermordet.
Die Besatzer betrachteten Schulen als ein Herrschafts-
instrument.
Dabei hatte die Bildungspolitik in den unterschied¬
lichen Einflussbereichen je ein anderes Antlitz, Während in den
östlichen Gebieten, die von der Militärverwaltung der Herres-
gruppe Mitte beherrscht waren, die Vorkriegsstrukturen russisch¬
sprachiger Schulen mit einem geringen Anteil an weißrussi¬
schem Sprachunterricht beibehalten wurde, wurde in südlichen
Teilen des westlichen Weißrussland eine Ukrainisierung vorge¬
nommen, während in zentralen Teilen eine Weißrussifi zierung
erfolgte. Die genannten Prozesse einer «Nationalkolonisierung»
der Schulen auf dem flachen Land, wo je andere ethnische
Gruppen zu Hause waren, hat den lokalen Frieden eher nicht
befördert, sondern die Bevölkerung dazu
bewogen,
diese Schu¬
len zu boykottieren und im Untergrund Unterricht in der je
eigenen Sprache abzuhalten.
Die Nationalisierung der Besatzungspolitik hat die ukraini¬
sche Nationalbewegimg auf jenen weißrussischem Gebieten
gestärkt, die nun zum Reichskommissariat Ukraine gehörten.
Eine Politik der Ukrainisierung führte sogar bis zur zwangs¬
weise Einführung von Ukrainisch in Schulen der Region. Ukra¬
inische Selbsthilfeorganisationen waren weit verbreitet, die Bil¬
dungsorganisation «Prosvita» engagierte sich. Die Komitees ent¬
wickelten eine soziale und kulturelle Betätigung. Die Besatzer
195
unterstützen die Entwicklung einer ukrainischen Publizistik.
Allerdings führte gerade die Selbstbestimmungsversuche zum
Ende des Krieges zu einer Verschlechterung der Beziehungen
zwischen Bevölkerung und Machthabers was auch im Falle der
Ukrainer zu offenen Konflikten führte.
Die Spezifik der Region, die vor allem in ihrer Poliethnizität
besteht, zwangen die deutschen Besatzer, ihren Kurs mehrmals
zu wechseln. Das wurde besonders im Süden Weißrusslands
deutlich. Bei der
Ukrain
isi
er
ung
dieser Gebiete hatten die
Deutschen nicht bedacht,
dass
die Titularnation in dieser Region
weniger als ein Prozent der Bevölkerung ausmachte. Die Be¬
mühungen der Machthaber zeitigten dort kaum Ergebnisse.
Die Einwohner sprachen noch immer kaum Ukrainisch, sie be¬
mühten sich kaum darum, ihre Kinder in ukrainische Schulen
zu schicken und infolgedessen wurde die deutsche Politik Ende
1943, Anfang 1944 vollständig geändert.
Während der deutschen Besatzung blieb die russische
Bevölkerung Weißrusslands nicht unbemerkt. Einerseits lässt
sich die Bekämpfung einer russischen Intelligenz als kommu¬
nistische Agentur feststellen, was die Lebensbedingungen vieler
Russen in Weißrussland verschlechterte. Anderseits wurde der
Versuch unternommen, weißgardistische Emigrantenorganisa¬
tionen zu unterstützen. Die russische Bevölkerung fiel durch
ihre Aktivitäten auf. Das auf Kultur- und Bild
ungs arbe it fokus-
sierte «Komitee gegenseitiger Unterstützung» funktionierte wäh¬
rend der gesamten Besatzungszeit.
Insgesamt lässt sich feststellen,
dass
die deutsche Politik
deutliche Unterschiede zwischen den Bereichen der Militärver¬
waltung im rückgewandten Gebiet der Heeresgruppe Mitte und
den Zivi ¡Verwaltungen im Westen aufwies. Im Osten wurde
der zielgerichteten Nationalisierung nicht durchgeführt. Mit
Ausnahme der Gegenden, in denen russische Kollaborations¬
truppen gestellt wurden. Dort wurde die «russische Gesinnung»
der Bevölkerung aktiv unterstützt.
Wenige Informationen liegen über das Schicksal der let¬
tischen Bevölkerung vor. Die Besatzer haben Letten nicht als
196
Kernbestandteil der lokalen
Bevölkerung
verstanden.
Deshalb
war sie um die Repatriierung der lettischen Bevölkerung in den
Generalbezirk Lettland bemüht. Im Juli 1943 funktionierte in
Witebsk
eine Repatriierungskomission der Lettischen Volks¬
hilfe.
■ Insgesamt kann man also von großen Unterschieden in der
Politik gegenüber nationalen Gemeinschaften in unterschiedli¬
chen Teilen Weißrusslands sprechen. Die Bemühungen des
Besatzers, die Konflikte zwischen diesen Gruppen zu schüren,
waren nicht vom erwarteten Erfolg gekrönt. Die einfache Be¬
völkerung bemühte sich nicht um Teilhabe an den politischen
Intrigen der Kollaborateure. Sie war gezwungen, unter den
schweren Bedingungen der Besatzung Uberiebensstrategien zu
entwickeln.
Übersetzt von Felix Ackermann |
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