Antisozinianische Schriften: deutsche Erstübersetzung 1 Wiederholte Ansprache an Baron Wolzogen [u.a.]
Gespeichert in:
| 1. Verfasser: | |
|---|---|
| Format: | Buch |
| Sprache: | German |
| Veröffentlicht: |
Frankfurt a. M. [u.a.]
Lang
2008
|
| Schriftenreihe: | Schriften zur Triadik und Ontodynamik
25,1 |
| Online-Zugang: | Inhaltsverzeichnis |
| Beschreibung: | 390 S. Ill. |
Internformat
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| adam_text | INHALTSVERZEICHNIS VORWORT DES HERAUSGEBERS 19 JOHANN AMOS COMENIUS
WIEDERHOLTE ANSPRACHE AN BARON WOLZOGEN (20. MAERZ 1659) . 39 DIESES
SCHREIBEN ERSCHIEN ALS ANHANG DER SCHRIFT ZUR FRAGE, OB UNSER HERR JESUS
AUS EIGENER KRAFT VON DEN TOTEN AUFERSTANDEN IST. COMENIUS ANTWORTET
HIER DETAILLIERT AUF DAS POSTSKRIPT EINES BRIEFES DES OESTERREICHI- SCHEN
BARONS JOHANN LUDWIG WOLZOGEN. ER SCHILDERT, DASS IHM DER SOZI-
NIANISMUS VON 1609 AN BEKANNT IST UND DASS IHN RENOMMIERTE SOZINIANER IM
LISSA MEHRFACH UMWORBEN HABEN, UM IHN AUF IHRE SEITE ZU BRINGEN.
ANMERKUNGEN 55 VOM EINEN GOTT DER CHRISTEN, VOM VATER, SOHN UND HL GEIST
(10. FEBRUAR 1659) 63 DEM EDLEN HERRN JONAS SCHLICHTING VON BAUCHWITZ
HEIL DER SEELE! .... 63 DEN LESERN LICHT UND WAHRHEIT! 66 DIE EINZELNEN
APHORISMEN DES BUCHES: I. GOTT IST JENES HOECHSTE IN DEN DINGEN, WELCHES
VON SICH, DURCH SICH UND IN SICH SELBST HINEIN IST [ROM. 11, 36]. VON
DIESEM, DURCH DIESES UND IN DIESES HINEIN IST ALLES UEBRIGE, WAS
UEBERHAUPT IST 71 II. VON SICH SEIN HEISST: NIEMANDEN FRUEHER ALS SICH
SELBST GLEICHSAM ALS URSACHE [SEINER SELBST] HABEN 71 III. DURCH SICH
SEIN HEIFIT: DURCH SICH SELBST AUS EIGENER KRAFT BESTEHEN UN
BIBLIOGRAFISCHE INFORMATIONEN HTTP://D-NB.INFO/986419796 DIGITALISIERT
DURCH IX. WEIL GOTT AUF VOLLENDETE WEISE DER WAHRE IST, IST ER ALSO AUCH
ALL- WISSEND, UNVERAENDERLICH UND UNERSCHUETTERLICH 75 X. WEIL GOTT AUF
VOLLENDETSTE WEISE DER GUTE IST, IST ER SOMIT AUCH HEILIG, SICH SELBST
MITTEILEND UND SCHLIESSLICH AUCH GLUECKSELIG 75 XI. GOTTES GUETE IST SO
GROSS, DASS SIE SICH SOGAR INS BOESE HINEIN AUSDEHNT 76 XII. WEIL GOTT
ALSO DER VOLLKOMMENSTE IST, IST ER EINFACHSTES SEIN, FREIESTES HANDELN
UND HOECHSTE MAJESTAET 77 XIII. GOTT IST ALS SOLCHER UNERFORSCHLICH UND
UNERKENNBAR 77 XIV. DAS UNSICHTBARE AN GOTT WIRD SEIT DER ERSCHAFFUNG
DER WELT AUS DEM, WAS DIE VERNUNFT GRUENDLICH UNTERSUCHT HAT, ERKANNT
WERDEN, NAEM- LICH SEINE EWIGE MACHT UND GOETTLICHKEIT 79 XV. WAS IN DEN
GESCHOEPFEN AN GUTEM, SCHOENEM UND VOLLENDETEM ZU FINDEN IST, IST
ERSTANFAENGLICH IM SCHOEPFER, HIER JEDOCH AUF HERVOR- RAGENDE WEISE 79
XVI. GOTT WIRKT BEI DEN TAETIGKEITEN ALLER GESCHOEPFE MIT, NAEMLICH ALS
ERST-URSACHE UND ERSTER BEWEGER 80 XVII. BEIM AUSSTROEMEN DER GOETTLICHEN
KRAFT KOENNEN, WAEHREND SIE DURCH DIE GESCHOEPFE HINDURCHSTROEMT, IN ERSTER
LINIE GOTTES MACHT, WEISHEIT UND GUETE BETRACHTET WERDEN 81 XVIII. GOTT
IST NUR EINER 82 XIX. IN DER GOETTLICHEN EINHEIT LAESST SICH JEDOCH EINE
GEWISSE WUNDERBARE VIELHEIT, NAEMLICH DIE DER TRINITAET, BEOBACHTEN 83 XX.
DIE HEILIGE SCHRIFT BEZEUGT, DASS ES IN GOTT EINE DREIHEIT GIBT 84 XXI.
HI DER SCHRIFT FINDEN SICH SPRECHWEISEN, DIE IN GOT XXVI. JENE DREI,
DENEN DIE EHRE DER GOETTLICHKEIT ZUGESCHRIEBEN WIRD, WERDEN ZURECHT ALS
DREI GOETTLICHE PERSONEN BEZEICHNET 97 XXVII. DIE DREI GOETTLICHEN
PERSONEN SIND REAL VONEINANDER UNTERSCHIE- DEN, SO DASS DER VATER EINER
IST, DER SOHN EIN ANDERER UND DER HL. GEIST WIEDER EIN ANDERER 97
XXVIII. VON DEN GOETTLICHEN PERSONEN SOLL KEIN NEBENEINANDER VORGESTELLT
WERDEN; ZWISCHEN IHNEN BESTEHT VIELMEHR UNTERORDNUNG BZW. ZUSAMMENKUNFT
99 XXIX. DEM VATER WIRD IN DER TIEFE DER GOTTHEIT MAJESTAETISCHE MACHT
ZUGESPROCHEN, DEM SOHN IN DER HINNEIGUNG ZU DEN GESCHOEPFEN BERATEN- DE
WEISHEIT, DEM HEILIGEN GEIST ABER BEI DER AUSFUEHRUNG ALL DESSEN, WAS IN
UNS IST, SICH SELBST MITTEILENDE GUETE 101 XXX. DER UNTEILBAREN TRINITAET,
DEM VATER, DEM SOHNE UND DEM HEILI- GEN GEIST, GEBUEHRT EIN UND DIESELBE
HOCHACHTUNG UND EHRE, VON EWIG- KEIT ZU EWIGKEIT. AMEN 105 KONKLUSION
107 ANMERKUNGEN 109 ZUR FRAGE, OB UNSER HERR JESUS AUS EIGENER KRAFT VON
DEN TOTEN AUFERSTANDEN IST (20. MAERZ 1659) 125 DEN EDLEN HERRN D. JOHANN
LUDWIG WOLZOGEN, BARON VON OESTERREICH, GRUESST J. A. COMENIUS AUS MAEHREN
125 DEM EDLEN UND ERHABENEN HERRN JOHANN GEORG SCHLICHTING VON BAUCH-
WITZ, DEM KOENIGLICHEN RICHTER DES FRAUSTAEDTISCHEN LANDES USW 129 VORREDE
AN DEN LESER 132 DIE SCHRIFT BEMUEHT SICH UM EINE WIDERLEGUNG DER VIER
THESEN, DASS DER CHRISTLICH-CATHOLISCHE GLAUBE AN DIE AUFERSTEHUNG
CHRISTI I ZUR FRIEDENSSCHRIFT DER FRIEDWILLIGEN (JANUAR 1660) 165 AN DIE
KIRCHEN UND AKADEMIEN DER VEREINIGTEN NIEDERLANDE, AN DIE EHRWUERDIGEN
UND TREUEN BEKENNER DER WAHRHEIT JESU CHRISTI UND AN IHRE VERTEIDIGER L
65 ALLEN GEWISSENHAFTEN CHRISTEN, DIE CHRISTUS, DEN RETTER DER WELT UND
DEN GOTT-MENSCHEN, MIT VOLLEM GLAUBEN BEKENNEN UND ANBETEN, EINEN GRUSS .
167 AN DEN ANONYMEN AUTOR 169 HAUPTGLIEDERUNGSPUNKTE IN COMENIUS
DURCHMUSTERUNG DES FRIEDENSSCHRIFI DES ANONYMEN AUTORS (DES DANIEL
ZWICKER): 1 (§§ 1-18): ANMERKUNGEN ZUM ANOMYMEN AUTOR DES FRIEDENS-
SCHRIFT DER FRIEDWILLIGEN , ZUM TITEL DER SCHRIFT UND ZUM WID-
MUNGSCHREIBEN 170 DA INTERKONFESSIONELLE ZWISTIGKEITEN EINEN SCHANDFLECK
FUER DAS CHRISTEN- TUM DARSTELLEN, BRINGT DER TITEL DER FRIEDENSSCHRIFT
EINE HOECHST BEDEUTSA- ME UND LOBENSWERTE ZIELSETZUNG ZUM AUSDRUCK.
ZWEIFEL ERGEBEN SICH JE- DOCH HINSICHTLICH DER MITTEL, DIE ZU DIESEM
ZIELE HINFUHREN SOLLEN (§ 1). DER ANONYMUS BIETET DIE DREIFACHE NORM
VON VERNUNFT, HL. SCHRIFT UND TRADITIONEN AN; DOCH MUSS HIERIN DIE
PRIORISIERUNG DER MENSCHLICHEN VER- NUNFT VOR DER GOETTLICHEN OFFENBARUNG
KRITISIERT WERDEN (§ 2). ES ZEUGT NICHT VON RHETORISCHEM GESCHICK, WENN
DER ANONYMUS GLEICH ZU BEGINN SEINER AUSFUHRUNGEN DIE SCHWERWIEGENDE
STREITFRAGE, DIE SICH AUF DIE GOETTLICHKEIT CHRISTI BEZIEHT, INS FELD
FUEHRT UND DABEI BEREITS DIE SOZINIANISCHE ENTSCHEI- DUNG (DASS CHRISTI
GOETTLICHKEIT ABZULEHNEN SEI) ALS DIE ALLGEMEIN VERBINDLI- CH ID. (§§
25-30): ZUR CHARAKTERISTIK DES ARGUMENTATIONSSTILES DES AN- ONYMUS 183
ER ARGUMENTIERT UEBERSTUERZT; UND ER REDET VON EINEM BEISPIEL, OHNE VORHER
DIE REGEL DAFUER GENANNT ZU HABEN. IM GEGENSATZ ZU BIBLISCHEN AUSSAGEN
LEUGNET ER, DASS CHRISTUS HOECHSTER GOTT SEI. ER WILL DIE CHRISTEN ALSO
VER- SOEHNEN, INDEM ER IHNEN DEN KRIEG ERKLAERT. IV. (§§ 31-52): ZUM
ERSTEN BEWEISGLIED DURCH DIE VERNUNFT [PER RATIONEM] 186 NICHT BEI
GOTT, DEM URHEBER DES GLAUBENS UND DER GOETTLICHEN ZEUGNISSE, SONDERN BEI
DER EIGENEN VERNUNFT WILL DER ANONYMUS DIE UEBERPRUEFUNG DER BIBLISCHEN
AUSSAGEN BEGINNEN. DAMIT WIRD EINE FATALE DENKEINSPURUNG GRUNDGELEGT,
FUER WELCHE MISSTRAUEN UND EIN MANGEL AN REZEPTIVER OFFEN- HEIT
CHARAKTERISTISCH SIND (§ 31). WEIL HIERBEI DER OPPONENT DAS GROSSE WORT
FUHRT, KOMMT ES DAZU, DASS DAS WIDERLEGEN DER MEINUNG DES ANDE- REN
BEGIERIG BETRIEBEN WIRD, WAEHREND DIE SOLIDITAET DER EIGENEN THESEN KEI-
NE ROLLE SPIELT (§ 32). NICHT DIE VERNUNFT SOLL DURCH DIE HL. SCHRIFT,
SONDERN DIESE DURCH DIE VERNUNFT BELEUCHTET WERDEN. DER VON DAHER
ARGUMEN- TIERENDE GLAUBT IRREND, NICHT IM IRRTUM ZU SEIN. SEINE
SYLLOGISMEN SIND ALS SOLCHE INDES NICHT GEEIGNET, DIE GLAUBENSMYSTERIEN
ZU BEURTEILEN ODER DE- REN SEINS- UND SINNGEHALT ZU ERSCHLIESSEN. DENN
DIE GLEICHE FORMALSTRUKTUR DES LOGISCHEN BEWEISES LAESST SICH,
INDIFFERENT BLEIBEND, AUF VERSCHIEDENSTE SACH-GEHALTE ANWENDEN (§§
33-35). WENN JEMAND, WIE DER ANONYMUS, DIE REGEL DER SICH WECHSELSEITIG
AUSSCHLIESSENDEN DISPARATEN ELEMENTE ALLEIN AUF DE V. (§§ 53-65): ZUM
ZWEITEN BEWEISGLIED DURCH DIE SCHRIFT [PER SCRIPTURAM] (NEBST EINEM
EXKURS ZUR MATHEMATISCHEN KOINZIDENZ- SYMBOLIK; §§ 63-64) 215 WIRKLICH
GLAUBENDE SIND VON GOTT BELEHRTE ; DESWEGEN SIND VERNUNFT- SCHLUESSE,
DIE EINE VORENTSTEIDUNG UEBER DIE GOETTLICHE OFFENBARUNG TREFFEN,
ZURUECKZUSTELLEN (SO WIE ES - NACH HOORNBEEK - SOZZINI SELBST FORDERT).
DIE REGEL DES DISPARATEN ELEMENTE GILT NUR FUER BEGRIFFE, DEREN AUSSAGE-
GEHALT, WIE SCHON GEZEIGT, VON EINEM DRITTEN, VON EIN UND DEMSELBEN
SUBJEKT, UMFASST WERDEN. DIE HIER GEWONNENE EINSICHT WIRD AN EINZEL- NEN
BEISPIELEN VERANSCHAULICHT UND DANN AUF DIE LEHRE VON DEN BEIDEN NATUREN
IN CHRISTUS UEBERTRAGEN (§§ 53-57). DER ANOYMUS VERSUCHT DIESE
UEBERTRAGUNG DURCH EINEN SYLLOGISTISCHEN BLITZ ZU ZERSTOEREN; COMENIUS
KONTERT, INDEM ER DIE BEGRIFFE DES VORHER VERWENDETEN SYLLOGISMUS UM-
KEHRT (§§ 58-59). WIE DAVID VOR SEINEM KAMPF GEGEN GOLIAT FUENF GLATTE
STEINE IN SEINE HIRTENTASCHE LEGTE, SO SAMMELT COMENIUS FUENF
BIBELZITATE, WELCHE DIE GOETTLICHKEIT CHRISTI BEZEUGEN. WEIL DER VORRANG
GOTTVATERS VOR DEM SOHN NICHT DIE ZEIT, SONDERN DEN URSPRUNG BEZEICHNET,
WIRD DIE GOETT- LICHKEIT CHRISTI DADURCH NICHT BEEINTRAECHTIGT; ES GILT
VIELMEHR, DASS (IM AKT DER EWIGEN ZEUGUNG) DER EWIGE VATER MIT DEM
EWIGEN SOHN KOEXISTIERT (§§ 60-62). DASS GEGENSAETZE ZUGLEICH WAHR SEIN
KOENNEN, WIRD IN GOETT- LICHERER LOGIK ANHAND EINES MATHEMATISCHEN
KOINZIDENZ-SYMBOLS ERLAEU- TERT (§ 63). IN AUSDRUECKLICHEM BEZUG AUF
NEUPLATONISCHE HYPOSTASENLEHRE DEMONSTIER DER MAGIER, ALS
CHRISTUS-BEKAEMPFER UND ABSTRUSER TRINITAETSTHEOLOGE ZUR BESTAERKUNG JENER
THESE ANGEFUEHRT WIRD (§ 72). WENN JUSTINUS EINEN AUS- SPRUCH DES ORPHEUS
ZITIERT, IN DEM BEHAUPTET WIRD, DASS DURCH GOTTES WORT DIE WELT
ERSCHAFFEN WURDE, SO IST DIES NICHT, WIE DER ANONYMUS MEINT, DESWEGEN
ABZULEHNEN, WEIL ES VON EINEM HEIDEN FORMULIERT WUR- DE. DENN
ENTSPRECHENDES WIRD AUCH VON BIBLISCHEN AUTOREN BEHAUPTET (§§ 73-75).
DER THESE DES ANONYMUS, DASS DIE (IN SEINEM SINNE) REINE LEH- RE DES
CHRISTENTUMS DURCH HEIDNISCHE EINFLUESSE, INSBESONDERE DENEN DER
PLATONISCHEN PHILOSOPHIE VERDORBEN WORDEN SEI, ENTGEGNET COMENIUS MIT
DEM HINWEIS DARAUF, DASS AUGUSTINUS DURCH PLATONISCHE BUECHER ZUM GLAU-
BEN AN DEN GOETTLICHEN CHRISTUS BEWEGT WURDE, DASS DIE (NEU-PLATONISCHEN
PHILOSOPHEN VIELFACH VON DER GOETTLICHEN TRIAS GESPROCHEN HABEN (WAS IN
UEBEREINSTIMMUNG MIT DER GOETTLICHEN OFFENBARUNG ZU BETRACHTEN IST), DASS
SCHLIESSLICH SOGAR VERGIL IN SEINER 4. EKLOGE EINEN WIEDERHERSTELLER DER
DIN- GE UND EINEN STIFTER DES WELTFRIEDENS GEWEISSAGT HAT (§§ 76-78) DER
ANONYMUS VERSPRICHT, SEINE THESE AN DEN ERSTEN ZEHN KIRCHENLEHREN AUFS
VOLLKOMMENSTE ZU BEWEISEN; COMENIUS SIEHT SICH VERANLASST, DIE VOR-
GELEGTEN EROERTUNGEN DER REIHE NACH AUF IHRE STICHHALTIGKEIT ZU
UEBERPRUEFEN (§79) 245 I. HERMAS (§ 80): OBWOHL DIESER AUTOR VON ANDEREN
KIRCHENVAETERN (WIE AUCH VON PETAVIUS) HOCH EINGESCHAETZT WIRD, WILL IHN
DER ANOYMUS EINES FALSCHEN DOGMAS (DAS DIE TRINITAET UND DAS
INKARNATIONSGESCHEHEN FOKUS- SIERT V. JUSTINUS DEN MAERTYRER (§ 84): DER
ANONYMUS BEMAENGELT, DASS DIESER AUTOR DIE LEHRE VON DEN BEIDEN NATUREN
IN CHRISTUS ERSTMALS IN DIE KIR- CHE EINGEFUEHRT HABE. COMENIUS
PRAEZISIERT: JUSTINUS HAT DIESE URKIRCHLICHE LEHRE IN DEUTLICHERER WEISE
EXPLIZIERT, INDEM ER UEBER CHRISTI SOHNSCHAFT, WELCHE SICH VON GOTT HER
ERGIBT, D.H. UEBER DIE EWIGE ZEUGUNG IN GOTT, GENAUERE UNTERSUCHUNGEN
ANSTELLTE 258 VI. ATHENAGORAS VON ATHEN (§ 85): DER ANONYMUS BEKLAGT
SICH DARUEBER, DASS DIESER AUTOR AUF DUNKLE WEISE UEBER DIE TRINITAET,
UEBER DAS WASSEIN DES GOTTESSOHNES UND UEBER DESSEN HERVORGANG AUS DEM
VATER GESCHRIE- BEN HABE. DIESE AUFFASSUNG GRUENDET NACH COMENIUS JEDOCH
DARIN, DASS SEIN KONTRAHENT, WIE EINE NACHTEULE, BEI HELLSTEM LICHTE
NICHTS ZU SEHEN VERMAG. DENN BEI ATHENAGORAS SIND DURCHAUS ERHELLENDE
EINSICHTEN ZU GEWINNEN: DER GOTTESSOHN IST DAS WORT DES VATERES IN
SEINER IDEALEN WIRKSAMKEIT. IN DER MACHTVOLLEN EINHEIT DES HL. GEISTES
SIND VATER UND SOHN WESENHAFT MITEINANDER VERBUNDEN. DAS HEISST ABER
AUCH: VON EWIG- KEIT AN WAR GOTTVATER NIEMALS OHNE XOYOC, NIEMALS
UNVERNUENFTIG 260 VII. THEOPHILUS VON ANTIOCHIEN (§ 86): AUS IHM KONNTE
DER ANONYMUS NICHTS ZITIERTEN, WAS NICHT GEGEN IHN SPRICHT. AUCH BEI IHM
IST EIN SICH VERTIEFENDES VERSTAENDNIS DES EWIGEN AOYOC ZU FINDEN. SEINE
(SPRACH- PHILOSOPHISCHE) UNTERSCHEIDUNG ZWISCHEN LOGOS ENDIATHETOS UND
LOGOS PROPHORIKOS 1 WEITERE KOMMENTARE ZUM HISTORISCHEN ABSCHNITT DER
FRIEDENSSCHRIFT: 1. STELLUNGNAHME ZUR THESES DES ANONYMUS, DASS ANUS
NICHT DER ARCHITEKT SEINES DOGMAS SEI, DA DIESES BEREITS IN DER
APOSTOLISCHEN KIRCHE BESTANDEN HABE (§§ 90-92) 265 2. KRITIK AN DEN
KRITISCHEN EINWAENDEN, DIE DER ANONYMUS GEGEN DAS APOSTOLISCHE
GLAUBENSBEKENNTNIS ERHEBT (§§ 93-94) 268 3. WIDERLEGUNG DER THESE, DASS
SICH DIE ARTEMONITEN AUF DIE APOSTEL BERUFEN KOENNEN. DIES GESCHIEHT
DURCH EIN LANGES ZITAT AUS EUSEBIUS KIRCHENGESCHICHTE UND EINE
INTERPRETATION DESSELBEN. (DEN SOZINIA- NERN, DIE SICH AUCH VON DEN
ARTEMONITEN HERZULEITEN VERSUCHEN, SOLL DAMIT, WAS IHR DENKEN UND
HANDELN ANGEHT, EINE OBJEKTIVER SPIEGEL VORGEHALTEN WERDEN (§§ 95-97)
271 4. ABWEHR DER THESE, DASS JERUSALEMER APOSTELSCHUELER, DIE SICH NAZA-
RAEER NANNTEN, DIE URSPRUENGLICHE CHRISTOLOGIE VERTRETEN (§§ 98-99) 279 5.
ZURUECKWEISUNG DES RESUEMEES, DURCH WELCHES DER ANONYMUS DEN HAUPTTEIL
SEINER FRIEDENSSCHRIFT MIT DER ABSICHT ABSICHLIESST, UM SICH GEGEN
JEGLICHE KRITIK ZU IMMUNISIEREN (§§ 100-104) 282 VN. (§§ 105-128): ZUM
KRAENZLEIN 286 DER ANONYMUS GIBT HIER AUSKUNFT UEBER SICH SELBST: ER
GEHOERE KEINER DER CHRISTLICHEN KONFESSIONEN, AUCH NICHT DER
SOZINIANISCHEN, AN, HABE ABER DAS JEWEILS CHARAKTERISTISCHE DIESER
KONFESSIONEN IN SICH AUFGENOMMEN, WAS VON COMENIUS Z.T. IRONISCH
KOMMENTIERT WIRD (§§ 105-112). COME- NIUS GIBT SEINE ZUSTIMMUNG ZUR
AUFLISTUNG VON ZEHN LEBENSBEREICHEN, WELCH III. VOM VERGEBLICH GESUCHTEN
PRIMAT DER KIRCHEN, DER DURCH UNTER- DRUECKUNG DER JERUSALEMER
JUDEN-CHRISTEN ERREICHT WERDEN SOLLTE 301 IV. VOM NUTZEN DES SCHWERTES,
VOM KRIEG, VOM KRIEGSDIENST UND VON DER OBRIGKEIT 302 X. (§§ 139-211):
ABSCHLIESSENDE ERMAHNUNGEN 1. AN DIE VERFASSER DER FRIEDENSSCHRIFT (§§
139-153) 302 NACH COMENIUS HAT DIESER SEINE DREIFACHE REGEL NICHT
ORDNUNGSGEMAESS ANGWANDT; ER WIRFT IHM VOR, DASS ER DER VIELWISSEREI
VERFALLEN SEI UND SICH ARROGANTER ALS DER PHILISTER GOLIAT GEBAERDE, DASS
ER EIN BLOSSER STUECK- WERK-HISTORIKER, STUECKWERK-THEOLOGE UND
STUECKWERK-HISTORIKER SEI. ER RAET IHM SICH SO VOM SOZINIANISMUS
ABZUWENDEN, WIE SICH AUGUSTINUS EINSTMALS VOM MANICHAEISMUS ABGEWANDT
HABE; DENN ES SEI BESSER EINEN IRRTUM ZU UEBERWINDEN ALS SICH VON DIESEM
UEBERWINDEN ZU LASSEN. NACH DEM VORBILD DES ELIJA, SCHLAEGT COMENIUS VOR,
SOLLTE DIE GESAMTE KONTRO- VERSE IN ERNSTHAFTEN OEFFENTLICHEN DISPUTEN
EROERTERT UND AUSGETRAGEN WER- DEN. 2. AN DIE SOZINIANER (§§154-189) 311
COMENIUS LEGT DAR, DASS ER DIE SOZINIANER SEIT 30 JAHREN KENNE, SIE
VIEL- FACH UND VERGEBENS ZU ERMAHNEN VERSUCHTE, SIE JEDOCH NICHT
PERSOENLICH, SONDERN LEDIGLICH IHRE FEHLER UND IHREN ERKENNTNISLOSEN
EIFER BEKAEMPFE. WAS ER BEI IHNEN VOR ALLEM VERMISST, IST DIE
MYSTERIEN-INNERLICHKEIT: SIE HAETTEN KEINEN FESTEN KERN IN DER RELIGION
ZU BEWAHREN VERMOCHT, SIE SEI- EN SCHLIMMER ALS DIE PHARISAEER,
SADDUZAEER, PELAGIANER USW. UND SIE BAHN- TEN TINOPEL WIRD DAS HINNEIGEN
DER SOZINIANER ZUM JUDENTUM UND ZUM IS- LAM ILLUSTRIERT (§ 191).
COMENIUS VERDEUTLICHT DANN VERMITTELS EINER ENT- SPRECHENDEN
ZUSAMMENSTELLUNG VON BIBEL-ZITATEN, DIE CHRISTUS ALS GOTT- MENSCHEN
BEZEUGEN, DASS DIE SOZINIANER AUFGRUND IHRER SEINSVERGESSE- NEN
VERNUNFTGLAEUBIGKEIT DAS AUGE DES GLAUBENS VERLOREN HABEN UND SOMIT ALS
NACHTEULEN ZU KENNZEICHNEN SIND. VON IHNEN IST ABER AUCH KEINE
BELEHRUNG IN MORALISCHER UND POLITISCHER KLUGHEIT ZU ERWARTEN. IHR
DISPARATER LEHRSTIL VERHINDERT ES, DASS SICH DER MENSCH IN EINEM HEILS-
BRINGENDEN GLAUBEN ZU VERANKERN VERMAG. IHRE DENKWEISE WURDE AUS DER
UNZUCHT DER FLEISCHLICHEN VERNUNFT MIT DEM GEIST DES GLAUBENS GEBOREN.
DEN AUF DIE TRINITAET GETAUFTEN CATHOLISCHEN CHRISTEN WIRD VON COMENIUS
EMPFOHLEN, SICH VOM SOZINIANISCHEN OBSKURANTISMUS NICHT ENTWURZELN ZU
LASSEN, SONDERN DIE EINFALT IM GLAUBEN ZU WAHREN (WAS, IN DEN §§ 202 UND
203, DURCH LAENGERE ZITATE AUS IRENAEUS UND KLE- MENS VON ALEXANDRIEN
NAEHER AUSGEFUEHRT WIRD). STATT DER UEBERSTEIGERTEN VERWENDUNG VON
SYLLOGISMEN, DIE, AN SICH BETRACHTET, ZWIESPAELTIG BLEI- BEN, SOLL
VIELMEHR DIE EINHEIT VON CHRISTLICHEM GLAUBEN UND LEBEN AUF- GESUCHT
WERDEN. 4. AN DIE PASTOREN DER KIRCHE UND DIE PROFESSOREN DER AKADEMIEN
(§§ 209-211) 338 SIE WERDEN GEBETEN, DURCH UEBERPRUEFUNG UND WIDERLEGUNG
DER SOZI- NIANER DAZU BEIZUTRAGEN, DASS DAS CHRISTLICHE VOLK NICHT
LAENGER DURCH DE- REN SOPHISTEREIEN IN VERWIRRUNG GEBRACHT WIRD. SIE
SOLLEN DEM FRIVOLEN SPIEL KEIT DES ANDEREN WIE AUCH, ALS DEREN TIEFSTE
GRUNDLAGE, DESSEN FREIE ENTSCHEIDUNG ZU RESPEKTIEREN SEIEN. NACH DIESER
PERSOENLICHEN ANREDE WENDET SICH COMENIUS ERNEUT DEM ZENTRALEN
STREITPUNKT DER KONTRO- VERSE, DEM TRINITAETSPTOBLEM, ZU, INDEM ER SEINE
UNTERSUCHUNGEN BEI DER SELBSTERFAHRUNG DES MENSCHEN BEGINNEN LAESST:
DIESER NIMMT SICH IN SEINER GANZHEIT UNZWEIFELHAFT ALS DISTINKTES
INEINANDER VON LEIB, SEELE UND GEIST WAHR; ER KANN VON DAHER ALS ABBILD
DES DREI-EINIGEN GOTTES UND ALS TEILHABER AN DESSEN SCHOEPFERKRAFT
AUFGEFASST WERDEN. IN AEUSSERER KONGRUENZ HIERZU LASSEN SICH DIE DREI
BEZIRKE DES SALOMO- NISCHEN TEMPELS ALS VERANSCHAULICHUNG JENER
DREI-EINIGKEIT VERSTEHEN, WELCHE DER MENSCH ALS GANZHEIT AN SICH SELBER
BEOBACHTET (§§ 221- 224). IM GEGENSATZ DAZU - MONIERT COMENIUS -
STUECKELT DIE SOZINIA- NISCHE DENKWEISE HETEROGENE ELEMENTE ANEINANDER;
SIE VERMAG ES NICHT, DEN SICH VON INNEN HER ENTFALTENDEN
WIRKLICHKEITSGRUND DES JE UND JE VERSCHIEDEN SEIENDEN ZUM AUSDRUCK ZU
BRINGEN. SIE VERPANZERT SICH HINTER LOGISCHER FORMALITAET, WESWEGEN
COMENIUS SEINEM KONTRAHEN- TEN DEN RAT GIBT, ALLE SINNESORGANE ZU
OEFFNEN, DA GOTT NUR DIE DEMUE- TIGEN SEINE WEGE LEHRT (§ 229). UM DIE
NOETIGE SENSIBILITAET ANZUREGEN, WELCHE IM ANALOGISCHEN BEZUG VON SEINS-,
SELBST- UND GOTTESERKENN- TNIS DIE INNERE WANDLUNG DER DENKUNGSART
VOLLZIEHT, FORDERT COMENIUS DEN ANONYMUS AUF, FUER SICH SELBST EINE REIHE
VON AUSGEWAEHLTEN BIBEL- ZITATE
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INHALTSVERZEICHNIS VORWORT DES HERAUSGEBERS 19 JOHANN AMOS COMENIUS
WIEDERHOLTE ANSPRACHE AN BARON WOLZOGEN (20. MAERZ 1659) . 39 DIESES
SCHREIBEN ERSCHIEN ALS ANHANG DER SCHRIFT ZUR FRAGE, OB UNSER HERR JESUS
AUS EIGENER KRAFT VON DEN TOTEN AUFERSTANDEN IST. COMENIUS ANTWORTET
HIER DETAILLIERT AUF DAS POSTSKRIPT EINES BRIEFES DES OESTERREICHI- SCHEN
BARONS JOHANN LUDWIG WOLZOGEN. ER SCHILDERT, DASS IHM DER SOZI-
NIANISMUS VON 1609 AN BEKANNT IST UND DASS IHN RENOMMIERTE SOZINIANER IM
LISSA MEHRFACH UMWORBEN HABEN, UM IHN AUF IHRE SEITE ZU BRINGEN.
ANMERKUNGEN 55 VOM EINEN GOTT DER CHRISTEN, VOM VATER, SOHN UND HL GEIST
(10. FEBRUAR 1659) 63 DEM EDLEN HERRN JONAS SCHLICHTING VON BAUCHWITZ
HEIL DER SEELE! . 63 DEN LESERN LICHT UND WAHRHEIT! 66 DIE EINZELNEN
APHORISMEN DES BUCHES: I. GOTT IST JENES HOECHSTE IN DEN DINGEN, WELCHES
VON SICH, DURCH SICH UND IN SICH SELBST HINEIN IST [ROM. 11, 36]. VON
DIESEM, DURCH DIESES UND IN DIESES HINEIN IST ALLES UEBRIGE, WAS
UEBERHAUPT IST 71 II. VON SICH SEIN HEISST: NIEMANDEN FRUEHER ALS SICH
SELBST GLEICHSAM ALS URSACHE [SEINER SELBST] HABEN 71 III. DURCH SICH
SEIN HEIFIT: DURCH SICH SELBST AUS EIGENER KRAFT BESTEHEN UN
BIBLIOGRAFISCHE INFORMATIONEN HTTP://D-NB.INFO/986419796 DIGITALISIERT
DURCH IX. WEIL GOTT AUF VOLLENDETE WEISE DER WAHRE IST, IST ER ALSO AUCH
ALL- WISSEND, UNVERAENDERLICH UND UNERSCHUETTERLICH 75 X. WEIL GOTT AUF
VOLLENDETSTE WEISE DER GUTE IST, IST ER SOMIT AUCH HEILIG, SICH SELBST
MITTEILEND UND SCHLIESSLICH AUCH GLUECKSELIG 75 XI. GOTTES GUETE IST SO
GROSS, DASS SIE SICH SOGAR INS BOESE HINEIN AUSDEHNT 76 XII. WEIL GOTT
ALSO DER VOLLKOMMENSTE IST, IST ER EINFACHSTES SEIN, FREIESTES HANDELN
UND HOECHSTE MAJESTAET 77 XIII. GOTT IST ALS SOLCHER UNERFORSCHLICH UND
UNERKENNBAR 77 XIV. DAS UNSICHTBARE AN GOTT WIRD SEIT DER ERSCHAFFUNG
DER WELT AUS DEM, WAS DIE VERNUNFT GRUENDLICH UNTERSUCHT HAT, ERKANNT
WERDEN, NAEM- LICH SEINE EWIGE MACHT UND GOETTLICHKEIT 79 XV. WAS IN DEN
GESCHOEPFEN AN GUTEM, SCHOENEM UND VOLLENDETEM ZU FINDEN IST, IST
ERSTANFAENGLICH IM SCHOEPFER, HIER JEDOCH AUF HERVOR- RAGENDE WEISE 79
XVI. GOTT WIRKT BEI DEN TAETIGKEITEN ALLER GESCHOEPFE MIT, NAEMLICH ALS
ERST-URSACHE UND ERSTER BEWEGER 80 XVII. BEIM AUSSTROEMEN DER GOETTLICHEN
KRAFT KOENNEN, WAEHREND SIE DURCH DIE GESCHOEPFE HINDURCHSTROEMT, IN ERSTER
LINIE GOTTES MACHT, WEISHEIT UND GUETE BETRACHTET WERDEN 81 XVIII. GOTT
IST NUR EINER 82 XIX. IN DER GOETTLICHEN EINHEIT LAESST SICH JEDOCH EINE
GEWISSE WUNDERBARE VIELHEIT, NAEMLICH DIE DER TRINITAET, BEOBACHTEN 83 XX.
DIE HEILIGE SCHRIFT BEZEUGT, DASS ES IN GOTT EINE DREIHEIT GIBT 84 XXI.
HI DER SCHRIFT FINDEN SICH SPRECHWEISEN, DIE IN GOT XXVI. JENE DREI,
DENEN DIE EHRE DER GOETTLICHKEIT ZUGESCHRIEBEN WIRD, WERDEN ZURECHT ALS
DREI GOETTLICHE PERSONEN BEZEICHNET 97 XXVII. DIE DREI GOETTLICHEN
PERSONEN SIND REAL VONEINANDER UNTERSCHIE- DEN, SO DASS DER VATER EINER
IST, DER SOHN EIN ANDERER UND DER HL. GEIST WIEDER EIN ANDERER 97
XXVIII. VON DEN GOETTLICHEN PERSONEN SOLL KEIN NEBENEINANDER VORGESTELLT
WERDEN; ZWISCHEN IHNEN BESTEHT VIELMEHR UNTERORDNUNG BZW. ZUSAMMENKUNFT
99 XXIX. DEM VATER WIRD IN DER TIEFE DER GOTTHEIT MAJESTAETISCHE MACHT
ZUGESPROCHEN, DEM SOHN IN DER HINNEIGUNG ZU DEN GESCHOEPFEN BERATEN- DE
WEISHEIT, DEM HEILIGEN GEIST ABER BEI DER AUSFUEHRUNG ALL DESSEN, WAS IN
UNS IST, SICH SELBST MITTEILENDE GUETE 101 XXX. DER UNTEILBAREN TRINITAET,
DEM VATER, DEM SOHNE UND DEM HEILI- GEN GEIST, GEBUEHRT EIN UND DIESELBE
HOCHACHTUNG UND EHRE, VON EWIG- KEIT ZU EWIGKEIT. AMEN 105 KONKLUSION
107 ANMERKUNGEN 109 ZUR FRAGE, OB UNSER HERR JESUS AUS EIGENER KRAFT VON
DEN TOTEN AUFERSTANDEN IST (20. MAERZ 1659) 125 DEN EDLEN HERRN D. JOHANN
LUDWIG WOLZOGEN, BARON VON OESTERREICH, GRUESST J. A. COMENIUS AUS MAEHREN
125 DEM EDLEN UND ERHABENEN HERRN JOHANN GEORG SCHLICHTING VON BAUCH-
WITZ, DEM KOENIGLICHEN RICHTER DES FRAUSTAEDTISCHEN LANDES USW 129 VORREDE
AN DEN LESER 132 DIE SCHRIFT BEMUEHT SICH UM EINE WIDERLEGUNG DER VIER
THESEN, DASS DER CHRISTLICH-CATHOLISCHE GLAUBE AN DIE AUFERSTEHUNG
CHRISTI I ZUR FRIEDENSSCHRIFT DER FRIEDWILLIGEN (JANUAR 1660) 165 AN DIE
KIRCHEN UND AKADEMIEN DER VEREINIGTEN NIEDERLANDE, AN DIE EHRWUERDIGEN
UND TREUEN BEKENNER DER WAHRHEIT JESU CHRISTI UND AN IHRE VERTEIDIGER L
65 ALLEN GEWISSENHAFTEN CHRISTEN, DIE CHRISTUS, DEN RETTER DER WELT UND
DEN GOTT-MENSCHEN, MIT VOLLEM GLAUBEN BEKENNEN UND ANBETEN, EINEN GRUSS .
167 AN DEN ANONYMEN AUTOR 169 HAUPTGLIEDERUNGSPUNKTE IN COMENIUS'
DURCHMUSTERUNG DES 'FRIEDENSSCHRIFI' DES ANONYMEN AUTORS (DES DANIEL
ZWICKER): 1 (§§ 1-18): ANMERKUNGEN ZUM ANOMYMEN AUTOR DES 'FRIEDENS-
SCHRIFT DER FRIEDWILLIGEN', ZUM TITEL DER SCHRIFT UND ZUM WID-
MUNGSCHREIBEN 170 DA INTERKONFESSIONELLE ZWISTIGKEITEN EINEN SCHANDFLECK
FUER DAS CHRISTEN- TUM DARSTELLEN, BRINGT DER TITEL DER FRIEDENSSCHRIFT
EINE HOECHST BEDEUTSA- ME UND LOBENSWERTE ZIELSETZUNG ZUM AUSDRUCK.
ZWEIFEL ERGEBEN SICH JE- DOCH HINSICHTLICH DER MITTEL, DIE ZU DIESEM
ZIELE HINFUHREN SOLLEN (§ 1). DER ANONYMUS BIETET DIE 'DREIFACHE NORM'
VON VERNUNFT, HL. SCHRIFT UND TRADITIONEN AN; DOCH MUSS HIERIN DIE
PRIORISIERUNG DER MENSCHLICHEN VER- NUNFT VOR DER GOETTLICHEN OFFENBARUNG
KRITISIERT WERDEN (§ 2). ES ZEUGT NICHT VON RHETORISCHEM GESCHICK, WENN
DER ANONYMUS GLEICH ZU BEGINN SEINER AUSFUHRUNGEN DIE SCHWERWIEGENDE
STREITFRAGE, DIE SICH AUF DIE GOETTLICHKEIT CHRISTI BEZIEHT, INS FELD
FUEHRT UND DABEI BEREITS DIE SOZINIANISCHE ENTSCHEI- DUNG (DASS CHRISTI
GOETTLICHKEIT ABZULEHNEN SEI) ALS DIE ALLGEMEIN VERBINDLI- CH ID. (§§
25-30): ZUR CHARAKTERISTIK DES ARGUMENTATIONSSTILES DES AN- ONYMUS 183
ER ARGUMENTIERT UEBERSTUERZT; UND ER REDET VON EINEM BEISPIEL, OHNE VORHER
DIE REGEL DAFUER GENANNT ZU HABEN. IM GEGENSATZ ZU BIBLISCHEN AUSSAGEN
LEUGNET ER, DASS CHRISTUS HOECHSTER GOTT SEI. ER WILL DIE CHRISTEN ALSO
VER- SOEHNEN, INDEM ER IHNEN DEN KRIEG ERKLAERT. IV. (§§ 31-52): ZUM
ERSTEN BEWEISGLIED "DURCH DIE VERNUNFT" [PER RATIONEM] 186 NICHT BEI
GOTT, DEM URHEBER DES GLAUBENS UND DER GOETTLICHEN ZEUGNISSE, SONDERN BEI
DER EIGENEN VERNUNFT WILL DER ANONYMUS DIE UEBERPRUEFUNG DER BIBLISCHEN
AUSSAGEN BEGINNEN. DAMIT WIRD EINE FATALE DENKEINSPURUNG GRUNDGELEGT,
FUER WELCHE MISSTRAUEN UND EIN MANGEL AN REZEPTIVER OFFEN- HEIT
CHARAKTERISTISCH SIND (§ 31). WEIL HIERBEI DER "OPPONENT" DAS GROSSE WORT
FUHRT, KOMMT ES DAZU, DASS DAS WIDERLEGEN DER MEINUNG DES ANDE- REN
BEGIERIG BETRIEBEN WIRD, WAEHREND DIE SOLIDITAET DER EIGENEN THESEN KEI-
NE ROLLE SPIELT (§ 32). NICHT DIE VERNUNFT SOLL DURCH DIE HL. SCHRIFT,
SONDERN DIESE DURCH DIE VERNUNFT BELEUCHTET WERDEN. DER VON DAHER
ARGUMEN- TIERENDE GLAUBT IRREND, NICHT IM IRRTUM ZU SEIN. SEINE
SYLLOGISMEN SIND ALS SOLCHE INDES NICHT GEEIGNET, DIE GLAUBENSMYSTERIEN
ZU BEURTEILEN ODER DE- REN SEINS- UND SINNGEHALT ZU ERSCHLIESSEN. DENN
DIE GLEICHE FORMALSTRUKTUR DES LOGISCHEN BEWEISES LAESST SICH,
INDIFFERENT BLEIBEND, AUF VERSCHIEDENSTE SACH-GEHALTE ANWENDEN (§§
33-35). WENN JEMAND, WIE DER ANONYMUS, DIE REGEL DER SICH WECHSELSEITIG
AUSSCHLIESSENDEN DISPARATEN ELEMENTE ALLEIN AUF DE V. (§§ 53-65): ZUM
ZWEITEN BEWEISGLIED "DURCH DIE SCHRIFT" [PER SCRIPTURAM] (NEBST EINEM
EXKURS ZUR MATHEMATISCHEN KOINZIDENZ- SYMBOLIK; §§ 63-64) 215 WIRKLICH
GLAUBENDE SIND 'VON GOTT BELEHRTE'; DESWEGEN SIND VERNUNFT- SCHLUESSE,
DIE EINE VORENTSTEIDUNG UEBER DIE GOETTLICHE OFFENBARUNG TREFFEN,
ZURUECKZUSTELLEN (SO WIE ES - NACH HOORNBEEK - SOZZINI SELBST FORDERT).
DIE REGEL DES DISPARATEN ELEMENTE GILT NUR FUER BEGRIFFE, DEREN AUSSAGE-
GEHALT, WIE SCHON GEZEIGT, VON EINEM DRITTEN, VON EIN UND DEMSELBEN
SUBJEKT, UMFASST WERDEN. DIE HIER GEWONNENE EINSICHT WIRD AN EINZEL- NEN
BEISPIELEN VERANSCHAULICHT UND DANN AUF DIE LEHRE VON DEN BEIDEN NATUREN
IN CHRISTUS UEBERTRAGEN (§§ 53-57). DER ANOYMUS VERSUCHT DIESE
UEBERTRAGUNG DURCH EINEN SYLLOGISTISCHEN "BLITZ" ZU ZERSTOEREN; COMENIUS
KONTERT, INDEM ER DIE BEGRIFFE DES VORHER VERWENDETEN SYLLOGISMUS UM-
KEHRT (§§ 58-59). WIE DAVID VOR SEINEM KAMPF GEGEN GOLIAT FUENF GLATTE
STEINE IN SEINE HIRTENTASCHE LEGTE, SO SAMMELT COMENIUS FUENF
BIBELZITATE, WELCHE DIE GOETTLICHKEIT CHRISTI BEZEUGEN. WEIL DER VORRANG
GOTTVATERS VOR DEM SOHN NICHT DIE ZEIT, SONDERN DEN URSPRUNG BEZEICHNET,
WIRD DIE GOETT- LICHKEIT CHRISTI DADURCH NICHT BEEINTRAECHTIGT; ES GILT
VIELMEHR, DASS (IM AKT DER EWIGEN ZEUGUNG) "DER EWIGE VATER MIT DEM
EWIGEN SOHN KOEXISTIERT" (§§ 60-62). DASS GEGENSAETZE ZUGLEICH WAHR SEIN
KOENNEN, WIRD IN 'GOETT- LICHERER LOGIK' ANHAND EINES MATHEMATISCHEN
KOINZIDENZ-SYMBOLS ERLAEU- TERT (§ 63). IN AUSDRUECKLICHEM BEZUG AUF
NEUPLATONISCHE HYPOSTASENLEHRE DEMONSTIER DER MAGIER, ALS
CHRISTUS-BEKAEMPFER UND ABSTRUSER TRINITAETSTHEOLOGE ZUR BESTAERKUNG JENER
THESE ANGEFUEHRT WIRD (§ 72). WENN JUSTINUS EINEN AUS- SPRUCH DES ORPHEUS
ZITIERT, IN DEM BEHAUPTET WIRD, DASS DURCH GOTTES WORT DIE WELT
ERSCHAFFEN WURDE, SO IST DIES NICHT, WIE DER ANONYMUS MEINT, DESWEGEN
ABZULEHNEN, WEIL ES VON EINEM "HEIDEN" FORMULIERT WUR- DE. DENN
ENTSPRECHENDES WIRD AUCH VON BIBLISCHEN AUTOREN BEHAUPTET (§§ 73-75).
DER THESE DES ANONYMUS, DASS DIE (IN SEINEM SINNE) "REINE" LEH- RE DES
CHRISTENTUMS DURCH HEIDNISCHE EINFLUESSE, INSBESONDERE DENEN DER
PLATONISCHEN PHILOSOPHIE VERDORBEN WORDEN SEI, ENTGEGNET COMENIUS MIT
DEM HINWEIS DARAUF, DASS AUGUSTINUS DURCH PLATONISCHE BUECHER ZUM GLAU-
BEN AN DEN GOETTLICHEN CHRISTUS BEWEGT WURDE, DASS DIE (NEU-PLATONISCHEN
PHILOSOPHEN VIELFACH VON DER "GOETTLICHEN TRIAS" GESPROCHEN HABEN (WAS IN
UEBEREINSTIMMUNG MIT DER GOETTLICHEN OFFENBARUNG ZU BETRACHTEN IST), DASS
SCHLIESSLICH SOGAR VERGIL IN SEINER 4. EKLOGE EINEN WIEDERHERSTELLER DER
DIN- GE UND EINEN STIFTER DES WELTFRIEDENS GEWEISSAGT HAT (§§ 76-78) DER
ANONYMUS VERSPRICHT, SEINE THESE AN DEN ERSTEN ZEHN KIRCHENLEHREN AUFS
VOLLKOMMENSTE ZU BEWEISEN; COMENIUS SIEHT SICH VERANLASST, DIE VOR-
GELEGTEN EROERTUNGEN DER REIHE NACH AUF IHRE STICHHALTIGKEIT ZU
UEBERPRUEFEN (§79) 245 I. HERMAS (§ 80): OBWOHL DIESER AUTOR VON ANDEREN
KIRCHENVAETERN (WIE AUCH VON PETAVIUS) HOCH EINGESCHAETZT WIRD, WILL IHN
DER ANOYMUS EINES FALSCHEN DOGMAS (DAS DIE TRINITAET UND DAS
INKARNATIONSGESCHEHEN FOKUS- SIERT V. JUSTINUS DEN MAERTYRER (§ 84): DER
ANONYMUS BEMAENGELT, DASS DIESER AUTOR DIE LEHRE VON DEN BEIDEN NATUREN
IN CHRISTUS ERSTMALS IN DIE KIR- CHE EINGEFUEHRT HABE. COMENIUS
PRAEZISIERT: JUSTINUS HAT DIESE URKIRCHLICHE LEHRE IN DEUTLICHERER WEISE
EXPLIZIERT, INDEM ER UEBER CHRISTI SOHNSCHAFT, WELCHE SICH VON GOTT HER
ERGIBT, D.H. UEBER DIE EWIGE ZEUGUNG IN GOTT, GENAUERE UNTERSUCHUNGEN
ANSTELLTE 258 VI. ATHENAGORAS VON ATHEN (§ 85): DER ANONYMUS BEKLAGT
SICH DARUEBER, DASS DIESER AUTOR "AUF DUNKLE WEISE" UEBER DIE TRINITAET,
UEBER DAS WASSEIN DES GOTTESSOHNES UND UEBER DESSEN HERVORGANG AUS DEM
VATER GESCHRIE- BEN HABE. DIESE AUFFASSUNG GRUENDET NACH COMENIUS JEDOCH
DARIN, DASS SEIN KONTRAHENT, WIE EINE NACHTEULE, BEI HELLSTEM LICHTE
NICHTS ZU SEHEN VERMAG. DENN BEI ATHENAGORAS SIND DURCHAUS ERHELLENDE
EINSICHTEN ZU GEWINNEN: DER GOTTESSOHN IST DAS WORT DES VATERES IN
SEINER IDEALEN WIRKSAMKEIT. IN DER MACHTVOLLEN EINHEIT DES HL. GEISTES
SIND VATER UND SOHN WESENHAFT MITEINANDER VERBUNDEN. DAS HEISST ABER
AUCH: VON EWIG- KEIT AN WAR GOTTVATER NIEMALS OHNE XOYOC, NIEMALS
UNVERNUENFTIG 260 VII. THEOPHILUS VON ANTIOCHIEN (§ 86): AUS IHM KONNTE
DER ANONYMUS NICHTS ZITIERTEN, WAS NICHT GEGEN IHN SPRICHT. AUCH BEI IHM
IST EIN SICH VERTIEFENDES VERSTAENDNIS DES EWIGEN AOYOC ZU FINDEN. SEINE
(SPRACH- PHILOSOPHISCHE) UNTERSCHEIDUNG ZWISCHEN 'LOGOS ENDIATHETOS' UND
LOGOS PROPHORIKOS 1 WEITERE KOMMENTARE ZUM HISTORISCHEN ABSCHNITT DER
FRIEDENSSCHRIFT: 1. STELLUNGNAHME ZUR THESES DES ANONYMUS, DASS ANUS
NICHT DER ARCHITEKT SEINES DOGMAS SEI, DA DIESES BEREITS IN DER
APOSTOLISCHEN KIRCHE BESTANDEN HABE (§§ 90-92) 265 2. KRITIK AN DEN
KRITISCHEN EINWAENDEN, DIE DER ANONYMUS GEGEN DAS APOSTOLISCHE
GLAUBENSBEKENNTNIS ERHEBT (§§ 93-94) 268 3. WIDERLEGUNG DER THESE, DASS
SICH DIE ARTEMONITEN AUF DIE APOSTEL BERUFEN KOENNEN. DIES GESCHIEHT
DURCH EIN LANGES ZITAT AUS EUSEBIUS' KIRCHENGESCHICHTE UND EINE
INTERPRETATION DESSELBEN. (DEN SOZINIA- NERN, DIE SICH AUCH VON DEN
ARTEMONITEN HERZULEITEN VERSUCHEN, SOLL DAMIT, WAS IHR DENKEN UND
HANDELN ANGEHT, EINE "OBJEKTIVER" SPIEGEL VORGEHALTEN WERDEN (§§ 95-97)
271 4. ABWEHR DER THESE, DASS JERUSALEMER APOSTELSCHUELER, DIE SICH NAZA-
RAEER NANNTEN, DIE URSPRUENGLICHE CHRISTOLOGIE VERTRETEN (§§ 98-99) 279 5.
ZURUECKWEISUNG DES RESUEMEES, DURCH WELCHES DER ANONYMUS DEN HAUPTTEIL
SEINER FRIEDENSSCHRIFT MIT DER ABSICHT ABSICHLIESST, UM SICH GEGEN
JEGLICHE KRITIK ZU IMMUNISIEREN (§§ 100-104) 282 VN. (§§ 105-128): ZUM
'KRAENZLEIN' 286 DER ANONYMUS GIBT HIER AUSKUNFT UEBER SICH SELBST: ER
GEHOERE KEINER DER CHRISTLICHEN KONFESSIONEN, AUCH NICHT DER
SOZINIANISCHEN, AN, HABE ABER DAS JEWEILS CHARAKTERISTISCHE DIESER
KONFESSIONEN IN SICH AUFGENOMMEN, WAS VON COMENIUS Z.T. IRONISCH
KOMMENTIERT WIRD (§§ 105-112). COME- NIUS GIBT SEINE ZUSTIMMUNG ZUR
AUFLISTUNG VON ZEHN LEBENSBEREICHEN, WELCH III. VOM VERGEBLICH GESUCHTEN
PRIMAT DER KIRCHEN, DER DURCH UNTER- DRUECKUNG DER JERUSALEMER
JUDEN-CHRISTEN ERREICHT WERDEN SOLLTE 301 IV. VOM NUTZEN DES SCHWERTES,
VOM KRIEG, VOM KRIEGSDIENST UND VON DER OBRIGKEIT 302 X. (§§ 139-211):
ABSCHLIESSENDE ERMAHNUNGEN 1. AN DIE VERFASSER DER FRIEDENSSCHRIFT (§§
139-153) 302 NACH COMENIUS HAT DIESER SEINE DREIFACHE REGEL NICHT
ORDNUNGSGEMAESS ANGWANDT; ER WIRFT IHM VOR, DASS ER DER VIELWISSEREI
VERFALLEN SEI UND SICH ARROGANTER ALS DER PHILISTER GOLIAT GEBAERDE, DASS
ER EIN BLOSSER STUECK- WERK-HISTORIKER, STUECKWERK-THEOLOGE UND
STUECKWERK-HISTORIKER SEI. ER RAET IHM SICH SO VOM SOZINIANISMUS
ABZUWENDEN, WIE SICH AUGUSTINUS EINSTMALS VOM MANICHAEISMUS ABGEWANDT
HABE; DENN ES SEI BESSER EINEN IRRTUM ZU UEBERWINDEN ALS SICH VON DIESEM
UEBERWINDEN ZU LASSEN. NACH DEM VORBILD DES ELIJA, SCHLAEGT COMENIUS VOR,
SOLLTE DIE GESAMTE KONTRO- VERSE IN ERNSTHAFTEN OEFFENTLICHEN DISPUTEN
EROERTERT UND AUSGETRAGEN WER- DEN. 2. AN DIE SOZINIANER (§§154-189) 311
COMENIUS LEGT DAR, DASS ER DIE SOZINIANER SEIT 30 JAHREN KENNE, SIE
VIEL- FACH UND VERGEBENS ZU ERMAHNEN VERSUCHTE, SIE JEDOCH NICHT
PERSOENLICH, SONDERN LEDIGLICH IHRE FEHLER UND IHREN ERKENNTNISLOSEN
EIFER BEKAEMPFE. WAS ER BEI IHNEN VOR ALLEM VERMISST, IST DIE
MYSTERIEN-INNERLICHKEIT: SIE HAETTEN KEINEN FESTEN KERN IN DER RELIGION
ZU BEWAHREN VERMOCHT, SIE SEI- EN SCHLIMMER ALS DIE PHARISAEER,
SADDUZAEER, PELAGIANER USW. UND SIE BAHN- TEN TINOPEL WIRD DAS HINNEIGEN
DER SOZINIANER ZUM JUDENTUM UND ZUM IS- LAM ILLUSTRIERT (§ 191).
COMENIUS VERDEUTLICHT DANN VERMITTELS EINER ENT- SPRECHENDEN
ZUSAMMENSTELLUNG VON BIBEL-ZITATEN, DIE CHRISTUS ALS GOTT- MENSCHEN
BEZEUGEN, DASS DIE SOZINIANER AUFGRUND IHRER SEINSVERGESSE- NEN
VERNUNFTGLAEUBIGKEIT DAS "AUGE DES GLAUBENS" VERLOREN HABEN UND SOMIT ALS
"NACHTEULEN" ZU KENNZEICHNEN SIND. VON IHNEN IST ABER AUCH KEINE
BELEHRUNG IN MORALISCHER UND POLITISCHER KLUGHEIT ZU ERWARTEN. IHR
DISPARATER LEHRSTIL VERHINDERT ES, DASS SICH DER MENSCH IN EINEM HEILS-
BRINGENDEN GLAUBEN ZU VERANKERN VERMAG. IHRE DENKWEISE WURDE AUS DER
"UNZUCHT" DER FLEISCHLICHEN VERNUNFT MIT DEM GEIST DES GLAUBENS GEBOREN.
DEN AUF DIE TRINITAET GETAUFTEN "CATHOLISCHEN CHRISTEN" WIRD VON COMENIUS
EMPFOHLEN, SICH VOM SOZINIANISCHEN OBSKURANTISMUS NICHT ENTWURZELN ZU
LASSEN, SONDERN DIE EINFALT IM GLAUBEN ZU WAHREN (WAS, IN DEN §§ 202 UND
203, DURCH LAENGERE ZITATE AUS IRENAEUS UND KLE- MENS VON ALEXANDRIEN
NAEHER AUSGEFUEHRT WIRD). STATT DER UEBERSTEIGERTEN VERWENDUNG VON
SYLLOGISMEN, DIE, AN SICH BETRACHTET, ZWIESPAELTIG BLEI- BEN, SOLL
VIELMEHR DIE EINHEIT VON CHRISTLICHEM GLAUBEN UND LEBEN AUF- GESUCHT
WERDEN. 4. AN DIE PASTOREN DER KIRCHE UND DIE PROFESSOREN DER AKADEMIEN
(§§ 209-211) 338 SIE WERDEN GEBETEN, DURCH UEBERPRUEFUNG UND WIDERLEGUNG
DER SOZI- NIANER DAZU BEIZUTRAGEN, DASS DAS CHRISTLICHE VOLK NICHT
LAENGER DURCH DE- REN SOPHISTEREIEN IN VERWIRRUNG GEBRACHT WIRD. SIE
SOLLEN DEM FRIVOLEN SPIEL KEIT DES ANDEREN WIE AUCH, ALS DEREN TIEFSTE
GRUNDLAGE, DESSEN FREIE ENTSCHEIDUNG ZU RESPEKTIEREN SEIEN. NACH DIESER
PERSOENLICHEN ANREDE WENDET SICH COMENIUS ERNEUT DEM ZENTRALEN
STREITPUNKT DER KONTRO- VERSE, DEM TRINITAETSPTOBLEM, ZU, INDEM ER SEINE
UNTERSUCHUNGEN BEI DER SELBSTERFAHRUNG DES MENSCHEN BEGINNEN LAESST:
DIESER NIMMT SICH IN SEINER GANZHEIT UNZWEIFELHAFT ALS DISTINKTES
INEINANDER VON LEIB, SEELE UND GEIST WAHR; ER KANN VON DAHER ALS ABBILD
DES DREI-EINIGEN GOTTES UND ALS TEILHABER AN DESSEN SCHOEPFERKRAFT
AUFGEFASST WERDEN. IN AEUSSERER KONGRUENZ HIERZU LASSEN SICH DIE DREI
BEZIRKE DES SALOMO- NISCHEN TEMPELS ALS VERANSCHAULICHUNG JENER
DREI-EINIGKEIT VERSTEHEN, WELCHE DER MENSCH ALS GANZHEIT AN SICH SELBER
BEOBACHTET (§§ 221- 224). IM GEGENSATZ DAZU - MONIERT COMENIUS -
STUECKELT DIE SOZINIA- NISCHE DENKWEISE HETEROGENE ELEMENTE ANEINANDER;
SIE VERMAG ES NICHT, DEN SICH VON INNEN HER ENTFALTENDEN
WIRKLICHKEITSGRUND DES JE UND JE VERSCHIEDEN SEIENDEN ZUM AUSDRUCK ZU
BRINGEN. SIE VERPANZERT SICH HINTER LOGISCHER FORMALITAET, WESWEGEN
COMENIUS SEINEM KONTRAHEN- TEN DEN RAT GIBT, "ALLE SINNESORGANE ZU
OEFFNEN, DA GOTT NUR DIE DEMUE- TIGEN SEINE WEGE LEHRT" (§ 229). UM DIE
NOETIGE SENSIBILITAET ANZUREGEN, WELCHE IM ANALOGISCHEN BEZUG VON SEINS-,
SELBST- UND GOTTESERKENN- TNIS DIE INNERE WANDLUNG DER DENKUNGSART
VOLLZIEHT, FORDERT COMENIUS DEN ANONYMUS AUF, FUER SICH SELBST EINE REIHE
VON AUSGEWAEHLTEN BIBEL- ZITATE |
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