Kurzgefasstes Lehrbuch der Baustoffkunde nebst einem Abriss der Chemie: zum Selbstunterricht für Baubeflissene, Maurer- und Zimmermeister ...
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Dresden
Kühtmann
1893
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beabsichtigten Herausgabe des
Mängel und etwaigen Fehler
Der Verfasser.
Einleitung. Abriss der Chemie, s. i—34.
1. Chemische Vereinigung. 2. Grundstoffe. 3. Formeln und Gleichungen, Affinität. — I. Luft,
Sauerstoff; Verbrennung. S. 3. — II. Wasser, Wasserstoff; Reduktion. S. 6. — III. Kohlenstoff, Kohlen-
säure und Kohlenoxyd. S. 9. — IV. Säuren топ Stickstoff und Schwefel. S. 12. — V. Chlor, Salzsäure
[Kochsalz]. S. 13. — YI. Quarzsand und Silikate. S. 15. — VII. Verbindungen von Kalium und Natrium.
S. 16. — VIII. Verbindungen топ Calcium, Magnesium und Aluminium. S. 17. — IX. Eisen. S. 20—27.
Darstellung und Eigenschaften: A. Roheisen. B. Schmiedbares Eisen; 1. Puddeln, 2. Bessemern,
3. Martin-Verfahren, 4. Cementieren. Fehler des schmiedbaren Eisens. Verbindungen des Eisens. —
X. Zink, Kupfer, Blei, Zinn mit ihren Verbindungen und Legierungen; 1. Messing, 2. Bronze. S. 27—31.
Anhang: a) Desinfektion; b) Fleckenreinigung. S. 32—34.
Baustofflehre, s. 35—151.
Aufbau- oder Konstruktionsstoffe, s. 36-127.
I. Steine. A. Natürliche Steine, s. 36—55.
I, Einfache krystallinisclie Gesteine: Kalkstein. S. 37—40. Dolomit. S. 40. Gips. Serpentin. S. 41.
II. Gemengte krystallinische Gesteine. A. Ungeschichtete: Granit. S. 41. Syenit. Porphyr S, 42.
[Diabas, Diorit, Gabbro]. Trachyt. Basalt. [Phonolith, Lava.] S. 43. — B. Geschichtete:
Gneis. Glimmerschiefer. [Talkschiefer.] S. 44.
IH. Verkittete Trünmiergestelne J Sandstein. S. 44 — 47. Konglomerate und Breccicn. S. 47, Thon-
schiefer. S. 48.
IV. Lose Trümmergesteine: Findlinge, S. 48. Gerolle und Geschiebe, Sand. Infusorienerde. Thone. S. 49.
Mergel. S. 50. Dmnzncrde. S. 51.
Eigenschaften der natürlichen Bausteine und ihre Beurteilung. S. 51—55.
B. Künstliohe Steine. S. 55—72.
I. Ungebrannte Steine: Lehmsteine. Kalk-Sand-Ziegel. Cementstein. S. 55. Künstlicher Sandstein,
Magnesiacementstein. S. 56. Xylolith. Marmorcementstein. Gipsbetonstein. Schwemmstein. Kork-
stein. S. 57. Ironbrick. Osnabrüeker Schlackenstein. S. 58.
II. Gebrannte Steine [Ziegel] : Rohmaterial. S. 58. Aufbereitung der Ziegelerde. S. 59. Formen und
Trocknen. S. 60. Brennen. S. 63. Wichtigste Arten gebrannter Steine. S. 66—70.
Eigenschaften der künstlichen Steine und ihre Beurteilung. S. 70—72.
II. Hörtel. A. Luftmörtel, s. 72—8i.
1« Lehmmörtel. S. 72. 2. Gips-Mörtel. S. 73—76. 3. Kalk-Sand-Mörtel. S. 76—81: Rohstoffe.
Brennen des Kalksteins. Löschen des Kalks. Herstellung; Erhärtung des Kalk-Sand-Mörtels.
B. Wassermörtel; hydraulischer Mörtel, s. 8i—92.
I. Cemente im engeren Sinne. S. 82—83.
II. Natürliche Cemente. S. 83—85.
III. Künstliche Cemente [Portland-Cement] : Herstellung. S. 85. Eigenschaften. S. 86. Bereitung des Cement-
Mörtels. S,87. Prüfung des Portland-Oements. 9.88—92.
X
Inhalts -V erzeichnis.
III. Holz. A. Allgemeines. S. 93—113.
Stoffbestandteile. S. 03. Formbestandteile. S. 94. Wachsen. S. 95. Gefüge. S. 96—98. Physikalische-
Eigenschaften. S. 98—99. Fällen. S. 99. Trocknen; Schwinden und Quellen. S. 100—102. Arten der
Zerstörung: a) Faulen; b) Schwamm; c) Wurmfcass. S. 102—105, Schutz gegen die Zerstörung:
a) durch die gewöhnlichen Einflüsse. S. 105; b) durch alle Unbilden. S. 106—109; c) durch den Schwamm.
S. 109—111; d) durch Wurmfrass. S. 111; e) durch Feuer. S. Ul. Dauer des Holzes. S. 111—112. Hola
als Handelsware. S 112—113.
B. Beschreibung der wichtigsten Bauhölzer, s. 113—ns.
Nadelhölzer: Föhrenholz [Pitch*pine, Yellow-pine, Coehin-pine՜]. S. 113—114. Fichtenholz. S. 114.
Weisstannenholz. S. 115. Lärehenholz. S. 115.
Laubhölzer: Eichenholz [Teakholz]. S. 115—116. ülmenholz. S. 116. Rotbuchenholz. Erlenholz.
Esehenholz. Birkenholz. S. 117. Weissbuchenholz. Pappel- u. s. w. Holz. S. 118. — Künstliches Holz. S. 118..
IV. Eisen und sonstige Metalle. S. ns—127.
Formgebung. Eisenglesscrci: Herdguss, Kastenguss. S. 119. Masseguss, Lehmguss, Schalen-
guss. S. 120. Schmiedbarer Eisenguss. S. 121. Schmieden und Walzen: Blech-, Stabwalzwerk, S. 12L—123.
Drahtwalzwerk. 8. 123. Wellblech. S. 124. INägel; Ketten und Drahtseile. 8.124—125.
Rosten und Rostschutz des Eisens: Erzeugung einer Oxydschicht. Überzug mit Zink,
Zinn, Blei. Kupfer. S. 126. Emaillieren. Ölfarbenanetrich. Ilarzanetrieh. Teer. Cement. S. 127.
Ausbaustoffe, s. 127-151.
V. Glas und Wasserglas, s. 128—137.
A. CHas. Chemische Zusammensetzung. S, 128. Eigenschaften. S. 129—131. Rohstoffe. S. 131.
Herstellung. S. 132. Formgebung. S. 183. Schmückung und Verfeinerung des Glases. S. 134—135.
B. Wasserglas. Herstellung und Anwendung. S. 136—137.
YI. Kitte; Asphalt, Dachpappe, s. 137—144.
Kitte: Käse-, Öl-, Harz-, Glycerin-, Leim-, Wasserglas-, Eisenkitt. S. 137—141. Spencemetall. S. 141.
Asphalt: Aephaltstein, Asphaltmastix, Stampl-, Gussasphalt; Asphalt-Isolierplatten. S. 141—143.
Dachpappe: Hackiilz, Holzoement. S. 143—144.
YII. Farbstoffe, Firnisse, s. 144—148.
Farbstoffe: Weisse, gelbe, grüne, blaue, rote, braune, schwarze Farbstoffe; Bronzefavbeu.
S. 144—147.
Firnisse: Öl-, Lackfirnisse. S. 147—148.
VIII. Taue; Rohr, Stroh, Moos. s. 149—151.
Bündel-, Patentseile; trockne, geteerte Taue S. 149—150. — Mauer-, Deckrohr; Kohrdächer. Per-
tlges Rohrgeflecht. S. 150. — Stroh; Strohdächer, S.,151. — Moos. S. 151.
Sach-Register. S. 152—158.
Einleitung.
Die Baustofflehre hat die gebräuchlichen Baustoffe, ihre Zu-
sammensetzung und ihre Eigenschaften, die Arten ihrer Herstel-
lung, Verwendung und Prüfung, die Veränderungen, denen sie aus-
gesetzt sind, und die dagegen anzuwendenden Schutzmittel zum
Gegenstand der Betrachtung.
Während die Form-Veränderungen, denen die einzelnen Teile des Baues
durch die Spannungen ausgesetzt sind, in der Baumechanik und der Festig-
keitslehre besprochen werden, gilt es liier vorzugsweise der stofflichen Zu-
sammensetzung und den stofflichen Veränderungen, wie z. B. dem Faulen
des Holzes, der Lockerung der Steine durch Mauerfrass, der Erhärtung des
Mörtels, dem Rosten des Eisens. — Aus diesem Grunde geht hier der eigent-
lichen Baustofflehre ein kurzer Abriss der Chemie voraus, welcher sich auf
das Wichtigste und Unentbehrliche zu beschränken hat.
Abriss der Chemie.
1. Als Beispiel einer chemischen Verbindung diene der Zinnober.
Werden Quecksilber und Schwefel im Gewichtsverhältnis 200 : 32 gemischt,
so geht das zunächst graue Gemenge, in welchem sich noch die beiden Be-
standteile leicht erkennen und, z. B. durch Behandlung mit Wasser, leicht
trennen lassen, bald unter Selbsterwärmen in ein schwarzes Pulver über,
welches sich dann in den roten, aus regelmässig geformten Körperchen
bestehenden Zinnober überführen lässt. Jedes kleinste Teilchen desselben,
Molekül, enthält auf ein kleinstmögliches Teilchen, Atom, Hg ein kleinst-
mögliches Teilchen, Atom, S. Zinnober ist eine chemische Verbindung
[keine mechanische, physikalische wie z. B. Messing aus Kupfer und Zink,
Zuckerwasser aus Zucker und Wasser] aus Quecksilber [Hg՜] und Schwefel [£ ].
Zur chemischen Vereinigung gehört hiernach,
1, dass der entstehende Körper wesentlich andere stoffliche
Eigenschaften hat als die Bestandteile, also ein neuer Stoff ist;
2. dass die Bestandteile darin stets in bestimmtem Gewichts-
verhältnis enthalten sind; sowie
Glina er, Baustoffkunäe.
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