Ranosrednjovekovna nekropola kod Mokrina:
Gespeichert in:
1. Verfasser: | |
---|---|
Format: | Buch |
Veröffentlicht: |
Beograd
Srpsko Arheološko Društvo
2007
|
Schriftenreihe: | Povremena izdanja / Srpsko Arheološko Društvo
4 : Srednjovekovna arheologija |
Schlagworte: | |
Online-Zugang: | Inhaltsverzeichnis Abstract |
Beschreibung: | In kyrill. Schr., serb. - Zsfassung in dt. Sprache |
Beschreibung: | 96, XLIII S. zahlr. Ill., Kt. |
ISBN: | 9788690445547 |
Internformat
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Увод
....................................................................................................................................... 9
Каталог
гробова
................................................................................................................... 13
Налази из
Музеја Војводине
у Новом Саду
.............................................................. 13
Налази
из Народног
музеја
у Кикинди
..................................................................... 26
Погребни
обичаји
................................................................................................................ 29
Археолошки
материјал
..............,......................................................................................... 41
Opyoicje.........................................................................................................................
41
Коњска опрема
............................................................................................................ 43
Делови
одеће
............................................................................................................... 46
Накит
.......................................................................................................................... 48
Грнчарија
..................................................................................................................... 52
Оруђе
-
алатке
............................................................................................................ 53
Остапи предмети.......................................................................................................
55
Закључак
............................................................................................................................... 57
Zusammenfassung................................................................................................................. 65
Скраћенице
........................................................................................................................... 71
Литература............................................................................................................................
75
Коришћени
писани извори..................................................................................................
76
Слике
..................................................................................................................................... 77
Табле
I
-
XLIII
Das frühmittelalterliche Gräberfeld
Dobrosavljeva ciglana
bei
Mokřin
wurde ab
1931 bis 1943 vom Dorflehrer
Janos
Szasszer
ausgegraben. Dieser Archäolog - Amateur hat
damals insgesamt 75 Gräber entdeckt. Alle bei
dieser Gelegenheit ausgegrabenen Funde, mit
entsprechender Dokumentation, hat Szasszer
dem Museum in
Szeged
zugestellt. Später,
im Jahr 1958, wurde dieses archäologisches
Material - Funde und ein Teil der Dokumentation
- zurückgegeben. Es wurde, nämlich, von der
Restitutionskomission des Vojvodinas Museums,
Novi Sad,
übernommen. Von demselben
Gräberfeld besteht weiteres Fundmaterial im
Volksmuseum in Kikinda, aber ohne irgendwelche
Dokumentation. Es handelt sich um aus etwa
25 Gräbern stammende Funde, welche im Zeit¬
abstand zwischen 1945 und 1958 ans Tageslicht
gebracht wurden. Teilweise wurden diese
Gegenstände von den Ziegeleiarbeitern gefunden
und dem erwähnten Museum ausgehändigt und
einen anderen Teil hat der Archäolog - Amateur
Luka Nadlački
ausgegraben. Es
muss
hier betont
werden,
dass
alle Folgerungen betreffed dieses
Gräberfeld aufgrund der archäologischen Funde,
abgesondert teilweise nach Grabgesamtheiten,
sowie aufgrund der Beschreibung einer gewissen
Anzahl der Gräber von dieser Lokalität, gezogen
wurden. Livia
Pap, die
den Schmuck von dieser
Nekropole
analysierte, behauptet,
dass
auch
Zeichnungen und Photos vorhanden sind, aber
diese befinden sich noch immer in Ungarn, im
Museum in
Szeged.
Der Autor dieses Werkes
hat sich offiziell über Vojvodinas Museum,
Novi
Sad,
schriftlich, auf ungarisch, an Museum in
Szeged
gewandt, mit der Bitte ihm die Einsicht
in die erwähnte Dokumentation zu ermöglichen.
Die Kollegen aus
Szeged
haben, leider, dieser
Bitte nicht entgegengekommen. Sie haben sogar
den Brief
nich
beantwortet.
Das Gräberfeld Dobrosavljeva
ciglana
befindet
sich in der Nähe vom Dorf
Mokřin,
im Norden
des serbischen Banat-Teiles, etwa 14 km nördlich
von Kikinda. Die Lokalität selbst liegt etwa
1,5 km südlich von
Mokřin,
auf einer leichten
Erhöhung, welche sich parallel mit der Peripherie
des Dorfes in der Richtung Ost - West erstreckt.
Nach J. Szasszer handelt es sich hier um eine
reihenweise errichtete
Nekropole.
Weiter führt er
an,
dass
es nicht in einem einzigen Fall mehr als
6 Gräber in einer Reihe gab, in einigen Reihen
waren sogar nur je 3 Gräber. Was die Orientierung
betrifft, führt Szasszer an,
dass
alle Gräber in der
Richtung Ost - West (mit dem Kopf im Osten)
orientiert sind. Aufgrund des archäologischen
Fundmaterials, sowie der Gräberbeschreibung,
kann man feststellen,
dass
es sich unter den
Verstorbenen in 30 Fällen um Kinder, in 11
um Männer, in 3 um Frauen handelt, aber bei
29 Toten konnte man mit grösserer Sicherheit
das Geschlecht nicht bestimmen. Bei diesen 29
Verstorbenen, deren Geschlecht unbestimmbar
war, kann man nur aufgrund der Grabfunde
vorstellen, jedoch nicht behaupten,
dass
es sich
meistens um Frauen handelt. Hier ist eine
grosse
Sterblichkeit der Kinder sehr auffällig.
66
Алексаидар 1Јаиш:ављев
Aus der Beschreibung der ersten 60 Gräber
sieht man,
dass
in 18 Fällen mit den Toten auch
Pferdeschädel, sowie -Beine (wahrscheinlich
abgerissene Pferdehaut) bestattet wurden. Auch
bei der Gruppe von 15 Gräbern ohne Beschreibung
haben wir in einem Fall unter dem abgesonderten
Fundmaterial erhaltene Pferdehüfe (Grab nr.
67). Im Volksmuseum in Kikinda besteht die
Beschreibung eines im Jahr 1951 entdeckten
Grabes, in welchem sich ein Pferdeschädel und
untere Beinteile befanden. So kann man, also,
mit Sicherheit annehmen,
dass
wenigstens in
20 Fällen bei dieser
Nekropole
den Toten die
Pferdeköpfe und -Hufe beigegeben wurden.
Das Aussehen der Grabgruben kann nur
aufgrund der Szasszers Bescheibung der ersten
60 Gräber, sowie der Beschreibung eines im Jahr
1951 ausgegrabenen Grabes beurteilt werden.
In manchen Fällen ist das Grab oben breiter und
im unteren Teil enger. Es gibt 3 Arten solcher
Grabgraben (Bild 3/ 2, 3, 4). Ingesamt 5 Gräber
von dem Gräberfeld bei
Mokřin
sind in oberem
Teil erheblich breiter als im unteren (Grab Nr. 1,8,
46, 39, Grab aus dem Jahr 1951). Die Gräber Nr.
19 und 58 gehören zu sogenannten Katakomben-
Gräbern. In beiden Gräbern befanden sich die
Toten in den Nischen, an den engeren, östlichen
Seiten der Grabgruben. Das Grab Nr. 49 hatte
eine Nische an der längeren, Nordseite der Grube.
Aufgrund der verfügbaren Beschreibung kann
man für die restlichen Gräber feststellen,
dass
diese die gewöhnliche Form hatten.
Die Pferdeköpfe und Knochen des unteren
Beineteiles wurden in 20 Gräbern gefunden.
Je ein Pferdekopf und Beine befanden sich in
folgenden Gräbern: 1, 8, 12, 19, 32, 37, 39, 46,
48,53,54,55, sowie im Grab aus dem Jahr 1951.
Das Grab Nr. 35 hatte einen Pferde- und einen
Fohlenschädel. Je drei Pferdeschädel wurden
in den Gräbern Nr. 9, 31 und 58 entdeckt. Im
Grab Nr. 36 lagen vier Pferdeschädel und im
Grab Nr. 49 fand man sogar fünf. Unter dem aus
dem Grab Nr. 67 abgesonderten Fundmaterial
befinden sich Pferdehüfe. Demzufolge, obwohl
keine Grabbeschreibung besteht, kann man
feststellen,
dass
auch hier wenigstens ein
Pfedekopf bestattet wurde. Im Grab Nr. 19
neben einem Pferdeschädel kamen auch 2
Rinderschädel zum Vorschein. Die Pfedeköpfe
und Beineteile wurden in 6 Männergräbern, in
3 Frauengräbern, in 5 Kindergräbern, sowie in 6
Gräbern, wo man das Geschlecht der Toten nicht
bestimmen konnte, bestätigt. Zwei Rinderschädel
und Rinderknochen fand man nur in einem
Kindergrab. Fast in allen Gräbern befanden sich
die Pferdeschädel oberhalb des Verstorbenen in
der Tiefe von 1,1 bis 1,5 m. und gewöhnlich an
der östlichen Ende der Grabgrube. In den Gräbern
mit mehreren Pferdeschädeln war gewöhnlich der
im östlichen Grabteil der einzige mit verziertem
Pferdegeschirr. Im Grabe Nr. 49, mit der Nische,
befanden sich vier Pferdeschädel auf dem Boden
des Grabes, was ebenso der Fall mit dem Grab
Nr. 58 ist, wo auf dem Boden der Grabgrube drei
Pferdeschädel lagen. In 6 Fällen wurden in den
Gräbern auch Hundeskelette aufgefunden (Grab
Nr. 8, 9, 35, 36, 37, 49).
Was die Orientierung betrifft, sind alle Gräber
des Gräberfeldes
Dobrosavljeva ciglana
in der
Richtung Ost - West orientiert.
Aufgrund der Beschreibung der ersten 60 Gräber
von
Mokřin
kann man sehen,
dass
beinahe alle
Toten in ausgestreckter Lage, auf dem Rücken,
mit den am Körper entlang gestreckten Händen,
bestattet wurden. Nur bei dem Kind aus dem
Grabe Nr. 60 war die rechte Hand ans Becken
gelegt, während der Mann im Grab Nr. 40 in
einem zusammengekrümmten Zustand begraben
wurde. Über dem Skelett eines Kindes im Grab
Nr. 7 befanden sich die Holzreste eines aufrechten
Pfahles, wahrscheinlich der Rest einer oberhalb
des Grabes stehenden Konstruktion.
Dass
die
Gräber in
Mokřin
mit irgendeinen Merkmalen
versehen wurden, bestätigt die Tatsache,
dass
keine Gräber übereinander greifen.
Das archäologische Material, sowie
Bestattungssitten, weisen darauf hin,
dass
das
Gräberfeld am Fundort Dobrosavljeva
ciglana
vollständig zur Frühawarenzeit gehört. Die
Bestattung mit Pferdeköpfen und unteren
Beineteilen ist häufiger während der ersten
Awarenwelle und später ist dies viel seltener.
Auf die Frühawarenzeit verweisen auch die
Bogenversteifungen aus Knochen mit shmalen
Enden, welche in unserer
Nekropole
gefunden
wurden. Viele Autoren meinen,
dass
in der
Zeif des Ersten Awarischen Khaganats die
Eisenpfeilspitzen sehr verschiedenartig waren,
was ebenso der Fall mit dem Gräberfeld bei
Mokřin
ist. Auch die Steigbügel mit Omega -
enobiiü
н-гіцюпояа
код Мокрина
67
Schlingen, die
¡u
Mokřin
vorhanden sind, werden
mit der früheren Periode verbunden. Weiter, die
Zierbeschläge eines Pferdegeschirrs in Form
der Riemenzungen mit Rankenmustern, durch
Pressen hergestellt (T.
XX
/ 1-8), gehören zu
den typischen Exemplaren, welche für die erste
Awarenwelle charakteristisch sind. Die Beschläge
und Riemenzungen des Typs Martinovka
(Ţ.
XVII / 5; T.
XX
/ 9; T. XXIV / 16; T. XXVIII /
16; T.
XXVIII
/ 24) werden in
Pannonién
ab Ende
des
VI
bis Anfang des
VII
Jahrhunderts datiert.
Die Ohrringe mit umgekehrten pyramidenartigen
Anhägera (T. XLII / 8, 9) stellen sicherlich eine
Arbeit der byzantinischen Goldschmiede dar und
werden ab Jahre 567 bis 626 datiert. Das ist die
Periode der intensiven Beziehungen zwischen
Awaren und Byzantinern. Bis zum erfolglosen
Feldzug der Awaren nach Konstantinopel im
Jahr 626 erschienen sich diese Gegenstände
in awarisches Territorium auf verschiedenen
Weisen: als Raub, Tribut, Geschenk oder als
Handelsware. Die Schnalle des Typs
Salona
Histria
(T.
XVI / 6), sowie der Anhänger einer
Halskette des Typs Hajdusoboslo (T. XXI / 7)
gehören ebenso zu den Funden, welche entweder
byzantinische Herkunft haben, oder nach den
Mustern der byzantinischen Gegenstände von
lokalen Handwerkern hergestellt wurden und
man datiert diese in die Periode bis zum Jahr
626. Der Ohrring mit einem
grossen
Hohlkugel
und vier kleinen
Granulen
an einer Fläche (T.
VII
/ 2) ist für die Frühawarenzeit charakteristisch,
obwohl in manchen Fällen sein Gebrauch
länger dauerte. Auf früheste Awarenzeit weisen
ebenso die handangefertigten Gefässe mit einer
trichterartigen Mündung (T. XIV /1; T. XLIII / 3
- 6). Die im Gräberfeld von
Mokřin
zahlreichen
Augenperlen sind ebenso für die erste Awaren
wel
le
typisch. Die Spinnwirtel in unserer
Nekropole
sind meistens
rand-
und flachförmig, welche
während des Frühawarenzeitraums üblich waren.
Alle Verzierangsgegenstände von
Mokřin
sind
mit der für die Frühawarenzeit charakteristischen
Pressentechnik hergestellt. Auf die Frühawaren¬
zeit verweist ebenso die Abwesenheit irgendeiner
für die Spätawarenzeit charakteristichen Funde,
wie gegossene Zungen, Teile der mit Greifen
und Rankenmustem verzierten Gürtelgarnituren,
breite Knochenversteiftmgen der Bogenenden,
mclonenkernförmige Perlen usw. Aufgrand alles
angeführtes, kann die
Nekropole
von der Lokalität
Dobrosavljeva ciglana
ab letztem Drittel des
VI
bis Ende des ersten Drittels des
VII
Jahrhunderts
datiert werden.
Was die ethnische Zugehörigkeit der Bestattenett
von dieser
Nekropole
betrifft, das Problem ist
ziemlich komplizierter.
Pannonién
am Ende des
VI
und während der ersten Hälfte des
VII
Jahrhunderts
ist ein Raum mit grossem ethnischen Mischen
von Awaren, Slawen,
Gépiden, Protobulgaren
und anderen. Im Gräberfeld bei
Mokřin
bemerkt
man einen
grossen
Unterschied betreffend
Bestattungssitten im Vergleich mit den meisten
anderen Nekropolen. Die Hauptunterschiede
sind wie folgt: Gräberorientierung Ost - West,
Anzahl der Bestattenen mit Pferdeköpfen und
unteren Beineteilen der Pferde, Bestattigungen
in Nischen- und Katakombengräbern, Hund als
Grabbeigabe. Die Besonderheit der Begrabenen
an der Lokalität Dobrosavljeva
ciglana
sieht man
ebenso nach der Aufstellung der Grabbeigaben.
Nämlich, bei meisten awarischen Gräberfeldern
wurden die keramischen Gefässe am häufigsten
neben die Füsse der Toten gestellt bzw. an den
unteren Teil des Skeletts, neben den Kopf viel
seltener, während sich in
Mokřin
alle Gefässe
oberhalb der Köpfe der Toten befanden. Das Legen
der Gefässe zu den Köpfen der Verstorbenen ist
für die Gräber mit Pferdeschädeln, Katakomben-
und Nischengräber, sowie für die Ost - West oder
Nordost - Südwest orientierten Gräber gewöhn¬
lich. Die Gefässe mit einer Trichtermündung,
welche in unserem Gräberfeld gefunden wurden,
werden ebenso mit solchen Gräbern verbunden.
Ähnliche Situation ist auch mit Spinnwirteln,
die sich in unserer
Nekropole,
in Frauengräbern,
immer neben den Füssen befanden, was bei
anderen awarischen Gräberfeldern nicht üblich
ist. Die Gräber mit solchen Charakteristiken
im Laufe der Frühawarenzeit kommen fast
ausschliesslich im Gebiet östlich von der
Teiss zum Vorschein. Solche Bestattungen
sind besonders im Dreieck zwischen der Teiss
und Mieresch zahlreich. Demzufolge wird
die Schlussfolgerung angeworfen,
dass
die in
Mokřin
bestattenen Leute zu einem separaten
ethnischen Gruppe gehören, welche sich mit
ihren Bestattungssitten sehr viel von den meisten
anderen frühawarenzeitlichen Bevölkerungen
unterscheidet. Man kann, also, mit bedeutender
68
Алексаиоар Раншхшьев
Sicherheit sagen,
dass
dieses Volk nach
Pannonién
aus folgenden Gebieten ankommen
könnte: nordpontische Region, Kuban, Untere
Wolga, Untere Don, Nordkaukasus. Nämlich,
diese Regionen sind nach den Katakomben-
und Nischengräbern charakteristisch. Die
Katakomben- und Nischengräber sind Grundtype
der Sarmatengräber. Solche Gräber aus dem
Frühmittelalter verbindet man meistens mit
Alanen. Doch, dieBestattungeninNischengräbern
haben auch die hunnobulgarischen Stämme
praktiziert. Mit diesen kann man die Beisetzung
von Hunden, sowie Tierteilen verbinden.
Eigentlich, die Alanen und Hunnobulgaren lebten
auf diesen potentiellen Gebieten, aus welchen die
Leute kommen könnten, die später in
Mokřin
bestattet werden sein. Natürlich, es könnte sich
hier auch um ein anderes Volk handeln, das auf
diesem Territorium in der Nachbarschaft mit
Alanen und Hunnobulgaren gelebt und von ihnen
diese Bestattungssitten übernommen hat.
Alle archäologischen bewegbaren Funde von
unserer Lokalität können uns nicht viel helfen
die ethnische Zugehörigkeit der in der Mokrins
Nekropole
Bestattenen zu bestimmen. Diese
Gegenstände sind gewöhnlich bei Awaren, aber
ebenso sind sie auch in einem breiten Euro -
asiatischen Raum im Laufe der Zeit von
VI
-
VII
Jahrhundert verbreitet. Die Funde des gleichen
oder ähnlichen Typs wie diese von
Mokřin
wurden
auch bei den urbulgarischen Gräberfeldern aus
dem
VI
- VIII Jahrhundert auf dem Territorium
nördlich vom Schwarzen und Asowischen Meer,
sowie auf dem Nordkaukasus, entdeckt. Die auf
der Lokalität Dobrosavljeva
ciglana
angewandte
Bestattungssitten wurden auch bei folgenden
bulgarischen Nekropolen festgestellt: die Gräber
mit einem stufenweise erweiterten oberen Teile,
datiert im
VI
-
VII
Jahrhundert, wurden an den
Gräberfeldern Zeltoe und Novolimarevka im
Norddonjec - Gebiet d. h. auf dem kutrigurischen
Territorium gefunden. Während der Zeit von
VI
-
VII
Jahrhundert gibt es auf dem kutrigurischen
Territorium auch die Nischengräber: Sarkel,
Dmitrijevka, Zeltoe. Gerade diese Nischengräber
haben eine anderartige Orientierung im Verhältnis
gegenüber den anderen, in der Richtung West -
Ost orientierten Gräbern. Die Nischengräber sind
Süd - Nord oder Ost - West, gleich so wie alle
Gräber von der
Nekropole
Mokřin,
orientiert. Die
Nischengräber sind auch aus den spätersn Perio¬
den bekannt: Kulevcha,
Bdinci, Vama, Devnja,
Izvorul.
Die Bestattungen mit Pferdeköpfen und
unteren Teilen der Pferdebeine wurden auch von
Bulgaren ausgeübt. Solche 6 Gräber wurden im
Gebiet von Krasnodarsk gefunden. In 4 Fällen
waren die Verstorbene in der Richtung Ost -
West und restliche zwei Nordost - Südwest, und
Nord - Süd orientiert. Die Gräber mit partiellen
Pferdebestattungen wurden in Dimovka und
Kovalevka im Gebiet von
Nikolaj
evsk festgestellt
und in der zweiten Hälfte des
VII
Jahrhunderts
datiert. Während der späteren Perioden sind die
Bestattungen mit Pferdeköpfen und unteren teilen
der Pferdebeine bei den Bulgaren an der Wolga
sehr viel vorhanden. Hier soll man erwähnen,
dass
nach den meisten Erforschern, gerade Kutriguren,
enflohen vor Hasaren, Bulgarien an der Wolga
begründet haben. Partielle Pferdebestattungen,
sowie Nischengräber sind auch von der
alano
- bulgarischen
Nekropole
Verhno Chirjurt aus
dem
VII
- VIII Jahrhundert in Norddagestan
bekannt. Die Sitte der Beisetzung des Hundes ins
Grab mit dem Verstorbenen kann man ebenso mit
den Bulgaren verbinden. Solche Fälle wurden in
Kulevcha, Devnja und
Izvorul
notiert.
Wie es früher schon erwähnt wurde, lebten
in
Pannonién
im Laufe der Frühawarenzeit
verschiedene Völker. Die Bestattungssitten,
sowie materielle Kultur der in
Mokřin
bestattenen Leute weisen zweifellos auf ihren
nomadischen Charakter hin. Die Zahl solcher
Nekropolen in
Pannonién
zeigt,
dass
diese
Nomaden zahlreich waren und bedeutenden
Bevölkerungsteil der Frühawarenzeit machten.
Wenn man diese archäologischen Angaben mit
den historischen Quellen kreuzt, kann man dieses
Volk mit einem Volk identifizieren, das von
byzantischen Autoren Kutriguren gennant wird.
Die Kutriguren sind ein Volk, das nach diesen
Gebieten aus früher erwähnten Regionen mit
Katakomben- und Nischengräbern kommt. Da
die Kutriguren hunno - bulgarische Bevölkerung
sind, kann man mit ihnen die Sitte der Beisetzung
von Hunden und Tierteilen verbinden. Während
ihrer Bewegung nach Westen haben die Awaren
unterwegs verschiedene Stämme untergeworfen.
Unter anderen wurden auch zwei bulgarischen
Stämme, Kutriguren und Utiguren,
geknecht.
Einen Teil von Kutriguren brachten sie nach
pvi iihi
>
л ус-и:
ц.-уоопола
κού
Мокріти
69
Pannonién
mit und diese wurden in awarisches
im Jahre 567 entstandenes Khaganat integriert.
Den Beweis dafür,
dass
die Kutriguren in einer
erheblichen Anzahl an die awarische Eroberung
von
Pannonién
teilgenommen haben, gibt
uns Menandros in seiner Beschreibung der
Belagerung von Sirmium im Jahre 568, als der
Khagan
Bajan
befahl
dass
10000 Kutriguren,
Hunnen gennant, den Fluss
Save
hinübergehen
um
Dalmatien
zu verheeren . Noch eine Angabe
über die Teilnahme der Bulgaren im awarischen
Heer gibt uns Theophilackt Simocatae: Im
Jahr 595 wurde der Spähtrupp des Feldherres
Peter an der rechten Donauufer von 1000
Khagans Bulgaren besiegt, wonach der Khagan
protestierte und der Feldherr Peter entschuldigte
sich und sandte die Geschenke . Anastasius
Bibliothekarius ebenso erwähnt,
dass
an den
Angriff gegen Konstantinopel im Jahr 626 neben
Awaren auch Bulgaren, Slawen und
Gépiden
teilgenommen haben.
Aufgrund alles angeführtes kann man eine
Hypothese stellen,
dass
die in der
Nekropole
bei
Mokřin bestattenen
Kutriguren waren, die nach
Pannonién
zusammen mit Awaren angekommen
seien. Hier soll es erwähnt werden,
dass
die
Kutriguren zu dieser Zeit ethnisch unhomogen
waren, da es gegen Mitte des
VI
Jahrhunderts
zur Zusammenschmelzung der verschiedenen
protobulgarischen Stämme unter Dominieren der
Kutriguren gekommen ist. Ziemlich zuverlässige
historische Quelle zeugen,
dass
im Laufe des
VI
und
VII
Jahrhunderts ein Teil von Kutriguren in
den Steppen westlich von Don, am Nordufer des
Schwarzen- und Asowischen Meeres entlang,
gelebt hat. Leider, gerade in diesem Gebiet hat
man nur eine kleine Anzahl von Nekropolen aus
dem
VI
und
VII
Jahrhundert ausgeforscht. Selbst
das wenige, was ausgeforscht wurde, ist uns nur
in Form von kurzen Mitteilungen erreichbar,
welche eine Gesamtanalyse nicht ermögichen.
Aufgrund dieser bekannten Nekropolen kann
man nur beschliessen,
dass
die Kutriguren
ethnisch uneinzigartig waren, da man viele
Unterschiede von einer zu anderer
Nekropole,
sowie im Innenraum jeder einzelnen
Nekropole,
sieht. Wir haben früher schon erwähnt,
dass
es auf
diesem Territorium die Gräber und Gräberfelder
gibt, wo die gleichen Bestattungssitten wie auf
der Lokalität Dobrosavljeva
ciglana
in
Mokřin
festgestellt wurden.
Wie bereits erwähnt, befindet sich die Lokalität
Dobrosavljeva
ciglana
im Gebiet wo während
der Frühawarenzeit die grösste Konzentration
der Katakomben- und Nischengräber, der in
der Richtung Ost - West orientierten Gräber,
sowie der Gräber mit partiellen Tierbestattungen
war. Dort sind auch die grössten Nekropolen
mit diesen Charakteristiken errichtet. Sagen
wir noch einmal,
dass
ist das Gebiet südlich
von Mieresch und östlich von Teiss. Indessen,
solche Gräber gibt es nicht in diesem Territorium
während späterer Perioden. Die Gräber mit den
gleichen Besonderheiten kommen im Laufe des
Zweiten Awarischen Khaganats auch nördlich
von Mieresch und westlich von Teiss zum
Vorschein. Während der Frühawarenzeit gab
es solche Gräber fast überhaupt nicht westlich
von Teiss. Auch die Zahl der Gräberfelder mit
solchen Gräbern wird merkbar herabgesetzt.
Es handelt sich meistens um kleinere Zahl
der Gräber mit partiell bestattenen Tieren im
Rahmen der gewöhnlichen spätawarischen
Gräberfelder. Hauptsächlich ist das eine kleine
Anzahl der Gräber, die an einem Teil der
Nekropole
gruppiert sind. Diese Tatsachen, sowie
die Angabe,
dass
es im Territorium östlich von
Teiss kein Gräberfeld gibt, wo die Bestattungen
auf dieser Weise kontinuierlich im Laufe der
Frühawaren-, Mittelawaren- und Spätawarenzeit
durchgeführt wurden, verweisen darauf,
dass
das
Volk, das ich mit Kutriguren identifiziere, von
diesen Gebieten verschieben wurde. Der Grund
des Verschwindens der
grossen
Gräberfelder mit
solchen Bestattungssitten, sowie des Auftauchens
einer kleineren Zahl dieser Gräber im Westen und
Norden, kann man in dem Aufstand der Bulgaren in
Pannonién
finden. Nach der Fredegars Chronik ,
brach dieser Aufstand im Jahre 631 - 632 auf. Zu
dieser Zeit war im Khaganat der Thron unbesetzt
und sowohl Awaren als auch Bulgaren hatten
eigenen Kandidaten. Im Krieg welcher danach
erfolgte, wurden die Bulgaren besiegt und 9000
Männer, zusammen mit Frauen und Kindern,
wandten sich an frankischen König Dagobert
zwecks Zufluchtstätte. Sie wurden endlich von
Bayern übernommen, aber später wurden sie von
denselben angegriffen und meistens umgebracht.
Der bulgarische Führer Aleiok mit 700 Leuten
ging nach Italien über. Dieses Ereignis blieb
70
Алексан їар
erhalten auch in den
Gesta
Dagoberti
I regis
Francorum . Das ist eine spätere Kompilation,
welche sich auf Fredegars Chronik basiert.
Diese bulgarische
Pannonién
- Auflassung
stimmt mit der Zeit der Verschwindung der
grossen
Gräberfelder unseres Typs überein.
Ein sporadiches Auftauchen solcher Gräber
im Westen und nördlich von Mieresch könnte
man den Flüchtlingen zuschreiben, die von
den Kjiegszonen entflohen und später sich dort
ansiedelten, oder den Kutriguren, die nach dem
Untergang des Aufstandes in
Pannonién
blieben
und die von Awaren ausgesiedelt wurden.
Höchstwahrscheinlich hat man wegen dieser
Ereignisse im Jahre 632 aufgehört das Gräberfeld
bei
Mokřin
weiter zu benützen.
|
adam_txt |
Предговор
. 7
Увод
. 9
Каталог
гробова
. 13
Налази из
Музеја Војводине
у Новом Саду
. 13
Налази
из Народног
музеја
у Кикинди
. 26
Погребни
обичаји
. 29
Археолошки
материјал
.,. 41
Opyoicje.
41
Коњска опрема
. 43
Делови
одеће
. 46
Накит
. 48
Грнчарија
. 52
Оруђе
-
алатке
. 53
Остапи предмети.
55
Закључак
. 57
Zusammenfassung. 65
Скраћенице
. 71
Литература.
75
Коришћени
писани извори.
76
Слике
. 77
Табле
I
-
XLIII
Das frühmittelalterliche Gräberfeld
Dobrosavljeva ciglana
bei
Mokřin
wurde ab
1931 bis 1943 vom Dorflehrer
Janos
Szasszer
ausgegraben. Dieser Archäolog - Amateur hat
damals insgesamt 75 Gräber entdeckt. Alle bei
dieser Gelegenheit ausgegrabenen Funde, mit
entsprechender Dokumentation, hat Szasszer
dem Museum in
Szeged
zugestellt. Später,
im Jahr 1958, wurde dieses archäologisches
Material - Funde und ein Teil der Dokumentation
- zurückgegeben. Es wurde, nämlich, von der
Restitutionskomission des Vojvodinas Museums,
Novi Sad,
übernommen. Von demselben
Gräberfeld besteht weiteres Fundmaterial im
Volksmuseum in Kikinda, aber ohne irgendwelche
Dokumentation. Es handelt sich um aus etwa
25 Gräbern stammende Funde, welche im Zeit¬
abstand zwischen 1945 und 1958 ans Tageslicht
gebracht wurden. Teilweise wurden diese
Gegenstände von den Ziegeleiarbeitern gefunden
und dem erwähnten Museum ausgehändigt und
einen anderen Teil hat der Archäolog - Amateur
Luka Nadlački
ausgegraben. Es
muss
hier betont
werden,
dass
alle Folgerungen betreffed dieses
Gräberfeld aufgrund der archäologischen Funde,
abgesondert teilweise nach Grabgesamtheiten,
sowie aufgrund der Beschreibung einer gewissen
Anzahl der Gräber von dieser Lokalität, gezogen
wurden. Livia
Pap, die
den Schmuck von dieser
Nekropole
analysierte, behauptet,
dass
auch
Zeichnungen und Photos vorhanden sind, aber
diese befinden sich noch immer in Ungarn, im
Museum in
Szeged.
Der Autor dieses Werkes
hat sich offiziell über Vojvodinas Museum,
Novi
Sad,
schriftlich, auf ungarisch, an Museum in
Szeged
gewandt, mit der Bitte ihm die Einsicht
in die erwähnte Dokumentation zu ermöglichen.
Die Kollegen aus
Szeged
haben, leider, dieser
Bitte nicht entgegengekommen. Sie haben sogar
den Brief
nich
beantwortet.
Das Gräberfeld Dobrosavljeva
ciglana
befindet
sich in der Nähe vom Dorf
Mokřin,
im Norden
des serbischen Banat-Teiles, etwa 14 km nördlich
von Kikinda. Die Lokalität selbst liegt etwa
1,5 km südlich von
Mokřin,
auf einer leichten
Erhöhung, welche sich parallel mit der Peripherie
des Dorfes in der Richtung Ost - West erstreckt.
Nach J. Szasszer handelt es sich hier um eine
reihenweise errichtete
Nekropole.
Weiter führt er
an,
dass
es nicht in einem einzigen Fall mehr als
6 Gräber in einer Reihe gab, in einigen Reihen
waren sogar nur je 3 Gräber. Was die Orientierung
betrifft, führt Szasszer an,
dass
alle Gräber in der
Richtung Ost - West (mit dem Kopf im Osten)
orientiert sind. Aufgrund des archäologischen
Fundmaterials, sowie der Gräberbeschreibung,
kann man feststellen,
dass
es sich unter den
Verstorbenen in 30 Fällen um Kinder, in 11
um Männer, in 3 um Frauen handelt, aber bei
29 Toten konnte man mit grösserer Sicherheit
das Geschlecht nicht bestimmen. Bei diesen 29
Verstorbenen, deren Geschlecht unbestimmbar
war, kann man nur aufgrund der Grabfunde
vorstellen, jedoch nicht behaupten,
dass
es sich
meistens um Frauen handelt. Hier ist eine
grosse
Sterblichkeit der Kinder sehr auffällig.
66
Алексаидар 1Јаиш:ављев
Aus der Beschreibung der ersten 60 Gräber
sieht man,
dass
in 18 Fällen mit den Toten auch
Pferdeschädel, sowie -Beine (wahrscheinlich
abgerissene Pferdehaut) bestattet wurden. Auch
bei der Gruppe von 15 Gräbern ohne Beschreibung
haben wir in einem Fall unter dem abgesonderten
Fundmaterial erhaltene Pferdehüfe (Grab nr.
67). Im Volksmuseum in Kikinda besteht die
Beschreibung eines im Jahr 1951 entdeckten
Grabes, in welchem sich ein Pferdeschädel und
untere Beinteile befanden. So kann man, also,
mit Sicherheit annehmen,
dass
wenigstens in
20 Fällen bei dieser
Nekropole
den Toten die
Pferdeköpfe und -Hufe beigegeben wurden.
Das Aussehen der Grabgruben kann nur
aufgrund der Szasszers Bescheibung der ersten
60 Gräber, sowie der Beschreibung eines im Jahr
1951 ausgegrabenen Grabes beurteilt werden.
In manchen Fällen ist das Grab oben breiter und
im unteren Teil enger. Es gibt 3 Arten solcher
Grabgraben (Bild 3/ 2, 3, 4). Ingesamt 5 Gräber
von dem Gräberfeld bei
Mokřin
sind in oberem
Teil erheblich breiter als im unteren (Grab Nr. 1,8,
46, 39, Grab aus dem Jahr 1951). Die Gräber Nr.
19 und 58 gehören zu sogenannten Katakomben-
Gräbern. In beiden Gräbern befanden sich die
Toten in den Nischen, an den engeren, östlichen
Seiten der Grabgruben. Das Grab Nr. 49 hatte
eine Nische an der längeren, Nordseite der Grube.
Aufgrund der verfügbaren Beschreibung kann
man für die restlichen Gräber feststellen,
dass
diese die gewöhnliche Form hatten.
Die Pferdeköpfe und Knochen des unteren
Beineteiles wurden in 20 Gräbern gefunden.
Je ein Pferdekopf und Beine befanden sich in
folgenden Gräbern: 1, 8, 12, 19, 32, 37, 39, 46,
48,53,54,55, sowie im Grab aus dem Jahr 1951.
Das Grab Nr. 35 hatte einen Pferde- und einen
Fohlenschädel. Je drei Pferdeschädel wurden
in den Gräbern Nr. 9, 31 und 58 entdeckt. Im
Grab Nr. 36 lagen vier Pferdeschädel und im
Grab Nr. 49 fand man sogar fünf. Unter dem aus
dem Grab Nr. 67 abgesonderten Fundmaterial
befinden sich Pferdehüfe. Demzufolge, obwohl
keine Grabbeschreibung besteht, kann man
feststellen,
dass
auch hier wenigstens ein
Pfedekopf bestattet wurde. Im Grab Nr. 19
neben einem Pferdeschädel kamen auch 2
Rinderschädel zum Vorschein. Die Pfedeköpfe
und Beineteile wurden in 6 Männergräbern, in
3 Frauengräbern, in 5 Kindergräbern, sowie in 6
Gräbern, wo man das Geschlecht der Toten nicht
bestimmen konnte, bestätigt. Zwei Rinderschädel
und Rinderknochen fand man nur in einem
Kindergrab. Fast in allen Gräbern befanden sich
die Pferdeschädel oberhalb des Verstorbenen in
der Tiefe von 1,1 bis 1,5 m. und gewöhnlich an
der östlichen Ende der Grabgrube. In den Gräbern
mit mehreren Pferdeschädeln war gewöhnlich der
im östlichen Grabteil der einzige mit verziertem
Pferdegeschirr. Im Grabe Nr. 49, mit der Nische,
befanden sich vier Pferdeschädel auf dem Boden
des Grabes, was ebenso der Fall mit dem Grab
Nr. 58 ist, wo auf dem Boden der Grabgrube drei
Pferdeschädel lagen. In 6 Fällen wurden in den
Gräbern auch Hundeskelette aufgefunden (Grab
Nr. 8, 9, 35, 36, 37, 49).
Was die Orientierung betrifft, sind alle Gräber
des Gräberfeldes
Dobrosavljeva ciglana
in der
Richtung Ost - West orientiert.
Aufgrund der Beschreibung der ersten 60 Gräber
von
Mokřin
kann man sehen,
dass
beinahe alle
Toten in ausgestreckter Lage, auf dem Rücken,
mit den am Körper entlang gestreckten Händen,
bestattet wurden. Nur bei dem Kind aus dem
Grabe Nr. 60 war die rechte Hand ans Becken
gelegt, während der Mann im Grab Nr. 40 in
einem zusammengekrümmten Zustand begraben
wurde. Über dem Skelett eines Kindes im Grab
Nr. 7 befanden sich die Holzreste eines aufrechten
Pfahles, wahrscheinlich der Rest einer oberhalb
des Grabes stehenden Konstruktion.
Dass
die
Gräber in
Mokřin
mit irgendeinen Merkmalen
versehen wurden, bestätigt die Tatsache,
dass
keine Gräber übereinander greifen.
Das archäologische Material, sowie
Bestattungssitten, weisen darauf hin,
dass
das
Gräberfeld am Fundort Dobrosavljeva
ciglana
vollständig zur Frühawarenzeit gehört. Die
Bestattung mit Pferdeköpfen und unteren
Beineteilen ist häufiger während der ersten
Awarenwelle und später ist dies viel seltener.
Auf die Frühawarenzeit verweisen auch die
Bogenversteifungen aus Knochen mit shmalen
Enden, welche in unserer
Nekropole
gefunden
wurden. Viele Autoren meinen,
dass
in der
Zeif des Ersten Awarischen Khaganats die
Eisenpfeilspitzen sehr verschiedenartig waren,
was ebenso der Fall mit dem Gräberfeld bei
Mokřin
ist. Auch die Steigbügel mit "Omega"-
enobiiü
н-гіцюпояа
код Мокрина
67
Schlingen, die
¡u
Mokřin
vorhanden sind, werden
mit der früheren Periode verbunden. Weiter, die
Zierbeschläge eines Pferdegeschirrs' in Form
der Riemenzungen mit Rankenmustern, durch
Pressen hergestellt (T.
XX
/ 1-8), gehören zu
den typischen Exemplaren, welche für die erste
Awarenwelle charakteristisch sind. Die Beschläge
und Riemenzungen des Typs "Martinovka"
(Ţ.
XVII / 5; T.
XX
/ 9; T. XXIV / 16; T. XXVIII /
16; T.
XXVIII
/ 24) werden in
Pannonién
ab Ende
des
VI
bis Anfang des
VII
Jahrhunderts datiert.
Die Ohrringe mit umgekehrten pyramidenartigen
Anhägera (T. XLII / 8, 9) stellen sicherlich eine
Arbeit der byzantinischen Goldschmiede dar und
werden ab Jahre 567 bis 626 datiert. Das ist die
Periode der intensiven Beziehungen zwischen
Awaren und Byzantinern. Bis zum erfolglosen
Feldzug der Awaren nach Konstantinopel im
Jahr 626 erschienen sich diese Gegenstände
in awarisches Territorium auf verschiedenen
Weisen: als Raub, Tribut, Geschenk oder als
Handelsware. Die Schnalle des Typs
"Salona
Histria"
(T.
XVI / 6), sowie der Anhänger einer
Halskette des Typs " Hajdusoboslo" (T. XXI / 7)
gehören ebenso zu den Funden, welche entweder
byzantinische Herkunft haben, oder nach den
Mustern der byzantinischen Gegenstände von
lokalen Handwerkern hergestellt wurden und
man datiert diese in die Periode bis zum Jahr
626. Der Ohrring mit einem
grossen
Hohlkugel
und vier kleinen
Granulen
an einer Fläche (T.
VII
/ 2) ist für die Frühawarenzeit charakteristisch,
obwohl in manchen Fällen sein Gebrauch
länger dauerte. Auf früheste Awarenzeit weisen
ebenso die handangefertigten Gefässe mit einer
trichterartigen Mündung (T. XIV /1; T. XLIII / 3
- 6). Die im Gräberfeld von
Mokřin
zahlreichen
Augenperlen sind ebenso für die erste Awaren
wel
le
typisch. Die Spinnwirtel in unserer
Nekropole
sind meistens
rand-
und flachförmig, welche
während des Frühawarenzeitraums üblich waren.
Alle Verzierangsgegenstände von
Mokřin
sind
mit der für die Frühawarenzeit charakteristischen
Pressentechnik hergestellt. Auf die Frühawaren¬
zeit verweist ebenso die Abwesenheit irgendeiner
für die Spätawarenzeit charakteristichen Funde,
wie gegossene Zungen, Teile der mit Greifen
und Rankenmustem verzierten Gürtelgarnituren,
breite Knochenversteiftmgen der Bogenenden,
mclonenkernförmige Perlen usw. Aufgrand alles
angeführtes, kann die
Nekropole
von der Lokalität
Dobrosavljeva ciglana
ab letztem Drittel des
VI
bis Ende des ersten Drittels des
VII
Jahrhunderts
datiert werden.
Was die ethnische Zugehörigkeit der Bestattenett
von dieser
Nekropole
betrifft, das Problem ist
ziemlich komplizierter.
Pannonién
am Ende des
VI
und während der ersten Hälfte des
VII
Jahrhunderts
ist ein Raum mit grossem ethnischen Mischen
von Awaren, Slawen,
Gépiden, Protobulgaren
und anderen. Im Gräberfeld bei
Mokřin
bemerkt
man einen
grossen
Unterschied betreffend
Bestattungssitten im Vergleich mit den meisten
anderen Nekropolen. Die Hauptunterschiede
sind wie folgt: Gräberorientierung Ost - West,
Anzahl der Bestattenen mit Pferdeköpfen und
unteren Beineteilen der Pferde, Bestattigungen
in Nischen- und Katakombengräbern, Hund als
Grabbeigabe. Die Besonderheit der Begrabenen
an der Lokalität Dobrosavljeva
ciglana
sieht man
ebenso nach der Aufstellung der Grabbeigaben.
Nämlich, bei meisten awarischen Gräberfeldern
wurden die keramischen Gefässe am häufigsten
neben die Füsse der Toten gestellt bzw. an den
unteren Teil des Skeletts, neben den Kopf viel
seltener, während sich in
Mokřin
alle Gefässe
oberhalb der Köpfe der Toten befanden. Das Legen
der Gefässe zu den Köpfen der Verstorbenen ist
für die Gräber mit Pferdeschädeln, Katakomben-
und Nischengräber, sowie für die Ost - West oder
Nordost - Südwest orientierten Gräber gewöhn¬
lich. Die Gefässe mit einer Trichtermündung,
welche in unserem Gräberfeld gefunden wurden,
werden ebenso mit solchen Gräbern verbunden.
Ähnliche Situation ist auch mit Spinnwirteln,
die sich in unserer
Nekropole,
in Frauengräbern,
immer neben den Füssen befanden, was bei
anderen awarischen Gräberfeldern nicht üblich
ist. Die Gräber mit solchen Charakteristiken
im Laufe der Frühawarenzeit kommen fast
ausschliesslich im Gebiet östlich von der
Teiss zum Vorschein. Solche Bestattungen
sind besonders im Dreieck zwischen der Teiss
und Mieresch zahlreich. Demzufolge wird
die Schlussfolgerung angeworfen,
dass
die in
Mokřin
bestattenen Leute zu einem separaten
ethnischen Gruppe gehören, welche sich mit
ihren Bestattungssitten sehr viel von den meisten
anderen frühawarenzeitlichen Bevölkerungen
unterscheidet. Man kann, also, mit bedeutender
68
Алексаиоар Раншхшьев
Sicherheit sagen,
dass
dieses Volk nach
Pannonién
aus folgenden Gebieten ankommen
könnte: nordpontische Region, Kuban, Untere
Wolga, Untere Don, Nordkaukasus. Nämlich,
diese Regionen sind nach den Katakomben-
und Nischengräbern charakteristisch. Die
Katakomben- und Nischengräber sind Grundtype
der Sarmatengräber. Solche Gräber aus dem
Frühmittelalter verbindet man meistens mit
Alanen. Doch, dieBestattungeninNischengräbern
haben auch die hunnobulgarischen Stämme
praktiziert. Mit diesen kann man die Beisetzung
von Hunden, sowie Tierteilen verbinden.
Eigentlich, die Alanen und Hunnobulgaren lebten
auf diesen potentiellen Gebieten, aus welchen die
Leute kommen könnten, die später in
Mokřin
bestattet werden sein. Natürlich, es könnte sich
hier auch um ein anderes Volk handeln, das auf
diesem Territorium in der Nachbarschaft mit
Alanen und Hunnobulgaren gelebt und von ihnen
diese Bestattungssitten übernommen hat.
Alle archäologischen bewegbaren Funde von
unserer Lokalität können uns nicht viel helfen
die ethnische Zugehörigkeit der in der Mokrins
Nekropole
Bestattenen zu bestimmen. Diese
Gegenstände sind gewöhnlich bei Awaren, aber
ebenso sind sie auch in einem breiten Euro -
asiatischen Raum im Laufe der Zeit von
VI
-
VII
Jahrhundert verbreitet. Die Funde des gleichen
oder ähnlichen Typs wie diese von
Mokřin
wurden
auch bei den urbulgarischen Gräberfeldern aus
dem
VI
- VIII Jahrhundert auf dem Territorium
nördlich vom Schwarzen und Asowischen Meer,
sowie auf dem Nordkaukasus, entdeckt. Die auf
der Lokalität Dobrosavljeva
ciglana
angewandte
Bestattungssitten wurden auch bei folgenden
bulgarischen Nekropolen festgestellt: die Gräber
mit einem stufenweise erweiterten oberen Teile,
datiert im
VI
-
VII
Jahrhundert, wurden an den
Gräberfeldern Zeltoe und Novolimarevka im
Norddonjec - Gebiet d. h. auf dem kutrigurischen
Territorium gefunden. Während der Zeit von
VI
-
VII
Jahrhundert gibt es auf dem kutrigurischen
Territorium auch die Nischengräber: Sarkel,
Dmitrijevka, Zeltoe. Gerade diese Nischengräber
haben eine anderartige Orientierung im Verhältnis
gegenüber den anderen, in der Richtung West -
Ost orientierten Gräbern. Die Nischengräber sind
Süd - Nord oder Ost - West, gleich so wie alle
Gräber von der
Nekropole
Mokřin,
orientiert. Die
Nischengräber sind auch aus den spätersn Perio¬
den bekannt: Kulevcha,
Bdinci, Vama, Devnja,
Izvorul.
Die Bestattungen mit Pferdeköpfen und
unteren Teilen der Pferdebeine wurden auch von
Bulgaren ausgeübt. Solche 6 Gräber wurden im
Gebiet von Krasnodarsk gefunden. In 4 Fällen
waren die Verstorbene in der Richtung Ost -
West und restliche zwei Nordost - Südwest, und
Nord - Süd orientiert. Die Gräber mit partiellen
Pferdebestattungen wurden in Dimovka und
Kovalevka im Gebiet von
Nikolaj
evsk festgestellt
und in der zweiten Hälfte des
VII
Jahrhunderts
datiert. Während der späteren Perioden sind die
Bestattungen mit Pferdeköpfen und unteren teilen
der Pferdebeine bei den Bulgaren an der Wolga
sehr viel vorhanden. Hier soll man erwähnen,
dass
nach den meisten Erforschern, gerade Kutriguren,
enflohen vor Hasaren, Bulgarien an der Wolga
begründet haben. Partielle Pferdebestattungen,
sowie Nischengräber sind auch von der
alano
- bulgarischen
Nekropole
Verhno Chirjurt aus
dem
VII
- VIII Jahrhundert in Norddagestan
bekannt. Die Sitte der Beisetzung des Hundes ins
Grab mit dem Verstorbenen kann man ebenso mit
den Bulgaren verbinden. Solche Fälle wurden in
Kulevcha, Devnja und
Izvorul
notiert.
Wie es früher schon erwähnt wurde, lebten
in
Pannonién
im Laufe der Frühawarenzeit
verschiedene Völker. Die Bestattungssitten,
sowie materielle Kultur der in
Mokřin
bestattenen Leute weisen zweifellos auf ihren
nomadischen Charakter hin. Die Zahl solcher
Nekropolen in
Pannonién
zeigt,
dass
diese
Nomaden zahlreich waren und bedeutenden
Bevölkerungsteil der Frühawarenzeit machten.
Wenn man diese archäologischen Angaben mit
den historischen Quellen kreuzt, kann man dieses
Volk mit einem Volk identifizieren, das von
byzantischen Autoren Kutriguren gennant wird.
Die Kutriguren sind ein Volk, das nach diesen
Gebieten aus früher erwähnten Regionen mit
Katakomben- und Nischengräbern kommt. Da
die Kutriguren hunno - bulgarische Bevölkerung
sind, kann man mit ihnen die Sitte der Beisetzung
von Hunden und Tierteilen verbinden. Während
ihrer Bewegung nach Westen haben die Awaren
unterwegs verschiedene Stämme untergeworfen.
Unter anderen wurden auch zwei bulgarischen
Stämme, Kutriguren und Utiguren,
geknecht.
Einen Teil von Kutriguren brachten sie nach
pvi'iihi
>
'л'ус-и:
'
ц.-уоопола
κού
Мокріти
69
Pannonién
mit und diese wurden in awarisches
im Jahre 567 entstandenes Khaganat integriert.
Den Beweis dafür,
dass
die Kutriguren in einer
erheblichen Anzahl an die awarische Eroberung
von
Pannonién
teilgenommen haben, gibt
uns Menandros in seiner Beschreibung der
Belagerung von Sirmium im Jahre 568, als der
Khagan
Bajan
befahl "
dass
10000 Kutriguren,
Hunnen gennant, den Fluss
Save
hinübergehen
um
Dalmatien
zu verheeren ". Noch eine Angabe
über die Teilnahme der Bulgaren im awarischen
Heer gibt uns Theophilackt Simocatae: "Im
Jahr 595 wurde der Spähtrupp des Feldherres
Peter an der rechten Donauufer von 1000
Khagans Bulgaren besiegt, wonach der Khagan
protestierte und der Feldherr Peter entschuldigte
sich und sandte die Geschenke". Anastasius
Bibliothekarius ebenso erwähnt,
dass
an den
Angriff gegen Konstantinopel im Jahr 626 neben
Awaren auch Bulgaren, Slawen und
Gépiden
teilgenommen haben.
Aufgrund alles angeführtes kann man eine
Hypothese stellen,
dass
die in der
Nekropole
bei
Mokřin bestattenen
Kutriguren waren, die nach
Pannonién
zusammen mit Awaren angekommen
seien. Hier soll es erwähnt werden,
dass
die
Kutriguren zu dieser Zeit ethnisch unhomogen
waren, da es gegen Mitte des
VI
Jahrhunderts
zur Zusammenschmelzung der verschiedenen
protobulgarischen Stämme unter Dominieren der
Kutriguren gekommen ist. Ziemlich zuverlässige
historische Quelle zeugen,
dass
im Laufe des
VI
und
VII
Jahrhunderts ein Teil von Kutriguren in
den Steppen westlich von Don, am Nordufer des
Schwarzen- und Asowischen Meeres entlang,
gelebt hat. Leider, gerade in diesem Gebiet hat
man nur eine kleine Anzahl von Nekropolen aus
dem
VI
und
VII
Jahrhundert ausgeforscht. Selbst
das wenige, was ausgeforscht wurde, ist uns nur
in Form von kurzen Mitteilungen erreichbar,
welche eine Gesamtanalyse nicht ermögichen.
Aufgrund dieser bekannten Nekropolen kann
man nur beschliessen,
dass
die Kutriguren
ethnisch uneinzigartig waren, da man viele
Unterschiede von einer zu anderer
Nekropole,
sowie im Innenraum jeder einzelnen
Nekropole,
sieht. Wir haben früher schon erwähnt,
dass
es auf
diesem Territorium die Gräber und Gräberfelder
gibt, wo die gleichen Bestattungssitten wie auf
der Lokalität Dobrosavljeva
ciglana
in
Mokřin
festgestellt wurden.
Wie bereits erwähnt, befindet sich die Lokalität
Dobrosavljeva
ciglana
im Gebiet wo während
der Frühawarenzeit die grösste Konzentration
der Katakomben- und Nischengräber, der in
der Richtung Ost - West orientierten Gräber,
sowie der Gräber mit partiellen Tierbestattungen
war. Dort sind auch die grössten Nekropolen
mit diesen Charakteristiken errichtet. Sagen
wir noch einmal,
dass
ist das Gebiet südlich
von Mieresch und östlich von Teiss. Indessen,
solche Gräber gibt es nicht in diesem Territorium
während späterer Perioden. Die Gräber mit den
gleichen Besonderheiten kommen im Laufe des
Zweiten Awarischen Khaganats auch nördlich
von Mieresch und westlich von Teiss zum
Vorschein. Während der Frühawarenzeit gab
es solche Gräber fast überhaupt nicht westlich
von Teiss. Auch die Zahl der Gräberfelder mit
solchen Gräbern wird merkbar herabgesetzt.
Es handelt sich meistens um kleinere Zahl
der Gräber mit partiell bestattenen Tieren im
Rahmen der gewöhnlichen spätawarischen
Gräberfelder. Hauptsächlich ist das eine kleine
Anzahl der Gräber, die an einem Teil der
Nekropole
gruppiert sind. Diese Tatsachen, sowie
die Angabe,
dass
es im Territorium östlich von
Teiss kein Gräberfeld gibt, wo die Bestattungen
auf dieser Weise kontinuierlich im Laufe der
Frühawaren-, Mittelawaren- und Spätawarenzeit
durchgeführt wurden, verweisen darauf,
dass
das
Volk, das ich mit Kutriguren identifiziere, von
diesen Gebieten verschieben wurde. Der Grund
des Verschwindens der
grossen
Gräberfelder mit
solchen Bestattungssitten, sowie des Auftauchens
einer kleineren Zahl dieser Gräber im Westen und
Norden, kann man in dem Aufstand der Bulgaren in
Pannonién
finden. Nach der "Fredegars Chronik",
brach dieser Aufstand im Jahre 631 - 632 auf. Zu
dieser Zeit war im Khaganat der Thron unbesetzt
und sowohl Awaren als auch Bulgaren hatten
eigenen Kandidaten. Im Krieg welcher danach
erfolgte, wurden die Bulgaren besiegt und 9000
Männer, zusammen mit Frauen und Kindern,
wandten sich an frankischen König Dagobert
zwecks Zufluchtstätte. Sie wurden endlich von
Bayern übernommen, aber später wurden sie von
denselben angegriffen und meistens umgebracht.
Der bulgarische Führer Aleiok mit 700 Leuten
ging nach Italien über. Dieses Ereignis blieb
70
Алексан'їар
erhalten auch in den
"Gesta
Dagoberti
I regis
Francorum". Das ist eine spätere Kompilation,
welche sich auf "Fredegars Chronik" basiert.
Diese bulgarische
Pannonién
- Auflassung
stimmt mit der Zeit der Verschwindung der
grossen
Gräberfelder unseres Typs überein.
Ein sporadiches Auftauchen solcher Gräber
im Westen und nördlich von Mieresch könnte
man den Flüchtlingen zuschreiben, die von
den Kjiegszonen entflohen und später sich dort
ansiedelten, oder den Kutriguren, die nach dem
Untergang des Aufstandes in
Pannonién
blieben
und die von Awaren ausgesiedelt wurden.
Höchstwahrscheinlich hat man wegen dieser
Ereignisse im Jahre 632 aufgehört das Gräberfeld
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Mokřin
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