Geometria et ars memorativa: Studien zur Bedeutung von Kreis und Quadrat als Bestandteile mittelalterlicher Mnemonik und ihrer Wirkungsgeschichte an ausgewählten Beispielen

Die interdisziplinäre Studie leistet einen Beitrag zur Erforschung der memorativen Bedeutung von Bildstrukturen in Mittelalter und früher Neuzeit, die sich aus Kreis und Quadrat zusammensetzen. Exemplarisch wird die Entstehung, Bedeutung und Geschichte vornehmlich solcher Diagramme diskutiert, in de...

Ausführliche Beschreibung

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
1. Verfasser: Gormans, Andreas 1966- (VerfasserIn)
Format: Elektronisch E-Book
Sprache:German
Veröffentlicht: 1999
Schlagworte:
Online-Zugang:http://d-nb.info/967939151/34
https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:82-20030811
Zusammenfassung:Die interdisziplinäre Studie leistet einen Beitrag zur Erforschung der memorativen Bedeutung von Bildstrukturen in Mittelalter und früher Neuzeit, die sich aus Kreis und Quadrat zusammensetzen. Exemplarisch wird die Entstehung, Bedeutung und Geschichte vornehmlich solcher Diagramme diskutiert, in denen kosmologische und heilsgeschichtliche Quaternitäten um einen zentralen Begriff oder ein zentrales Bild gruppiert sind. Diese Diagramme, so die These der Arbeit, verkehren das ursprünglich innere Sehen der ars memorativa in ein äußeres; sie liefern textsubstituierende, synoptische Darstellungen und haben in der Regel die gängigen Vorstellungen von der Struktur und Beschaffenheit der Welt oder zentrale christliche Glaubenswahrheiten zum Gegenstand. In unterschiedliche Kontexte gestellt, sind sie zum Beispiel in enzyklopädischen und liturgischen Handschriften des Mittelalters ebenso anzutreffen wie auf Reliquiaren und Leuchterfüßen, oder in monumentalisierter Form in der Gestalt von Rosenfenstern. Da die Assoziationskraft eines der Zentren der Erinnerung ist, sind die nachmittelalterlichen Folgeerscheinungen dieser geometrischen Gedächtnisbilder nicht weniger vielfältig. Das belegen beispielsweise Weisheitstürme und Gedächtnistheater, also Bildarchitekturen, die letztlich so memorativ sind, wie die Begriffsschemata, über denen sie errichtet wurden, ebenso niederländische Welt- und Landkarten des 17. Jahrhunderts mit exemplifizierenden Randvignetten, oder konzeptionell vergleichbare Kontinentbilder der Zeit. Obwohl diese diagrammatischen Strukturen, die jenen Architekturen und Bildern zu Grunde liegen, im 18. Jahrhundert verschwinden, besteht über deren Bedeutung im Mittelalter kein Zweifel. Die diagrammatische ars memorativa des Mittelalters ist ein wesentlicher Bestandteil einer hochentwickelten, mit Bildern operierenden Gedächtniskunst.
Beschreibung:Aachen, Techn. Hochsch., 1999
Beschreibung:1 Online-Ressource

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