Václav III.: (1289 - 1306) ; poslední Přemyslovec na českém trůně
Gespeichert in:
1. Verfasser: | |
---|---|
Format: | Buch |
Sprache: | Czech |
Veröffentlicht: |
České Budějovice
Veduta
2007
|
Ausgabe: | Vyd. 1. |
Schriftenreihe: | Edice Koruna
1 |
Schlagworte: | |
Online-Zugang: | Inhaltsverzeichnis Abstract |
Beschreibung: | Zsfassung in dt. Sprache |
Beschreibung: | 160, VIII S. Ill., Kt. |
ISBN: | 9788086829258 |
Internformat
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předmluva
- 9
Slovo úvodem aneb síla tradice
— 13
Český stát na přelomu
13.
a
14.
století
- 17
Uherský král
— 31
Český a polský král
— 45
Olomoucká vražda a osudy ostatků Václava
III.
- 67
Osobnost václava
III.
— 86
Poznámky
— 91
Seznam zkratek
— 126
Výběr základních pramenu, použité a doporučené literatury
— 128
Seznam příloh a vyobrazení
— 141
Rejstřík
—144
Zusammenfassung — 156
156 <#■ -♦
Ф>
ZUSAMMENFASSUNG
«Φ
Am 4. August 2006 sind siebenhundert Jahre seit der Ermordung Wenzels
III.
in
Olo¬
mouc
(Olmütz) vergangen. Durch die Ermordung dieses letzten legitimen männ¬
lichen
Přemysliden
hat die erste und einzige einheimische königliche Dynastie die
imaginäre Schaubühne der Geschichte verlassen. Trotz der Attraktivität des The¬
mas verblieb die Gestalt Wenzels
III.,
der am 6. Oktober 1289 als Sohn des künftigen
böhmischen Königs Wenzel
II.
und
Guta
von Habsburg geboren wurde, am Rande
des Interesses von Historikern. Dazu trugen gleich mehrere Tatsachen bei. Obwohl
dieser
Přemyslide
bereits mit zwölf Jahren zum ungarischen König gewählt wurde
und nach dem Tod seines Vaters Wenzels
II.
de iure in drei Königreichen herrschte,
nämlich in Ungarn, Polen und Böhmen, ist er jung aus der Welt geschieden das Er¬
eignis von Olmütz beendete sein Leben im unvollendeten siebzehnten Lebensjahr.
Ein weiterer Grund war die Tatsache,
dass
Wenzel
III.
traditionell zwar als begabter
Jüngling angesehen wurde, der aber auch „bösen adligen Ratgebern unterlag, den
königlichen Besitz verschenkte, sich nicht um die Regierungsgeschäfte kümmerte,
allzu hohem Alkoholkonsum huldigte und oft die Gesellschaft von leichten Mädchen
aufsuchte. Wenzel
III.
soll angeblich sein Verhalten gebessert haben, jedoch zu spät,
nur wenige Monate vor seinem Tod; die Aufmerksamkeit der Forscher wurde zweifel¬
los gerade durch seine Ermordung und deren Motive auf ihn gezogen. Die erwähnte
Einschätzung der Persönlichkeit des Königs stützt steh vor allem auf die Schilderung
Peters von Zittau in der
Kronika Zbraslavská
(Königsaaler Chronik; Chronicon Au-
lae Regiae). Die Königsaaler Chronik war allerdings eine fast hagiographische Ver¬
herrlichung des guten und frommen Königs Wenzels
II.,
des Vaters von Wenzel
III.
Man kann nur schwer erkennen, inwieweit ihre Erzählung in Details glaubwürdig
oder literarischen Schablonen verpflichtet ist. Die jüngsten Nachforschungen des
Verfassers des vorliegenden Buches haben hingegen gezeigt,
dass
Peter von Zittau
über das Leben Wenzels
III.
entweder nicht besonders gut informiert war oder
dass
- im Rahmen der Glorifizierung Wenzels
II.
und jener literarischen Schablonen -
manche positiven Taten Wenzels
III.
verschwiegen wurden. Es scheint also,
dass
das
Bild Wenzels
III.,
wie es in der Königsaaler Chronik und unter ihrem Einf luss in den
meisten tschechischen historiographischen Arbeiten geboten wird, zu berichtigen
ist. Dazu möchte auch das vorliegende Buch beitragen, das neben Wenzel
III.
selbst
wenigstens in notwendigstem Maße politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche
Ereignisse in den böhmischen Ländern am Ende des 13. und zu Beginn des 14. Jahr¬
hunderts berücksichtigen musste. Auch der grundlegende internationale Kontext
der Wende vom 13. zum 14. Jahrhundert, einer Zeit, die voll von bewegten Ereignis¬
sen war, war in Betracht zu ziehen.
In der Situation, als Wenzel
II.
dank der ökonomischen Prosperität der böh¬
mischen Länder und insbesondere dem enormen Reichtum an Silbervorkommen in
Kutná Hora
(Kuttenberg) eine kühne Außenpolitik führte, starb im Januar 1301 in
Ungarn die Dynastie der Arpaden aus. Obwohl sich der neapolitanische Prinz Karl
■#* Zusammenfassung
ф>
157
Robert von
Anjou mit
Hilfe des Papstes um die Sankt-Stephans-Krone des König¬
reichs Ungarn bewarb, boten die meisten ungarischen Magnaten und Prälaten diese
Krone den
Přemysliden
an. Wenzel
II.
nahm sie an. jedoch nicht für sich selbst, son¬
dern für seinen damals noch nicht ganz zwölfjährigen Sohn Wenzel
III.
Dieser be¬
gab sich in der Tat bald nach Ungarn und wurde hier am 27. August 1301 in
Székes¬
fehérvár
(Stuhlweißenburg) zum ungarischen König gekrönt. Damit dies geschehen
konnte, mussten sich die
Přemysliden
zuvor ungarische Boten, Magnaten und Präla¬
ten durch reiche Geschenke und Bestechungen wohl gesonnen machen.
Was die Regierung Wenzels
III.
in Ungarn anbelangt, ist es völlig offensichtlich,
dass
es eine Regierung Prags war, d.h. Wenzels
II.
und seiner Bevollmächtigten, die
sich in Gefolge und Begleitung des jungen ungarischen Königs befanden. Wenzel
III.
war mit seinen zwölf Jahren zu jung und zu unerfahren, um die Regierung selbst¬
ständig ausüben zu können. Der junge König war in Ungarn auch weiterhin gezwun¬
gen, seine Anhänger reich zu beschenken, von denen besonders der mächtige
Matouš
Čák
von
Trenčín (Trentschin)
solche Gaben wirklich in großem Ausmaße empfing
und sich z. B. das Komitat von
Trenčín
und das von
Nitra
(Neutra) als erblichen Be¬
sitz schenken ließ. Durch Eingriffe des päpstlichen Stuhls, der den Anhängern Wen¬
zels sogar mit Exkommunikationen drohte, und den Geldern der Anjous begann die
Herrschaft der
Přemysliden
jedoch zuerst langsam, später dann ziemlich rasch zu¬
sammenzubrechen. Und als sich auch der römische König Albrecht
I.
von Habsburg
an die Seite Karl Roberts schlug, wurde offensichtlich,
dass
es die
Přemysliden
Wen¬
zel
II.
und Wenzel
III.
mit einer starken internationalen Koalition zu tun haben, die
sich gegen sie gebildet hat. Hauptursache ihrer Entstehung war die zu große Macht
und der zu große Reichtum der böhmischen Herrscher, die Neid und Befürchtungen
erweckten. In dieser Situation, als viele der ehemaligen Anhänger Wenzels
III.
sein
Lager scharenweise verließen, half weder die zweite, rein proklamative Krönung Wen¬
zels
III.
zum ungarischen König, diesmal in
Buda
(Ofen), im Frühjahr 1304, noch die
militärische Expedition Wenzels
II.
nach Ungarn. Die Situation konnte nicht mehr
zum Besseren gewendet werden. Und als die böhmischen Länder von habsburgischen
und ungarischen Truppen angegriffen wurden, musste das böhmische Heer im Au¬
gust Ungarn unverrichteter Dinge verlassen. Wenzel
II.
brachte nach Böhmen nicht
nur seinen einzigen Sohn, sondern auch eine große Menge an ungarischen Gefan¬
genen sowie die ungarischen Krönungskleinodien. Mit dem Abstand der Zeit kann
gesagt werden,
dass
die Annahme der ungarischen Krone ein Fehler gewesen war,
obwohl objektiv zugegeben werden
muss,
dass
dies in der Zeit ihrer Annahme nicht
so erscheinen musste. Obwohl die habsburgischen und ungarischen Heere die böh¬
mischen Länder unverrichteter Dinge verlassen mussten, ging die den
Přemysliden
von der Geschichte bemessene Zeit schnell zu Ende. Im Juni 1305 starb Wenzel
II.
an
Schwindsucht. Sein Nachfolger wurde logischerweise Wenzel
III.,
dem allerdings zu
dieser Zeit nur noch ein wenig mehr als ein Lebensjahr blieb.
Viel interessanter als die Regierung in Ungarn ist die Regierung Wenzels
III.
als
böhmischer und polnischer König nach dem vorzeitigen Tod Wenzels
II.
Wir müssen
158
das Bild eines Herrschers ablehnen, der zwar gut zu regieren angefangen, jedoch
bald begonnen hätte, unvernünftig zu handeln. Verständlicherweise kann man heute
das persönliche Verhalten eines sechzehnjährigen Jünglings vor siebenhundert Jah¬
ren nur schwer beurteilen. Wenn auch die uneheliche Tochter Elisabeth, deren Exi¬
stenz vor Kurzem bekannt geworden ist, von seinem etwas stürmischen Privatleben
zeugt, so findet man, was seine Regierung betrifft, auf der Grundlage von diploma¬
tischen Quellen keine besonderen Exzesse darin.
Die Regierung Wenzels
III.
erscheint dagegen als relativ ausgewogen und entbehrt
in vielerlei Hinsicht nicht der Kontinuität mit der Regierung Wenzels
II.
Dies wird
durch eine chronologisch geordnete Reihe der erhaltenen Urkunden Wenzels
III.
als
böhmischer und polnischer König und deren Inhaltsanalyse bestätigt. Der junge Kö¬
nig versuchte zuerst das zu Ende zu führen, was sein Vater wegen seinem vorzeitigen
Tod nicht vollbringen konnte und was ihm sein Sohn am Totenbett mit einem Eid
auf die Heiligenreliquien geschworen hat. Hier ist seine Außenpolitik zu erwähnen.
Wenzel
III.
handelte sehr vernünftig und knüpfte - sicher dank seinen Ratgebern -
an die Politik seines Vaters an. Ruhe für die böhmischen Länder sicherte er durch
einen nicht ungünstigen Frieden mit Albrecht
I.
von Habsburg. Sehr vernünftig ver¬
zichtete er auf die ungarische Krone und konzentrierte sich auf die Erhaltung des
Königreichs Polen, wo bereits zu Lebzeiten Wenzels
II.
erste Probleme auftauchten.
Erst dann wandte er seine Aufmerksamkeit den heimischen Angelegenheiten zu.
Unter den einheimischen Verhältnissen verschenkte er den königlichen Besitz nicht
unüberlegt, wie davon mittelalterliche Chronisten berichten. Diese Geschenke wa¬
ren keine Verschwendung, sie waren nicht einmal besonders großzügig. Die ersten
Empfänger seiner Schenkungsurkunden waren Geistliche, erst dann folgte der Adel.
Nach der Befriedigung der dringendsten Forderungen des Adels wandte er sich wie¬
der der Kirche und den Städten zu. Es scheint,
dass
die Emission seiner Urkunden
im ersten Regierungsjahr völlig standardmäßig ist, unter den Empfängern dieser
Urkunden sind alle Schichten der Gesellschaft zu finden. Wenn der König vielleicht
dem Einfluss des Adels unterlegen gewesen sein sollte, wie es allgemein angenom¬
men wurde, müsste es lediglich in der Zeit vom Dezember 1305 bis zum 9. Januar
1306 der Fall gewesen sein. Auch so könnte theoretisch die Tatsache gedeutet wer¬
den,
dass
in der angeführten Zeit im Wesentlichen nur der Adel Empfänger der kö¬
niglichen Urkunden war, aber dies scheint wenig wahrscheinlich.
Gerade mit einigen Hochadligen geriet der König im Frühjahr 1306 in Konflikt,
als sie nicht gewillt waren, ihn auf seinem Heereszug nach Polen in Form des Lan¬
desaufgebotes, sondern nur des Söldnerheeres zu unterstützen. Bei Wenzel
III.
kam
es so im Frühjahr 1306 zu einer jähen Änderung seiner Beziehung zu den heimischen
Hochadligen. Der junge König drohte ihnen wohl wirklich mit der Beschlagnah¬
mung ihres Besitzes.
So kommen wir zur Persönlichkeit des letzten Königs der
Přemysliden-Dynastie.
Zweifellos war er ein intellektuell begabter junger Mann, denn er sprach Latein, Un¬
garisch, Deutsch und Tschechisch. Seine Regierung zeigt keine unvernünftigen Ex-
·#> Zusammenfassung
φ>
159
zesse und erweckt in mancherlei Hinsicht den Eindruck einer Kontinuität mit der Re¬
gierung seines Vaters. Man kann einwenden, ob nicht statt des jungen Königs eher
seine Ratgeber die Entscheidungen trafen. Er hat sich sicher auf die Ratschläge seiner
Ratgeber gestützt, auch wenn im späten Frühjahr 1306 seine gegen den Adel gerichte¬
ten energischen Schritte wohl seinem eigenen Willen entsprangen. Aber zumindest
dadurch,
dass
er seine Ratgeber nicht verstieß und ihre Ratschläge befolgte, zeigte
er ein gehöriges Stück staatsmännischer Klugheit und Weisheit. Was seine Charak¬
terzüge betrifft, hatte er sicher ein hohes Selbstbewusstsein, das einem
Přemysliden
entsprach, und war wohl auch von heftigerer Natur, die sich aus seinem jugendlichen
Alter ergab. Er ließ sich manchmal von seinen Emotionen leiten und statt eines et¬
was diplomatischeren Verhaltens legte er dann eine zu große Offenheit an den Tag.
Die Hochadligen
muss
er durch seine Reden und wohl auch durch seine praktischen
Schritte, die auf eine eventuelle Revindizierung der Güter gerichtet waren, aufge¬
schreckt und aufgebracht haben. Wenzel
III.
gab dadurch unmissverständlich zu
erkennen, wer der Herr in den böhmischen Ländern sei. Seine etwas übertriebene
und unnütz zugespitzte Einstellung hatte ihre Gründe. Bereits in Ungarn wurden
- und zwar sehr freigiebig - seine Anhänger belohnt, aber sie stellten sich schlie߬
lich auf die Seite Karl Roberts von
Anjou.
Auch in Böhmen forderten manche ihre
Belohnung für ihre tatsächlich oder auch nur angeblich an den königlichen Hof ge¬
leisteten Dienste ein. Und einige wurden tatsächlich entlohnt, auch wenn nicht be¬
sonders übertrieben. Als aber der Herrscher die Hilfe des Adels brauchte, hat sich
dieser nur unwillig zum Heereszug nach Polen eingefunden.
Man konnte also erwarten,
dass
der Konflikt zwischen dem König und jenen An¬
führern des böhmischen und mährischen Adels, die sich nicht gerade durch beson¬
dere Treue auszeichneten, nach der Rückkehr vom polnischen Heereszug nicht lange
wird auf sich warten lassen. Es ist kein Wunder,
dass
einige von ihnen begannen, um
ihren Besitz oder gar um ihr Leben zu fürchten, und sich so dessen bewusst wurden,
dass
es wohl am besten wäre, wenn der junge König vom Heereszug nicht zurück¬
kehren würde. Ein Mord war die äußerste Lösung, aber falls der Adel nach diesem
Mittel greifen wollte, musste er es noch auf dem böhmischen Territorium tun, be¬
vor ein fremdes Land angegriffen würde, damit so ein eventueller Vergeltungsein¬
fall in die böhmischen Länder abgewendet würde. Es ist deshalb evident,
dass Ol-
mütz eine der letzten Möglichkeiten bot.
Auf Grund der Analyse der schriftlichen Quellen kann man heute zu wichtigem
Schluss kommen,
dass Konrad
von Botenstein und Mulhow (heute Mühlhausen)
wirklich der Mörder war.
Der Leser kann sich die legitime Frage stellen, ob es unter dem Aspekt der Interes¬
sen der böhmischen Gesellschaft des beginnenden 14. Jahrhunderts ein Risiko war,
den König zu beseitigen und so die Spitze der Gesellschaft selbst zu untergraben.
Es lässt sich nicht annehmen,
dass
alle den König loswerden wollten, es handelte
sich sicher nicht um eine weit verzweigte Verschwörung des böhmischen Adels, son¬
dern höchstens um eine Aktion von wenigen Anführern. Das Motiv war die Rache
160
-Φ -Φ
oder die Angst. Beispiele aus benachbarten Ländern zeigten deutlich,
dass
die Situa¬
tion weder für den Adel noch für die böhmischen Länder fatale Folgen haben würde.
Besonders am Beispiel von Ungarn erinnerten sich die Hochadligen gut daran, wie
Wenzel
II.
ungarische Oligarchen bestochen hat, wie er sich die Stimmen der unga¬
rischen Magnaten kaufte, damit sie seinen Sohn Wenzel
III.
zum ungarischen König
wählten. Es war sicher,
dass
die Wahl entscheidend sein würde, und es war höchst¬
wahrscheinlich,
dass
der neue Kandidat des böhmischen Thrones den Anführern
des böhmischen Adels für ihre Unterstützung auch gehörig würde zahlen müssen.
Die reale Situation gab dann dieser Annahme Recht.
In schriftlichen Quellen aus nur ein wenig jüngerer Zeit sowie bei den Histori¬
kern fiel der Verdacht auf einige Personen, die den Mord hätten bestellen können.
Zu den ernsten Kandidaten gehörten - neben dem böhmischen Adel - auch Wladi-
slaw
Łokietek
und Albrecht
I.
von Habsburg. Obwohl sogar einige Zeitgenossen von
Albrechts Schuld überzeugt waren, bin ich der Meinung,
dass
sie ihm Unrecht getan
haben. Die Logik der Sache versagt hier nämlich. Der Habsburger wurde von dem
Mord offensichtlich überrascht. Zur Zeit des Mordes war er durch einen Konflikt
im Elsass gebunden und erst nachdem er über die Ermordung Wenzels
III.
erfahren
hatte, eilte er mit seinen Heeren nach Böhmen, um hier seinen Sohn Rudolf auf dem
Thron durchzusetzen.
Dass
also Albrecht die Ermordung des letzten
Přemysliden-
Königs organisiert und dann Heinrich von
Kärnten
einen Vorsprung von ungefähr
zwei Monaten gewährt hätte, in denen der Kärntner vom Adel und von der Spitze
des Patriziats zum böhmischen König erklärt wurde, ist unwahrscheinlich. Gegen
Łokietek
als Mörder spricht einmal die Tatsache,
dass
Wenzel
III.
auf dem Weg nach
Polen war, wo
Łokietek
sicher größere Chancen gehabt hätte, den böhmischen Kö¬
nig zu beseitigen, zum anderen hätte er Verbündete in der Umgebung des Königs
haben müssen, damit der von ihm geschickte Mörder überhaupt in die Nähe des Kö¬
nigs gelangt wäre. Auf den ersten Blick könnte auch ein ernsthafter Verdacht auf
Heinrich von
Kärnten
fallen. Aber auch hier fehlt die Logik. Heinrich hat sich zu¬
erst nicht einmal persönlich an der Wahl des böhmischen Königs durch die Anfüh¬
rer des Adels und des Patriziats beteiligt, die seit Ende August nach einem neuen
König suchten; persönlich war er erst in der Abschlussphase der Wahl zugegen, wo
schon direkt über seine Wahl verhandelt wurde. Am wahrscheinlichsten wurde also
der Mord von einem böhmischen Adligen bestellt.
|
adam_txt |
OBSAH
předmluva
- 9
Slovo úvodem aneb síla tradice
— 13
Český stát na přelomu
13.
a
14.
století
- 17
Uherský král
— 31
Český a polský král
— 45
Olomoucká vražda a osudy ostatků Václava
III.
- 67
Osobnost václava
III.
— 86
Poznámky
— 91
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— 128
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ZUSAMMENFASSUNG
«Φ
Am 4. August 2006 sind siebenhundert Jahre seit der Ermordung Wenzels
III.
in
Olo¬
mouc
(Olmütz) vergangen. Durch die Ermordung dieses letzten legitimen männ¬
lichen
Přemysliden
hat die erste und einzige einheimische königliche Dynastie die
imaginäre Schaubühne der Geschichte verlassen. Trotz der Attraktivität des The¬
mas verblieb die Gestalt Wenzels
III.,
der am 6. Oktober 1289 als Sohn des künftigen
böhmischen Königs Wenzel
II.
und
Guta
von Habsburg geboren wurde, am Rande
des Interesses von Historikern. Dazu trugen gleich mehrere Tatsachen bei. Obwohl
dieser
Přemyslide
bereits mit zwölf Jahren zum ungarischen König gewählt wurde
und nach dem Tod seines Vaters Wenzels
II.
de iure in drei Königreichen herrschte,
nämlich in Ungarn, Polen und Böhmen, ist er jung aus der Welt geschieden das Er¬
eignis von Olmütz beendete sein Leben im unvollendeten siebzehnten Lebensjahr.
Ein weiterer Grund war die Tatsache,
dass
Wenzel
III.
traditionell zwar als begabter
Jüngling angesehen wurde, der aber auch „bösen" adligen Ratgebern unterlag, den
königlichen Besitz verschenkte, sich nicht um die Regierungsgeschäfte kümmerte,
allzu hohem Alkoholkonsum huldigte und oft die Gesellschaft von leichten Mädchen
aufsuchte. Wenzel
III.
soll angeblich sein Verhalten gebessert haben, jedoch zu spät,
nur wenige Monate vor seinem Tod; die Aufmerksamkeit der Forscher wurde zweifel¬
los gerade durch seine Ermordung und deren Motive auf ihn gezogen. Die erwähnte
Einschätzung der Persönlichkeit des Königs stützt steh vor allem auf die Schilderung
Peters von Zittau in der
Kronika Zbraslavská
(Königsaaler Chronik; Chronicon Au-
lae Regiae). Die Königsaaler Chronik war allerdings eine fast hagiographische Ver¬
herrlichung des guten und frommen Königs Wenzels
II.,
des Vaters von Wenzel
III.
Man kann nur schwer erkennen, inwieweit ihre Erzählung in Details glaubwürdig
oder literarischen Schablonen verpflichtet ist. Die jüngsten Nachforschungen des
Verfassers des vorliegenden Buches haben hingegen gezeigt,
dass
Peter von Zittau
über das Leben Wenzels
III.
entweder nicht besonders gut informiert war oder
dass
- im Rahmen der Glorifizierung Wenzels
II.
und jener literarischen Schablonen -
manche positiven Taten Wenzels
III.
verschwiegen wurden. Es scheint also,
dass
das
Bild Wenzels
III.,
wie es in der Königsaaler Chronik und unter ihrem Einf luss in den
meisten tschechischen historiographischen Arbeiten geboten wird, zu berichtigen
ist. Dazu möchte auch das vorliegende Buch beitragen, das neben Wenzel
III.
selbst
wenigstens in notwendigstem Maße politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche
Ereignisse in den böhmischen Ländern am Ende des 13. und zu Beginn des 14. Jahr¬
hunderts berücksichtigen musste. Auch der grundlegende internationale Kontext
der Wende vom 13. zum 14. Jahrhundert, einer Zeit, die voll von bewegten Ereignis¬
sen war, war in Betracht zu ziehen.
In der Situation, als Wenzel
II.
dank der ökonomischen Prosperität der böh¬
mischen Länder und insbesondere dem enormen Reichtum an Silbervorkommen in
Kutná Hora
(Kuttenberg) eine kühne Außenpolitik führte, starb im Januar 1301 in
Ungarn die Dynastie der Arpaden aus. Obwohl sich der neapolitanische Prinz Karl
■#* Zusammenfassung
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157
Robert von
Anjou mit
Hilfe des Papstes um die Sankt-Stephans-Krone des König¬
reichs Ungarn bewarb, boten die meisten ungarischen Magnaten und Prälaten diese
Krone den
Přemysliden
an. Wenzel
II.
nahm sie an. jedoch nicht für sich selbst, son¬
dern für seinen damals noch nicht ganz zwölfjährigen Sohn Wenzel
III.
Dieser be¬
gab sich in der Tat bald nach Ungarn und wurde hier am 27. August 1301 in
Székes¬
fehérvár
(Stuhlweißenburg) zum ungarischen König gekrönt. Damit dies geschehen
konnte, mussten sich die
Přemysliden
zuvor ungarische Boten, Magnaten und Präla¬
ten durch reiche Geschenke und Bestechungen wohl gesonnen machen.
Was die Regierung Wenzels
III.
in Ungarn anbelangt, ist es völlig offensichtlich,
dass
es eine Regierung Prags war, d.h. Wenzels
II.
und seiner Bevollmächtigten, die
sich in Gefolge und Begleitung des jungen ungarischen Königs befanden. Wenzel
III.
war mit seinen zwölf Jahren zu jung und zu unerfahren, um die Regierung selbst¬
ständig ausüben zu können. Der junge König war in Ungarn auch weiterhin gezwun¬
gen, seine Anhänger reich zu beschenken, von denen besonders der mächtige
Matouš
Čák
von
Trenčín (Trentschin)
solche Gaben wirklich in großem Ausmaße empfing
und sich z. B. das Komitat von
Trenčín
und das von
Nitra
(Neutra) als erblichen Be¬
sitz schenken ließ. Durch Eingriffe des päpstlichen Stuhls, der den Anhängern Wen¬
zels sogar mit Exkommunikationen drohte, und den Geldern der Anjous begann die
Herrschaft der
Přemysliden
jedoch zuerst langsam, später dann ziemlich rasch zu¬
sammenzubrechen. Und als sich auch der römische König Albrecht
I.
von Habsburg
an die Seite Karl Roberts schlug, wurde offensichtlich,
dass
es die
Přemysliden
Wen¬
zel
II.
und Wenzel
III.
mit einer starken internationalen Koalition zu tun haben, die
sich gegen sie gebildet hat. Hauptursache ihrer Entstehung war die zu große Macht
und der zu große Reichtum der böhmischen Herrscher, die Neid und Befürchtungen
erweckten. In dieser Situation, als viele der ehemaligen Anhänger Wenzels
III.
sein
Lager scharenweise verließen, half weder die zweite, rein proklamative Krönung Wen¬
zels
III.
zum ungarischen König, diesmal in
Buda
(Ofen), im Frühjahr 1304, noch die
militärische Expedition Wenzels
II.
nach Ungarn. Die Situation konnte nicht mehr
zum Besseren gewendet werden. Und als die böhmischen Länder von habsburgischen
und ungarischen Truppen angegriffen wurden, musste das böhmische Heer im Au¬
gust Ungarn unverrichteter Dinge verlassen. Wenzel
II.
brachte nach Böhmen nicht
nur seinen einzigen Sohn, sondern auch eine große Menge an ungarischen Gefan¬
genen sowie die ungarischen Krönungskleinodien. Mit dem Abstand der Zeit kann
gesagt werden,
dass
die Annahme der ungarischen Krone ein Fehler gewesen war,
obwohl objektiv zugegeben werden
muss,
dass
dies in der Zeit ihrer Annahme nicht
so erscheinen musste. Obwohl die habsburgischen und ungarischen Heere die böh¬
mischen Länder unverrichteter Dinge verlassen mussten, ging die den
Přemysliden
von der Geschichte bemessene Zeit schnell zu Ende. Im Juni 1305 starb Wenzel
II.
an
Schwindsucht. Sein Nachfolger wurde logischerweise Wenzel
III.,
dem allerdings zu
dieser Zeit nur noch ein wenig mehr als ein Lebensjahr blieb.
Viel interessanter als die Regierung in Ungarn ist die Regierung Wenzels
III.
als
böhmischer und polnischer König nach dem vorzeitigen Tod Wenzels
II.
Wir müssen
158
das Bild eines Herrschers ablehnen, der zwar gut zu regieren angefangen, jedoch
bald begonnen hätte, unvernünftig zu handeln. Verständlicherweise kann man heute
das persönliche Verhalten eines sechzehnjährigen Jünglings vor siebenhundert Jah¬
ren nur schwer beurteilen. Wenn auch die uneheliche Tochter Elisabeth, deren Exi¬
stenz vor Kurzem bekannt geworden ist, von seinem etwas stürmischen Privatleben
zeugt, so findet man, was seine Regierung betrifft, auf der Grundlage von diploma¬
tischen Quellen keine besonderen Exzesse darin.
Die Regierung Wenzels
III.
erscheint dagegen als relativ ausgewogen und entbehrt
in vielerlei Hinsicht nicht der Kontinuität mit der Regierung Wenzels
II.
Dies wird
durch eine chronologisch geordnete Reihe der erhaltenen Urkunden Wenzels
III.
als
böhmischer und polnischer König und deren Inhaltsanalyse bestätigt. Der junge Kö¬
nig versuchte zuerst das zu Ende zu führen, was sein Vater wegen seinem vorzeitigen
Tod nicht vollbringen konnte und was ihm sein Sohn am Totenbett mit einem Eid
auf die Heiligenreliquien geschworen hat. Hier ist seine Außenpolitik zu erwähnen.
Wenzel
III.
handelte sehr vernünftig und knüpfte - sicher dank seinen Ratgebern -
an die Politik seines Vaters an. Ruhe für die böhmischen Länder sicherte er durch
einen nicht ungünstigen Frieden mit Albrecht
I.
von Habsburg. Sehr vernünftig ver¬
zichtete er auf die ungarische Krone und konzentrierte sich auf die Erhaltung des
Königreichs Polen, wo bereits zu Lebzeiten Wenzels
II.
erste Probleme auftauchten.
Erst dann wandte er seine Aufmerksamkeit den heimischen Angelegenheiten zu.
Unter den einheimischen Verhältnissen verschenkte er den königlichen Besitz nicht
unüberlegt, wie davon mittelalterliche Chronisten berichten. Diese Geschenke wa¬
ren keine Verschwendung, sie waren nicht einmal besonders großzügig. Die ersten
Empfänger seiner Schenkungsurkunden waren Geistliche, erst dann folgte der Adel.
Nach der Befriedigung der dringendsten Forderungen des Adels wandte er sich wie¬
der der Kirche und den Städten zu. Es scheint,
dass
die Emission seiner Urkunden
im ersten Regierungsjahr völlig standardmäßig ist, unter den Empfängern dieser
Urkunden sind alle Schichten der Gesellschaft zu finden. Wenn der König vielleicht
dem Einfluss des Adels unterlegen gewesen sein sollte, wie es allgemein angenom¬
men wurde, müsste es lediglich in der Zeit vom Dezember 1305 bis zum 9. Januar
1306 der Fall gewesen sein. Auch so könnte theoretisch die Tatsache gedeutet wer¬
den,
dass
in der angeführten Zeit im Wesentlichen nur der Adel Empfänger der kö¬
niglichen Urkunden war, aber dies scheint wenig wahrscheinlich.
Gerade mit einigen Hochadligen geriet der König im Frühjahr 1306 in Konflikt,
als sie nicht gewillt waren, ihn auf seinem Heereszug nach Polen in Form des Lan¬
desaufgebotes, sondern nur des Söldnerheeres zu unterstützen. Bei Wenzel
III.
kam
es so im Frühjahr 1306 zu einer jähen Änderung seiner Beziehung zu den heimischen
Hochadligen. Der junge König drohte ihnen wohl wirklich mit der Beschlagnah¬
mung ihres Besitzes.
So kommen wir zur Persönlichkeit des letzten Königs der
Přemysliden-Dynastie.
Zweifellos war er ein intellektuell begabter junger Mann, denn er sprach Latein, Un¬
garisch, Deutsch und Tschechisch. Seine Regierung zeigt keine unvernünftigen Ex-
·#> Zusammenfassung
φ>
159
zesse und erweckt in mancherlei Hinsicht den Eindruck einer Kontinuität mit der Re¬
gierung seines Vaters. Man kann einwenden, ob nicht statt des jungen Königs eher
seine Ratgeber die Entscheidungen trafen. Er hat sich sicher auf die Ratschläge seiner
Ratgeber gestützt, auch wenn im späten Frühjahr 1306 seine gegen den Adel gerichte¬
ten energischen Schritte wohl seinem eigenen Willen entsprangen. Aber zumindest
dadurch,
dass
er seine Ratgeber nicht verstieß und ihre Ratschläge befolgte, zeigte
er ein gehöriges Stück staatsmännischer Klugheit und Weisheit. Was seine Charak¬
terzüge betrifft, hatte er sicher ein hohes Selbstbewusstsein, das einem
Přemysliden
entsprach, und war wohl auch von heftigerer Natur, die sich aus seinem jugendlichen
Alter ergab. Er ließ sich manchmal von seinen Emotionen leiten und statt eines et¬
was diplomatischeren Verhaltens legte er dann eine zu große Offenheit an den Tag.
Die Hochadligen
muss
er durch seine Reden und wohl auch durch seine praktischen
Schritte, die auf eine eventuelle Revindizierung der Güter gerichtet waren, aufge¬
schreckt und aufgebracht haben. Wenzel
III.
gab dadurch unmissverständlich zu
erkennen, wer der Herr in den böhmischen Ländern sei. Seine etwas übertriebene
und unnütz zugespitzte Einstellung hatte ihre Gründe. Bereits in Ungarn wurden
- und zwar sehr freigiebig - seine Anhänger belohnt, aber sie stellten sich schlie߬
lich auf die Seite Karl Roberts von
Anjou.
Auch in Böhmen forderten manche ihre
Belohnung für ihre tatsächlich oder auch nur angeblich an den königlichen Hof ge¬
leisteten Dienste ein. Und einige wurden tatsächlich entlohnt, auch wenn nicht be¬
sonders übertrieben. Als aber der Herrscher die Hilfe des Adels brauchte, hat sich
dieser nur unwillig zum Heereszug nach Polen eingefunden.
Man konnte also erwarten,
dass
der Konflikt zwischen dem König und jenen An¬
führern des böhmischen und mährischen Adels, die sich nicht gerade durch beson¬
dere Treue auszeichneten, nach der Rückkehr vom polnischen Heereszug nicht lange
wird auf sich warten lassen. Es ist kein Wunder,
dass
einige von ihnen begannen, um
ihren Besitz oder gar um ihr Leben zu fürchten, und sich so dessen bewusst wurden,
dass
es wohl am besten wäre, wenn der junge König vom Heereszug nicht zurück¬
kehren würde. Ein Mord war die äußerste Lösung, aber falls der Adel nach diesem
Mittel greifen wollte, musste er es noch auf dem böhmischen Territorium tun, be¬
vor ein fremdes Land angegriffen würde, damit so ein eventueller Vergeltungsein¬
fall in die böhmischen Länder abgewendet würde. Es ist deshalb evident,
dass Ol-
mütz eine der letzten Möglichkeiten bot.
Auf Grund der Analyse der schriftlichen Quellen kann man heute zu wichtigem
Schluss kommen,
dass Konrad
von Botenstein und Mulhow (heute Mühlhausen)
wirklich der Mörder war.
Der Leser kann sich die legitime Frage stellen, ob es unter dem Aspekt der Interes¬
sen der böhmischen Gesellschaft des beginnenden 14. Jahrhunderts ein Risiko war,
den König zu beseitigen und so die Spitze der Gesellschaft selbst zu untergraben.
Es lässt sich nicht annehmen,
dass
alle den König loswerden wollten, es handelte
sich sicher nicht um eine weit verzweigte Verschwörung des böhmischen Adels, son¬
dern höchstens um eine Aktion von wenigen Anführern. Das Motiv war die Rache
160
-Φ -Φ
oder die Angst. Beispiele aus benachbarten Ländern zeigten deutlich,
dass
die Situa¬
tion weder für den Adel noch für die böhmischen Länder fatale Folgen haben würde.
Besonders am Beispiel von Ungarn erinnerten sich die Hochadligen gut daran, wie
Wenzel
II.
ungarische Oligarchen bestochen hat, wie er sich die Stimmen der unga¬
rischen Magnaten kaufte, damit sie seinen Sohn Wenzel
III.
zum ungarischen König
wählten. Es war sicher,
dass
die Wahl entscheidend sein würde, und es war höchst¬
wahrscheinlich,
dass
der neue Kandidat des böhmischen Thrones den Anführern
des böhmischen Adels für ihre Unterstützung auch gehörig würde zahlen müssen.
Die reale Situation gab dann dieser Annahme Recht.
In schriftlichen Quellen aus nur ein wenig jüngerer Zeit sowie bei den Histori¬
kern fiel der Verdacht auf einige Personen, die den Mord hätten bestellen können.
Zu den ernsten Kandidaten gehörten - neben dem böhmischen Adel - auch Wladi-
slaw
Łokietek
und Albrecht
I.
von Habsburg. Obwohl sogar einige Zeitgenossen von
Albrechts Schuld überzeugt waren, bin ich der Meinung,
dass
sie ihm Unrecht getan
haben. Die Logik der Sache versagt hier nämlich. Der Habsburger wurde von dem
Mord offensichtlich überrascht. Zur Zeit des Mordes war er durch einen Konflikt
im Elsass gebunden und erst nachdem er über die Ermordung Wenzels
III.
erfahren
hatte, eilte er mit seinen Heeren nach Böhmen, um hier seinen Sohn Rudolf auf dem
Thron durchzusetzen.
Dass
also Albrecht die Ermordung des letzten
Přemysliden-
Königs organisiert und dann Heinrich von
Kärnten
einen Vorsprung von ungefähr
zwei Monaten gewährt hätte, in denen der Kärntner vom Adel und von der Spitze
des Patriziats zum böhmischen König erklärt wurde, ist unwahrscheinlich. Gegen
Łokietek
als Mörder spricht einmal die Tatsache,
dass
Wenzel
III.
auf dem Weg nach
Polen war, wo
Łokietek
sicher größere Chancen gehabt hätte, den böhmischen Kö¬
nig zu beseitigen, zum anderen hätte er Verbündete in der Umgebung des Königs
haben müssen, damit der von ihm geschickte Mörder überhaupt in die Nähe des Kö¬
nigs gelangt wäre. Auf den ersten Blick könnte auch ein ernsthafter Verdacht auf
Heinrich von
Kärnten
fallen. Aber auch hier fehlt die Logik. Heinrich hat sich zu¬
erst nicht einmal persönlich an der Wahl des böhmischen Königs durch die Anfüh¬
rer des Adels und des Patriziats beteiligt, die seit Ende August nach einem neuen
König suchten; persönlich war er erst in der Abschlussphase der Wahl zugegen, wo
schon direkt über seine Wahl verhandelt wurde. Am wahrscheinlichsten wurde also
der Mord von einem böhmischen Adligen bestellt. |
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