Robert Walser: sein Leben in Bildern und Texten
Gespeichert in:
Format: | Buch |
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Sprache: | German |
Veröffentlicht: |
Frankfurt am Main
Suhrkamp
2008
|
Ausgabe: | 1. Aufl. |
Schlagworte: | |
Online-Zugang: | Inhaltsverzeichnis Klappentext |
Beschreibung: | 511 S. überw. Ill. |
ISBN: | 9783518418604 |
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Inhaltsverzeichnis 5 Vorwort
8 Vorfahren
16
Biel 1878-1895
42 Basel 1895
48 Stuttgart 1895-1896
56 Zürich 1896-1898
86 Thun 1899
100 Solothurn 1899-1900
104 München 1900-1901
114 Würzburg 1901
118 Berlin 1901
122 Zürich 1901
126 Berlin 1901-1902
130 Täuffelen 1902
134 Zürich 1902-1903
140 Winterthur 1903
148 Wädenswil 1903
158 Zürich 1904-1905
166
Biel
1905
170 Berlin 1905
182 Schloß Dambrau 1905
186 Berlin 1906-1913
272 Bellelay 1913
278
Biel 1913-1920
342 Bern 1921-1929
410 Waldau 1929-1933
426 Herisau 1933-1956
485 Anhang
487 Chronik
49 5 Quellenverzeichnis
498 Abbildungsnachweis
501 Register
509 Dank
Als ein «verwildertes literarisches Grab» hat Martin Walser Mitte der sech-
ziger Jahre das Werk und Leben seines Namensvetters Robert Walser be-
zeichnet. Fast nichts mehr wußte man damals von diesem Autor, dessen Le-
bensweg trotz anerkennender Stimmen bedeutender Schriftstellerkollegen
seiner Generation immer am Rande der Gesellschaft verlaufen war und in
einer langjährigen psychiatrischen Internierung geendet hatte.
Unterdessen ist Robert Walsers Werk vom Suhrkamp Verlag vollstän-
dig herausgegeben und neu entdeckt worden; man kennt seine Romane
Geschwister Tantter, Der Gehülfe und Jakob von Gunten, ein Lieblings-
buch Franz Kafkas. Man weiß von Walsers Einmaligkeit als Kurzprosaist,
dessen «Sonderart» schon Robert Musil als unnachahmlich verteidigt hat-
te. Auch Walsers Mikrogramme, sein «Bleistiftgebiet», gaben schließlich
ihr Geheimnis preis und liegen seit einigen Jahren entziffert vor.
Unvermindert rätselhaft aber blieb Walsers Biographie. Was man von sei-
nem Leben wußte, war meist rückgeschlossen aus seinem Werk und un-
terlag der Ungewißheit, ob man hier nicht einem seiner Rollenspiele auf
den Leim ging. Jeder Walser-Leser kennt das Gefühl, dem Autor in seinen
Texten unmittelbar nahe zu sein und im gleichen Moment nicht zu wissen,
wo er ist. Dies hängt zum einen mit der Besonderheit seines Schreibens
zusammen: Es dürfte wohl kaum ein anderes dichterisches Werk geben,
dem so wenig an eindeutiger Botschaft oder Meinung abgewonnen wer-
den kann, das aber gleichzeitig noch bei der Schilderung nebensächlichster
Kleinigkeiten ein so hohes Maß an menschlicher Verbindlichkeit auszu-
strahlen vermag — denn in allem ist Robert Walser immer selbst ganz da.
Zum anderen betreibt Walser mit seinem Leben eine Art Versteckspiel: Oft
zeigt er sich provozierend nah und in scheinbarer Griffweite, doch immer
ist er wendig und raffiniert genug, schon dem Ansatz einer Vereinnahmung
zu entgehen.
Und weil dies so ist — weil man Robert Walser wie keinen anderen Schrift-
steller zugleich zu kennen glaubt und nie wirklich kennt —, provozieren
seine Texte den Wunsch nach einer Geschichte seines Lebens. Der vorlie-
gende Band trägt diesem Wunsch Rechnung und begibt sich auf die Suche
nach Quellen, die Walsers Leben nicht durch sein Werk, sondern von
«außen» erhellen. Mehr als zwei Jahrzehnte hat Bernhard Echte, langjäh-
riger Leiter des Zürcher Robert Walser-Archivs, nach Dokumenten und
bildlichen Zeugnissen gesucht, die das Umfeld — die Menschen und Orte —
von Walsers scheinbar so einsamem und zurückgezogenem Leben sichtbar
werden lassen. Dabei hat er Erinnerungen von Zeitgenossen aufgespürt, die
Walsers Erscheinung unter seinen Mitmenschen lebendig werden lassen.
Kombiniert mit Robert Walsers literarischer Selbstdarstellung ergibt sich
so ein detailliertes und vielstimmiges Bild dieses faszinierenden Autors.
Da ist zunächst das Märchen seines Anfangs: als junger Commis durch eine
einzige, nur mit Initialen gezeichnete Zeitungspublikation von Gedichten
den Zugang zum avantgardistischen Kreis der Zeitschrift «Insel» zu finden.
Da ist von Beginn an aber auch das Trügerische einer solchen «Karriere»:
die völlige Erfolglosigkeit seines Erstlings Fritz Kochers Aufsätze (1904).
Da sind im weiteren Walsers Kühnheit, trotz dieses Rückschlags nach
Berlin zu gehen, und sein Versuch, mit drei in kurzer Zeit geschriebenen
Romanen die literarische Welt zu erobern. Trotz eines Achtungserfolgs
und bewundernder Stimmen junger Kollegen (Hesse, Brod, Tucholsky u.a.)
spürte Walser jedoch bald, daß er für das literarische Leben Berlins nicht
taugte. Geltungssucht und der Gestus der Repräsentation waren und blie-
ben ihm zeitlebens fremd. So kehrte er Berlin den Rücken, um sich fortan
als Mansardenbewohner kärglich durchzuschlagen — zunächst in Biel, spä-
ter in Bern.
Und am Schluß steht seine jahrzehntelange Verschollenheit: das Verschwin-
den und Verstummen in der Psychiatrie mit dem einsamen Tod im Schnee.
z8 Jahre, das ganze letzte Drittel seines Lebens, verbrachte Walser in der
Anstalt, Z4 Jahre davon, ohne ein Wort zu schreiben, sondern nur noch
Papiersäcke klebend, Schnüre drehend und Stanniol verlesend. Schon Carl
Seelig, der einzige, der ab Mitte der dreißiger Jahre noch regelmäßig mit
ihm Kontakt hatte, war sich nicht schlüssig, vor welch einer Situation er
hier stand: vor einem tragischen Schicksal, das danach verlangte, gewendet
und wiedergutgemacht zu werden, oder vor einem radikalen Rückzug, der
geachtet zu werden verdiente.
Unbeachtet zu sein — dies war jedoch schon vor der Internierung Walsers
expliziter Wunsch gewesen. Seine Konsequenz und Unbestechlichkeit ist
diesbezüglich beispiellos: Mehr als ein Dutzend Jahre lebte er als möblier-
ter Zimmerherr am Rande des Existenzminimums und blieb den Stätten
des literarischen Lebens fast vollständig fern — um statt dessen nur eines zu
studieren: das alltägliche Leben.
Zu leichte Ware zu sein war denn auch ein häufig geäußerter Vorwurf gegen
seine Texte. Dies um so mehr, als Walser sich meist im Medium des Feuil-
letons bewegte. Zu Hunderten erschienen seine Prosastücke in den Spalten
unter dem Strich , die seinerzeit das Zeitungsfeuilleton prägten. Dies wa-
ren, so schien es, Dinge für den Tag, denen keine literarische Bedeutung
zukam. Und Walsers alltägliche Stoffe schienen dies nur zu bestätigen.
Und doch vollzieht sich in jedem Satz, den Walser schrieb, etwas, das bei
aller Leichtfaßlichkeit in eine ganz andere Sphäre hineinreicht. Und das
Rätseln darüber, wie Walser dies fertigbringt, hat bis heute nicht nachge-
lassen. «Mit Dingen, die niemand des Berichtens für wichtig hielte, fes-
selt, bezaubert, ergreift er», wunderte sich schon Oskar Loerke, um dann
festzustellen: «Walser findet die anonyme Poesie des Menschen und seiner
Mit- und Umwelt.»
Dies ist ein großes Wort, doch es trifft. In der Tat geht es Walser um die
Poetisierung der alltäglichen Gegenwart, ja des Lebens und Seins als sol-
chen. Oder in den Worten seines ersten Romanhelden Simon Tannen «Lie-
be zum Leben, inniges Hangen an der Erde, Freude am Moment, Vertrauen
in die Schönheit, Glauben an die Menschen, Sorglosigkeit beim Gelage mit
Freunden, Lust zum Sinnen und das Gefühl der Verantwortungslosigkeit
in Unglücksfällen, Lächeln beim Tode und Mut in jeder Art Unternehmun-
gen, die das Leben bietet.» |
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Inhaltsverzeichnis 5 Vorwort
8 Vorfahren
16
Biel 1878-1895
42 Basel 1895
48 Stuttgart 1895-1896
56 Zürich 1896-1898
86 Thun 1899
100 Solothurn 1899-1900
104 München 1900-1901
114 Würzburg 1901
118 Berlin 1901
122 Zürich 1901
126 Berlin 1901-1902
130 Täuffelen 1902
134 Zürich 1902-1903
140 Winterthur 1903
148 Wädenswil 1903
158 Zürich 1904-1905
166
Biel
1905
170 Berlin 1905
182 Schloß Dambrau 1905
186 Berlin 1906-1913
272 Bellelay 1913
278
Biel 1913-1920
342 Bern 1921-1929
410 Waldau 1929-1933
426 Herisau 1933-1956
485 Anhang
487 Chronik
49 5 Quellenverzeichnis
498 Abbildungsnachweis
501 Register
509 Dank
Als ein «verwildertes literarisches Grab» hat Martin Walser Mitte der sech-
ziger Jahre das Werk und Leben seines Namensvetters Robert Walser be-
zeichnet. Fast nichts mehr wußte man damals von diesem Autor, dessen Le-
bensweg trotz anerkennender Stimmen bedeutender Schriftstellerkollegen
seiner Generation immer am Rande der Gesellschaft verlaufen war und in
einer langjährigen psychiatrischen Internierung geendet hatte.
Unterdessen ist Robert Walsers Werk vom Suhrkamp Verlag vollstän-
dig herausgegeben und neu entdeckt worden; man kennt seine Romane
Geschwister Tantter, Der Gehülfe und Jakob von Gunten, ein Lieblings-
buch Franz Kafkas. Man weiß von Walsers Einmaligkeit als Kurzprosaist,
dessen «Sonderart» schon Robert Musil als unnachahmlich verteidigt hat-
te. Auch Walsers Mikrogramme, sein «Bleistiftgebiet», gaben schließlich
ihr Geheimnis preis und liegen seit einigen Jahren entziffert vor.
Unvermindert rätselhaft aber blieb Walsers Biographie. Was man von sei-
nem Leben wußte, war meist rückgeschlossen aus seinem Werk und un-
terlag der Ungewißheit, ob man hier nicht einem seiner Rollenspiele auf
den Leim ging. Jeder Walser-Leser kennt das Gefühl, dem Autor in seinen
Texten unmittelbar nahe zu sein und im gleichen Moment nicht zu wissen,
wo er ist. Dies hängt zum einen mit der Besonderheit seines Schreibens
zusammen: Es dürfte wohl kaum ein anderes dichterisches Werk geben,
dem so wenig an eindeutiger Botschaft oder Meinung abgewonnen wer-
den kann, das aber gleichzeitig noch bei der Schilderung nebensächlichster
Kleinigkeiten ein so hohes Maß an menschlicher Verbindlichkeit auszu-
strahlen vermag — denn in allem ist Robert Walser immer selbst ganz da.
Zum anderen betreibt Walser mit seinem Leben eine Art Versteckspiel: Oft
zeigt er sich provozierend nah und in scheinbarer Griffweite, doch immer
ist er wendig und raffiniert genug, schon dem Ansatz einer Vereinnahmung
zu entgehen.
Und weil dies so ist — weil man Robert Walser wie keinen anderen Schrift-
steller zugleich zu kennen glaubt und nie wirklich kennt —, provozieren
seine Texte den Wunsch nach einer Geschichte seines Lebens. Der vorlie-
gende Band trägt diesem Wunsch Rechnung und begibt sich auf die Suche
nach Quellen, die Walsers Leben nicht durch sein Werk, sondern von
«außen» erhellen. Mehr als zwei Jahrzehnte hat Bernhard Echte, langjäh-
riger Leiter des Zürcher Robert Walser-Archivs, nach Dokumenten und
bildlichen Zeugnissen gesucht, die das Umfeld — die Menschen und Orte —
von Walsers scheinbar so einsamem und zurückgezogenem Leben sichtbar
werden lassen. Dabei hat er Erinnerungen von Zeitgenossen aufgespürt, die
Walsers Erscheinung unter seinen Mitmenschen lebendig werden lassen.
Kombiniert mit Robert Walsers literarischer Selbstdarstellung ergibt sich
so ein detailliertes und vielstimmiges Bild dieses faszinierenden Autors.
Da ist zunächst das Märchen seines Anfangs: als junger Commis durch eine
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den Zugang zum avantgardistischen Kreis der Zeitschrift «Insel» zu finden.
Da ist von Beginn an aber auch das Trügerische einer solchen «Karriere»:
die völlige Erfolglosigkeit seines Erstlings Fritz Kochers Aufsätze (1904).
Da sind im weiteren Walsers Kühnheit, trotz dieses Rückschlags nach
Berlin zu gehen, und sein Versuch, mit drei in kurzer Zeit geschriebenen
Romanen die literarische Welt zu erobern. Trotz eines Achtungserfolgs
und bewundernder Stimmen junger Kollegen (Hesse, Brod, Tucholsky u.a.)
spürte Walser jedoch bald, daß er für das literarische Leben Berlins nicht
taugte. Geltungssucht und der Gestus der Repräsentation waren und blie-
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als Mansardenbewohner kärglich durchzuschlagen — zunächst in Biel, spä-
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den und Verstummen in der Psychiatrie mit dem einsamen Tod im Schnee.
z8 Jahre, das ganze letzte Drittel seines Lebens, verbrachte Walser in der
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Seelig, der einzige, der ab Mitte der dreißiger Jahre noch regelmäßig mit
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des literarischen Lebens fast vollständig fern — um statt dessen nur eines zu
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Zu leichte Ware zu sein war denn auch ein häufig geäußerter Vorwurf gegen
seine Texte. Dies um so mehr, als Walser sich meist im Medium des Feuil-
letons bewegte. Zu Hunderten erschienen seine Prosastücke in den Spalten
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