Verfügbarkeit: Wissen und Wollen im Strafrecht

Wissen und Wollen im Strafrecht: zur Theorie und Dogmatik des subjektiven Tatbestands

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Bibliographische Detailangaben
1. Verfasser:	Bung, Jochen 1968- (VerfasserIn)
Format:	Abschlussarbeit Buch
Sprache:	German
Veröffentlicht:	Frankfurt am Main Klostermann 2009
Schriftenreihe:	Juristische Abhandlungen 52
Schlagworte:	Criminal act > Germany Criminal intent > Germany Vorsatzdelikt Strafrechtstheorie Rechtsdogmatik Strafrechtsdogmatik Vorsatz Subjektives Tatbestandsmerkmal Subjektiver Tatbestand Deutschland Hochschulschrift
Online-Zugang:	Inhaltsverzeichnis Klappentext
Beschreibung:	Literaturverz. S. 273 - 287
Beschreibung:	IX, 299 S.
ISBN:	9783465035992

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adam_text	INHALT Einleitung. KAPITEL I NATURALISMUS, STRAFRECHT UND DER BEGRIFF DES GEISTES 5 1. Neuroszientismus ante portas? . 9 2. Metaphysik des Rechts: Wolfgang Naucke . 18 3. Ursprüngliche Normatívität: Günther Jakobs . 25 4. Die Fremdbeschreibung des Subjekts . 30 a) Das Bild vom dezentralen Geist. 35 b) Skeptizismus des Eigenpsychischen . 38 c) Substitution des mentalistischen Vokabulars. 42 5. Irreduzibilität der Selbstbeschreibung. 44 a) Die Bezugslosigkeit der grammatischen ersten Person . 44 b) Die Grundlosigkeit der eigenpsychischen Skepsis. 48 c) Eine Welt oder zwei Welten?. 53 KAPITEL II PHILOSOPHIE DES GEISTES UND DOGMATIK DES STRAFRECHTS 57 1. Produktive Interdisziplinarität . 60 2. Das Problem der mentalen Verursachung. 68 a) Handlung als strafrechtlicher Grundbegriff. 70 b) Physik und Psychophysik des Geistes . 75 c) Die implizite Theorie der Condmo-Votmel . 82 d) Mentale Kausalität als Kategorienfehler? . 87 e) Die Lehre von der objektiven Zurechnung . 99 3. Das Problem des privilegierten Zugangs . 107 a) Tatentschluss und unmittelbares Ansetzen. 111 b) Normativ privilegierter Zugang: Interna des bürgerlichen Subjekts .,. 117 c) Epistemisch privilegierter Zugang: Autoritative Selbstkenntnis. 121 d) Privilegierung des Wissens und Wollens . 127 KAPITEL III WISSEN UND WOLLEN IM GRUNDVERHÄLTNIS 133 1. Das Modell des praktischen Syllogismus . 136 a) Die Form einer Kalkulation, was zu tun ist (Anscombe) . 140 b) Der kognitiv-voluntative Komplex (von Wright) . 144 c) Handlungsgründe und Beweggründe . 151 2. Wissen und Wollen im Strafrecht . 154 a) Die Formel vom Wissen und Wollen der Tatbestandsverwirklichung. 154 b) Vorsatz auf Beweggründe als Steuerung der Motive? . 158 c) Wissen und Wollen in unterschiedlichen Gewichtsanteilen . 162 d) Das Wesen des Vorsatzes. 166 3. Wissen ohne WoËen? . 169 a) Vom Vorsatz zur Vorsätzlichkeit (Schmidhäuser) . 171 b) Kontrolle von Basishandlungen (Kindhäuser) . 179 c) Vorsatzgefahr und instrumenteli vernünftiges Wollen (Puppe) . 185 4. Wissens- und Wollensfehler, gerichtete und ungerichtete Fahrlässigkeit (Jakobs) . 193 5. Die Grenzen des praktischen Schließern . 198 a) Willensschwäche. 201 b) Irrationalität. 202 c) Der geteilte Geist . 204 KAPITEL IV STRAFRECHTLICHE VORSATZFORMEN: ABSICHT UND NEBENFOLGEN 207 1. Hauptfolgen und Nebenfolgen . 212 a) Systematik und Problematik der Unterscheidung . 215 b) Probleme bei der Abgrenzung von dolus directus I und II . 220 2. Die Erwünschtheit von Nebenfolgen . 224 a) Die Entscheidung BGHSt 16,1 . 226 b) Erwünschtheit und Unvermeidlichkeit der Bereicherung bei § 263 StGB . 232 c) Doppelfunktionelle Absicht bei § 343 StGB . 238 3. Handlungsabsichten und vorausgehende Absichten . 243 a) Besondere Absichten als Makro-Vorsatz (z.B. § 242 StGB). 245 b) Die Problematik gestufter Absichten. 252 4. Höherstufiges Wollen und der Anfang der Schuld. 255 a) Die Zerstörung der Person durch den volitiven Regress 256 b) Volitionen zweiter Stufe . 259 c) Wollen ohne Wissen? . 261 5. Wissen und Wollen beim Eventualvorsatz . 265 Literaturverzeichnis . 273 Editorische Bemerkung . 287 Stichwortverzeichnis . 289 Namensregister . 294 Es gibt gute Gründe, den Vorsatz als Dreh- und Angelpunkt des straf¬ rechtlichen Deliktssystems zu begreifen. Ohne Bezug auf den Vorsatz bleibt unklar, warum die Überschrift des § 13 StGB vom Begehen durch Unterlassen spricht. Ohne Abgrenzung zum Vorsatz ist die Fahrlässig¬ keit unbestimmt und würde - wie teilweise im Bereich der objektiven Zurechnung - zu einer Zerfaserung des Zurechnungssystems führen. Über die Schuld wissen wir so wenig, dass es anmaßend erschiene, sie starken normativen Systemansprüchen zu unterwerfen. Das Delikts¬ system kann nur in einer klar ausgearbeiteten Theorie des Vorsatzes die nötige begriffliche Stabilität finden. Die Handlung als intentiona- les Ereignis ist das Fundament der Begriffsbildung. Der Rekurs auf ein naturalistisches Substrat steht nicht zur Verfügung und den Rekurs auf ein normativistisches Surrogat - Risikostrafrecht, Feindstrafrecht usw. - sollte sich die Strafrechtswissenschaft versagen. Dem hier entwickel¬ ten Vorsatzkonzept liegen zwei bekannte Überzeugungen zugrunde. Erstens: Der Vorsatz ist - und zwar in allen seinen Formen - irreduzi- bel volitiv (Wissen und Wollen). Zweitens: Die volitive Komponente ist in der Regel nicht ungebunden, sondern in die Logik instrumenteilen Handelns eingebunden (Wissen und Wollen der Tatbestandsverwirk¬ lichung). Von einigen interdisziplinären Begründungsschritten abgese¬ hen, steuert die Arbeit direkt auf diese zentralen Gesichtspunkte der herkömmlichen Vorsatzdefinition zu. Das Ergebnis ist eine Verteidi¬ gung der traditionellen Formel des Vorsatzes gegen beachtliche Argu¬ mente, die sie in Zweifel ziehen oder auf die ein oder andere Weise gel¬ tend machen, sie sei unzureichend, irreführend oder gar falsch.
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