Das Haus Boxlohe 5: gelungene Denkmalpflege mit wegweisender Energiebilanz
Gespeichert in:
| Format: | Buch |
|---|---|
| Sprache: | German |
| Veröffentlicht: |
Schwabach
Gewobau
2009
|
| Schriftenreihe: | Dokumentation Baudenkmal Schwabach
2 |
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|---|---|
| adam_text | Handwerkerhaus: Einleitung
Das Haus Boxlohe 5:
Inhalt
Das Anwesen Boxlohe 5: ■ 4
ein Handwerkerhaus in der
Schwabacher Altstadt mit bau-
geschichtlichen Wurzeln in der
Reformationszeit
Vorher eine unbewohnbare Ruine: ■ 8
Die Baubestandsaufnahme
offenbarte große Schäden
Ein Bau nahe am Passivhaus- ■ 12
Standard: Diese 2008 prämierte
Sanierung brachte Denkmalpflege
und hohe Energieeffizienz zusammen
Beteiligte Firmen ■ 19
Stadtplan: Boxlohe 20
* Bauliches Erbe zu bewahren und für
eine neue Nutzung behutsam weiter-
zuentwickeln, war die Aufgabe, der sich
Bauherr, Verwaltung, Architekt und Hand-
werker zu stellen hatten. Die Umsetzung
dieser Aufgabe ist so gut gelungen, dass
das Haus mit dem Bayerischen Denkmal-
pflegepreis 2008 in Bronze (Kategorie
„Private Bauwerke ) ausgezeichnet wurde:
„Die Prämierung verdient das Gebäude
für den geglückten Versuch, die aktuellen
energetischen Anforderungen, immerhin
fast Passivhausstandard, mit dem weitge-
henden Erhalt der historischen Bausubs-
tanz zu verbinden.
nach seiner Sanierung ein Musterbeispiel für
gelungene Denkmalpflege mit hoher Energieeffizienz
Das Haus Boxlohe 5 ist ein altes Handwerkeranwesen, das erstmals In den Archiven Im Jahr
1410 erwähnt wird. Das jetzige Haus Ist nach Untersuchungen von Holzbautellen in derzeit
der Frührenaissance im Jahr 1536 gebaut worden. Es steht an der Westgrenze der Altstadt,
im Stadtteil Boxlohe. Das Haus wurde nach den Archiveinträgen stets als Wohnhaus in Ver-
bindung mit Gewerbe genutzt. In ihm lebten und arbeiteten Büttner, Bäcker, Tuchmacher,
Lichterzieher und Seifensieder. 2007 und 2008 wurde es grundlegend saniert. Heute befin-
den sich im Haus drei Wohnungen mit insgesamt 160,76 m2 Wohnfläche. Das Grundstück,
auf dem es steht, ist nur etwa 130 m2 groß.
Bei der Sanierung wurde besonderes Augenmerk auf die Energieeffizienz gelegt: Die An-
forderungen an moderne Gebäude in Bezug auf Energieverbrauch und C02-Emissionen
waren mit den Vorgaben des Denkmalschutzes in Einklang zu bringen. Gleichzeitig lag der
Gewobau Schwabach als Eigentümerin des Gebäudes daran, attraktiven, gut vermietbaren
Wohnraum in diesem historischen Altstadthaus zu schaffen.
Im Rahmen eines Energiegutachtens wurde vom Nürnberger Architekten Dr. Burkhard
Schulze Darup untersucht, ob bei diesem Objekt die Sanierung eines denkmalgeschützten
Hauses mit einer maximalen energetischen Vorgabe machbar ist. Die Dämmung der Gebäu-
dehülle und die Nutzung entsprechender Haustechnik sollten nach den Vorstellungen von
Stadtbaurat Volker Arnold den Standard eines 3-Liter-Hauses erreichen. Dr. Schulze Darup
empfahl folgende dafür notwendige Maßnahmen: für die Außenwände und die Boden-
platte eine Dämmung von 20 cm, im Dach eine Dämmung von 30 cm und den Einsatz von
Passivhausfenstern und -haustüren. Wärmeenergie sollte über eine zentrale Lüftungsanlage
zurückgewonnen werden.
Die tatsächliche Ausführung dieser Vorgaben hätte für das denkmalgeschützte Haus weitge-
hende Veränderungen zur Folge gehabt, die mit den Vorgaben des Denkmalschutzes nicht
in Einklang zu bringen waren. Durch eine 20 cm starke Außendämmung hätten sich die Pro-
portionen des Gebäudes in Bezug auf Gebäudebreite und -höhe und im Verhältnis Fenster-
zu Wandfläche wesentlich verändert. Die Fenster hätten so weit Richtung Außenwandfläche
versetzt eingebaut werden müssen, dass der Bezug zwischen Fenster und Fachwerk verloren
gegangen wäre. Eine an die historischen Befunde angelehnte Fensterkonstruktion ist mit
Passivhausfenstern nicht möglich. Eine 30 cm starke Dämmung des Daches hätte große Ver-
änderungen in der Konstruktion des historischen Dachstuhls nach sich gezogen. Die für die
vorgesehene Dämmung der Bodenplatte notwendigen Grabarbeiten hätten die archäologi-
schen Funde im Erdreich unterhalb des Erdgeschossbodens gefährdet und die Nutzung des
Gewölbekellers unmöglich gemacht - die Höhe hätte zum Stehen nicht mehr ausgereicht.
Der Bau wäre in seiner Funktion als historisches Denkmal stark beeinträchtigt worden. Daher
überprüften Expertenrunden die theoretischen Ergebnisse auf ihre praktische Umsetzbarkeit,
gemeinsam mit Dr. Florian Koch vom Landesamt für Denkmalschutz fand man einen für alle
Seiten tragbaren Kompromiss. Auf dieser Grundlage wurde ein Maßnahmenpaket erarbeitet,
das auf der einen Seite dem energetischen Anspruch so weit wie möglich Rechnung trägt
und auf der anderen Seite den Belangen des Denkmalschutzes gerecht wird. Der Energiebe-
darf des Hauses erreicht heute nahezu Passivhausstandard.
Auch deshalb ist die Boxlohe 5 heute ein Haus, das nicht nur historisch ein Denkmal Ist.
2 Projekt: Boxlohe 5
|
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Handwerkerhaus: Einleitung
Das Haus Boxlohe 5:
Inhalt
Das Anwesen Boxlohe 5: ■ 4
ein Handwerkerhaus in der
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Vorher eine unbewohnbare Ruine: ■ 8
Die Baubestandsaufnahme
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Ein Bau nahe am Passivhaus- ■ 12
Standard: Diese 2008 prämierte
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Stadtplan: Boxlohe 20
* Bauliches Erbe zu bewahren und für
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Bauherr, Verwaltung, Architekt und Hand-
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dieser Aufgabe ist so gut gelungen, dass
das Haus mit dem Bayerischen Denkmal-
pflegepreis 2008 in Bronze (Kategorie
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tanz zu verbinden."
nach seiner Sanierung ein Musterbeispiel für
gelungene Denkmalpflege mit hoher Energieeffizienz
Das Haus Boxlohe 5 ist ein altes Handwerkeranwesen, das erstmals In den Archiven Im Jahr
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der Frührenaissance im Jahr 1536 gebaut worden. Es steht an der Westgrenze der Altstadt,
im Stadtteil Boxlohe. Das Haus wurde nach den Archiveinträgen stets als Wohnhaus in Ver-
bindung mit Gewerbe genutzt. In ihm lebten und arbeiteten Büttner, Bäcker, Tuchmacher,
Lichterzieher und Seifensieder. 2007 und 2008 wurde es grundlegend saniert. Heute befin-
den sich im Haus drei Wohnungen mit insgesamt 160,76 m2 Wohnfläche. Das Grundstück,
auf dem es steht, ist nur etwa 130 m2 groß.
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waren mit den Vorgaben des Denkmalschutzes in Einklang zu bringen. Gleichzeitig lag der
Gewobau Schwabach als Eigentümerin des Gebäudes daran, attraktiven, gut vermietbaren
Wohnraum in diesem historischen Altstadthaus zu schaffen.
Im Rahmen eines Energiegutachtens wurde vom Nürnberger Architekten Dr. Burkhard
Schulze Darup untersucht, ob bei diesem Objekt die Sanierung eines denkmalgeschützten
Hauses mit einer maximalen energetischen Vorgabe machbar ist. Die Dämmung der Gebäu-
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Stadtbaurat Volker Arnold den Standard eines 3-Liter-Hauses erreichen. Dr. Schulze Darup
empfahl folgende dafür notwendige Maßnahmen: für die Außenwände und die Boden-
platte eine Dämmung von 20 cm, im Dach eine Dämmung von 30 cm und den Einsatz von
Passivhausfenstern und -haustüren. Wärmeenergie sollte über eine zentrale Lüftungsanlage
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Die tatsächliche Ausführung dieser Vorgaben hätte für das denkmalgeschützte Haus weitge-
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portionen des Gebäudes in Bezug auf Gebäudebreite und -höhe und im Verhältnis Fenster-
zu Wandfläche wesentlich verändert. Die Fenster hätten so weit Richtung Außenwandfläche
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gegangen wäre. Eine an die historischen Befunde angelehnte Fensterkonstruktion ist mit
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Der Bau wäre in seiner Funktion als historisches Denkmal stark beeinträchtigt worden. Daher
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