Verfügbarkeit: Philosophiegeschichte der Zeit

Philosophiegeschichte der Zeit:

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Bibliographische Detailangaben
1. Verfasser:	Gloy, Karen 1941- (VerfasserIn)
Format:	Buch
Sprache:	German
Veröffentlicht:	Paderborn Fink 2008
Schlagworte:	Geschichte Zeit Philosophie Begriff
Online-Zugang:	Inhaltsverzeichnis Volltext // Exemplar mit der Signatur: München, Bayerische Staatsbibliothek -- PVA 2008.2874 Inhaltsverzeichnis Klappentext
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ISBN:	9783770546718

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adam_text	Reflexionen über Zeit begleiten das philosophi¬ sche Nachdenken seit seinen Anfängen. Schon das präphilosophische mythologische Weltver¬ ständnis operiert mit Zeitvorstellungen, freilich nicht abstrakt, sondern eingebettet in symboli¬ sche Handlungen, Riten, Kulte, Sitten und Ge¬ bräuche. Auch das vorwissenschaftliche alltäg¬ liche Leben und Handeln ist geleitet von Zeitvor¬ stellungen unterschiedlichster Art. Zeit ¡st ein Grundfaktor des Lebens. Die erste zusammenhängende Zeittheorie im Rahmen der europäischen Geistes- und Kulturge¬ schichte hat Piaton in seinen Spätdialogen, dem Timaios, Parmenides und Politikos, entwickelt. Sie sind zum Ausgangspunkt der weiteren Tradi¬ tionsgeschichte geworden, die sich positiv oder negativ auf sie bezieht. In Piatons Theorie ver¬ schlingen sich drei Problemkomplexe: 1. der Un¬ terschied von Zeit und Ewigkeit, 2. das Verhält¬ nis Zeit und Kosmos, die Frage nach der Er- schaffenheit oder dem Immer-Sein der Zeit wie des Kosmos, 3. die kosmologische Fundierung der Zeit, die Bindung ihrer Messung an die Pla¬ netenbewegungen. Ist die Zeit ein an sich seien¬ des Medium, gebunden an Bewegung, oder ¡st sie eine Struktur der verstehenden, zählenden Seele? Gerade das letztgenannte Problem hat eine Entwicklung in die Richtung zunehmender Subjektivation erfahren. Während der Zusam¬ menhang von Zeit und Seele bei Piaton erst an¬ gedeutet ¡st, wird er bei Aristoteles intensiv the¬ matisiert, ohne dass es jedoch zu einer eindeuti¬ gen Entscheidung kommt, während die weitere Entwicklung in Richtung Neuzeit auf eine Sub- ¡ektivierung hinausläuft, so bei Augustin, Kant, Husserl und Heidegger. Auch der zweite von Piaton anvisierte Problem¬ komplex, der das Verhältnis Zeit, Bewegung und Raum betrifft, ist nicht minder geschichtsträchtig. Denn wo immer Zeit erfahren wird, bedarf es einer Projektion auf den Raum, und wo immer Raum gemessen wird, wird auch Zeit durchmes¬ sen. Sind Zeit und Raum gleichwertig, oder ist eine Form der anderen vorrangig? Ihren präg¬ nantesten Ausdruck findet die Gleichrangigkeit von Raum und Zeit in Newtons Konzeption ei¬ nes Weltkoordinatensystems, das Raum und Zeit als zwei unendliche Weltschachfen vorstellt, während Kant von einer Priorität der Zeit gegen¬ über dem Raum ausgeht, was sich allerdings im Laufe seiner Entwicklung ändert. Was den dritten von Piaton inaugurierten The¬ menkomplex, die Frage nach unterschiedlichen Zeitmomenten, bzw. -auffassungen betrifft, so zeichnet sich in der Geschichte der Philosophie und Naturwissenschaften eine zunehmende Ein¬ schränkung in Richtung auf den exakten, präzi¬ sen, mathematischen Zeitbegriff ab, der eine unendliche, homogene, kontinuierliche, quan¬ tifizierbare Zeit unterstellt. Aus einer Kritik an diesem sind die modernen Konzeptionen seit Husserl, Bergson, Heidegger entstanden, die von einer modalen, qualitativen Auffassung aus¬ gehen und diese aus dem Bewusstsein bzw. der Existenz zu erklären versuchen. Das Buch zeichnet sich durch detaillierte Einzel¬ interpretationen der eminenten Zeittheoretiker aus, stellt diese aber in einen übergreifenden geschichtlichen Zusammenhang. Karen Gloy, Jahrgang 1941, war von 1985 bis 2006 Professorin für Philosophie und Gei¬ stesgeschichte an der Universität Luzern (emeri¬ tiert). Weiterhin Lehrtätigkeit an den Universitä¬ ten Wien, München und Luzern. Bei Wilhelm Fink ist von ihr 2006 erschienen: Grundlagen der Gegenwartsphilosophie. Eine Einführung, (ISBN 978-3-8252-2Z58-6 = Uni-Taschen¬ bücher, UTB 2758) INHAL TSVERZEICHNIS I. EINLEITUNG 7 II. DIE ZEITVORSTELLUNG DER VORSOKRATIKER UND IHRE KONFRONTATION MIT ANDEREN ZEITTYPEN 15 III. PLATONS ZEITTHEORIE 37 IV. DIE ZEITGESTALT DES JETZT BEI ARISTOTELES.................................... 59 V. DIE STRUKTUR DER ZEIT IN PLOTINS ZEITTHEORIE 73 VI. DIE STRUKTUR DER AUGUSTINISCHEN ZEITTHEORIE IM XI. BUCH DER CONFISSIONES . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 97 VII. NEWTONS ZEITTHEORIE UND IHRE REZEPTION BEI KANT 123 VIII. DAS VERHAELTNIS VON ZEIT, RAUM UND BEWEGUNG BEI KANT 139 IX. HUSSERLS ZEITTHEORIE 159 X. HEIDEGGERS ZEITTHEORIE , . . 179 LITERATURHINWEISE ZU DEN EINZELNEN KAPITELN.................................... 195
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