Lupta românilor sătmăreni pentru unire: (1918 - 1919)
Gespeichert in:
1. Verfasser: | |
---|---|
Format: | Buch |
Sprache: | Romanian |
Veröffentlicht: |
Satu-Mare
Ed. Muzeului Sătmărean
2004
|
Schlagworte: | |
Online-Zugang: | Inhaltsverzeichnis Abstract |
Beschreibung: | Zsfassung in dt. Sprache |
Beschreibung: | 583 Ill. |
ISBN: | 9739971644 |
Internformat
MARC
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adam_text | CUPRINS
1.
Istoriografia problemei
.......................................................7
2.
Delimitarea istorică şi geografică a ţinuturilor sătmărene,
situaţia etnică
......................................................................................15
3.
Momente din lupta populaţiei româneşti sătmărene pentru
libertate naţională
1848
-l
918..........................................................24
4.
Situaţia social
-
economică şi politică a ţinuturilor sătmărene
în anul
1918........................................................................................85
5.
Formarea Consiliului Naţional Român Comitatens,
a consiliilor cercuale precum şi a celor locale
(noiembrie
-
decembrie
1918)...........................................................97
6.
Participarea sătmărenilor la Marea Adunare Naţională
de la Alba Iulia,
1
decembrie
1918..................................................134
7.
Vicariatul Naţional Român
Greco
Catolic
-
din Cărei
-
formă de manifestare a dreptului de autodeterminare din
punct de vedere religios a populaţiei româneşti
..............................150
8.
Ţinuturile sătmărene în anul
1919 -
integrare şi
particularităţi
....................................................................................197
9.
Eliberarea judeţului
Satu Mare
în aprilie
1919.
Instaurarea
administraţiei româneşti
...................................................................268
10.
Concluzii
..........................................................................................315
11.
Anexe
...............................................................................................330
12.
Documente
.......................................................................................357
13.
Ilustraţii
...........................................................................................457
14.
Bibliografie
......................................................................................509
15. Zusammenfassung...........................................................................539
16.
Indice selectiv de nume şi locuri
........................................557
17.
Lista abrevierilor
..........................................................583
15. Zusammenfassung
Die Vereinigung des Einheitlichen rumänischen Nationalstaates
kam unter den günstigen internationalen Bedingungen zustande, die von
dem Verfall der in der Mitte Europas bestimmenden Imperien verursacht
wurden. Die Vollendung der Vereinigung war gleichzeitig auch die Frucht
der qualitativen und quantitativen Akkumulation, die die rumänische
Gesellschaft im Laufe der Zeit vollgebracht hat:
„Die Vollendung der nationalen Einheit des rumänischen Volkes
... ordnet sich - so schreibt der Historiker Marcel
Ştirban
- in die Reihe
der ausschlaggebenden Ereignisse in der Geschichte Rumäniens ein. Der 1.
Dezember 1918 bedeutete - was die Zeitgenossen auch gewünscht haben -
die Tür zu einer neuen geschichtlichen Epoche. Die große Vereinigung
vom 1. Dezember 1918 ist die größte Vewirklichung des rumänischen
Volkes in seiner ganzen nationalen Geschichte.
Die Entscheidung zur Großen Vereinigung hat den Grund zur
künftigen Geschichte des ganzen rumänischen Volkes gelegt, daher auch
ihre besondere Bedeutung und ihre große historische Rolle. 1
Auch der große Vorkämpfer der nationalen Bestrebungen der
Rumänen aus Siebenbürgen, Dr. Vasile Lucaciu, hat in seiner Rede, die er
in Sathmar nach sechs Jahren Verbannung gehalten hat, die permanente
Präsenz des Vereinigungsgedanken in der Geschichte des rumänischen
Volkes hervorgehoben: „Der Gedanke der Befreiung der Nationen von
Fremdherrschaft erzielt, dem entsprechend die von Rumänen bewohnten
Gebiete mit Großrumänien zu vereinigen sind, ist keine neue Idee, sondern
der heißeste und älteste Wunsch des rumänischen Volkes. Jahrhunderte
lang hat das rumänische Volk ergebnislos für die Selbständigkeit gekämpft,
aber jetzt sieht das Volk, wie seine Hoffnung endlich in Erfüllung geht.
Er (Lucaciu n.n.) war jahrelang ein begeisterter Vorkämpfer des
Gedanken der nationalen Befreiung und seine Bestrebungen fanden sogar
in unserem Komitat statt. Hier hat er
fúr
die Idealen gekämpft, die heute
verwirklicht sind, und wegen deren er fliehen musste.
Die Historiographie des Emantipationskampfes der Rumänen
aus Sathmar ist ziemlich beträchtlich aber gleichzeitig auch ziemlich
einseitig, sie schildert die Ereignisse in einer triumphalen Art und vergisst
dabei die unumgänglichen Rückfälle dieses Prozesses und löst sie
1
Marcel Ştirban, Semnificaţia istorică a marii uniri
(Die historische Bedeutung der großen
Vereinigung) in
Sargeţia ,
XXI-XXIV, 1988-1991, p. 495
- Samisch
(Szamos, Satu
Mare),
Jg. 51, Nr. 238/14 Oktober 1919
539
manchmal aus dem geographischen und sozial-wirtschaftlichen Kontext
der Sathmarer Gegend. Es wurde immer versucht, die Geschehnisse von
Sathmar mit denen aus Siebenbürgen zu synchronisieren, und in den Jahren
des Kommunismus sogar mit denen auf der nationalen Ebene, wobei die
lokalen Eigentümlichkeiten beiseite gelegt wurden. Das beste Beispiel ist
die Art und Weise wie die 1848er Revolution im Sathmarer Gebiet
behandelt wird, wobei aufgrund einzelner Momente der nationale
Charakter der rumänischen Bauernbewegungen hervorgehoben wird, was
jedoch fern der Wirklichkeit ist.
Von den originalen Quellen werden in erster Linie die Aussagen
von Personen erwähnt, die an einem dieser Geschehnisse teilgenommen
haben und zwar vor allem im Jahre 1918: Versuchen wir auf dem Wege
einer häufig benutzten Methode der modernen Geschichtsschreibung die
Art und Weise darzustellen, wie dieses Ereignis sich im Bewusstsein der
Kleinen widerspiegelt hat, so finden wir in den Erinnerungsschriften der
Zeit suggestive Seiten, wie z. B. die von Adrian
Tomoioagă
aus
Bocicău,
Constantin
Barbul aus
Pomi,
Traían
Cavasi
aus
Boghiş, Vasile Pătcaşiu
und
Traían
Sălăjan
aus
Hotoan, Petru
Cupcea
aus
Supuru de Jos,
Romul
Buzi
lă
aus
Madaras,
usw. Dennoch zeichnet sich durch ihre
Informationsreichtum und durch die Länge der umfassten Periode (1879-
1918) die Chronik von Hotoan als ein besonderes Zeitdokument aus, sie
wurde von einem der würdigsten griechisch-katholischen Priester der
Region, Vasile
Pătcaşiu,
aufbewahrt.
Infolge der geografischen Lage, am Rande des rumänischen
ethnischen Blocks entwickelte sich die Geschichte der Rumänen in der
Sathmarer Region außerordentlich interessant, das ist der Ort, wo es den
Rumänen besondere Bemühungen kostete, ihre Sprache, ihre Religion und
ganz allgemein ihre ethnische Identität gegenüber der Expansion des
ungarischen Blocks zu bewahren, andererseits ist Sathmar der Ort, wo die
Interferenzen, die Multikulturalität, das friedliche Zusammenleben
Charakterzüge sind, die überall in der modernen Zeit zu finden sind. Diese
Dualität der Faktoren hat die kollektive Mentalität der Rumänen beeinflusst
und zeigt sich prägend zur Zeit der Revolution im Herbst des Jahres 1918,
aber auch zur Zeit der Einrichtung der rumänischen Verwaltung im Jahre
1919, wo die revolutionären Prozesse nicht so akut auftraten wie anderswo.
Die Ausdehnung des ungarischen Blocks war im Laufe von 100
Jahren besonders groß. Obwohl Ende des 18. Jahrhunderts die Rumänen
gegenüber allen anderen Ethnien des Kreises (Ungarn, Deutschen,
1 D. Radosav,
V.
Ciubotă,
zitiertes Werk, S. 94
540
Ruthenen)
die relative
Mehrheit der Bevölkerung bildeten, hat sich im
Jahre 1918 die Lage zugunsten der Ungarn geändert, die 66,7% der
gesamten Bevölkerung ausmachten. Die Deutschen, die
Ruthenen
und die
Juden verschwanden fast
volkommen,
sie wurden vom
Madjarisierungsprozess des ungarischen Blocks verschlungen. Leider
müssen wir dieselbe Situation auch in manchen rumänischen Gemeinden
feststellen, die Anfang des 19. Jahrhunderts noch ihre rumänische Sprache
und griechisch-katholische Religion bewahrten, Anfang des 20.
Jahrhunderts aber schon sowohl ihre Sprache als auch ihre Zugehörigkeit
zur griechisch-katholischen Kirche aufgaben (Hajdudorog,
Kallóssemjén,
Вігі,
Csegöld, Porcsalma, Petea, Corod,
Oar, Boghiş
usw.).
Es ist zu bemerken,
dass
die rumänisch-ungarische Grenze im
Jahre 1920 durch den Trianoner Abkommen gezogen wurde, und sie folgte
der imaginären Linie die die zwei ethnischen Blocks voneinander trennte,
mindestens aus sprachlicher Hinsicht, und so kann sie als ein Beispiel der
Gerechtigkeit gelten.
Die Zeit zwischen 1848-1918 war ohne Zweifel entscheidend für
die Entwicklung der rumänischen Bevölkerung von Sathmar. Es
muss
hervorgehoben werden,
dass
diese Entwicklung bei den Rumänen vor
allem eine aus eigener Kraft war, (das berühmte Prinzip der liberalen
Partei in Rumänien) und war weniger der Staatspolitik zu danken, wie ein
Historiker es. bemerkt hat: Die Losung aus eigener Kraft hat in den
siebenbürgisch rumänischen Nationalbewegungen von Anfang unseres
Jahrhunderts eine weitere Tätigkeitssphäre als in Rumänien, zumal sie sich
gleichermaßen in der politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Leben
zeigt. Es ist die natürliche Reaktion einer
Ethnie,
die für Widerstand und
Selbstbehauptung, auf allen Ebenen ihres Lebens, gegen eine politisch
dominante
Ethnie,
die Ungarn, kämpfen sollte... . Es kann aber auch nicht
außer Acht gelassen werden,
dass
der Fortschritt der rumänischen
Bevölkerung im allgemeinen im Rahmen der rapiden wirtschaftlichen
Entwicklung des Imperiums, folglich Ungarns und Siebenbürgens
stattfand: „...für Ungarn und für die Gebiete, die es damals hatte, prägte
der Dualismus eine Periode des starken wirtschaftlichen Fortschrittes 2.
Mihai D. Drecin,
Noiprin
noi
-
variantă a doctrinei liberale prin noi înşine
( Wir
selber - eine Variante der Liberalen Doktrin aus eigener Kraß )
¡η Ά.Ι.Ι.Ο. ,
XXXV,
1996,
S.
242.
a Camil
Mureşan, Procesul
de
modernizare a Imperiului
Habsburgic
în a doua jumătate
a
secolului alXIX-lea
(Der Modernisierungsprozess des Habsburgerreiches in der zweiten
Hälfte des XIX. Jahrhunderts) in
Relaţii
interetnice ín
zona
de
contact
romàno-maghiaro-
ucraineanä
din secolul
al XVlll-lea
până în prezent ,
Satu
Mare-Tübingen, 1999, S.25
541
Einige wirtschaftliche Daten sind aufschlussreich in dieser Hinsicht: die
Prozentzahl der in der Landwirtschaft Beschäftigten sank in der Periode
zwischen 1867-1910 von 75% auf 60%, die Länge des Eisenbahnnetzes
wuchs in der Periode zwischen 1867-1913 von 2.200 km auf 22.000 km,
und die Zahl der Banken, der Sparkassen wuchs in der selben Zeitraum von
107 auf 5.400, sie handhabten Kapital und Investitionen über 6,6
Milliarden Kronen1. Dieselben Phänomene treffen auch für das Komitat
Sathmar zu.
In politischer Hinsicht wird dieser Zeitraum von einigen
bedeutenden Ereignissen bestimmt, die wichtige Folgen für die rumänische
Bevölkerung hatten.
Die Revolution von 1848 ist eines der Ereignisse von Bedeutung
für die Entwicklung der rumänischen Nation. Infolge der absoluten
politischen Vorherrschaft der Ungarn, oder besser gesagt der ungarischen
Adeligen, konnten die Rumänen in Sathmar keine eigene Bewegung
entwickeln, um sich in die siebenbürgisch rumänische Revolution (außer
der Chioarer Region) zu integrieren.
Das war die Folge von bestimmten allgemeinen, mit der
Entwicklung der rumänischen Bevölkerung zusammenhängenden
Umständen, unter denen der Mangel an einer Elite die wichtigste ist. Die
wenigen bescheidenen Priester und Lehrer vom Lande konnten nicht als
der Katalysator fungieren, der fähig ist, das rumänische Bauerntum um sich
zu sammeln. Es
muss
hier auch die starke Repression der Behörden des
revolutionären Ungarns gegen alles, was von den rumänischen Gemeinden
kam, erwähnt werden, aus Angst vor der Wiederholung von
Geschehnissen, die in anderen Teilen Siebenbürgens vorkamen.
Die darauffolgende Zeitspanne war günstig für die rumänische
Bevölkerung, sowohl in wirtschaftlicher als auch in kultureller Hinsicht.
In kultureller Hinsicht sollen die Initiativen für die Entwicklung
des rumänischen Schulwesens erwähnt werden, die eine Hauptursache des
nationalen Erwachens darstellen. Diese Initiativen erreichen ihren
Höhepunkt mit der Einrichtung der zwei Lehrstühle für rumänische
Sprache und Literatur in den staatlichen königlichen Lyzeen in Sathmar
und in Frauenbach
(Baia Mare).
Auch auf der Ebene der Politik sind in diesem Zeitraum in
Sathmar die ersten Initiativen aus der rumänischen Zone festzustellen, die
das Ziel haben, die rumänische Teilnahme in der Leitung des Komitats zu
1 Siehe Paul Lendvai, zitiertes Werk, S. 328-329
542
sichern, was der wirtschaftlichen und zahlenmäßigen Rolle der mehr als
100.000 Rumänen entsprach.
Leider wurden alle diese Anstöße in dem Moment gestoppt, als
im Jahre 1867 die führenden deutschen und ungarischen Kreise des
Imperiums den
Kompromiss
angenommen haben. Der Dualismus hat die
Integrität und die politische Einheit Ungarns sichergestellt und für die
ungarische Minderheit (36-40%) die VorheiTschaft über die von Slawen
und Rumänen gebildeten Mehrheit gesichert. Der Zeitraum bis 1918
bedeutete eine konstante Verstärkung der politischen, wirtschaftlichen und
kulturellen Vorherrschaft der Ungarn. Die Offensive der ungarischen
Behörden im Laufe dieser Periode richtete sich gegen die Kirchen und die
rumänischen kirchlichen Schulen, die als Erzfeinde des politischen
Systems betrachtet wurden, das in Ungarn errichtet wurde. Das war infolge
der fehlenden politischen Opposition von rumänischer Seite möglich, da
die Rumänen gegenüber der neuen politischen Einrichtung Ungarns die
Taktik der politischen Passivität eingesetzt haben. Wir sind ganz der
Meinung des großen Mitropoliten
Şaguna
in der Epoche als er behauptet,
die Passivität könnte nur in den Händen der Ungarn eine wirksame
politische Waffe sein, denn sie besaßen im Staat die dominantesten Stellen
und so waren sie zum Blockieren fähig.
Die einzigen bemerkenswerten Momente der dualistischen
Periode, die gewissermaßen fähig waren, die öffentliche Meinung im
Innland und Ausland darauf aufmerksam zu machen,
dass
die Situation der
Rumänen ihren Wünschen und Bestrebungen nicht gerecht ist, waren die
Memorandum-Bewegung und die Bewegung gegen die Einrichtung eines
ungarischen griechisch-katholischen Bistums in Hajdudorog.
Diese Ereignisse hatten in Sathmar eine besondere Rolle, denn
die Madjarisierung der Rumänen entfaltete sich ganz unterschiedlich zu
den anderen Gebieten Siebenbürgens. Es soll auch nicht vergessen werden,
dass
in dieser Region auch die einzigartige Persönlichkeit von Dr. Vasile
Lucaciu, der seinen Ruf während der Memorandum-Bewegung potenziert
hatte, von einer besonderen Wirkung war. In der „Memorandum -
Delegation (300 Personen) waren 48 Sathmarer, unter denen 21 Geistliche
und Pfarrer, 16 Eigentümer, 5 Lehrer, 1 Rechtsanwalt und 5 Bauern.
Sathmar ist hinsichtlich der Beitritte (17) der rumänischen
Gemeinden zu der Memorandum-Bewegung auf der zweiten Stelle nach
Solnoc-Dobâca.
Das zweite Ereignis,
dass
in der rumänischen Bevölkerung
von Sathmar große Unruhe stiftete, aber auch allgemein in der rumänischen
Öffentlichkeit, war die Gründung des griechisch-katholischen Bistums in
Hajdudorog im Jahre 1912. Die Form der Protestaktionen war sehr
543
unterschiedlich, von den Volksversammlungen als Protest bis zur offenen
Verweigerung der Unterwerfung gegenüber den Verordnungen und den
Repräsentanten des ungarischen Bistums.
Das Programm des neuen Bistums, das von dem ungarischen
Staat großzügig unterstützt wurde, wurde von dem Vikar von Hajdudorog
Mihail Jaczkovics,
der in unserer Gegend sehr bekannt ist, eindeutig
vorgestellt: ... wir wollen nicht euch Pfarrer, denn ihr sterbt ja sowieso,
wir wollen das Volk für uns gewinnen .
Der Erste Weltkrieg hat die Protestaktionen gegen des
Hajdudoroger Bistum beendet. Aus den Berichten des Pfarrers von
Madaras,
eine Gemeinde 7 km von Sathmar entfernt, kommt hervor,
dass
die rumänische Bevölkerung „... eilte unter die Fahne und bewies trotz
aller Beschuldigungen die in der Vergangenheit diesem geduldigen Volke
gemacht wurden, seine Treue über die Jahrhunderte zum Thron und zum
Vaterland .
Die Zahl der mobilisierten Rumänen war, nach unvollständigen
Angaben, 13.697, von denen 1.192 gestorben sind und 780 verwundet
wurden. Sie machten etwa 10-12% der gesamten rumänischen Bevölkerung
des Komitats aus; es gibt keine bedeutende Unterschiede zu der
Gesamtzahl der Mobilisierten von anderen Ethnien, die im Kreise lebten.
Das Jahr 1918 ist in der dualistischen Monarchie
widersprüchlich: einerseits bringt es militärischen Erfolg durch das
Ausscheiden von Russland und Rumänien aus dem Krieg, andererseits
bringt es eine tiefegreifende Krise in den sozialen, wirtschaftlichen und
politischen Strukturen der Monarchie. Am schwierigsten war für die
Bevölkerung die wirtschaftliche Krise zu ertragen, die sich besonders durch
den Mangel der wichtigsten Produkte und durch die unwahrscheinlich
hohen Preisen auwirkte.
Auch in der Industrie kam es zu einer besonderen Krise wegen
der Militarisierung der Betriebe und wegen des Mangels an Rohstoffen.
Um nur ein Beispiel zu nennen: Allein in Sathmar fiel im Laufe des
Krieges die Zahl der Betriebe mit mehr als 20 Arbeitern von 19 auf 10
zurück. Die Arbeiterfamilien lebten in einer erschreckenden Armut, das
stellt sich schon aus dem Minimallohn pro Woche heraus, der 1918 nur 95,
05 Kronen betrug, während die minimalen Lebkosten pro Woche 161-190
Kronen ausmachten.
Die prekäre wirschaftliche Situation führte, wie es zu erwarten
war, zu unterschiedlichen Seuchen, unter denen das schlimmste die
spanische Krankheit war. Laut Angaben von nur 65 rumänischen
Ortschaften, ist die Gesamtzahl der an dieser Grippe verstorbenen Personen
544
1.352, sie ¡st größer als die Zahl der Personen von 150 rumänischen
Gemeinden, die im Krieg starben.
In politischer Hinsicht wurden die Rumänen auf die Haltung der
„totalen Passivität beschränkt, wie Seton-Watson bemerkte. Auch die
ungarische politische Klasse war von der Wirklichkeit entfernt. Im Jahre
1918 verkündete sie noch die unantastbare staatliche Einheit Ungarns,
obwohl es
fürjeden
eindeutig war,
dass
infolge der großen Veränderungen
in den unterschiedlichen Staaten, die im Laufe des Krieges
zusammenprallten (die russische Revolution, die Prinzipien von Wilson,
usw.) die Situation in der Nachkriegszeit nicht mehr mit der Lage vor dem
Weltkrieg identisch sein kann.
Die Deklaration des Durchfuhrungsausschusses der rumänischen
Nationalpartei, die in Großwardein verabschiedet wurde und am 18.
Oktober 1918 von
Alexandru Vaida Voievod
im ungarischen Parlament
vorgestellt wurde, verkündet das Recht der rumänischen Nation von
Siebenbürgen „... selbst seine Stelle unter den freien Nationen zu
bestimmen , und verneint das Recht des ungarischen Parlaments und der
ungarischen Regierung, über die Rumänen zu entscheiden.
Es ist einleuchtend,
dass
die Budapester Revolution vom 31.
Oktober 1918 einen günstigen Moment für die Erklärung des Verlangens
der Siebenbürger Rumänen bedeutete. Dieses Ereignis wurde am besten
von
Romulus
Buzilă
erläutert, einem der aktiven Teilnehmer an den
Ereignissen vom Herbst des Jahres 1918: „Bei uns leuchtet zusammen mit
der Revolution plötzlich auch die Flamme der Selbstbestimmung der
Völker auf ... wir Rumänen wollen immer noch über unser Schicksal den
Wilson schen Punkten und den geänderten Zeiten entsprechend
entscheiden .
Die Gründung des Zentralen Rumänischen Nationalrates am 31.
Oktober 1918 und seine erfolgreichen Versuche, seine Autorität über alle
von Rumänen bewohnten Gebieten zu entfalten, vor allem durch die
Gründung von nationalen rumänischen Raten und Garden, bedeutet in
diesem Kontext ein hervorragendes Beispiel zur Umleitung der
rumänischen Energien von der sozialen (wie es die Behörden erwünscht
hätten) auf die nationale Ebene. Die Nationalräte bedeuteten wirklich
demokratische Organen, die durch Volkswahl gewählt wurden, die von den
repräsentativsten Mitgliedern der Gemeinden gebildet wurden: Pfarrer,
Anwälte, Kaufleute, Lehrer, Bauern.
Es
muss
bemerkt werden,
dass
sich der Zorn des Volkes wurde
vor allem gegen die Notare und Gendarmen richtete, die von den Massen
545
als die wichtigsten Pfeiler des alten oppresiven Regimes gesehen wurden,
und die wegen der Mißbräuche während des Krieges gehasst wurden.
In einer Anfangsetappe erschienen die Räte und die rumänischen
nationalen Garden ab dem 5. November 1918 in der Sathmarer Region, die
ersten in der Gegend von Chioar, unter den unmittelbaren Einfluss der
programmatischen Dokumente, die von einer fuhrenden Gruppe der
Rumänen von
Dej
zusammengestellt wurde. Es fehlten immerhin auch die
Initiativen der ungarischen Behörden nicht, die anhand von mehreren
Rundschriften versuchten, den Bildungsprozess der neuen Organisationen
zu übernehmen und zu kontrollieren. Es gab aber auch Initiativen zur
Gründung der Nationalräte unter den direkten Einfluss des Zentralen
Rumänischen Nationalrates von
Arad
oder selbst unter dem Einfluss des
„Aufrufs » die von dem Rumänischen Nationalrat in
Blaj
veröffentlicht
wurde. In den überwiegend rumänischen Regionen und wo es eine
bedeutende Anzahl von rumänischen Intellektuellen und Beamten gab
(Chioar, die Gegend von Frauenbach), haben die rumänischen Nationalräte
ihre Autorität auch in der Ortsverwaltung tatsächlich durchgesetzt, und so
ist es ihnen gelungen, die Vollbringung der Wünsche der rumänischen
Bevölkerung durchzusetzen: den Wechsel der Beamten und Lehrer, die
Kontrolle über die Verteilung der lebensnotwendigen Güter, die
Verwaltung der Ortsbürgermeisterämter, usw.
Die zweite Etappe im Bildungsprozess der Räte und der
nationalen Garden beginnt ab dem 12. November 1918 unter dem
unmittelbaren Einfluss und der Herrschaft des Rumänischen Nationalrates
des Komitats Sathmar, die anlässlich der großen Volksversammlung von
Frauenbach gegründet wurde.
In dieser Periode, die bis zum 12. Januar 1919 dauert, wurden
die meisten selbständigen rumänischen Organisationen gegründet, ohne
Rücksicht auf die Versuche der Autoritäten, diesen Prozess zu
kontrollieren. Dank der Wichtigkeit der behandelten Themen übertreffen
die Versammlungen vom 13. und 18. November zur Gründung der
rumänischen Kreisräte Sathmar und Großkarol die anderen
Veranstaltungen an Bedeutung.
Die Dokumente erwähnen die Existenz von 85 Nationalräten, die
in genau so vielen Gemeinden gegründet wurden. Ihre Zahl ist bestimmt
größer, wenn wir auch die Dörfer von der Chioarer Gegend hinzufügen, wo
bekanntlich Nationalräte gegründet, aber nicht namentlich erwähnt wurden.
Dasselbe passiert in der Gegend von Frauenbach und Trestenburg.
Es
muss
hervorgehoben werden,
dass
es im Herbst des Jahres
1918 schon um eine rumänische Bevölkerung geht, deren größter Teil für
546
alle großartigen Ideen der Zeit offen ur^werständnisvoll gegenübersteht,
aber „vor allem das Nationalitätenprinzip unterstützt und die vorgegebenen
Ziele klar erkennt .1
Die nationalen Garden (66 urkundlich erwähnt) gliedern sich
auch in den Rahmen desselben allgemeinen revolutionären Prozesses vom
Herbst 1918 ein. Sie wurden aus der Notwendigkeit des Schutzes der
Ordnung und der Güter der Staatsbürger gegründet, und meistens von aus
dem Krieg zurückkehrenden Soldaten gebildet, und in den ersten Tagen des
Monats November 1918 hatten sie auch die Aufgabe, die brisante
Stimmung zu bewältigen, die in den meisten siebenbürgischen Ortschaften
herrschte. Denn man sollte nicht übersehen,
dass
die Soldaten in der
Revolution in den ersten Reihen standen, und ihre Forderungen am
radikalsten artikulierten. Nach dem 6. November 1918 entfaltete sich der
Bildungsprozess der nationalen Garden unter der unmittelbaren
Überwachung und Leitung des RNR von
Arad,
und sie hatten unter den
neuen Umständen eine wichtige Rolle in der „Sicherung der Erfüllung der
Wünsche des rumänischen Volkes nach Freiheit und Einigkeit .2
Nach dem 20 November, als die Bezahlungen durch die
ungarischen Behörden eingestellt wurden, beendete ein Teil von diesen
Behörden ihre Tätigkeit. Ein anderer Teil wurde entwaffnet und von den
szeklerischen Truppen bzw. von den ungarischen nationalen Garden (zum
Beispiel von denjenigen, die sich der Demarkationslinie entlang befanden)
abgelöst.
Jedenfalls wurde die Aktivität der rumänischen nationalen
Garden von Sathmar ständig mit dem Mangel an Geld und Waffen
konfrontiert, zumal diese in den Händen der ungarischen Behörden waren. ■
Das wichtigste Problem, das in der zweiten Hälfte des Monats
November 1918 die rumänische Öffentlichkeit, die Nationalräte mit
eingerechnet beschäftigte, war die Organisierung der Delegiertenwahl zur
großen Nationalversammlung, die zum 1. Dezember 1918 in Karlsburg
(Alba Iulia) einberufen wurde.
Sathmar gehört in dieser Hinsicht nach den Urkunden vom 21.
November der Gemeinde
Valea Vinului
zu den ersten in dieser besonders
wichtigen Aktion für das Schicksal der rumänischen Nation.
Siehe Gh.
lancu
Majorităţi şi minorităţi în Transilvania la sfârşitul primului război mondial
(Mehrheiten und Minderheiten am Ende des ersten Weilkrieges in Siebenbürgen), in
^ A.I.I.C , XXXII, 1993, S. 209.
2 Gh.
Une, A. Deac,
19IS
Gărzile naţionale române din Transilvania
(19
IS Die
rumänischen
nationalen
Garden in
Siebenbürgen),
Bucureşti,
1979,
p.
103.
547
In den 9 Wahlkreisen des Sathmarer Gebietes wurden 50
Delegierte gewählt, die mit Dokumenten versehen wurden, die ihnen das
Recht sicherten, der Versammlung von Karlsburg beizuwohnen. Unter
diesen waren 10 Rechtsanwälte, 5 Geistliche, 21 Bauern, 2 Kaufleute, 3
Grundschullehrer oder Lehrer, 2 Mechaniker, 1 Architekt, 3 Bankbeamte, 2
Eigentümer, 1 Notar. Sie gehörten allen gesellschaftlichen Schichten der
rumänischen Bevölkerung von Sathmar an, wobei die freien
Beshäftigungen vorherrschten.
Zu den gewählten Delegierten kamen noch die gesetzlichen
Vertreter, die unterschiedlichen rumänischen Vereinigungen und
Körperschaften angehörten, die in Sathmar ihre Tätigkeit entfalteten: die
Lehrerkörperschaften (4 Delegierte), die nationalen Garden (4 Delegierte),
die Pfarrer und der Vikar der griechisch-katholischen Kirche (15
Delegierte).
Die wichtigste Gruppe der Delegierten war jedoch diejenige der
Gemeinden, die darauf bestanden, neben den offiziellen ihre eigene
Delegierten zu verschicken, um an der Versammlung teilzunehmen, die
berufen ist, über das Schicksal des rumänischen Volkes zu entscheiden.
Diese Delegierten waren vor allem Pfarrer, Lehrer und Bauern, die die
Unannehmlichkeiten der Reise auf sich nahmen, um ihre Wünsche
anlässlich dieses großen nationalen Ereignisses auszudrücken.
Die zeitgenössischen Urkunden erwähnen nicht weniger als 49
Gemeinden, die Delegierte nach Karlsburg geschickt haben, dabei steht
Sathmar auf dem ersten Platz in ganz Siebenbürgen1. Die Sathmarer waren
unter den 100.000 Rumänen, die am 1. Dezember 1918 in Karlsburg
waren, und die durch ihre Anwesenheit die Vereinigungserklärung
besiegelten, die von den 1.228 offiziellen Delegierten angenommen wurde.
Die ursprünglichste Form der Offenbarung des Rechts auf
Selbstbestimmung der rumänischen Bevölkerung von Sathmar und die
auch ein Teil des Schatzes der rumänischen Revolution vom Herbst 1918
ist, zeigte sich im kirchlichen Bereich durch die gewaltsame Abtrennung
von 46 rumänischen Pfarrgemeinden, die im Jahre 1912 dem Hajdudoroger
Bistum eingegliedert wurden und durch ihre Vereinigung in ein nationales
rumänisches
Vikariat,
das unmittelbar dem römischen Papst untergeordnet
wurde. Im Rahmen der beiden Volksversammlungen vom 13. und 18.
November 1918 von Sathmar und Großkarol kam es zu diesem
einzigartigen Ereignis, wobei im Rahmen der zweiten Versammlung der
Erzdiakon
Romul Marchiş
zum Vikar der neu gegründeten revolutionären
1 Siehe
Doru
Radosav,
V.
Ciubotă,
zitiertes Werk, S. 90.
548
Organisation ernannt wurde. Aus der ersten Periode blieben uns 17
Beitritte von Pfarrgemeinden zu diesem
Vikariat
erhalten, die sich als
wahrhafte Momente des Patriotismus und des rumänischen Nationaigefuhis
auszeichneten (Csengerujfalu,
Nagyléta, Almosd,
Boghiş, Corod,
etc.)
Es ist sehr wichtig zu unterstreichen,
dass
dem Nationalen
Vikariat
von Großkarol Pfarrgemeinden beigetreten sind, die
geografisch
gar nicht zur Sathmarer Region gehören und zwar das szeklerische
Vikariat,
das 4 Pfarrgemeinden hatte: Szeklerburg, Drei Stühle, Neumarkt
und Oderhellen. Von den 34 Pfarrgemeinden des
Vikariats
haben 13 ihren
Beitritt zu dem Großkaroler
Vikariat
und das Auflösen aller Bindungen mit
dem Hajdudoroger Bistum schriftlich festgelegt1. Erst am 13. März wird
die Situation dieser Pfarrgemeinden geregelt, und zwar durch die Gründung
eines rumänischen griechisch-katholischen
Vikariats
des Szeklertums unter
der Leitung von Ilie
Câmpeanu2.
Das Großkaroler
Vikariat
wurde am 2.
Januar 1919 von dem Führungsrat durch die Adresse 34/1918 offiziell
anerkannt.
Es
muss
noch erwähnt werden,
dass
der Briefkontakt zwischen
dem Großkaroler
Vikariat
und dem Führungsrat schon ab dem 11.
Dezember 1918 zustande kam und in der ersten Etappe bis zum 18. März
1919 dauerte, diese Korrespondenz wurde dann Ende Mai 1919 wieder
aufgenommen. Von der ersten Periode sind nicht weniger als 11 Adressen
bekannt, von denen 6 von dem Führungsrat ans Großkaroler
Vikariat
gerichtet wurden3.
Im Januar erklärt eine weitere Reihe von Pfarrgemeinden
schriftlich ihren Beitritt zum
Vikariat:
Petea, Nyiradony,
Pocsaj, Sătmărel,
Voievozi, Văşad,
Hosszúpályi,
usw.
Es ist bemerkenswert,
dass
das nationale rumänische
Vikariat
von Großkarol das einzige rumänische Orgaisation war, die in dieser
Region auch zur Zeit des Terrors zwischen Januar-April 1919 funktioniert
hat. Es hat wirklich funktioniert: Es hat Pfarrer und Lehrer ernannt,
Heiratsdispense erteilt, es hat versucht, diese Pfarrgemeinden in der trüben
Periode der ersten vier Monate des Jahres 1918 zu führen.
Die Tätigkeit des
Vikariats
wurde erst durch das Dekret der
Wiener Nuntiatur Nr. 16.475 eingestellt, demzufolge 46 Pfarrgemeinden
1 Siehe
loan
Silviu
Nistor,
Contribuţii mureşene la Marea Unire
ďm 1918
(Maroscher
Beiträge zum Großen
Verìenigimgvon
¡918), Cluj-Napoca, 1981,
S.
23-24 und Viorel
Ciubotă, Viacriatul Naţional Român
din Carei
(Das rumänische nationale Viakrial von
Großkarol),
Satu
Mare,
1997,
S.
24-25.
2 Patria ( Vaterland ), Nr. 25/15 März, 1919 und 26/16 März 1919
3 Siehe Viorel
Ciubotă,
zitiertes Werk, S. 104-146
549
vorläufig dem Bistum von Großwardein untergeordnet wurden. Die
Verordnung wurde vom großen Bischof von Großwardein Dr. Demetriu
Radu
veröffentlicht, in einer Triumfreise, die er am 17. Juni in
Valea
lui
Mihai begann und am 30. Junie 1919 in Pocsaj (Ungarn) beendete. Die
Zeitung
„Renaşterea
(„Wiedergeburt ) vom 24. Juni 1919, die in
Frauenbach erschienen ist, unterstrich die „unglaubliche Begeisterung die
in allen Pfarrgemeinden beim Empfang des großen Kirchenhauptes
herrschte.
Das Rumänishe Nationale
Vikariat
wird immer als ein
folgenswertes Beispiel gelten, wie die Rumänen es 1918-1919 verstanden
haben, die beiden großen Verlangen der Zeit, die nationale Freiheit und die
religiöse Freiheit zu vereinigen. Dank seiner Bedeutsamkeit überragte es
die Sathmarer Ebene und wurde zu einer wichtigen Organisation der
nationalen Freiheitsbewegung im Herbst des Jahres 1918 und in den ersten
Monaten des Jahres 1919.
Zwar gehörten am 1. Dezember 1918 die 117 Delegierten von
der Sathmarer Region zu den entschlossensten Anhänger der
bedingungslosen Vereinigung mit Rumänien, doch es mussten noch weitere
5 Monate vergehen, bis dieses Verlangen in Erfüllung ging. Diese ganze
, Zeitspanne wurde von einer krassen Konfrontation zwischen der
rumänischen Bevölkerung, die in freies, einheitliches Leben innerhalb von
Rumänien beginnen wollte, und die Bemühungen der Ungarn, unabhängig
von sozialem Niveau, Religion oder politischen Parteien, die Institutionen
des ungarischen Staates zu bewahren.
Die Situation in dieser Gegend wurde auch dadurch beeinfiusst,
dass
Anfang Januar 1919 Sathmar sich in der unmittelbaren Nähe der
Demarkationslinie zwischen der rumänischen Armee und den ungarischen
Truppen befand.
Nach dem 1. Dezember 1918 begannen die ungarischen
Behörden eine übergreifende Widerstandsaktion gegen die freien
Willensäußerungen der rumänischen Bevölkerung, wobei sie. sowohl
friedliche Mittel (Protestversammlungen, Streiks, Zeitungspropaganda,
Memoiren, usw.) aber auch aggressive Mittel einsetzten und bis zur
physischen Vernichtung derjenigen gingen, die es gewagt hatten, ihre
nationale rumänische Überzeugung zu proklamieren und
aufrechtzuerhalten.
Von den bekanntesten Grausamkeiten erwähnen wir hier die
Ermordung von 6 Einwohnern der Gemeinde
Călineşti-Oaş
(von denen
zwei von den Gendarmen wortwörtlich totgeschlagen wurden), die
Ermordung des Pfarrers
Izidor
Silaghi von
Bicău
im Februar 1919 usw.
550
Die Gewaltakten richteten sich aber auch gegen den
rumänischen Nationalfarben, gegen die rumänische Sprache, gegen manche
Teilnehmer der Versammlung von Karlsburg. Viele wurden verhaftet und
misshandelt.
Die für die Rumänen unerträgliche Atmosphäre wird in einem
Brief des Pfarrers von Apateu,
loan
Puşcaş
geschildert, den er
ami.
Januar
1919 an I.C. Barbul nach Sathmar schickte (die Entfernung betrug nur 15
km): „Die Umstände sind hier schon unerträglich! Die Ungarn sind wild
geworden, unser Leben steht in Gefahr. Mich haben sie am Samstag
bedroht,
dass
sie mich aufhängen werden ... In den Filialen wage ich mich
nicht mehr zu betätigen, seither ich von Mihai
Balogh
aus
Petin
angegriffen
wurde. Das Volk wird die Geistlichen begraben ... Unsere Blätter kommen
nicht mehr bei mir an, ich wage nicht aus der. Gemeinde zu gehen, nicht
mal auf die Straße gehe ich alleine! 1.
Die Informanten des Großen Rumänischen Allgemeinbezirks (so
z. B. der Agent 66, der Leutnant
loan
Radu,
der aus Sathmar stammt, haben
auf diese Stimmung mehrmals Aufmerksam gemacht, in der das Terror mit
der Überredung einhergingen, und die beinahe ihr Ziel erreichte: Die
Rumänen bleiben zu Hause, sie organisieren keinerlei Veranstaltungen, sie
tragen die Nationalfarben nicht mehr, um das Schicksal mit den anderen
Rumänen zu teilen. Sie sind beinahe demoralisiert, denn sie sehen,
dass
die
Befreiung doch nicht geschieht. Sie lesen nur die ungarischen
revolutionären Zeitungen, in denen lauter schlimme Sachen über die
Rumänen geschrieben werden, wie z. B. Revolution, Hungersnot, die
Unersättlichkeit des rumänischen Bauerntums, über den König und über
die Königin die diffamierendsten Aussagen 2.
Oder in einem anderen Bericht vom 20 Januar schreibt er: Die
innere Haltung ist gesunken seit den brutalen Taten der ungarischen
Banden, so
dass
es im Komitat
Sălaj
(es wird darunter die Trestenburger
Region verstanden n. n.) Rumänen gibt, die nicht mehr daran glauben,
dass
hier mal Großrumänien sein wird, wenn man es ihnen sagt, antworten sie,
weiß Gott, was kommen wird.
Die revolutionären ungarischen Zeitungen, die in Sathmar
herausgegeben wurden, gelangen auch hierher, so
dass
man erfahren kann,
mitten in dieser miserablen Lage wegen den ungarischen Banden lesen sie
auch noch die Zeitungen von Sathmar und werden völlig gelähmt 3 Ein
1
Arh.
Μ. Αρ.
N.
Piteşti, Fond Marele
Cartier General, Dos. Nr.
2166,
f.
72.
2 zitiertes Werk,
Dos.
2154, f. 129-130.
3 zitiertes Werk, f. 126-128. Im selben Dossier gibt es ähnliche Berichte, f. 10,12,58,101,
131-133.
551
großer Zahl rumänischer Intellektuellen sind in die freie Zone oder nach
Großwardein geflüchtet.
Die Probleme der rumänischen Bevölkerung wurden noch
größer, als am 21. März 1919 in Ungarn die Räterepublik eingeführt wurde,
die eine ihrer stärksten Oragnisationen in Sathmar hatte. Die
unterdrückenden Maßnahmen gegenüber der rumänischen Bevölkerung
wurden weitergeführt.
Allen diesen Sorgen wurde in der zweiten Hälfte des Monats
April 1919 ein Ende gemacht, als die rumänische Armee eine offensive
Haltung einnahm: Es soll erwähnt werden,
dass
zwei Gebiete des Komitats
Frauenbach und
Şomcuta
schon seit Anfang Januar 1919 befreit geworden
waren, so
dass
die hier wohnenden Rumänen von den Misshandlungen
befreit wurden, denen die anderen Rumänen in den unbefreiten Gebieten
ausgesetzt wurden. Diese Befreiung war Teil einer sehr gut gelungenen,
von rumänischen Militärspezialisten ausgearbeiteten Strategie, die es
ermöglichte,
dass
die rumänische Armee innerhalb von kurzer Zeit mehr
als 150 km zurücklegen, eine Division von Szeklern gefangennehmen,
große Mengen von Materialien, Waffen und Munition aufbringen und
weitere zwei Divisionen über den Theiß zurückdrängen konnte.
Die Städte Sathmar und Großkärol wurden am 19. April 1919
befreit, wobei dieser Tag gleichzeitig auch Karsamstag war, so
dass
dieses
Geschehnis von vielen Zeitgenossen als eine zweite Auferstehung nach der
Auferstehung Christi aufgefasst wurde.
Es folgte für die Rumänen eine von allen Gesichtspunkten
äußerst schwierige Periode, die aber gleichzeitig auch die Dämmerung
eines neuen Lebens bedeutete. Unter großen Schwierigkeiten und mit viel
Mühe musste eine neue Verwaltung zustandegebracht werden, die
Wirtschaft musste der von Rumänien angepasst werden. Ein neues
politiches Modell musste geschaffen und implantiert werden,
gleichermaßen ein neues kulturelles Modell, ganz unterschiedlich von dem
alten.
All das bedeutete die Feuerprobe für die örtlichen Behörden,
deren Tätigkeit einsetzte, sobald Iuliu Maniu, der Vorsitzende des
Führungsrates die Verwaltung des Kreises am 25-26. April 1919
übernahm.
Viele Beamten der alten Verwaltung schworen dem rumänischen
Staat Treue. Hier müssen die Beamten von der Ortsverwaltung (etwa 500
Personen), die von der Präfektur (135 Personen), usw. erwähnt werden. Es
kam auch vor,
dass
die Beamten den Treueeid verweigerten, den Eid
abzulegen (Bürgermeisteramt von Frauenbach, von Großkärol, usw.).
552
Einer der Chronisten der Geschehnisse aus dieser Zeit in
Sathmar, der Pfarrer Augustin Ossian aus Supuru de
Sus
schrieb diese
Zeilen voller Wahrheit in Bezug auf die Einführung der rumänischen
Herrschaft: „Wie bei einem neuen Menschenpaar, das sein Leben erst
beginnt, fehlen am Anfang noch viele wichtige Sachen, genauso hatte die
Errichtung und Umwandlung Rumäniens viele Mängel, die von den
Feinden unseres Landes absichtlich verursacht wurden ... Die
Eisenbahnen, Lokomotiven und die Waggons konnten nicht regelmäßig
fahren, zumal sie im Krieg beschädigt wurden. Die ungarischen
Bahnbeamten haben die von den Kaufleuten verschafften Waaren
gestohlen, haben die Lagerräume, die Bahnhöfe und die Bahnbrücken
absichtlich in Brand gesteckt. Die ungarischen Beamten stellten sich
willkürlich dem normalen Ablaufs der juristischen und verwalterischen
Prozesse in den Weg, um Unzufriedenheit unter den Menschen zu stiften
und um dadurch zu zeigen,
dass
Rumänien des Regierens unfähig ist.
Da der Staat keine Mittel hatte, war es unumgänglich, dem Volk
Steuern aufzuerlegen, was zu Unzufriedenheiten führte. Aber wir hoffen
darauf,
dass
sich die Lage stabilisieren wird und unser Land ein großes und
reiches Land mit zufriedenen und frohen Bürgern sein wird 1.
Die Zeichen des Wiedergeburts erscheinen schon im letzten
Trimester des Jahres 1919 und zwar im Bereich des Schulwesens und der
Kultur, wo die Fortschritte sichtbar sind. Sie sind auch im Bankwesen zu
erkennen, wo die Grundlagen für die ersten rumänischen Banken des neuen
Ära gelegt werden, von den Banken, die später den Prozess der
wirtschaftlichen Wiederbelebung unterstützen werden.
Die großartigen Geschehnisse vom Herbst des Jahres 1918 und
im Jahre 1919 haben das Leben aller Bewohner des Sathmarer Gebietes
tiegreifend geändert. Das wurde ausnahmslos von allen Bewohnern
wahrgenommen, sowohl von den Rumänen als auch von den Ungarn. Es
sollen hier nur ein paar von den vielen Beispielen stehen.
Einer der aus Sathmar stammenden rumänischen Freiwilligen,
der sich in Avezzano (Italien) befand, schickte eine Postkarte dem
griechisch-katholischen Pfarrer von Supuru de
Sus,
in der er in einen Satz
die Quintessenz der Art und Weise formulierte, wie die Leute die im
Oktober angefangenen Veränderungen verstanden haben: „Die Welt hat
Parohia Ortodoxă
de Supuru de
Sus, Cartea
de
aur...
(Die Orthodoxe Pfarrgemeinde von
Supuru de
Sus,
Das Goldene Buch...) f. 34.
553
sich geändert, seitdem wir uns nicht mehr gesehen haben. (Hervorhebung
des Autors). 1
In einem anderen Brief, den George Terebes von Aurora (Illinois
S.U.A.) am 1. August 1918 dem Pfarrer Iuliu Pop aus
Ady Endre,
bittet der
Absender „möge der Pfarrer so gut sein und das aufmerksam lesen, denn
das ist die erste Karte, die ich Rumänisch geschrieben habe
(Hervorhebung des Autors) und am Ende stand „Es lebe Großrumänien 2.
Das ist ein Beispiel dafür, wie die Rumänen aus Sathmar ihre
Würde zurückbekommen haben, nachdem sie Jahrhunderte lang von den
jeweiligen Herrschern gedemütigt worden waren.
Derselbe Gedanke der Wiedererweckung der Würde bei der
rumänischen Bevölkerung von Sathmar kommt auch aus den Zeilen des
„Aufrufs hervor, der in Frauenbach, anlässlich der Erscheinung der ersten
Nummer einer rumänischen Zeitung im Komitat Sathmar mit dem
symbolischen Titel „Wiedergeburt erlassen wurde: „Wir wollen,
dass
ihr
wisst,
dass
wir Rumänen eines Glaubens, einer Sprache und einer
rumänischen Seele sind und uns mit unserem Vaterland vereinigen wollen,
wie es der Wille Gottes und unser ist: Wir vereinigen uns, um in dem
heiligen und uns eigenen Vaterland, in Großrumänien, zu leben. Wir
wollen sagen,
dass
wir um unser rumänisches Land kämpfen, wir kämpfen,
damit das ganze Volk dieses teuren Landes zufrieden und glücklich ist,
damit es ein tüchtiges, zum Lernen freies und würdenvolles Volk wird.
Wir wollen kämpfen, damit ihr besser leben könnt, damit der
Boden, dessen ihr beraubt wurdet, wieder euch angehört, damit das Frucht
euer Arbeit euch zukommt. Wir wollen jede fremde Macht loswerden, wir
wollen,
dass
der rumänische Arbeiter für sich selbst arbeitet...
Vom Schweiß eurer Arbeit soll keiner leben, aber ihr sollt euch
über die Güter freuen, über die die Fremden sich gefreut haben, eure
bisherigen Herrscher 3.
Die Geschehnisse der Jahre 1918-1919 bedeuteten andererseits
für die Sathmarer rumänische Bevölkerung eine richtige Auferstehung.
Wenn wir in Betracht ziehen,
dass
die Befreiung dieser Region genau am
Vorabend des Osterfestes stattfindet, ist es nicht zu verwundern,
dass
die
damaligen Menschen dieses Ereignis als eine zweifache Auferstehung
gedeutet haben: die Auferstehung „Christi, der nach dem Tode
Kreismuseum Sathmar, Sammlung Nationalbevvegung..., nicht
invent.
Auf der Vorderseite
der Postkarte steht ein rumänischer Freiwillige mit den nationalfiirbigen Fahne und die
Inschrift „Der Rumäne kommt nicht um
Legione Romena Italia Ottobre
MCMXVIIľ.
2 zitierte Stelle.
3
Renaşterea
(„Wiedergeburt ),
Baia Mare,
Jg.I, Nr. 2/7 Januar 1919, S. 1.
554
auferstanden ist, und uns versicherte,
dass
wir gleichermaßen zum Jüngsten
Gericht auferstehen werden, und die zweite ist die Auferstehung des
rumänischen Volkes, der sich jetzt auferstanden, vom ungarischen Joch
befreit
fllhlŕ1.
Die Vereinigung von 1918 hat tiefgründige Veränderungen in
der kollektiven Mentalität der Rumänen hervorgerufen, so wie es Professor
I.
Scurtu in einem neuen Buch hervorgehoben hat:
„In den im Jahre 1918 mit Rumänien vereinigten Gebieten
lassen sich beträchtliche Veränderungen der kollektiven Mentalität
feststellen. Die Vereinigung beseitigte die Grenzen, die Zollschränken, die
Hindernisse im Wege der freien Bewegung aller Rumänen auf dem Gebiet,
wo sie die Mehrheit bildeten ... Die rechtliche Vereinigung verlief relativ
schnell: Die Vereinigung des Währungssystems (1920), das erste Etat
Rumäniens (1921), das neue Grundgesetz (1923), das Verwaltungsgesetz
(1925), usw. Aber obwohl „die seelische Vereinigung etwas langsamer
zustande kam ... der Integrationsprozess entwickelte sich, zumal die
Überzeugung herrschte,
dass
die Rumänen nur im Rahmen des national
einheitlichen Staates ihr Verlangen nach einer besseren Zukunft
verwirklichen konnten 2.
V.
Ciubotă, Vicariatul...
(Das
Vikariat...),
S.
166.
2
1. Scurtu,
Gh.
Buzatu,
Istoria românilor
in
secolul
XX
(1918-194S)
(Rumänische Geschichte
im
XX.
Jahrhundert (1918-1948),
Bucureşti,
1999,
S.
28-29.
555
|
adam_txt |
CUPRINS
1.
Istoriografia problemei
.7
2.
Delimitarea istorică şi geografică a ţinuturilor sătmărene,
situaţia etnică
.15
3.
Momente din lupta populaţiei româneşti sătmărene pentru
libertate naţională
1848
-l
918.24
4.
Situaţia social
-
economică şi politică a ţinuturilor sătmărene
în anul
1918.85
5.
Formarea Consiliului "Naţional Român Comitatens,
a consiliilor cercuale precum şi a celor locale
(noiembrie
-
decembrie
1918).97
6.
Participarea sătmărenilor la Marea Adunare Naţională
de la Alba Iulia,
1
decembrie
1918.134
7.
Vicariatul Naţional Român
Greco
Catolic
-
din Cărei
-
formă de manifestare a dreptului de autodeterminare din
punct de vedere religios a populaţiei româneşti
.150
8.
Ţinuturile sătmărene în anul
1919 -
integrare şi
particularităţi
.197
9.
Eliberarea judeţului
Satu Mare
în aprilie
1919.
Instaurarea
administraţiei româneşti
.268
10.
Concluzii
.315
11.
Anexe
.330
12.
Documente
.357
13.
Ilustraţii
.457
14.
Bibliografie
.509
15. Zusammenfassung.539
16.
Indice selectiv de nume şi locuri
.557
17.
Lista abrevierilor
.583
15. Zusammenfassung
Die Vereinigung des Einheitlichen rumänischen Nationalstaates
kam unter den günstigen internationalen Bedingungen zustande, die von
dem Verfall der in der Mitte Europas bestimmenden Imperien verursacht
wurden. Die Vollendung der Vereinigung war gleichzeitig auch die Frucht
der qualitativen und quantitativen Akkumulation, die die rumänische
Gesellschaft im Laufe der Zeit vollgebracht hat:
„Die Vollendung der nationalen Einheit des rumänischen Volkes
. ordnet sich - so schreibt der Historiker Marcel
Ştirban
- in die Reihe
der ausschlaggebenden Ereignisse in der Geschichte Rumäniens ein. Der 1.
Dezember 1918 bedeutete - was die Zeitgenossen auch gewünscht haben -
die Tür zu einer neuen geschichtlichen Epoche. Die große Vereinigung
vom 1. Dezember 1918 ist die größte Vewirklichung des rumänischen
Volkes in seiner ganzen nationalen Geschichte.
Die Entscheidung zur Großen Vereinigung hat den Grund zur
künftigen Geschichte des ganzen rumänischen Volkes gelegt, daher auch
ihre besondere Bedeutung und ihre große historische Rolle."1
Auch der große Vorkämpfer der nationalen Bestrebungen der
Rumänen aus Siebenbürgen, Dr. Vasile Lucaciu, hat in seiner Rede, die er
in Sathmar nach sechs Jahren Verbannung gehalten hat, die permanente
Präsenz des Vereinigungsgedanken in der Geschichte des rumänischen
Volkes hervorgehoben: „Der Gedanke der Befreiung der Nationen von
Fremdherrschaft erzielt, dem entsprechend die von Rumänen bewohnten
Gebiete mit Großrumänien zu vereinigen sind, ist keine neue Idee, sondern
der heißeste und älteste Wunsch des rumänischen Volkes. Jahrhunderte
lang hat das rumänische Volk ergebnislos für die Selbständigkeit gekämpft,
aber jetzt sieht das Volk, wie seine Hoffnung endlich in Erfüllung geht.
Er (Lucaciu n.n.) war jahrelang ein begeisterter Vorkämpfer des
Gedanken der nationalen Befreiung und seine Bestrebungen fanden sogar
in unserem Komitat statt. Hier hat er
fúr
die Idealen gekämpft, die heute
verwirklicht sind, und wegen deren er fliehen musste."
Die Historiographie des Emantipationskampfes der Rumänen
aus Sathmar ist ziemlich beträchtlich aber gleichzeitig auch ziemlich
einseitig, sie schildert die Ereignisse in einer triumphalen Art und vergisst
dabei die unumgänglichen Rückfälle dieses Prozesses und löst sie
1
Marcel Ştirban, Semnificaţia istorică a marii uniri
(Die historische Bedeutung der großen
Vereinigung) in
"Sargeţia",
XXI-XXIV, 1988-1991, p. 495
- "Samisch"
(Szamos, Satu
Mare),
Jg. 51, Nr. 238/14 Oktober 1919
539
manchmal aus dem geographischen und sozial-wirtschaftlichen Kontext
der Sathmarer Gegend. Es wurde immer versucht, die Geschehnisse von
Sathmar mit denen aus Siebenbürgen zu synchronisieren, und in den Jahren
des Kommunismus sogar mit denen auf der nationalen Ebene, wobei die
lokalen Eigentümlichkeiten beiseite gelegt wurden. Das beste Beispiel ist
die Art und Weise wie die 1848er Revolution im Sathmarer Gebiet
behandelt wird, wobei aufgrund einzelner Momente der nationale
Charakter der rumänischen Bauernbewegungen hervorgehoben wird, was
jedoch fern der Wirklichkeit ist.
Von den originalen Quellen werden in erster Linie die Aussagen
von Personen erwähnt, die an einem dieser Geschehnisse teilgenommen
haben und zwar vor allem im Jahre 1918: "Versuchen wir auf dem Wege
einer häufig benutzten Methode der modernen Geschichtsschreibung die
Art und Weise darzustellen, wie dieses Ereignis sich im Bewusstsein der
"Kleinen" widerspiegelt hat, so finden wir in den Erinnerungsschriften der
Zeit suggestive Seiten, wie z. B. die von Adrian
Tomoioagă
aus
Bocicău,
Constantin
Barbul aus
Pomi,
Traían
Cavasi
aus
Boghiş, Vasile Pătcaşiu
und
Traían
Sălăjan
aus
Hotoan, Petru
Cupcea
aus
Supuru de Jos,
Romul
Buzi
lă
aus
Madaras,
usw.' Dennoch zeichnet sich durch ihre
Informationsreichtum und durch die Länge der umfassten Periode (1879-
1918) die Chronik von Hotoan als ein besonderes Zeitdokument aus, sie
wurde von einem der würdigsten griechisch-katholischen Priester der
Region, Vasile
Pătcaşiu,
aufbewahrt.
Infolge der geografischen Lage, am Rande des rumänischen
ethnischen Blocks entwickelte sich die Geschichte der Rumänen in der
Sathmarer Region außerordentlich interessant, das ist der Ort, wo es den
Rumänen besondere Bemühungen kostete, ihre Sprache, ihre Religion und
ganz allgemein ihre ethnische Identität gegenüber der Expansion des
ungarischen Blocks zu bewahren, andererseits ist Sathmar der Ort, wo die
Interferenzen, die Multikulturalität, das friedliche Zusammenleben
Charakterzüge sind, die überall in der modernen Zeit zu finden sind. Diese
Dualität der Faktoren hat die kollektive Mentalität der Rumänen beeinflusst
und zeigt sich prägend zur Zeit der Revolution im Herbst des Jahres 1918,
aber auch zur Zeit der Einrichtung der rumänischen Verwaltung im Jahre
1919, wo die revolutionären Prozesse nicht so akut auftraten wie anderswo.
Die Ausdehnung des ungarischen Blocks war im Laufe von 100
Jahren besonders groß. Obwohl Ende des 18. Jahrhunderts die Rumänen
gegenüber allen anderen Ethnien des Kreises (Ungarn, Deutschen,
1 D. Radosav,
V.
Ciubotă,
zitiertes Werk, S. 94
540
Ruthenen)
die relative
Mehrheit der Bevölkerung bildeten, hat sich im
Jahre 1918 die Lage zugunsten der Ungarn geändert, die 66,7% der
gesamten Bevölkerung ausmachten. Die Deutschen, die
Ruthenen
und die
Juden verschwanden fast
volkommen,
sie wurden vom
Madjarisierungsprozess des ungarischen Blocks verschlungen. Leider
müssen wir dieselbe Situation auch in manchen rumänischen Gemeinden
feststellen, die Anfang des 19. Jahrhunderts noch ihre rumänische Sprache
und griechisch-katholische Religion bewahrten, Anfang des 20.
Jahrhunderts aber schon sowohl ihre Sprache als auch ihre Zugehörigkeit
zur griechisch-katholischen Kirche aufgaben (Hajdudorog,
Kallóssemjén,
Вігі,
Csegöld, Porcsalma, Petea, Corod,
Oar, Boghiş
usw.).
Es ist zu bemerken,
dass
die rumänisch-ungarische Grenze im
Jahre 1920 durch den Trianoner Abkommen gezogen wurde, und sie folgte
der imaginären Linie die die zwei ethnischen Blocks voneinander trennte,
mindestens aus sprachlicher Hinsicht, und so kann sie als ein Beispiel der
Gerechtigkeit gelten.
Die Zeit zwischen 1848-1918 war ohne Zweifel entscheidend für
die Entwicklung der rumänischen Bevölkerung von Sathmar. Es
muss
hervorgehoben werden,
dass
diese Entwicklung bei den Rumänen vor
allem eine "aus eigener Kraft" war, (das berühmte Prinzip der liberalen
Partei in Rumänien) und war weniger der Staatspolitik zu danken, wie ein
Historiker es. bemerkt hat: "Die Losung "aus eigener Kraft" hat in den
siebenbürgisch rumänischen "Nationalbewegungen von Anfang unseres
Jahrhunderts eine weitere Tätigkeitssphäre als in Rumänien, zumal sie sich
gleichermaßen in der politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Leben
zeigt. Es ist die natürliche Reaktion einer
Ethnie,
die für Widerstand und
Selbstbehauptung, auf allen Ebenen ihres Lebens, gegen eine politisch
dominante
Ethnie,
die Ungarn, kämpfen sollte."'. Es kann aber auch nicht
außer Acht gelassen werden,
dass
der Fortschritt der rumänischen
Bevölkerung im allgemeinen im Rahmen der rapiden wirtschaftlichen
Entwicklung des Imperiums, folglich Ungarns und Siebenbürgens
stattfand: „.für Ungarn und für die Gebiete, die es damals hatte, prägte
der Dualismus eine Periode des starken wirtschaftlichen Fortschrittes"2.
' Mihai D. Drecin,
"Noiprin
noi"
-
variantă a doctrinei liberale "prin noi înşine
" ("Wir
selber" - eine Variante der Liberalen Doktrin "aus eigener Kraß")
¡η'Ά.Ι.Ι.Ο.",
XXXV,
1996,
S.
242.
a Camil
Mureşan, Procesul
de
modernizare a Imperiului
Habsburgic
în a doua jumătate
a
secolului alXIX-lea
(Der Modernisierungsprozess des Habsburgerreiches in der zweiten
Hälfte des XIX. Jahrhunderts) in
"Relaţii
interetnice ín
zona
de
contact
romàno-maghiaro-
ucraineanä
din secolul
al XVlll-lea
până în prezent",
Satu
Mare-Tübingen, 1999, S.25
541
Einige wirtschaftliche Daten sind aufschlussreich in dieser Hinsicht: die
Prozentzahl der in der Landwirtschaft Beschäftigten sank in der Periode
zwischen 1867-1910 von 75% auf 60%, die Länge des Eisenbahnnetzes
wuchs in der Periode zwischen 1867-1913 von 2.200 km auf 22.000 km,
und die Zahl der Banken, der Sparkassen wuchs in der selben Zeitraum von
107 auf 5.400, sie handhabten Kapital und Investitionen über 6,6
Milliarden Kronen1. Dieselben Phänomene treffen auch für das Komitat
Sathmar zu.
In politischer Hinsicht wird dieser Zeitraum von einigen
bedeutenden Ereignissen bestimmt, die wichtige Folgen für die rumänische
Bevölkerung hatten.
Die Revolution von 1848 ist eines der Ereignisse von Bedeutung
für die Entwicklung der rumänischen Nation. Infolge der absoluten
politischen Vorherrschaft der Ungarn, oder besser gesagt der ungarischen
Adeligen, konnten die Rumänen in Sathmar keine eigene Bewegung
entwickeln, um sich in die siebenbürgisch rumänische Revolution (außer
der Chioarer Region) zu integrieren.
Das war die Folge von bestimmten allgemeinen, mit der
Entwicklung der rumänischen Bevölkerung zusammenhängenden
Umständen, unter denen der Mangel an einer Elite die wichtigste ist. Die
wenigen bescheidenen Priester und Lehrer vom Lande konnten nicht als
der Katalysator fungieren, der fähig ist, das rumänische Bauerntum um sich
zu sammeln. Es
muss
hier auch die starke Repression der Behörden des
revolutionären Ungarns gegen alles, was von den rumänischen Gemeinden
kam, erwähnt werden, aus Angst vor der Wiederholung von
Geschehnissen, die in anderen Teilen Siebenbürgens vorkamen.
Die darauffolgende Zeitspanne war günstig für die rumänische
Bevölkerung, sowohl in wirtschaftlicher als auch in kultureller Hinsicht.
In kultureller Hinsicht sollen die Initiativen für die Entwicklung
des rumänischen Schulwesens erwähnt werden, die eine Hauptursache des
nationalen Erwachens darstellen. Diese Initiativen erreichen ihren
Höhepunkt mit der Einrichtung der zwei Lehrstühle für rumänische
Sprache und Literatur in den staatlichen königlichen Lyzeen in Sathmar
und in Frauenbach
(Baia Mare).
Auch auf der Ebene der Politik sind in diesem Zeitraum in
Sathmar die ersten Initiativen aus der rumänischen Zone festzustellen, die
das Ziel haben, die rumänische Teilnahme in der Leitung des Komitats zu
1 Siehe Paul Lendvai, zitiertes Werk, S. 328-329
542
sichern, was der wirtschaftlichen und zahlenmäßigen Rolle der mehr als
100.000 Rumänen entsprach.
Leider wurden alle diese Anstöße in dem Moment gestoppt, als
im Jahre 1867 die führenden deutschen und ungarischen Kreise des
Imperiums den
Kompromiss
angenommen haben. Der Dualismus hat die
Integrität und die politische Einheit Ungarns sichergestellt und für die
ungarische Minderheit (36-40%) die VorheiTschaft über die von Slawen
und Rumänen gebildeten Mehrheit gesichert. Der Zeitraum bis 1918
bedeutete eine konstante Verstärkung der politischen, wirtschaftlichen und
kulturellen Vorherrschaft der Ungarn. Die Offensive der ungarischen
Behörden im Laufe dieser Periode richtete sich gegen die Kirchen und die
rumänischen kirchlichen Schulen, die als Erzfeinde des politischen
Systems betrachtet wurden, das in Ungarn errichtet wurde. Das war infolge
der fehlenden politischen Opposition von rumänischer Seite möglich, da
die Rumänen gegenüber der neuen politischen Einrichtung Ungarns die
Taktik der politischen Passivität eingesetzt haben. Wir sind ganz der
Meinung des großen Mitropoliten
Şaguna
in der Epoche als er behauptet,
die Passivität könnte nur in den Händen der Ungarn eine wirksame
politische Waffe sein, denn sie besaßen im Staat die dominantesten Stellen
und so waren sie zum Blockieren fähig.
Die einzigen bemerkenswerten Momente der dualistischen
Periode, die gewissermaßen fähig waren, die öffentliche Meinung im
Innland und Ausland darauf aufmerksam zu machen,
dass
die Situation der
Rumänen ihren Wünschen und Bestrebungen nicht gerecht ist, waren die
Memorandum-Bewegung und die Bewegung gegen die Einrichtung eines
ungarischen griechisch-katholischen Bistums in Hajdudorog.
Diese Ereignisse hatten in Sathmar eine besondere Rolle, denn
die Madjarisierung der Rumänen entfaltete sich ganz unterschiedlich zu
den anderen Gebieten Siebenbürgens. Es soll auch nicht vergessen werden,
dass
in dieser Region auch die einzigartige Persönlichkeit von Dr. Vasile
Lucaciu, der seinen Ruf während der Memorandum-Bewegung potenziert
hatte, von einer besonderen Wirkung war. In der „Memorandum"-
Delegation (300 Personen) waren 48 Sathmarer, unter denen 21 Geistliche
und Pfarrer, 16 Eigentümer, 5 Lehrer, 1 Rechtsanwalt und 5 Bauern.
Sathmar ist hinsichtlich der Beitritte (17) der rumänischen
Gemeinden zu der Memorandum-Bewegung auf der zweiten Stelle nach
Solnoc-Dobâca.
Das zweite Ereignis,
dass
in der rumänischen Bevölkerung
von Sathmar große Unruhe stiftete, aber auch allgemein in der rumänischen
Öffentlichkeit, war die Gründung des griechisch-katholischen Bistums in
Hajdudorog im Jahre 1912. Die Form der Protestaktionen war sehr
543
unterschiedlich, von den Volksversammlungen als Protest bis zur offenen
Verweigerung der Unterwerfung gegenüber den Verordnungen und den
Repräsentanten des ungarischen Bistums.
Das Programm des neuen Bistums, das von dem ungarischen
Staat großzügig unterstützt wurde, wurde von dem Vikar von Hajdudorog
Mihail Jaczkovics,
der in unserer Gegend sehr bekannt ist, eindeutig
vorgestellt: ". wir wollen nicht euch Pfarrer, denn ihr sterbt ja sowieso,
wir wollen das Volk für uns gewinnen".
Der Erste Weltkrieg hat die Protestaktionen gegen des
Hajdudoroger Bistum beendet. Aus den Berichten des Pfarrers von
Madaras,
eine Gemeinde 7 km von Sathmar entfernt, kommt hervor,
dass
die rumänische Bevölkerung „. eilte unter die Fahne und bewies trotz
aller Beschuldigungen die in der Vergangenheit diesem geduldigen Volke
gemacht wurden, seine Treue über die Jahrhunderte zum Thron und zum
Vaterland".
Die Zahl der mobilisierten Rumänen war, nach unvollständigen
Angaben, 13.697, von denen 1.192 gestorben sind und 780 verwundet
wurden. Sie machten etwa 10-12% der gesamten rumänischen Bevölkerung
des Komitats aus; es gibt keine bedeutende Unterschiede zu der
Gesamtzahl der Mobilisierten von anderen Ethnien, die im Kreise lebten.
Das Jahr 1918 ist in der dualistischen Monarchie
widersprüchlich: einerseits bringt es militärischen Erfolg durch das
Ausscheiden von Russland und Rumänien aus dem Krieg, andererseits
bringt es eine tiefegreifende Krise in den sozialen, wirtschaftlichen und
politischen Strukturen der Monarchie. Am schwierigsten war für die
Bevölkerung die wirtschaftliche Krise zu ertragen, die sich besonders durch
den Mangel der wichtigsten Produkte und durch die unwahrscheinlich
hohen Preisen auwirkte.
Auch in der Industrie kam es zu einer besonderen Krise wegen
der Militarisierung der Betriebe und wegen des Mangels an Rohstoffen.
Um nur ein Beispiel zu nennen: Allein in Sathmar fiel im Laufe des
Krieges die Zahl der Betriebe mit mehr als 20 Arbeitern von 19 auf 10
zurück. Die Arbeiterfamilien lebten in einer erschreckenden Armut, das
stellt sich schon aus dem Minimallohn pro Woche heraus, der 1918 nur 95,
05 Kronen betrug, während die minimalen Lebkosten pro Woche 161-190
Kronen ausmachten.
Die prekäre wirschaftliche Situation führte, wie es zu erwarten
war, zu unterschiedlichen Seuchen, unter denen das schlimmste die
spanische Krankheit war. Laut Angaben von nur 65 rumänischen
Ortschaften, ist die Gesamtzahl der an dieser Grippe verstorbenen Personen
544
1.352, sie ¡st größer als die Zahl der Personen von 150 rumänischen
Gemeinden, die im Krieg starben.
In politischer Hinsicht wurden die Rumänen auf die Haltung der
„totalen Passivität" beschränkt, wie Seton-Watson bemerkte. Auch die
ungarische politische Klasse war von der Wirklichkeit entfernt. Im Jahre
1918 verkündete sie noch die unantastbare staatliche Einheit Ungarns,
obwohl es
fürjeden
eindeutig war,
dass
infolge der großen Veränderungen
in den unterschiedlichen Staaten, die im Laufe des Krieges
zusammenprallten (die russische Revolution, die Prinzipien von Wilson,
usw.) die Situation in der Nachkriegszeit nicht mehr mit der Lage vor dem
Weltkrieg identisch sein kann.
Die Deklaration des Durchfuhrungsausschusses der rumänischen
Nationalpartei, die in Großwardein verabschiedet wurde und am 18.
Oktober 1918 von
Alexandru Vaida Voievod
im ungarischen Parlament
vorgestellt wurde, verkündet das Recht der rumänischen Nation von
Siebenbürgen „. selbst seine Stelle unter den freien Nationen zu
bestimmen", und verneint das Recht des ungarischen Parlaments und der
ungarischen Regierung, über die Rumänen zu entscheiden.
Es ist einleuchtend,
dass
die Budapester Revolution vom 31.
Oktober 1918 einen günstigen Moment für die Erklärung des Verlangens
der Siebenbürger Rumänen bedeutete. Dieses Ereignis wurde am besten
von
Romulus
Buzilă
erläutert, einem der aktiven Teilnehmer an den
Ereignissen vom Herbst des Jahres 1918: „Bei uns leuchtet zusammen mit
der Revolution plötzlich auch die Flamme der Selbstbestimmung der
Völker auf . wir Rumänen wollen immer noch über unser Schicksal den
Wilson'schen Punkten und den geänderten Zeiten entsprechend
entscheiden".
Die Gründung des Zentralen Rumänischen Nationalrates am 31.
Oktober 1918 und seine erfolgreichen Versuche, seine Autorität über alle
von Rumänen bewohnten Gebieten zu entfalten, vor allem durch die
Gründung von nationalen rumänischen Raten und Garden, bedeutet in
diesem Kontext ein hervorragendes Beispiel zur Umleitung der
rumänischen Energien von der sozialen (wie es die Behörden erwünscht
hätten) auf die nationale Ebene. Die Nationalräte bedeuteten wirklich
demokratische Organen, die durch Volkswahl gewählt wurden, die von den
repräsentativsten Mitgliedern der Gemeinden gebildet wurden: Pfarrer,
Anwälte, Kaufleute, Lehrer, Bauern.
Es
muss
bemerkt werden,
dass
sich der Zorn des Volkes wurde
vor allem gegen die Notare und Gendarmen richtete, die von den Massen
545
als die wichtigsten Pfeiler des alten oppresiven Regimes gesehen wurden,
und die wegen der Mißbräuche während des Krieges gehasst wurden.
In einer Anfangsetappe erschienen die Räte und die rumänischen
nationalen Garden ab dem 5. November 1918 in der Sathmarer Region, die
ersten in der Gegend von Chioar, unter den unmittelbaren Einfluss der
programmatischen Dokumente, die von einer fuhrenden Gruppe der
Rumänen von
Dej
zusammengestellt wurde. Es fehlten immerhin auch die
Initiativen der ungarischen Behörden nicht, die anhand von mehreren
Rundschriften versuchten, den Bildungsprozess der neuen Organisationen
zu übernehmen und zu kontrollieren. Es gab aber auch Initiativen zur
Gründung der Nationalräte unter den direkten Einfluss des Zentralen
Rumänischen Nationalrates von
Arad
oder selbst unter dem Einfluss des
„Aufrufs"» die von dem Rumänischen Nationalrat in
Blaj
veröffentlicht
wurde. In den überwiegend rumänischen Regionen und wo es eine
bedeutende Anzahl von rumänischen Intellektuellen und Beamten gab
(Chioar, die Gegend von Frauenbach), haben die rumänischen Nationalräte
ihre Autorität auch in der Ortsverwaltung tatsächlich durchgesetzt, und so
ist es ihnen gelungen, die Vollbringung der Wünsche der rumänischen
Bevölkerung durchzusetzen: den Wechsel der Beamten und Lehrer, die
Kontrolle über die Verteilung der lebensnotwendigen Güter, die
Verwaltung der Ortsbürgermeisterämter, usw.
Die zweite Etappe im Bildungsprozess der Räte und der
nationalen Garden beginnt ab dem 12. November 1918 unter dem
unmittelbaren Einfluss und der Herrschaft des Rumänischen Nationalrates
des Komitats Sathmar, die anlässlich der großen Volksversammlung von
Frauenbach gegründet wurde.
In dieser Periode, die bis zum 12. Januar 1919 dauert, wurden
die meisten selbständigen rumänischen Organisationen gegründet, ohne
Rücksicht auf die Versuche der Autoritäten, diesen Prozess zu
kontrollieren. Dank der Wichtigkeit der behandelten Themen übertreffen
die Versammlungen vom 13. und 18. November zur Gründung der
rumänischen Kreisräte Sathmar und Großkarol die anderen
Veranstaltungen an Bedeutung.
Die Dokumente erwähnen die Existenz von 85 Nationalräten, die
in genau so vielen Gemeinden gegründet wurden. Ihre Zahl ist bestimmt
größer, wenn wir auch die Dörfer von der Chioarer Gegend hinzufügen, wo
bekanntlich Nationalräte gegründet, aber nicht namentlich erwähnt wurden.
Dasselbe passiert in der Gegend von Frauenbach und Trestenburg.
Es
muss
hervorgehoben werden,
dass
es im Herbst des Jahres
1918 schon um eine rumänische Bevölkerung geht, deren größter Teil für
546
alle großartigen Ideen der Zeit offen ur^werständnisvoll gegenübersteht,
aber „vor allem das Nationalitätenprinzip unterstützt und die vorgegebenen
Ziele klar erkennt".1
Die nationalen Garden (66 urkundlich erwähnt) gliedern sich
auch in den Rahmen desselben allgemeinen revolutionären Prozesses vom
Herbst 1918 ein. Sie wurden aus der Notwendigkeit des Schutzes der
Ordnung und der Güter der Staatsbürger gegründet, und meistens von aus
dem Krieg zurückkehrenden Soldaten gebildet, und in den ersten Tagen des
Monats November 1918 hatten sie auch die Aufgabe, die brisante
Stimmung zu bewältigen, die in den meisten siebenbürgischen Ortschaften
herrschte. Denn man sollte nicht übersehen,
dass
die Soldaten in der
Revolution in den ersten Reihen standen, und ihre Forderungen am
radikalsten artikulierten. Nach dem 6. November 1918 entfaltete sich der
Bildungsprozess der nationalen Garden unter der unmittelbaren
Überwachung und Leitung des RNR von
Arad,
und sie hatten unter den
neuen Umständen eine wichtige Rolle in der „Sicherung der Erfüllung der
Wünsche des rumänischen Volkes nach Freiheit und Einigkeit".2
Nach dem 20 November, als die Bezahlungen durch die
ungarischen Behörden eingestellt wurden, beendete ein Teil von diesen
Behörden ihre Tätigkeit. Ein anderer Teil wurde entwaffnet und von den
szeklerischen Truppen bzw. von den ungarischen nationalen Garden (zum
Beispiel von denjenigen, die sich der Demarkationslinie entlang befanden)
abgelöst.
Jedenfalls wurde die Aktivität der rumänischen nationalen
Garden von Sathmar ständig mit dem Mangel an Geld und Waffen
konfrontiert, zumal diese in den Händen der ungarischen Behörden waren. ■
Das wichtigste Problem, das in der zweiten Hälfte des Monats
November 1918 die rumänische Öffentlichkeit, die Nationalräte mit
eingerechnet beschäftigte, war die Organisierung der Delegiertenwahl zur
großen Nationalversammlung, die zum 1. Dezember 1918 in Karlsburg
(Alba Iulia) einberufen wurde.
Sathmar gehört in dieser Hinsicht nach den Urkunden vom 21.
November der Gemeinde
Valea Vinului
zu den ersten in dieser besonders
wichtigen Aktion für das Schicksal der rumänischen Nation.
' Siehe Gh.
lancu
Majorităţi şi minorităţi în Transilvania la sfârşitul primului război mondial
(Mehrheiten und Minderheiten am Ende des ersten Weilkrieges in Siebenbürgen), in
^'A.I.I.C", XXXII, 1993, S. 209.
2 Gh.
Une, A. Deac,
19IS
Gărzile naţionale române din Transilvania
(19
IS Die
rumänischen
nationalen
Garden in
Siebenbürgen),
Bucureşti,
1979,
p.
103.
547
In den 9 Wahlkreisen des Sathmarer Gebietes wurden 50
Delegierte gewählt, die mit Dokumenten versehen wurden, die ihnen das
Recht sicherten, der Versammlung von Karlsburg beizuwohnen. Unter
diesen waren 10 Rechtsanwälte, 5 Geistliche, 21 Bauern, 2 Kaufleute, 3
Grundschullehrer oder Lehrer, 2 Mechaniker, 1 Architekt, 3 Bankbeamte, 2
Eigentümer, 1 Notar. Sie gehörten allen gesellschaftlichen Schichten der
rumänischen Bevölkerung von Sathmar an, wobei die freien
Beshäftigungen vorherrschten.
Zu den gewählten Delegierten kamen noch die gesetzlichen
Vertreter, die unterschiedlichen rumänischen Vereinigungen und
Körperschaften angehörten, die in Sathmar ihre Tätigkeit entfalteten: die
Lehrerkörperschaften (4 Delegierte), die nationalen Garden (4 Delegierte),
die Pfarrer und der Vikar der griechisch-katholischen Kirche (15
Delegierte).
Die wichtigste Gruppe der Delegierten war jedoch diejenige der
Gemeinden, die darauf bestanden, neben den offiziellen ihre eigene
Delegierten zu verschicken, um an der Versammlung teilzunehmen, die
berufen ist, über das Schicksal des rumänischen Volkes zu entscheiden.
Diese Delegierten waren vor allem Pfarrer, Lehrer und Bauern, die die
Unannehmlichkeiten der Reise auf sich nahmen, um ihre Wünsche
anlässlich dieses großen nationalen Ereignisses auszudrücken.
Die zeitgenössischen Urkunden erwähnen nicht weniger als 49
Gemeinden, die Delegierte nach Karlsburg geschickt haben, dabei steht
Sathmar auf dem ersten Platz in ganz Siebenbürgen1. Die Sathmarer waren
unter den 100.000 Rumänen, die am 1. Dezember 1918 in Karlsburg
waren, und die durch ihre Anwesenheit die Vereinigungserklärung
besiegelten, die von den 1.228 offiziellen Delegierten angenommen wurde.
Die ursprünglichste Form der Offenbarung des Rechts auf
Selbstbestimmung der rumänischen Bevölkerung von Sathmar und die
auch ein Teil des Schatzes der rumänischen Revolution vom Herbst 1918
ist, zeigte sich im kirchlichen Bereich durch die gewaltsame Abtrennung
von 46 rumänischen Pfarrgemeinden, die im Jahre 1912 dem Hajdudoroger
Bistum eingegliedert wurden und durch ihre Vereinigung in ein nationales
rumänisches
Vikariat,
das unmittelbar dem römischen Papst untergeordnet
wurde. Im Rahmen der beiden Volksversammlungen vom 13. und 18.
November 1918 von Sathmar und Großkarol kam es zu diesem
einzigartigen Ereignis, wobei im Rahmen der zweiten Versammlung der
Erzdiakon
Romul Marchiş
zum Vikar der neu gegründeten revolutionären
1 Siehe
Doru
Radosav,
V.
Ciubotă,
zitiertes Werk, S. 90.
548
Organisation ernannt wurde. Aus der ersten Periode blieben uns 17
Beitritte von Pfarrgemeinden zu diesem
Vikariat
erhalten, die sich als
wahrhafte Momente des Patriotismus und des rumänischen Nationaigefuhis
auszeichneten (Csengerujfalu,
Nagyléta, Almosd,
Boghiş, Corod,
etc.)
Es ist sehr wichtig zu unterstreichen,
dass
dem Nationalen
Vikariat
von Großkarol Pfarrgemeinden beigetreten sind, die
geografisch
gar nicht zur Sathmarer Region gehören und zwar das szeklerische
Vikariat,
das 4 Pfarrgemeinden hatte: Szeklerburg, Drei Stühle, Neumarkt
und Oderhellen. Von den 34 Pfarrgemeinden des
Vikariats
haben 13 ihren
Beitritt zu dem Großkaroler
Vikariat
und das Auflösen aller Bindungen mit
dem Hajdudoroger Bistum schriftlich festgelegt1. Erst am 13. März wird
die Situation dieser Pfarrgemeinden geregelt, und zwar durch die Gründung
eines rumänischen griechisch-katholischen
Vikariats
des Szeklertums unter
der Leitung von Ilie
Câmpeanu2.
Das Großkaroler
Vikariat
wurde am 2.
Januar 1919 von dem Führungsrat durch die Adresse 34/1918 offiziell
anerkannt.
Es
muss
noch erwähnt werden,
dass
der Briefkontakt zwischen
dem Großkaroler
Vikariat
und dem Führungsrat schon ab dem 11.
Dezember 1918 zustande kam und in der ersten Etappe bis zum 18. März
1919 dauerte, diese Korrespondenz wurde dann Ende Mai 1919 wieder
aufgenommen. Von der ersten Periode sind nicht weniger als 11 Adressen
bekannt, von denen 6 von dem Führungsrat ans Großkaroler
Vikariat
gerichtet wurden3.
Im Januar erklärt eine weitere Reihe von Pfarrgemeinden
schriftlich ihren Beitritt zum
Vikariat:
Petea, Nyiradony,
Pocsaj, Sătmărel,
Voievozi, Văşad,
Hosszúpályi,
usw.
Es ist bemerkenswert,
dass
das nationale rumänische
Vikariat
von Großkarol das einzige rumänische Orgaisation war, die in dieser
Region auch zur Zeit des Terrors zwischen Januar-April 1919 funktioniert
hat. Es hat wirklich funktioniert: Es hat Pfarrer und Lehrer ernannt,
Heiratsdispense erteilt, es hat versucht, diese Pfarrgemeinden in der trüben
Periode der ersten vier Monate des Jahres 1918 zu führen.
Die Tätigkeit des
Vikariats
wurde erst durch das Dekret der
Wiener Nuntiatur Nr. 16.475 eingestellt, demzufolge 46 Pfarrgemeinden
1 Siehe
loan
Silviu
Nistor,
Contribuţii mureşene la Marea Unire
ďm 1918
(Maroscher
Beiträge zum Großen
Verìenigimgvon
¡918), Cluj-Napoca, 1981,
S.
23-24 und Viorel
Ciubotă, Viacriatul Naţional Român
din Carei
(Das rumänische nationale Viakrial von
Großkarol),
Satu
Mare,
1997,
S.
24-25.
2 "Patria" ("Vaterland"), Nr. 25/15 März, 1919 und 26/16 März 1919
3 Siehe Viorel
Ciubotă,
zitiertes Werk, S. 104-146
549
vorläufig dem Bistum von Großwardein untergeordnet wurden. Die
Verordnung wurde vom großen Bischof von Großwardein Dr. Demetriu
Radu
veröffentlicht, in einer Triumfreise, die er am 17. Juni in
Valea
lui
Mihai begann und am 30. Junie 1919 in Pocsaj (Ungarn) beendete. Die
Zeitung
„Renaşterea"
(„Wiedergeburt") vom 24. Juni 1919, die in
Frauenbach erschienen ist, unterstrich die „unglaubliche Begeisterung" die
in allen Pfarrgemeinden beim Empfang des großen Kirchenhauptes
herrschte.
Das Rumänishe Nationale
Vikariat
wird immer als ein
folgenswertes Beispiel gelten, wie die Rumänen es 1918-1919 verstanden
haben, die beiden großen Verlangen der Zeit, die nationale Freiheit und die
religiöse Freiheit zu vereinigen. Dank seiner Bedeutsamkeit überragte es
die Sathmarer Ebene und wurde zu einer wichtigen Organisation der
nationalen Freiheitsbewegung im Herbst des Jahres 1918 und in den ersten
Monaten des Jahres 1919.
Zwar gehörten am 1. Dezember 1918 die 117 Delegierten von
der Sathmarer Region zu den entschlossensten Anhänger der
bedingungslosen Vereinigung mit Rumänien, doch es mussten noch weitere
5 Monate vergehen, bis dieses Verlangen in Erfüllung ging. Diese ganze
, Zeitspanne wurde von einer krassen Konfrontation zwischen der
rumänischen Bevölkerung, die in freies, einheitliches Leben innerhalb von
Rumänien beginnen wollte, und die Bemühungen der Ungarn, unabhängig
von sozialem Niveau, Religion oder politischen Parteien, die Institutionen
des ungarischen Staates zu bewahren.
Die Situation in dieser Gegend wurde auch dadurch beeinfiusst,
dass
Anfang Januar 1919 Sathmar sich in der unmittelbaren Nähe der
Demarkationslinie zwischen der rumänischen Armee und den ungarischen
Truppen befand.
Nach dem 1. Dezember 1918 begannen die ungarischen
Behörden eine übergreifende Widerstandsaktion gegen die freien
Willensäußerungen der rumänischen Bevölkerung, wobei sie. sowohl
friedliche Mittel (Protestversammlungen, Streiks, Zeitungspropaganda,
Memoiren, usw.) aber auch aggressive Mittel einsetzten und bis zur
physischen Vernichtung derjenigen gingen, die es gewagt hatten, ihre
nationale rumänische Überzeugung zu proklamieren und
aufrechtzuerhalten.
Von den bekanntesten Grausamkeiten erwähnen wir hier die
Ermordung von 6 Einwohnern der Gemeinde
Călineşti-Oaş
(von denen
zwei von den Gendarmen wortwörtlich totgeschlagen wurden), die
Ermordung des Pfarrers
Izidor
Silaghi von
Bicău
im Februar 1919 usw.
550
Die Gewaltakten richteten sich aber auch gegen den
rumänischen Nationalfarben, gegen die rumänische Sprache, gegen manche
Teilnehmer der Versammlung von Karlsburg. Viele wurden verhaftet und
misshandelt.
Die für die Rumänen unerträgliche Atmosphäre wird in einem
Brief des Pfarrers von Apateu,
loan
Puşcaş
geschildert, den er
ami.
Januar
1919 an I.C. Barbul nach Sathmar schickte (die Entfernung betrug nur 15
km): „Die Umstände sind hier schon unerträglich! Die Ungarn sind wild
geworden, unser Leben steht in Gefahr. Mich haben sie am Samstag
bedroht,
dass
sie mich aufhängen werden . In den Filialen wage ich mich
nicht mehr zu betätigen, seither ich von Mihai
Balogh
aus
Petin
angegriffen
wurde. Das Volk wird die Geistlichen begraben . Unsere Blätter kommen
nicht mehr bei mir an, ich wage nicht aus der. Gemeinde zu gehen, nicht
mal auf die Straße gehe ich alleine!"1.
Die Informanten des Großen Rumänischen Allgemeinbezirks (so
z. B. der Agent 66, der Leutnant
loan
Radu,
der aus Sathmar stammt, haben
auf diese Stimmung mehrmals Aufmerksam gemacht, in der das Terror mit
der Überredung einhergingen, und die beinahe ihr Ziel erreichte: "Die
Rumänen bleiben zu Hause, sie organisieren keinerlei Veranstaltungen, sie
tragen die Nationalfarben nicht mehr, um das Schicksal mit den anderen
Rumänen zu teilen. Sie sind beinahe demoralisiert, denn sie sehen,
dass
die
Befreiung doch nicht geschieht. Sie lesen nur die ungarischen
revolutionären Zeitungen, in denen lauter schlimme Sachen über die
Rumänen geschrieben werden, wie z. B. Revolution, Hungersnot, die
Unersättlichkeit des rumänischen Bauerntums, über den König und über
die Königin die diffamierendsten Aussagen"2.
Oder in einem anderen Bericht vom 20 Januar schreibt er: "Die
innere Haltung ist gesunken seit den brutalen Taten der ungarischen
Banden, so
dass
es im Komitat
Sălaj
(es wird darunter die Trestenburger
Region verstanden n. n.) Rumänen gibt, die nicht mehr daran glauben,
dass
hier mal Großrumänien sein wird, wenn man es ihnen sagt, antworten sie,
weiß Gott, was kommen wird.
Die revolutionären ungarischen Zeitungen, die in Sathmar
herausgegeben wurden, gelangen auch hierher, so
dass
man erfahren kann,
mitten in dieser miserablen Lage wegen den ungarischen Banden lesen sie
auch noch die Zeitungen von Sathmar und werden völlig gelähmt"3 Ein
1
Arh.
Μ. Αρ.
N.
Piteşti, Fond Marele
Cartier General, Dos. Nr.
2166,
f.
72.
2 zitiertes Werk,
Dos.
2154, f. 129-130.
3 zitiertes Werk, f. 126-128. Im selben Dossier gibt es ähnliche Berichte, f. 10,12,58,101,
131-133.
551
großer Zahl rumänischer Intellektuellen sind in die freie Zone oder nach
Großwardein geflüchtet.
Die Probleme der rumänischen Bevölkerung wurden noch
größer, als am 21. März 1919 in Ungarn die Räterepublik eingeführt wurde,
die eine ihrer stärksten Oragnisationen in Sathmar hatte. Die
unterdrückenden Maßnahmen gegenüber der rumänischen Bevölkerung
wurden weitergeführt.
Allen diesen Sorgen wurde in der zweiten Hälfte des Monats
April 1919 ein Ende gemacht, als die rumänische Armee eine offensive
Haltung einnahm: Es soll erwähnt werden,
dass
zwei Gebiete des Komitats
Frauenbach und
Şomcuta
schon seit Anfang Januar 1919 befreit geworden
waren, so
dass
die hier wohnenden Rumänen von den Misshandlungen
befreit wurden, denen die anderen Rumänen in den unbefreiten Gebieten
ausgesetzt wurden. Diese Befreiung war Teil einer sehr gut gelungenen,
von rumänischen Militärspezialisten ausgearbeiteten Strategie, die es
ermöglichte,
dass
die rumänische Armee innerhalb von kurzer Zeit mehr
als 150 km zurücklegen, eine Division von Szeklern gefangennehmen,
große Mengen von Materialien, Waffen und Munition aufbringen und
weitere zwei Divisionen über den Theiß zurückdrängen konnte.
Die Städte Sathmar und Großkärol wurden am 19. April 1919
befreit, wobei dieser Tag gleichzeitig auch Karsamstag war, so
dass
dieses
Geschehnis von vielen Zeitgenossen als eine zweite Auferstehung nach der
Auferstehung Christi aufgefasst wurde.
Es folgte für die Rumänen eine von allen Gesichtspunkten
äußerst schwierige Periode, die aber gleichzeitig auch die Dämmerung
eines neuen Lebens bedeutete. Unter großen Schwierigkeiten und mit viel
Mühe musste eine neue Verwaltung zustandegebracht werden, die
Wirtschaft musste der von Rumänien angepasst werden. Ein neues
politiches Modell musste geschaffen und implantiert werden,
gleichermaßen ein neues kulturelles Modell, ganz unterschiedlich von dem
alten.
All das bedeutete die Feuerprobe für die örtlichen Behörden,
deren Tätigkeit einsetzte, sobald Iuliu Maniu, der Vorsitzende des
Führungsrates die Verwaltung des Kreises am 25-26. April 1919
übernahm.
Viele Beamten der alten Verwaltung schworen dem rumänischen
Staat Treue. Hier müssen die Beamten von der Ortsverwaltung (etwa 500
Personen), die von der Präfektur (135 Personen), usw. erwähnt werden. Es
kam auch vor,
dass
die Beamten den Treueeid verweigerten, den Eid
abzulegen (Bürgermeisteramt von Frauenbach, von Großkärol, usw.).
552
Einer der Chronisten der Geschehnisse aus dieser Zeit in
Sathmar, der Pfarrer Augustin Ossian aus Supuru de
Sus
schrieb diese
Zeilen voller Wahrheit in Bezug auf die Einführung der rumänischen
Herrschaft: „Wie bei einem neuen Menschenpaar, das sein Leben erst
beginnt, fehlen am Anfang noch viele wichtige Sachen, genauso hatte die
Errichtung und Umwandlung Rumäniens viele Mängel, die von den
Feinden unseres Landes absichtlich verursacht wurden . Die
Eisenbahnen, Lokomotiven und die Waggons konnten nicht regelmäßig
fahren, zumal sie im Krieg beschädigt wurden. Die ungarischen
Bahnbeamten haben die von den Kaufleuten verschafften Waaren
gestohlen, haben die Lagerräume, die Bahnhöfe und die Bahnbrücken
absichtlich in Brand gesteckt. Die ungarischen Beamten stellten sich
willkürlich dem normalen Ablaufs der juristischen und verwalterischen
Prozesse in den Weg, um Unzufriedenheit unter den Menschen zu stiften
und um dadurch zu zeigen,
dass
Rumänien des Regierens unfähig ist.
Da der Staat keine Mittel hatte, war es unumgänglich, dem Volk
Steuern aufzuerlegen, was zu Unzufriedenheiten führte. Aber wir hoffen
darauf,
dass
sich die Lage stabilisieren wird und unser Land ein großes und
reiches Land mit zufriedenen und frohen Bürgern sein wird"1.
Die Zeichen des Wiedergeburts erscheinen schon im letzten
Trimester des Jahres 1919 und zwar im Bereich des Schulwesens und der
Kultur, wo die Fortschritte sichtbar sind. Sie sind auch im Bankwesen zu
erkennen, wo die Grundlagen für die ersten rumänischen Banken des neuen
Ära gelegt werden, von den Banken, die später den Prozess der
wirtschaftlichen Wiederbelebung unterstützen werden.
Die großartigen Geschehnisse vom Herbst des Jahres 1918 und
im Jahre 1919 haben das Leben aller Bewohner des Sathmarer Gebietes
tiegreifend geändert. Das wurde ausnahmslos von allen Bewohnern
wahrgenommen, sowohl von den Rumänen als auch von den Ungarn. Es
sollen hier nur ein paar von den vielen Beispielen stehen.
Einer der aus Sathmar stammenden rumänischen Freiwilligen,
der sich in Avezzano (Italien) befand, schickte eine Postkarte dem
griechisch-katholischen Pfarrer von Supuru de
Sus,
in der er in einen Satz
die Quintessenz der Art und Weise formulierte, wie die Leute die im
Oktober angefangenen Veränderungen verstanden haben: „Die Welt hat
'
Parohia Ortodoxă
de Supuru de
Sus, Cartea
de
aur.
(Die Orthodoxe Pfarrgemeinde von
Supuru de
Sus,
Das Goldene Buch.) f. 34.
553
sich geändert, seitdem wir uns nicht mehr gesehen haben. (Hervorhebung
des Autors)."1
In einem anderen Brief, den George Terebes von Aurora (Illinois
S.U.A.) am 1. August 1918 dem Pfarrer Iuliu Pop aus
Ady Endre,
bittet der
Absender „möge der Pfarrer so gut sein und das aufmerksam lesen, denn
das ist die erste Karte, die ich Rumänisch geschrieben habe"
(Hervorhebung des Autors) und am Ende stand „Es lebe Großrumänien"2.
Das ist ein Beispiel 'dafür, wie die Rumänen aus Sathmar ihre
Würde zurückbekommen haben, nachdem sie Jahrhunderte lang von den
jeweiligen Herrschern gedemütigt worden waren.
Derselbe Gedanke der Wiedererweckung der Würde bei der
rumänischen Bevölkerung von Sathmar kommt auch aus den Zeilen des
„Aufrufs" hervor, der in Frauenbach, anlässlich der Erscheinung der ersten
Nummer einer rumänischen Zeitung im Komitat Sathmar mit dem
symbolischen Titel „Wiedergeburt" erlassen wurde: „Wir wollen,
dass
ihr
wisst,
dass
wir Rumänen eines Glaubens, einer Sprache und einer
rumänischen Seele sind und uns mit unserem Vaterland vereinigen wollen,
wie es der Wille Gottes und unser ist: Wir vereinigen uns, um in dem
heiligen und uns eigenen Vaterland, in Großrumänien, zu leben. Wir
wollen sagen,
dass
wir um unser rumänisches Land kämpfen, wir kämpfen,
damit das ganze Volk dieses teuren Landes zufrieden und glücklich ist,
damit es ein tüchtiges, zum Lernen freies und würdenvolles Volk wird.
Wir wollen kämpfen, damit ihr besser leben könnt, damit der
Boden, dessen ihr beraubt wurdet, wieder euch angehört, damit das Frucht
euer Arbeit euch zukommt. Wir wollen jede fremde Macht loswerden, wir
wollen,
dass
der rumänische Arbeiter für sich selbst arbeitet.
Vom Schweiß eurer Arbeit soll keiner leben, aber ihr sollt euch
über die Güter freuen, über die die Fremden sich gefreut haben, eure
bisherigen Herrscher"3.
Die Geschehnisse der Jahre 1918-1919 bedeuteten andererseits
für die Sathmarer rumänische Bevölkerung eine richtige Auferstehung.
Wenn wir in Betracht ziehen,
dass
die Befreiung dieser Region genau am
Vorabend des Osterfestes stattfindet, ist es nicht zu verwundern,
dass
die
damaligen Menschen dieses Ereignis als eine zweifache Auferstehung
gedeutet haben: die Auferstehung „Christi, der nach dem Tode
' Kreismuseum Sathmar, Sammlung Nationalbevvegung., nicht
invent.
Auf der Vorderseite
der Postkarte steht ein rumänischer Freiwillige mit den nationalfiirbigen Fahne und die
Inschrift „Der Rumäne kommt nicht um
Legione Romena Italia Ottobre
MCMXVIIľ.
2 zitierte Stelle.
3
"Renaşterea"
(„Wiedergeburt"),
Baia Mare,
Jg.I, Nr. 2/7 Januar 1919, S. 1.
554
auferstanden ist, und uns versicherte,
dass
wir gleichermaßen zum Jüngsten
Gericht auferstehen werden, und die zweite ist die Auferstehung des
rumänischen Volkes, der sich jetzt auferstanden, vom ungarischen Joch
befreit
fllhlŕ1.
Die Vereinigung von 1918 hat tiefgründige Veränderungen in
der kollektiven Mentalität der Rumänen hervorgerufen, so wie es Professor
I.
Scurtu in einem neuen Buch hervorgehoben hat:
„In den im Jahre 1918 mit Rumänien vereinigten Gebieten
lassen sich beträchtliche Veränderungen der kollektiven Mentalität
feststellen. Die Vereinigung beseitigte die Grenzen, die Zollschränken, die
Hindernisse im Wege der freien Bewegung aller Rumänen auf dem Gebiet,
wo sie die Mehrheit bildeten . Die rechtliche Vereinigung verlief relativ
schnell: Die Vereinigung des Währungssystems (1920), das erste Etat
Rumäniens (1921), das neue Grundgesetz (1923), das Verwaltungsgesetz
(1925), usw." Aber obwohl „die seelische Vereinigung etwas langsamer
zustande kam . der Integrationsprozess entwickelte sich, zumal die
Überzeugung herrschte,
dass
die Rumänen nur im Rahmen des national
einheitlichen Staates ihr Verlangen nach einer besseren Zukunft
verwirklichen konnten"2.
'
V.
Ciubotă, Vicariatul.
(Das
Vikariat.),
S.
166.
2
1. Scurtu,
Gh.
Buzatu,
Istoria românilor
in
secolul
XX
(1918-194S)
(Rumänische Geschichte
im
XX.
Jahrhundert (1918-1948),
Bucureşti,
1999,
S.
28-29.
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