Legitimation und Limitierung von Onlineangeboten des öffentlich-rechtlichen Rundfunks: Konzeption der Kommunikationsverfassung des 21. Jahrhunderts ; Rechtsgutachten im Auftrag der Stiftervereinigung der Presse e. V.
"Wer nicht online geht, wandert ins Museum" (Markus Schächter). Eine Internetpräsenz ist nicht nur für den etablierten Kreis der Rundfunkveranstalter und der Zeitungs- und Zeitschriftenverlage, sondern für die gesamte Informationsgesellschaft unverzichtbar. Da Rundfunk und Presse durch unt...
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Format: | Buch |
Sprache: | German |
Veröffentlicht: |
Berlin
Duncker & Humblot
2009
|
Schriftenreihe: | Schriften zu Kommunikationsfragen
47 |
Schlagworte: | |
Online-Zugang: | Inhaltsverzeichnis |
Zusammenfassung: | "Wer nicht online geht, wandert ins Museum" (Markus Schächter). Eine Internetpräsenz ist nicht nur für den etablierten Kreis der Rundfunkveranstalter und der Zeitungs- und Zeitschriftenverlage, sondern für die gesamte Informationsgesellschaft unverzichtbar. Da Rundfunk und Presse durch unterschiedliche Ordnungsprinzipien gekennzeichnet sind, stoßen im Internet zwei Welten aufeinander. Welche Welt gilt im Internet? Und insbesondere: Darf es oder muss es öffentlich-rechtliche Angebote auch im Internet geben? Eine Antwort auf diese Fragen kann nur dann gefunden werden, wenn man grundrechtstheoretischen Boden betritt. Die Konzeption des Art. 5 Abs. 1 Satz 2 GG als "dienende Freiheit" ist Chiffre zur Legitimation eines umfassenden Onlineengagements des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Diese Konzeption trägt den grundlegenden Änderungen der modernen Informationsgesellschaft, in der Medien-Freiheiten Jedermann-Freiheiten sind, nicht Rechnung. Sie besitzt auch keine Anschlussfähigkeit an die europarechtliche Grundrechtsdogmatik, die "dienende (Medien- )Freiheiten" nicht kennt. Erforderlich ist eine (Wieder- )Belebung des individualrechtlichen Kerns der grundrechtlich geschützten Rundfunkfreiheit. Nach Maßgabe der gebotenen (Neu- )Konzeption der grundrechtlichen Kommunikationsverfassung ist eine Vollversorgung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks im Internet von Verfassungs wegen unzulässig. Gebührenfinanzierte Onlineangebote des öffentlich-rechtlichen Rundfunks sind nur zulässig, wenn sie im Vergleich zu den Angeboten Privater einen (quantitativen oder qualitativen) kommunikativen Mehrwert begründen. Darüber hinaus sind besondere Vorkehrungen der Vielfaltsicherung im öffentlich-rechtlichen Rundfunk notwendig. Semistaatliche Organisationsstrukturen - wie beim ZDF - rechtfertigen kein (Gebühren- )Privileg. (Quelle: Verlag / Internet). |
Beschreibung: | Rückent.: Legitimation von Onlineangeboten |
Beschreibung: | 130 S. graph. Darst. |
ISBN: | 9783428130238 |
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Inhaltsverzeichnis
Α.
Gegenstand und Gang der Untersuchung . 11
B. Bedeutung des Internet in der Informationsgesellschaft. 13
I.
Internet als „Mitmach-Netz": Massenkommunikation als (Jedermann-)
Kommunikation für und durch die Masse . 13
II.
Bedeutungszuwachs des Internet in Deutschland . 14
III.
Technologisches Umfeld: Rasanter Anstieg von Festnetz- und mobilen
Breitbandanschlüssen. 20
C. Verfassungsrechtliche Grundlegung . 24
I.
Kardinalfrage: Von welchem Verständnis der Massenkommunikations¬
grundrechte geht man aus?. 26
II.
Massenkommunikationsgrundrechte als Funktionsgrundrechte: Konzep¬
tion - offene Fragen - Auswirkungen auf die Legitimation öffentlich-
rechtlicher Onlineangebote . 29
1. Massenkommunikationsgrundrechte als „dienende Freiheiten" . 29
2. Kein Raum für die Anwendbarkeit des Grundsatzes der Verhältnis-
mäöigkeit . 33
3. Wahlfreiheit des Gesetzgebers bei der Entscheidung für ein Modell
der Medienordnung. 36
a) Strukturelle Defizite des Marktmodells . 38
aa) Informationsasymmetrien. 38
bb) Externe Effekte . 38
cc) Konzentration durch Skalen- und Verbundvorteile . 39
dd) Nicht-Ausschließbarkeit . 39
b) Fazit: Öffentlich-rechtliches Integrationsmodell als zulässige Orga¬
nisationsform der Massenmedien . 40
4. Dogmatische Unterbelichtung des Grundsatzes der Neutralität des
Staates im Kommunikationsprozess: Rechtfertigungsbedürftigkeit ei¬
ner gebührenfinanzierten Vollversorgung durch öffentlich-rechtliche
Medienunternehmen . 43
a) Grundsatz der Neutralität des Staates im publizistischen Wettbe¬
werb . 43
b) Gebührenfinanzierte Vollversorgimg durch öffentlich-rechtliche
Medienunternehmen als staatliche Beeinträchtigung des publizisti¬
schen Wettbewerbs . 45
aa) Gebührenfinanzierte Grundversorgung durch den öffentlich¬
rechtlichen Rundfunk als Vollversorgung . 45
8 Inhaltsverzeichnis
bb) Gebührenfinanzierte Vollversorgung öffentlich-rechtlicher Me¬
dienunternehmen auch in anderen Medienbereichen? . 49
III.
(Neu-)Konzeption der grundgesetzlichen Kommunikationsverfassung . 50
1. (Wieder-jBelebung des individualrechtlichen Kerns der Massenkom¬
munikationsgrundrechte . 52
a) Medienfreiheiten als Jedermann-Freiheiten: Vom elitären zum ega¬
litären Charakter der Massenkommunikationsgrundrechte . 55
b) Europarechtliche Direktiven . 59
aa) Europarechtliche Perspektive: Medienfreiheiten als Individual-
grundrechte. 59
bb) Verbindlichkeit des Europarechts für die Interpretation der
Massenkommunikationsgrundrechte des Grundgesetzes . 63
2. Gewährleistung gleichgewichtiger Vielfalt in den Medien als objek¬
tiv-rechtliche Zielsetzung der Massenkommunikationsgrundrechte . 65
3. Abwägungsmaßstab bei Zielkonflikt: Strikte Wahrung des Grundsat¬
zes der Verhältnismäßigkeit . 67
4. Marktmodell als (kommunikations-lverfassungsrechtliches Regelmo¬
dell . 69
5. Neutralität des Staates im publizistischen und wirtschaftlichen Wett¬
bewerb: Notwendigkeit einer strikten Rechtfertigung des Gebühren¬
privilegs . 72
a) Staatliche Neutralitätspflicht als anerkanntes Strukturprinzip im
Pressebereich . 72
b) Staatliche Neutralitätspflicht als Strukturprinzip der gesamten
Kommunikationsverfassung. 75
c) Publizistischer und wirtschaftlicher Wettbewerb. 76
d) Rundfunkgebührenprivileg als strikt rechtfertigungsbedürftige se¬
lektive Förderung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks . 82
6. (Möglichst weitgehende) Staatsferne des öffentlich-rechtlichen Rund¬
funks als verfassungsrechtliche Direktive . 83
D. Legitimation und Limitierung gebührenfinanzierter Telemedien des öf¬
fentlich-rechtlichen Rundfunks. 91
I.
Verfassungsrechtliches Verbot einer Vollversorgung des öffentlich-recht¬
lichen Rundfunks im Internet. 95
II.
Quantitativer kommunikativer Mehrwert der Telemedien des öffentlich¬
rechtlichen Rundfunks. 97
III.
Qualitativer kommunikativer Mehrwert der Telemedien des öffentlich¬
rechtlichen Rundfunks. 98
IV
Legitimation und Limitierung von Textdiensten des öffentlich-rechtli¬
chen Rundfunks . 103
1. Digitale Textdienste als Presse oder Rundfunk im Sinne des Verfas¬
sungsrechts? . 103
Inhaltsverzeichnis 9
2. Unzulässigkeit selbstständiger Textdienste des öffentlich-rechtlichen
Rundfunks. 107
3. Sendungsbezug bzw- (Video-, Audio-)Telemedienbezug als Legitima¬
tion und Limitierung von Textdiensten des öffentlich-rechtlichen
Rundfunks. 109
E. Verfassungsrechtliche Notwendigkeit einer Kontrolle des öffentlich-recht¬
lichen Rundfunks durch ein externes und staatsfrei organisiertes Kon¬
trollgremium . 112
Zusammenfassung in Thesen . 115
I.
Gegenstand der Untersuchung . 115
II. Verfassungsrechtliche Grundlegung . 115
III.
Legitimation und Limitierung gebührenfinanzierter Telemedien des öf¬
fentlich-rechtlichen Rundfunks . 119
Literaturverzeichnis. 123 |
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spelling | Gersdorf, Hubertus 1962- Verfasser (DE-588)128367709 aut Legitimation und Limitierung von Onlineangeboten des öffentlich-rechtlichen Rundfunks Konzeption der Kommunikationsverfassung des 21. Jahrhunderts ; Rechtsgutachten im Auftrag der Stiftervereinigung der Presse e. V. von Hubertus Gersdorf Berlin Duncker & Humblot 2009 130 S. graph. Darst. txt rdacontent n rdamedia nc rdacarrier Schriften zu Kommunikationsfragen 47 Rückent.: Legitimation von Onlineangeboten "Wer nicht online geht, wandert ins Museum" (Markus Schächter). Eine Internetpräsenz ist nicht nur für den etablierten Kreis der Rundfunkveranstalter und der Zeitungs- und Zeitschriftenverlage, sondern für die gesamte Informationsgesellschaft unverzichtbar. Da Rundfunk und Presse durch unterschiedliche Ordnungsprinzipien gekennzeichnet sind, stoßen im Internet zwei Welten aufeinander. Welche Welt gilt im Internet? Und insbesondere: Darf es oder muss es öffentlich-rechtliche Angebote auch im Internet geben? Eine Antwort auf diese Fragen kann nur dann gefunden werden, wenn man grundrechtstheoretischen Boden betritt. Die Konzeption des Art. 5 Abs. 1 Satz 2 GG als "dienende Freiheit" ist Chiffre zur Legitimation eines umfassenden Onlineengagements des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Diese Konzeption trägt den grundlegenden Änderungen der modernen Informationsgesellschaft, in der Medien-Freiheiten Jedermann-Freiheiten sind, nicht Rechnung. Sie besitzt auch keine Anschlussfähigkeit an die europarechtliche Grundrechtsdogmatik, die "dienende (Medien- )Freiheiten" nicht kennt. Erforderlich ist eine (Wieder- )Belebung des individualrechtlichen Kerns der grundrechtlich geschützten Rundfunkfreiheit. Nach Maßgabe der gebotenen (Neu- )Konzeption der grundrechtlichen Kommunikationsverfassung ist eine Vollversorgung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks im Internet von Verfassungs wegen unzulässig. Gebührenfinanzierte Onlineangebote des öffentlich-rechtlichen Rundfunks sind nur zulässig, wenn sie im Vergleich zu den Angeboten Privater einen (quantitativen oder qualitativen) kommunikativen Mehrwert begründen. Darüber hinaus sind besondere Vorkehrungen der Vielfaltsicherung im öffentlich-rechtlichen Rundfunk notwendig. Semistaatliche Organisationsstrukturen - wie beim ZDF - rechtfertigen kein (Gebühren- )Privileg. (Quelle: Verlag / Internet). Recht Broadcasting Law and legislation Germany Telecommunication Law and legislation Germany Öffentlich-rechtlicher Rundfunk (DE-588)4129430-0 gnd rswk-swf Rundfunkfreiheit (DE-588)4115808-8 gnd rswk-swf Online-Dienst (DE-588)4354267-0 gnd rswk-swf Deutschland - Öffentlich-rechtlicher Rundfunk - Online-Dienst - Rundfunkfreiheit Deutschland Deutschland (DE-588)4011882-4 gnd rswk-swf Deutschland (DE-588)4011882-4 g Öffentlich-rechtlicher Rundfunk (DE-588)4129430-0 s Online-Dienst (DE-588)4354267-0 s Rundfunkfreiheit (DE-588)4115808-8 s DE-604 Schriften zu Kommunikationsfragen 47 (DE-604)BV000008428 47 Digitalisierung UB Regensburg application/pdf http://bvbr.bib-bvb.de:8991/F?func=service&doc_library=BVB01&local_base=BVB01&doc_number=017086019&sequence=000002&line_number=0001&func_code=DB_RECORDS&service_type=MEDIA Inhaltsverzeichnis |
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