Cmentarzysko kultury łużyckiej w Ożumiechu na północnym Mazowszu: materiały z badań wykopaliskowych przeprowadzonych w latach 1980, 1982 - 1984
Gespeichert in:
1. Verfasser: | |
---|---|
Format: | Buch |
Sprache: | Polish |
Veröffentlicht: |
Warszawa
2003
|
Ausgabe: | Wyd. 1. |
Schlagworte: | |
Online-Zugang: | Inhaltsverzeichnis Abstract |
Beschreibung: | Zsfassung in dt. Sprache u.d.T.: Ożumiech, Kr. Przasnysz - Gräberfeld der Lausitzer Kultur im nördlichen Masovien |
Beschreibung: | 156 S. Ill., Kt. |
ISBN: | 8389499053 |
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adam_text | SPIS TREŚCI
Wstęp
....................................................................................................... 7
Opis materiału zabytkowego
................................................................... 14
Sezon badań
1980............................................................................. 14
Sezon badań
1982............................................................................. 37
Sezon badań
1983............................................................................. 48
Sezon badań
1984............................................................................. 73
Obrządek pogrzebowy
............................................................................. 89
Analiza typologiczno-chronologiczna zabytków ruchomych
.................... 96
Wyroby z gliny
.................................................................................... 96
Wyroby z metalu
................................................................................ 118
Wyroby z krzemienia
.......................................................................... 121
Wyroby z kości i rogu
........................................................................ 127
Wyroby ze szkła
................................................................................. 128
Zakończenie
............................................................................................. 133
Zusammenfassung.................................................................................. 138
Wykaz cytowanej literatury
...................................................................... 150
OŻUMIECH, KR. PRZASNYSZ
- GRÄBERFELD
DER LAUSITZER
KULTUR
IM NÖRDLICHEN MASOVIEN
ZUSAMMENFASSUNG
EINLEITUNG
Die vorliegende Veröffentlichung enthält eine Besprechung der Ergebnisse der
Ausgrabungen, die in den Jahren 1980, 1982-1984 auf dem Gräberfeld der Lau¬
sitzer Kultur in
Ożumiech,
Gem.
Krzynowłoga Mała,
masovische Woiwodschaft
(Abb. 1) durchgeführt wurden.
Die genannte Fundstelle liegt im Grenzgebiet von zwei
Mesoregionen:
der
Erhebungen von
Mława
und der Hochebene von
Ciechanów.
Überwiegend
kommen hier eigentliche Braun- und Rosterden, Fahl- und Bleicherden sowie
Gleiböden vor (S.
Białousz
1993-1997). Hauptflüsse der Region sind die Wkra
mit den Nebenflüssen —
Łydynia, Mławka
und
Działdówka
sowie Orzyc wie auch
sein Flussarm —
Węgierka.
Zwischen den Städten
Mława
und
Przasnysz
kommt
ein Komplex von Kames- und Moränenformen vor. An einigen Stellen überragen
sie eine Höhe von 200
m
u.d.M. (J. Kondracki 1994, S. 128-129).
Das Gelände um das Dorf
Ożumiech
nehmen z.Z. Weiden und Ackerfelder
ein. In der Entfernung von etwa 1 km nordöstlich und etwa 2,5 km nördlich davon
gibt es Waldbestände. Beinahe durch das Dorf fließt der Fluss
Tamka
und ein
wenig nordöstlicher die
Ulatówka;
die beiden sind Flussarme vom Orzyc.
Der archäologische Fundplatz selbst liegt auf einer halbkreisförmigen Zunge
einer sandigen Terrasse, die von Norden und Osten steil zu feuchten Wiesen
senkt - der Niveauunterschied beträgt hier etwa 1-1,5
m
(Abb. 2). Das Gräber¬
feld liegt an Wirtschaftsgebäuden. Die Ecke eines davon rückt in die
Nekropole
vor, indem sie ihren westlichen Teil zerstört hatte (Abb. 3).
Die frühesten Nachrichten über die archäologischen Funde in
Ożumiech
sind
in den Arbeiten
vön
J.
Ostaszewski (1934,
S.
55; derselbe 1935, Abb. 6) zu
finden. Die ersten Grabungsarbeiten wurden hier jedoch erst 1963 durchgeführt.
Sie wurden von J.
Miśkiewicz
geleitet, der ein Areal von etwa 4
a
im nördlichen
Teil des Gräberfelds erforscht hat, indem er 36 Grabobjekte der Lausitzer Kultur
sowie einige mittelalterliche Bestattungen aufgedeckt hat. Die Untersuchungen
wurden veröffentlicht (J.
Miśkiewicz
1973).
Die weiteren Grabungsarbeiten in
Ożumiech
fanden zu Beginn der 80er Jahre
des 20. Jh.s statt. Im Laufe von 4 Grabungskampagnen legte J.
Korsak
23 Gräber
138
ZUSAMMENFASSUNG
der Lausitzer Kultur frei sowie ein Objekt - „Scheiterhaufen-Feuerstätte genannt.
Bis das ganze Gräberfeld freigelegt werden konnte, blieben es nur einige Are
(wie es scheint etwa fünf). Kurz nachdem die Untersuchungen in
Ożumiech
abgeschlossen worden waren, kam J.
Korsak
tragischerweise im Wasser des
Flusses
Narew
ums Leben. Er konnte die Bearbeitung des geborgenen Materials
nicht aufnehmen. Drei im „Informator
Archeologiczny
veröffentlichte Grabungs¬
berichte (J.
Korsak
1982; 1984; 1985) sowie einige ausgestellte Gefäße waren
viele Jahre lang das einzige Zeugnis der in
Ożumiech
durchgeführten Aus¬
grabungen. Vom November 1997 bis zum Ende 2000 wurden die von J.
Korsak
ausgegrabenen Funde vom Autor des vorliegenden Buches bearbeitet.
BESTATTUNGSRITUS
Das Gräberfeld in
Ożumiech
liegt auf einer kleinen Geländeerhebung (Abb. 2).
Den freigelegten Teil der
Nekropole
deckte ein mehrschichtiger Steinmantel aus
Geröll unterschiedlicher Größe (Abb. 4, 44-47). Unterhalb des Pflasters oder
innerhalb dessen, überwiegend in der tiefstgelegenen dritten und vierten Schicht
der Steine, lagen Grabobjekte (Abb. 49). Einige davon (mindestens das Grab
Nr. I/82 und I/83) wiesen seitliche Steinsetzungen auf, die aus größeren als „ge¬
wöhnliches Pflaster bildenden Steinen bestanden (Abb. 48). Im östlichen Teil des
Gräberfelds konnte auf drei Steinhaufen gestoßen werden, die die Gräber deckten.
Eine einzige festgestellte Bestattungsform sind Urnengräber (Abb. 43, 49). Die
meisten Urnen und Beigefäße häuften sich innerhalb großer Sammelgräber auf.
Es ist jedoch nicht bekannt, ob in welchen davon urnenlose Brandbestattungen
nicht vorhanden waren, die aber unter dem vermischten Keramik- und Knochen¬
material nicht ausgesondert werden konnten.
Die ins Grab in einer Tonurne gelegten Verstorbenenreste waren vor allem
mit kleinen Beigefäßen (in der Regel mit Bechern) ausgestattet und vielleicht mit
einzelnen Keramikfragmenten. Von den nichtkeramischen Funden konnten ledig¬
lich Fragmente von einem „bronzenen Ring, „bronzenen Draht , ein Knochenan¬
hänger und 32 Silexartefakte geborgen werden.
Auf dem Ar Nr. 32 wurde ein Objekt freigelegt, vom Autor der Untersuchun¬
gen „Scheiterhaufen-Feuerstätte genannt. Es bestand aus einer dicken Schicht
von gebranntem Holz, Lehmbewurf sowie wenigen Keramikfragmenten. Es konn¬
ten keine Reste von durchgebrannten Knochen gefunden werden, demnach war
es höchstwahrscheinlich eine Feuerstätte und kein Scheiterhaufen. Mit Feuer
stand auch eine dicke Schicht Holzkohle in Verbindung, direkt über dem Grab
Nr. Hl/83 entdeckt.
MOBILIAR
TONERZEUGNISSE
Insgesamt konnten Bruchstücke von 420 Gefäßen ausgesondert werden
(Abb. 5-42) sowie 2 Fragmente höchstwahrscheinlich von Nicht-Gefäßkeramik
139
ZUSAMMENFASSUNG
(Abb. 13:8; 41:7). 386 Gefäße kamen in den Gräbern sowie in deren nächster
Umgebung zutage und 26 lagen lose in der Kulturschicht und in „Scheiterhaufen-
Feuerstätte . Acht Gefäße verfügten über keine Ortsangaben, es bleibt also
unbekannt, wo sie gefunden wurden. Die Zahl der von J.
Korsak
geborgenen
Gefäße war ein wenig höher, denn ins Material, das in der vorliegenden Ausar¬
beitung dargestellt wird, keine verschollenen Exemplare aufgenommen wurden.
ALLGEMEINE HERSTELLUNGSTECHNISCHE CHARAKTERISTIK DER TONWARE
Die Gefäße wurden aus fettem Ton mit vorwiegend vieler Magerung herge¬
stellt. Dafür wurde meistens Steinschlag (weißer oder rosaroter Farbe), seltener
Sand und feine Steine verwendet, vereinzelt auch organische Beimengung.
An keinem Gefäß konnten Spuren von einer anderen Aufbautechnik der
Wände als zusammengeklebte Wülste beobachtet werden. Die Wülste (2-4 cm
breit) waren von innen aufeinander geklebt. Die Gefäßböden sind vorwiegend
flach und leicht ausgesondert, seltener eingezogen (von außen oder von innen)
oder gewölbt (im Inneren). Sie sind häufig dicker als die Gefäßwände. In der
Regel wurden sie aus einer Tonscheibe geformt und nur wenige Exemplare
weisen zwei aufeinander gelegte Scheiben (zwei Schichten) auf. Viel seltener
sind Exemplare mit einer Wandbasis von einigen Zentimetern. Manche Böden
sind nicht ausgesondert
(z. B.
Abb. 20:1), andere dagegen stark hervorgehoben
(z. B.
Abb. 17:8), wodurch sie an Vollfußbecher anknüpfen. In
Ożumiech
trat nur
ein solcher Becher auf. Er weist einen interessant geklebten Boden auf: an ein
walzenförmiges Tonstück wurde eine umlaufende Wulst, breiter unten und enger
oben, angeklebt (Abb. 14:6).
Manche Gefäße sind durch vorhandene Henkel gekennzeichnet. Die Becher
hatten vorwiegend einen unten mit einem Zapfen befestigten, und oben an die
Randkante angeklebten Henkel. Die Amphoren sowie wenige Becher wiesen mit
zwei Zapfen befestigte Henkel auf.
Etwa 30% der Tonware wurde mit einem geritzten, plastischen oder abge¬
drückten Ornament verziert. Wenige Gefäße verfügen über kleine Hörner an der
Mündungskante oder am Bauch angeklebte Buckel.
TYPOLOGISCHE
EINTEILUNG DER TONWARE
Die Gefäßkeramik wird in der betrachteten Sammlung durch 420 Exemplare
vertreten. 313 davon sind soweit gut erhalten geblieben,
dass
man sie den fol¬
genden Keramikgruppen zuweisen kann: 1 — doppelkonische Gefäße (153 Ex¬
emplare), 2 — terrinenartige Gefäße (18 Exemplare), 3 —Amphoren (12 Exem¬
plare), 4 — eiförmige Gefäße (13 Exemplare), 5 — S-profilierte Gefäße
(2 Stück), 6 — fassförmige Gefäße (3 Exemplare), 7 — Schüsseln (5 Ex¬
emplare), 8 — Bechern (99 Exemplare), 9 — Deckel (1 Stück), 10 — andere
(7 Exemplare).
140
ZUSAMMENFASSUNG
Doppelkonische Gefässe
Das Merkmal, das dieser Gruppe die Gefäße zuweisen ließ, ist die Form, die
an zwei mit breiteren Grundflächen rührende Kegelstümpfe erinnert. Sie weisen
keinen ausgesonderten Hals auf, was sie im Hauptmaß von ähnlichen terrinen¬
artigen Gefäßen unterscheidet. So gestaltete Exemplare sind von den Unter¬
suchungen von J.
Korsak
in 153 Beispielen bekannt, was etwa 49 % des
gesamten
typologisch
bestimmbaren Materials ausmacht (Diagramm 1).
Die meisten doppelkonischen Gefäße weisen einen geglätteten oder polierten
Oberteil und den gerauten oder verstrichenen oder mit Ton überschütteten Unter¬
teil. Wenige Exemplare weisen eine vollständig geglättete (Abb. 14:4; 16:2; 18:3;
23:2) oder raue (Abb. 7:2) Oberfläche auf. Nur 1 Exemplar ¡st mit einem Ritz¬
ornament verziert worden (Abb. 32:2).
Die auf dem Gräberfeld in
Ożumiech
aufgedeckten doppelkonischen Gefäße
sind in Rücksicht auf die Form sehr uneinheitlich (Abb. 50). Sie unterscheiden
sich an Größe, Proportionen, Art vom Bauchknick, an Höhe, in welcher ihre
größte Bauchweite liegt, Randgestaltung, Bodenteil und Boden selbst.
Terrinenartige Gefässe
Als terrinenartige Gefäße sind hier Gefäße von abgerundetem und ziemlich
stark nach außen geschweiftem Bauch zu verstehen, von dem ein ausgeson¬
derter Hals abgeht. Von den Untersuchungen von J.
Korsak
sind 18 Terrinen
bekannt, was etwa 6% des gesamten
typologisch
bestimmbaren Materials
ausmacht.
Die äußere Oberfläche der terrinenartigen Gefäße ist gänzlich geglättet oder
im oberen Teil geglättet oder poliert, und im unteren geraut oder verstrichen.
Einige Gefäße der genannten Gruppe sind mit Rillen, einer waagerechten Riefe,
angeklebten Buckeln oder Gruppen von schrägen Riefen verziert.
Die terrinenartigen Gefäße darf man in Rücksicht auf die Gestaltung vom
Bauch und Hals in 3 Gruppen aufteilen (Abb. 51):
Typ
I.
Gefäße von zylindrischem oder konischem Hals, der in einen leicht
ausgesonderten Bauch übergeht, traten in 4 Exemplaren auf (Abb. 7:6; 10:2;
12:5; 20:1).
Typ
II.
Krausenterrinen sind von 6-7 Exemplaren vertreten (Abb. 8:7,8; 13:5;
17:2; 20:2?; 38:2; 41:18).
Typ
III.
Gefäße von kugeligem Bauch und kurzem Hals sind von 4 Exem¬
plaren bekannt (Abb. 16:1; 17:1; 22:10; 26:5).
Amphoren
Der genannten Keramikgruppe wurden Gefäße zugewiesen, die mit paarweise
¡n einer Höhe von etwa 1/2 oder 2/3 des Gefäßes angebrachten Ösen versehen
waren. Von vier Grabungskampagnen stammen mindestens 12 Amphoren, was
ungefähr 4% des gesamten
typologisch
bestimmbaren Materials ausmacht.
141
ZUSAMMENFASSUNG
Alle Amphoren weisen eine gänzlich polierte oder geglättete Oberfläche auf.
Alle sind auch ornamentiert worden. Die Ösen sind wulst- oder bandförmig ge¬
staltet und nur in zwei Fällen den Hals mit dem Bauch nicht verbinden, sondern
sind innerhalb des Halses selbst (Abb. 14:3) und einmal am Bauch (Abb. 29:2)
angebracht worden. Sie sind immer an die Wand mittels zwei ovalen oder runden
Bolzen befestigt. In Rücksicht auf ihre Form kann man sie in 3 Typen einteilen
(Abb. 52):
Typ
I.
Gefäße in Form einer Terrine (des Typs
I)
sind von 10 Exemplaren
bekannt (Abb. 14:3, 5, 10; 24:8; 27:6; 28:3, 6; 34:4; 39:2). Sie kennzeichnen sich
durch einen zylindrischen oder konischen Hals, einen sanft oder scharfgeknickten
Bauch und einen geraden oder leicht eingezogenen Bodenteil. Zwei Exemplare
werden lediglich mit einer horizontal geritzten Riefe ornamentiert, die übrigen ver¬
zieren waagerecht, schräg oder wellenartig angeordnete Rillen, vereinzelte auch
angeklebte Buckel.
Typ
II.
Doppelkonisches Gefäß ohne einen ausgesonderten Hals (Abb. 29:2).
Das Ornament besteht aus einer horizontalen Riefe.
Typ
III.
Gefäß mit kugeligem Bauch und kurzem Hals, mit 3 horizontalen Ril¬
len verziert (Abb. 26:2).
Eiförmige Gefässe
Für die der betrachteten Keramikgruppen zugewiesenen Gefäße ist eine eiför¬
mige Gestalt charakteristisch. Wenige gut erhaltene Exemplare kennzeichnen
sich durch milde Profilierung und einen schwach oder überhaupt nicht ausge¬
sonderten Rand (Abb. 53). Ihre äußere Oberfläche ist gänzlich geraut oder
verstrichen (mancherorts ist nur ein Streifen am Boden und die Randkante
geglättet). Im bearbeiteten Material konnten 13 Exemplare eiförmiger Gefäße
ausgesondert werden, was ungefähr 4% des gesamten
typologisch
bestimm¬
baren keramischen Materials ausmacht. Die meisten davon sind leider nur von
kleinen Fragmenten bekannt (Abb. 8:10; 11:4; 12:4; 13:6; 16:4; 17:6; 25:10; 31:2;
34:5; 41:2,3).
S-profilierte Gefässe
Die S-förmig profilierten Gefäße ähneln den eiförmigen, weisen jedoch einen
leicht ausgesonderten Hals auf (Abb. 54). Von den Untersuchungen von J.
Kor¬
sak
sind zwei S-profilierte Gefäße bekannt (0,5% des gesamten
typologisch
bestimmbaren Materials). Ihre äußere Oberfläche ist verstrichen oder geraut
(Abb. 29:5; 40:1).
Fassförmige Gefässe
Die dazu gehörenden Gefäße kennzeichnen sich durch einen leicht ausge¬
sonderten, kurzen Hals und einen mild abgerundeten Bauch (Abb. 55). Im be¬
arbeiteten Material wurden mindestens 3 Gefäße gefunden (Abb. 7:3,4; 30:7),
142
ZUSAMMENFASSUNG
die man als fassförmig bezeichnen kann, was etwa 1% des gesamten
typo¬
logisch
bestimmbaren Materials ausmacht. Sie weisen eine geglättete äußere
Oberfläche auf und sind am Halsansatz mit einer horizontalen Riefe verziert, und
in einem Fall mit einem Fingernagelornament.
Schüsseln
Die dieser Gruppe zugerechneten Gefäße sind im bearbeiteten keramischen
Material sehr bescheiden vertreten. Insgesamt stammen von vier Grabungs¬
kampagnen 5 Schüsseln, also etwa 1,5% aller
typologisch
bestimmbarer Gefäße.
In Rücksicht auf die Form kann man sie in 2 Typen einteilen (Abb. 56):
Typ
I.
S-profilierte Gefäße sind von 2 Exemplaren bekannt (Abb. 12:6; 31:7).
Sie haben geschwärzte, geglättete oder polierte Außenwände und sind mit einer
horizontaler Riefe und schrägen Rillen verziert.
Typ
II.
Gefäße in Form eines Kugelabschnitts sind von 3 Exemplaren bekannt
(Abb. 15:5; 16:11,12). Zwei von ihnen sind ähnlich gestaltet und weisen eine
geraute oder verstrichene Außenfläche und im Boden ein oder drei Löcher auf.
Das dritte Exemplar ist kleiner, hat eine ausgeglättete Außenfläche und ist mit
horizontalen Rillen verziert.
Becher
Die weitere Keramikgruppe bilden Gefäße, die als Becher und Kannen be¬
zeichnet werden. Insgesamt wurden 99 von ihnen aufgedeckt, was etwa 31,5%
des gesamten
typologisch
bestimmbaren Materials gibt. Die Zahl ist wohl unter¬
schätzt, denn ein bedeutender Teil von kleinen Gefäßbruchstücken, besonders
der ornamentierten, stammt höchstwahrscheinlich von den Bechern.
Die äußere Oberfläche ist überwiegend geglättet oder poliert und nur verein¬
zelt unter dem Bauchknick geraut (Abb. 8:6; 19:2) oder gänzlich verstrichen oder
rau (Abb. 18:5; 21:3). Die Becher sind oft mit Rillen, Riefen, Dellen und plasti¬
schen Hörner verziert. In Hinsicht ihrer Form wurden sie in 7 Typen eingeteilt
(Abb. 57):
Typ
I.
S-profilierte Becher, meistens mit leicht ausgesondertem, abgerunde¬
tem Bauch, sind im betrachteten Material eindeutig vorherrschend, denn sie
machen etwa 70% aller Becher aus (Abb. 5:2; 6:3; 8:2; 9:2; 11:7; 13:2,3,7; 14:7;
15:2,3; 16:8-10; 17:4,7,8; 19:2; 20:3,7,8; 21:4; 25:6,7,15; 27:2,8; 28:7,8; 29:4,
6,7; 30:2,5; 33:3; 34:2; 37:5; 39:4; 42:5). Die meisten davon sind mit einer hori¬
zontal geritzten Riefe, waagerechten oder schrägen Rillen und manchmal auch
plastischen Hörnern verziert.
Typ
II.
Gedrungene Becher, deutlich an die S-profilierten Schüsseln anknüp¬
fend, kennzeichnen sich durch einen weitmündigen Rand, kurzen Hals und leicht
geschweiften Bauch und liegen in 6 Exemplaren vor (Abb. 6:8a, 8b; 8:6; 9:3;
11:5; 27:4; 36:4). Alle sind mit schrägen Rillen sowie einer umlaufenden Riefe
oder Rille, in einem Fall auch mit Dellenreihen verziert. Zwei Becher weisen über¬
dies einen Dekor von plastischen Hörnern auf.
143
ZUSAMMENFASSUNG
Typ
III.
Becher vom Typ
„Ulwówek , die
sich durch einen trichterförmigen
Hals, scharf geknickten Bauch und eingezogenen Bodenteil kennzeichnet, wurde
im Grab Nr. VI/83 (Abb. 31:3) gefunden. Er ist mit einer horizontal geritzten Riefe
und schrägen Rillen verziert.
Typ
IV.
Becher mit scharfem Bauchknick und trichterförmigem Hals liegen
in 5 Exemplaren vor (Abb. 20:6; 21:3; 31:6; 32:3; 42:4). Sie knüpfen an die Be¬
cher vom Typ
„Ulwówek
an, doch sie unterscheiden sich von ihnen vor allem
durch einen nicht eingezogenen Bodenteil. Außer einem Stück sind sie reich am
Bauch mit einem Rillenornament verziert und am Halsansatz mit einer horizontal
geritzten Riefe. Ein Becher hat einen dekorierten Henkel. Der kleinste von ihnen
weist eine raue Oberfläche auf.
Typ
V.
Kugelförmige Becher liegen in 2-3 Exemplaren vor (Abb. 14:9; 16:7;
40:2?). Kennzeichnend für sie sind kleine Ausmaße, kugeliger Bauch und leicht
ausgesonderter Hals. Die Gefäße dieses Typs sind nicht verziert.
Typ
VI.
Eiförmige Becher, ohne abgesonderten Hais, liegen in 3 Exemplaren
vor (Abb. 16:3; 18:4, 5). Einer davon weist eine verstrichene Außenfläche auf.
Die Becher dieses Typs sind nicht verziert.
Typ
VII.
Schlanke Becher mit kurzem Hals und mild profiliert, sind in 14 Ex¬
emplaren bekannt (Abb. 6:2,4,6; 8:3; 9:8; 12:2; 18:2; 21:2; 27:9; 31:5; 38:3-6).
Sie sind manchmal mit einer umlaufenden Riefe oder waagerechten Rillen verziert.
Deckel
Den Deckeln wurde ein Gefäß zugewiesen, das sich durch einen gewölbten,
mit einigen Löchern (es blieben Spuren von 6 erhalten) versehenen Boden und
kurzen, trichterförmigen Wänden kennzeichnet (Abb. 59:1).
Andere
Den als „andere bestimmten Gefäßen wurden 7 Exemplare zugeordnet, die
sich durch Form oder Größe von den 9 ausgesonderten Keramikgruppen un¬
terscheiden (Abb. 59:2-5). Vier davon ähneln den doppelkonischen Gefäßen
(Abb. 5:6; 6:5; 28:1). Die übrigen sind ein „birnenförmiges Gefäß (Abb. 59:4),
ein Miniaturgefäß (Abb. 59:3) sowie ein Becherstandfuß (Abb. 59:5).
Nichtgefäss-Keramik
Die Nichtgefäßkeramik ¡st durch zwei Fragmente von unbestimmbarer Gestalt
und Funktion vertreten. Die beiden ähneln im Schnitt einem Kreis. Eins wies eine
Hakenform auf (Abb. 13:8), ein anderes ist gebogen (Abb. 41:7).
Beim Vergleich des 1980, 1982-1984 aufgedeckten keramischen Inventars
mit den Funden der Grabungskampagne 1963 sind keine größeren Unterschiede
144
ZUSAMMENFASSUNG
(Tabelle 1) zu verzeichnen. J.
Miśkiewicz
sonderte etwa 380 Gefäße der Lausitzer
Kultur aus; von den Untersuchungen von J.
Korsak
liegen etwa 420 vor, was
zusammen eine imposante Zahl von 800 Gefäßen ausmacht. Insgesamt bilden
den größten prozentuellen Anteil die doppelkonischen Gefäße sowie Becher und
Kannen. Über 20% von Fragmenten oder ganzen Gefäßen konnten keiner der
ausgesonderten Keramikgruppe zugeordnet werden (vornehmlich wegen eines
schlechten Erhaltungszustands). Ein einziger bedeutender Unterschied ist bei den
Terrinen zu sehen, die in den
Inventaren
der Grabungskampagne 1963 etwa
15% aller Gefäße darstellen und in den Jahren 1980, 1982-1984 nur ein wenig
über 4%. Die so große Verschiedenheit kann sich teilweise aus einer anderen
Deutung mancher Gefäße von mir und J.
Miśkiewicz
ergeben, und infolgedessen
deren Zuweisung den anderen Keramikgruppen. Meines Erachtens dürfte man
manche Stücke, vom erwähnten Forscher als Terrinen gesehen, eher den dop¬
pelkonischen Formen zurechnen (J.
Miśkiewicz
1973,
ζ. Β.
Taf.
IV
b, o;
XI
n).
METALLERZEUGNISSE
Im analytisch verfügbaren Fundmaterial vom Gräberfeld in
Ożumiech
fand
sich nur ein im Grabkomplex aufgedeckter Gegenstand, der aus Metall gefertigt
worden war. Es ist ein fragmentarisch erhaltener Ring aus „Bronze . Es sei je¬
doch hinzufügen,
dass
bei der Grabungskampagne von 1984 noch ein „Fragment
von Bronzedraht (J.
Korsak
1985,
S.
54) geborgen werden konnte. Der Fund
ist leider verloren gegangen.
Der „Bronzering (Abb. 33:6) wurde aus im Schnitt rundem Draht gefertigt und
weist abgerundete und leicht verdickte Enden auf, was hinweisen dürfte,
dass
er offen sein konnte. Der Fund ist nicht besonders gut erhalten geblieben: er
besteht aus drei Teilen, ist stark korrodiert, weist Feuerspuren auf. Eine Analyse
des Metalls zeigte,
dass
er in 97,15% aus Kupfer (Tabelle 2) gefertigt worden
war. Zinne macht nur 1,41% aus.
Bei der Grabungskampagne von 1983 wurde in
Ożumiech
auch auf einen
Gegenstand gestoßen (Abb. 33:4), der in beinahe 95 % aus Eisen gefertigt
worden war (Tabelle 3). Er lag in der Nähe, doch nicht innerhalb des
Grabs
Nr.
V/84. In seiner Form erinnert er an ein Fragment einer Spitze oder eventuell
eines kleinen Messers. Sein Zusammenhang mit der Zeit, als die
Nekropole
durch die Bevölkerung der Lausitzer Kultur benutzt war, wäre problematisch,
denn die Eisenfunde kommen in diesem Gebiet nicht vor.
FEUERSTEINARTEFAKTE
Die aus Feuerstein gefertigten Artefakte sind die zweitgrößte Kategorie
der Funde aus dem Gräberfeld in
Ożumiech.
Insgesamt konnten 124 Silicies
145
ZUSAMMENFASSUNG
geborgen werden. Die meisten (92 St.) wurden in der Kulturschicht gefunden
(Abb. 64). Nur 32 Funde sind mit den Grabkomplexen in Verbindung zu bringen.
Unter den 124 Silexartefakten sind am zahlreichsten in der Ambosstechnik
gewonnene Kernabschläge (65 St.; Abb. 60:1,4; 61) und ein- oder mehrpolare Ker¬
ne (21 St.; Abb. 60:2, 3) vertreten. Viel seltener sind Absplisse (4 St.), Fragmente
von Klingen (6 St., davon 3 in der Ambosstechnik gewonnen; Abb. 62:3-5), Ab¬
fälle (4 St.) und Feuersteinbruchstücke (6 St., darin 2 retuschiert). Von den ein¬
zelnen Artefakten kamen zum Vorschein: ein Kratzer (Abb. 62:7), ein Eckstichel
(Abb. 62:1), ein Trapez (Abb. 62:6) und ein Abschlag (Abb. 62:2). Ausgesondert
wurden auch zwei
Silexknollen
(Abb. 63). 12 Exemplare konnten
typologisch
nicht bestimmt werden (Diagramm 2).
Unter den Artefakten, die in den Grabkomplexen zutage kamen, wurden
ausgesondert: 15 Kernabschläge, 1 Kern (alle mit der Ambosstechnik verbunden)
4 Absplisse, 1 Klingenfragment und 1 Fragment einer in der Ambosstechnik ge¬
wonnenen Klinge, 1 Eckstichel, 1 Abfall und 2 Silexbrocken. 6 Feuersteine konn¬
ten nicht bestimmt werden.
Typologisch
gesehen ist das betrachtete Material sehr einheitlich. Die meisten
Artefakte sind mit der Benutzungszeit des Gräberfelds in Verbindung zu bringen.
Ein Teil der sich auszeichnenden Artefakte wurde schon früher, in der mittleren
oder jüngeren Steinzeit gefertigt (Trapez, teilweise Klingen, Abschlag, Kratzer).
KNOCHEN- UND GEWEIHERZEUGNISSE
J.
Korsak
fand einen Anhänger aus Knochen, der aber nicht erhalten blieb.
Es ist jedoch bekannt,
dass
er mit seiner Form an ein schmales Trapez mit ein
wenig abgerundeten Kanten erinnerte und dicht unterhalb der oberen Basis ein
kleines Loch aufwies.
GLASERZEUGNISSE
Vom betrachteten Gräberfeld stammt nur ein Glasgegenstand, nämlich eine
Hälfte einer kleinen Glasperle (Abb. 33:5). Sie ist fassförmig (mittelgroß) und das
Loch konisch. Die Perle wurde aus undurchsichtigem seladongrünem Glas guter
Qualität (es gab keine Korrosionsspuren) gefertigt, man kann jedoch nicht fest¬
stellen mit welchemVerfahren. Die regelmäßige Gestalt der Perle sowie ebene,
glatte Lochkanten belegen ein hohes Niveau der Herstellungstechnik und insbe¬
sondere eine sorgfältige Endverarbeitung.
In der Tabelle 4 wurden die Untersuchungsergebnisse der chemischen Zu¬
sammensetzung dargestellt, in der Tabelle 5 — Proportionen und Summen der
glasmachenden Hauptbestandteile im Glas der Perle von
Ożumiech.
Das Elektronenbild der Struktur des Fundes (Abb. 65) zeigt,
dass
im Stoff
der Glasperle außer der Glasmasse auch Quarzkörner der Größe von 1 bis
100
џт
auftreten. Unter den Bruchkörnem konnten neben Quarz (99,9% aller
146
ZUSAMMENFASSUNG
Körner), Kalisalzgestein (Korn ~50 m ),
Zirkon
(~5
μη)
sowie Epidot (~10
μσι)
ausgesondert werden. In den Blasen tritt vereinzelt Baryt (-1-5 im) auf. Im Glas
und den Blasen wurden sehr feine Körner (<1 pm) mit hohem Sn-Gehalt ent¬
deckt.
Nach den Klassifikationskriterien von Gläsern von J.L.
Szczapowa
(1973) ist
das Glas der Glasperle von
Ožumiech
der Gruppe von Kaligläsern vom Typ
zuzurechnen.
SCHLUSSWORT
Die Fragen der kulturellen und chronologischen Klassifikation des betrachte¬
ten Fundplatzes wurden schon von einigen Forschern aufgenommen. J.
Miśkie¬
wicz
nahm an,
dass
der von ihm durchforschte Teil der
Nekropole
durch die
Bevölkerung der nordmasowischen Gruppe der Lausitzer Kultur in der ausgehen¬
den
III.
und in der
IV.
Periode der Bronzezeit benutzt war (J.
Miśkiewicz
1973,
S.
233).
J.
Korsak
meinte dagegen,
dass
das Gräberfeld in die Perioden
IV
und
V
zu setzen sei (J.
Korsak
1982,
S.
86; derselbe 1984,
S.
73; derselbe 1985,
S.
54).
J.
Dąbrowski
datiert es in die zweite Hälfte der
III., die
ganze
IV.
und einen
Teil der
V.
Periode der Bronzezeit (J.
Dąbrowski
1997, Zusammenstellung 3).
Im analysierten Fundmaterial der vorliegenden Ausarbeitung überwiegen For¬
men von einer langen Vorkommenszeit (doppelkonische, eiförmige, S-profilierte
Gefäße, Terrinen vom Typ
I,
Amphoren vom Typ
I
und
II,
halbkugelige Schüs¬
seln, Becher vom Typ
I
und
V);
manche Gefäße darf man als frühe Formen
ansprechen, vom Ende der
III.
und/oder
IV.
Periode der Bronzezeit (Terrinen vom
Typ
I
und
II,
fassförmige Gefäße, S-profilierte Schüsseln, Bechern vom Typ
II,
III, IV,
VII,
Deckel und ein Miniaturgefäß); vereinzelt sind späte Formen, die
höchstwahrscheinlich in die zweite Hälfte der
IV.
und einen Teil der
V.
Periode
der Bronzezeit fallen (Terrinen vom Typ
III,
Amphore vom Typ
III,
Bechern vom
Typ
VI).
In der Ornamentik überwiegen horizontale Riefen sowie schräge und
waagerechte Rillen. Von der datierenden Wertigkeit ist das Ornament der schrä¬
gen Rillen, das in die Zeit vom Ende der
III. bis
zur
IV.
Periode der Bronzezeit
bestimmt wird (J.
Dąbrowski
1958,
S.
111; derselbe 1997,
S.
84-85;
T.
Węgrzy-
nowicz
1973,
S.
61). Es wird angenommen,
dass
breite Rillen früher sind als
schmale. Die ersteren verschwinden zu Beginn der
V.
Periode der Bronzezeit,
die zweiten halten länger, obwohl sie später in Form von Gruppen der durch un-
verzierte Stellen getrennten Rillen auftreten (J.
Dąbrowski
1958,
S.
111; derselbe
1972,
S.
44). Waagerechte Rillen und Riefen sind zeitgenössisch den schrägen
Rillen (J.
Dąbrowski
1958,
S.
111). Vereinzelt sind Fragmente von Gefäßen, die
mit Fingernagelabdrücken dekoriert sind. So verzierte Gefäße sind nicht so
beliebt in den Grabinventaren der Lausitzer Kultur, die von Nordmasowien be¬
kannt sind; sie wurden u.A. in Kraszewo (J.
Miśkiewicz
1968, Abb. 9b),
Szydłów
(J.
Dąbrowski
1959b,
Taf.
IV
9),
Zeńbok (J. Dąbrowski
1958,
Taf.
XXXI 5) und
Sarnowa Góra (J. Dąbrowski
1959a)
aufgedeckt. Das
Fingernagelornament,
manchmal in frühen Grabkomplexen angetroffen, wird als charakteristisch für
147
ZUSAMMENFASSUNG
späte Phasen der Lausitzer Kultur gehalten (J.
Dąbrowski
1959a, S. 62; T.
Wę-
grzynowicz 1973, S. 62).
Außer den in die mittlere-späte Periode der Bronzezeit datierten Funden
wurden in
Ożumiech
auch kleine Gefäßfragmente (Abb. 14:8; 22:8; 25:4; 35:2,
3, 7; 37:2; 41:12-14) und Feuersteinartefakte (Abb. 62:2, 5-7), zweifellos älter
als die „Lausitzer Materialien, gefunden und auch ein viel jüngeres Gefäß
(Abb. 41:6).
Der überwiegende Teil des Fundmaterials stammt jedoch aus der ausge¬
henden
III., IV.
und dem Beginn der
V.
Periode der Bronzezeit. Zu dieser Zeit
ist in der Gegend im oberen Lauf vom Orzyc eine Verdichtung der Siedlungs¬
punkte der Lausitzer Kultur zu beobachten (Abb. 66A). Der Fundplatz in
Ożu¬
miech
¡st neben der
Nekropole
in
Cichów
das nördlichst gelegene Gräberfeld
der nordmasowischen Gruppe der masovischen Lausitzer Kultur. Er liegt im Be¬
reich der unlängst ausgesonderten
Mława-Siedlungsregion (J. Dąbrowski
1997,
Karte 16). Den wichtigsten Fundstellen dieses Gebiets gehören die ausgegra¬
benen Gräberfelder in
Szydłów, Zeńbok, Kraszewo, Ożumiech
und
Cichów
an.
Das Fundmaterial von diesen Fundstellen weist viele Ähnlichkeiten im Bereich
des Bestattungsritus und der materiellen Kultur auf. Die wichtigsten davon sind
ärmliche Ausstattung der Toten mit nichtkeramischen Gaben, Pflaster, die die
Grabobjekte decken, viele gemeinsame Gefäßtypen und verhältnismäßig häufige
Verzierung der Keramik mit einem Riefen- und Rillenornament. Überall bilden
auch den größten Anteil der gesamten Keramik doppelkonische Gefäße und Be¬
cher (J.
Dąbrowski
1972, Zusammenstellung 10; T. Purowski 1999, Abb. 13).
Das Gräberfeld in
Ożumiech
verfügt jedoch über selten in Nordmasowien
anzutreffende Merkmale: hoher Anteil von Sammelgräbern mit einer großen Zahl
der Bestattungen, gemischtes Gepräge der
Nekropole
(„Flach-Hügel-Gräber ),
2 freigelegte Feuerstellen und in Bezug auf die Keramik auftretende Schüsseln
mit Öffnungen im Boden, Krausenterrinen, doppelkonische Gefäße mit abgerun¬
detem Bauch sowie aufkommender Vollfußbecher, Becher mit verziertem Henkel,
Becher vom Typ
VI
sowie einige Ziermotive: Dellenornament, waagerechte Rie¬
fen, die durch Gruppen von leicht schrägen oder senkrechten Rillen unterbrochen
werden, senkrecht angesetzte Buckel, Finger- und Nageldekor.
Eine völlige Ausnahme bildet im untersuchten Gebiet das „birnenförmige
Gefäß, Amphore vom Typ
III,
Becher vom Typ
„Ulwówek
(Abb. 58), doppelkoni¬
sches Gefäß mit geritzten Strichen verziert, fassförmige Gefäße, Terrinen vom
Typ
III,
Ornament von wellenartigen Rillen, Fragmente der Nichtgefäßkeramik
und die Glasperle. Mit der Lausitzer Kultur ist vielleicht auch der Eisengegen¬
stand zu verbinden ?
Nach dem Zusammenbruch der Lausitzer Kultur, in der Hallstattzeit
D
sowie
in der älteren vorrömischen Eisenzeit wird das Gebiet am oberen Orzyc und der
Działdówka
durch die Bevölkerung der Kultur der westbaltischen Hügelgräber
besiedelt (Abb. 66B).
Zusammenfassend sei es hervorzuheben,
dass
die Bearbeitung der Ergeb¬
nisse von den in
Ożumiech
in den Jahren 1980, 1982-1984 durchgeführten
Ausgrabungen wesentlich zur tieferen Erkenntnis des Begräbnisritus und der
148
ZUSAMMENFASSUNG
materiellen Kultur der Bevölkerung der nordmasowischen Gruppe der masowi-
schen Lausitzer Kultur beigetragen hat. Zur Zeit ist die
Nekropole
in
Ożumiech
das besterforschte Gräberfeld in Nordmasowien. Insgesamt wurde in 5 Gra¬
bungskampagnen das Areal von 8
a
freigelegt mit 2 Feuerstellen und 59 Grab¬
objekten, die etwa 800 extrem unterschiedlich erhaltene Gefäße enthalten. Außer
den Gefäßen konnten auch nichtkeramische Funde, insbesondere aus Feuer¬
stein, ausgesondert werden.
Übersetzt von
Janusz Murczkiewicz
|
adam_txt |
SPIS TREŚCI
Wstęp
. 7
Opis materiału zabytkowego
. 14
Sezon badań
1980. 14
Sezon badań
1982. 37
Sezon badań
1983. 48
Sezon badań
1984. 73
Obrządek pogrzebowy
. 89
Analiza typologiczno-chronologiczna zabytków ruchomych
. 96
Wyroby z gliny
. 96
Wyroby z metalu
. 118
Wyroby z krzemienia
. 121
Wyroby z kości i rogu
. 127
Wyroby ze szkła
. 128
Zakończenie
. 133
Zusammenfassung. 138
Wykaz cytowanej literatury
. 150
OŻUMIECH, KR. PRZASNYSZ
- GRÄBERFELD
DER LAUSITZER
KULTUR
IM NÖRDLICHEN MASOVIEN
ZUSAMMENFASSUNG
EINLEITUNG
Die vorliegende Veröffentlichung enthält eine Besprechung der Ergebnisse der
Ausgrabungen, die in den Jahren 1980, 1982-1984 auf dem Gräberfeld der Lau¬
sitzer Kultur in
Ożumiech,
Gem.
Krzynowłoga Mała,
masovische Woiwodschaft
(Abb. 1) durchgeführt wurden.
Die genannte Fundstelle liegt im Grenzgebiet von zwei
Mesoregionen:
der
Erhebungen von
Mława
und der Hochebene von
Ciechanów.
Überwiegend
kommen hier eigentliche Braun- und Rosterden, Fahl- und Bleicherden sowie
Gleiböden vor (S.
Białousz
1993-1997). Hauptflüsse der Region sind die Wkra
mit den Nebenflüssen —
Łydynia, Mławka
und
Działdówka
sowie Orzyc wie auch
sein Flussarm —
Węgierka.
Zwischen den Städten
Mława
und
Przasnysz
kommt
ein Komplex von Kames- und Moränenformen vor. An einigen Stellen überragen
sie eine Höhe von 200
m
u.d.M. (J. Kondracki 1994, S. 128-129).
Das Gelände um das Dorf
Ożumiech
nehmen z.Z. Weiden und Ackerfelder
ein. In der Entfernung von etwa 1 km nordöstlich und etwa 2,5 km nördlich davon
gibt es Waldbestände. Beinahe durch das Dorf fließt der Fluss
Tamka
und ein
wenig nordöstlicher die
Ulatówka;
die beiden sind Flussarme vom Orzyc.
Der archäologische Fundplatz selbst liegt auf einer halbkreisförmigen Zunge
einer sandigen Terrasse, die von Norden und Osten steil zu feuchten Wiesen
senkt - der Niveauunterschied beträgt hier etwa 1-1,5
m
(Abb. 2). Das Gräber¬
feld liegt an Wirtschaftsgebäuden. Die Ecke eines davon rückt in die
Nekropole
vor, indem sie ihren westlichen Teil zerstört hatte (Abb. 3).
Die frühesten Nachrichten über die archäologischen Funde in
Ożumiech
sind
in den Arbeiten
vön
J.
Ostaszewski (1934,
S.
55; derselbe 1935, Abb. 6) zu
finden. Die ersten Grabungsarbeiten wurden hier jedoch erst 1963 durchgeführt.
Sie wurden von J.
Miśkiewicz
geleitet, der ein Areal von etwa 4
a
im nördlichen
Teil des Gräberfelds erforscht hat, indem er 36 Grabobjekte der Lausitzer Kultur
sowie einige mittelalterliche Bestattungen aufgedeckt hat. Die Untersuchungen
wurden veröffentlicht (J.
Miśkiewicz
1973).
Die weiteren Grabungsarbeiten in
Ożumiech
fanden zu Beginn der 80er Jahre
des 20. Jh.s statt. Im Laufe von 4 Grabungskampagnen legte J.
Korsak
23 Gräber
138
ZUSAMMENFASSUNG
der Lausitzer Kultur frei sowie ein Objekt - „Scheiterhaufen-Feuerstätte" genannt.
Bis das ganze Gräberfeld freigelegt werden konnte, blieben es nur einige Are
(wie es scheint etwa fünf). Kurz nachdem die Untersuchungen in
Ożumiech
abgeschlossen worden waren, kam J.
Korsak
tragischerweise im Wasser des
Flusses
Narew
ums Leben. Er konnte die Bearbeitung des geborgenen Materials
nicht aufnehmen. Drei im „Informator
Archeologiczny"
veröffentlichte Grabungs¬
berichte (J.
Korsak
1982; 1984; 1985) sowie einige ausgestellte Gefäße waren
viele Jahre lang das einzige Zeugnis der in
Ożumiech
durchgeführten Aus¬
grabungen. Vom November 1997 bis zum Ende 2000 wurden die von J.
Korsak
ausgegrabenen Funde vom Autor des vorliegenden Buches bearbeitet.
BESTATTUNGSRITUS
Das Gräberfeld in
Ożumiech
liegt auf einer kleinen Geländeerhebung (Abb. 2).
Den freigelegten Teil der
Nekropole
deckte ein mehrschichtiger Steinmantel aus
Geröll unterschiedlicher Größe (Abb. 4, 44-47). Unterhalb des Pflasters oder
innerhalb dessen, überwiegend in der tiefstgelegenen dritten und vierten Schicht
der Steine, lagen Grabobjekte (Abb. 49). Einige davon (mindestens das Grab
Nr. I/82 und I/83) wiesen seitliche Steinsetzungen auf, die aus größeren als „ge¬
wöhnliches" Pflaster bildenden Steinen bestanden (Abb. 48). Im östlichen Teil des
Gräberfelds konnte auf drei Steinhaufen gestoßen werden, die die Gräber deckten.
Eine einzige festgestellte Bestattungsform sind Urnengräber (Abb. 43, 49). Die
meisten Urnen und Beigefäße häuften sich innerhalb großer Sammelgräber auf.
Es ist jedoch nicht bekannt, ob in welchen davon urnenlose Brandbestattungen
nicht vorhanden waren, die aber unter dem vermischten Keramik- und Knochen¬
material nicht ausgesondert werden konnten.
Die ins Grab in einer Tonurne gelegten Verstorbenenreste waren vor allem
mit kleinen Beigefäßen (in der Regel mit Bechern) ausgestattet und vielleicht mit
einzelnen Keramikfragmenten. Von den nichtkeramischen Funden konnten ledig¬
lich Fragmente von einem „bronzenen" Ring, „bronzenen Draht", ein Knochenan¬
hänger und 32 Silexartefakte geborgen werden.
Auf dem Ar Nr. 32 wurde ein Objekt freigelegt, vom Autor der Untersuchun¬
gen „Scheiterhaufen-Feuerstätte" genannt. Es bestand aus einer dicken Schicht
von gebranntem Holz, Lehmbewurf sowie wenigen Keramikfragmenten. Es konn¬
ten keine Reste von durchgebrannten Knochen gefunden werden, demnach war
es höchstwahrscheinlich eine Feuerstätte und kein Scheiterhaufen. Mit Feuer
stand auch eine dicke Schicht Holzkohle in Verbindung, direkt über dem Grab
Nr. Hl/83 entdeckt.
MOBILIAR
TONERZEUGNISSE
Insgesamt konnten Bruchstücke von 420 Gefäßen ausgesondert werden
(Abb. 5-42) sowie 2 Fragmente höchstwahrscheinlich von Nicht-Gefäßkeramik
139
ZUSAMMENFASSUNG
(Abb. 13:8; 41:7). 386 Gefäße kamen in den Gräbern sowie in deren nächster
Umgebung zutage und 26 lagen lose in der Kulturschicht und in „Scheiterhaufen-
Feuerstätte". Acht Gefäße verfügten über keine Ortsangaben, es bleibt also
unbekannt, wo sie gefunden wurden. Die Zahl der von J.
Korsak
geborgenen
Gefäße war ein wenig höher, denn ins Material, das in der vorliegenden Ausar¬
beitung dargestellt wird, keine verschollenen Exemplare aufgenommen wurden.
ALLGEMEINE HERSTELLUNGSTECHNISCHE CHARAKTERISTIK DER TONWARE
Die Gefäße wurden aus fettem Ton mit vorwiegend vieler Magerung herge¬
stellt. Dafür wurde meistens Steinschlag (weißer oder rosaroter Farbe), seltener
Sand und feine Steine verwendet, vereinzelt auch organische Beimengung.
An keinem Gefäß konnten Spuren von einer anderen Aufbautechnik der
Wände als zusammengeklebte Wülste beobachtet werden. Die Wülste (2-4 cm
breit) waren von innen aufeinander geklebt. Die Gefäßböden sind vorwiegend
flach und leicht ausgesondert, seltener eingezogen (von außen oder von innen)
oder gewölbt (im Inneren). Sie sind häufig dicker als die Gefäßwände. In der
Regel wurden sie aus einer Tonscheibe geformt und nur wenige Exemplare
weisen zwei aufeinander gelegte Scheiben (zwei Schichten) auf. Viel seltener
sind Exemplare mit einer Wandbasis von einigen Zentimetern. Manche Böden
sind nicht ausgesondert
(z. B.
Abb. 20:1), andere dagegen stark hervorgehoben
(z. B.
Abb. 17:8), wodurch sie an Vollfußbecher anknüpfen. In
Ożumiech
trat nur
ein solcher Becher auf. Er weist einen interessant geklebten Boden auf: an ein
walzenförmiges Tonstück wurde eine umlaufende Wulst, breiter unten und enger
oben, angeklebt (Abb. 14:6).
Manche Gefäße sind durch vorhandene Henkel gekennzeichnet. Die Becher
hatten vorwiegend einen unten mit einem Zapfen befestigten, und oben an die
Randkante angeklebten Henkel. Die Amphoren sowie wenige Becher wiesen mit
zwei Zapfen befestigte Henkel auf.
Etwa 30% der Tonware wurde mit einem geritzten, plastischen oder abge¬
drückten Ornament verziert. Wenige Gefäße verfügen über kleine Hörner an der
Mündungskante oder am Bauch angeklebte Buckel.
TYPOLOGISCHE
EINTEILUNG DER TONWARE
Die Gefäßkeramik wird in der betrachteten Sammlung durch 420 Exemplare
vertreten. 313 davon sind soweit gut erhalten geblieben,
dass
man sie den fol¬
genden Keramikgruppen zuweisen kann: 1 — doppelkonische Gefäße (153 Ex¬
emplare), 2 — terrinenartige Gefäße (18 Exemplare), 3 —Amphoren (12 Exem¬
plare), 4 — eiförmige Gefäße (13 Exemplare), 5 — S-profilierte Gefäße
(2 Stück), 6 — fassförmige Gefäße (3 Exemplare), 7 — Schüsseln (5 Ex¬
emplare), 8 — Bechern (99 Exemplare), 9 — Deckel (1 Stück), 10 — andere
(7 Exemplare).
140
ZUSAMMENFASSUNG
Doppelkonische Gefässe
Das Merkmal, das dieser Gruppe die Gefäße zuweisen ließ, ist die Form, die
an zwei mit breiteren Grundflächen rührende Kegelstümpfe erinnert. Sie weisen
keinen ausgesonderten Hals auf, was sie im Hauptmaß von ähnlichen terrinen¬
artigen Gefäßen unterscheidet. So gestaltete Exemplare sind von den Unter¬
suchungen von J.
Korsak
in 153 Beispielen bekannt, was etwa 49 % des
gesamten
typologisch
bestimmbaren Materials ausmacht (Diagramm 1).
Die meisten doppelkonischen Gefäße weisen einen geglätteten oder polierten
Oberteil und den gerauten oder verstrichenen oder mit Ton überschütteten Unter¬
teil. Wenige Exemplare weisen eine vollständig geglättete (Abb. 14:4; 16:2; 18:3;
23:2) oder raue (Abb. 7:2) Oberfläche auf. Nur 1 Exemplar ¡st mit einem Ritz¬
ornament verziert worden (Abb. 32:2).
Die auf dem Gräberfeld in
Ożumiech
aufgedeckten doppelkonischen Gefäße
sind in Rücksicht auf die Form sehr uneinheitlich (Abb. 50). Sie unterscheiden
sich an Größe, Proportionen, Art vom Bauchknick, an Höhe, in welcher ihre
größte Bauchweite liegt, Randgestaltung, Bodenteil und Boden selbst.
Terrinenartige Gefässe
Als terrinenartige Gefäße sind hier Gefäße von abgerundetem und ziemlich
stark nach außen geschweiftem Bauch zu verstehen, von dem ein ausgeson¬
derter Hals abgeht. Von den Untersuchungen von J.
Korsak
sind 18 Terrinen
bekannt, was etwa 6% des gesamten
typologisch
bestimmbaren Materials
ausmacht.
Die äußere Oberfläche der terrinenartigen Gefäße ist gänzlich geglättet oder
im oberen Teil geglättet oder poliert, und im unteren geraut oder verstrichen.
Einige Gefäße der genannten Gruppe sind mit Rillen, einer waagerechten Riefe,
angeklebten Buckeln oder Gruppen von schrägen Riefen verziert.
Die terrinenartigen Gefäße darf man in Rücksicht auf die Gestaltung vom
Bauch und Hals in 3 Gruppen aufteilen (Abb. 51):
Typ
I.
Gefäße von zylindrischem oder konischem Hals, der in einen leicht
ausgesonderten Bauch übergeht, traten in 4 Exemplaren auf (Abb. 7:6; 10:2;
12:5; 20:1).
Typ
II.
Krausenterrinen sind von 6-7 Exemplaren vertreten (Abb. 8:7,8; 13:5;
17:2; 20:2?; 38:2; 41:18).
Typ
III.
Gefäße von kugeligem Bauch und kurzem Hals sind von 4 Exem¬
plaren bekannt (Abb. 16:1; 17:1; 22:10; 26:5).
Amphoren
Der genannten Keramikgruppe wurden Gefäße zugewiesen, die mit paarweise
¡n einer Höhe von etwa 1/2 oder 2/3 des Gefäßes angebrachten Ösen versehen
waren. Von vier Grabungskampagnen stammen mindestens 12 Amphoren, was
ungefähr 4% des gesamten
typologisch
bestimmbaren Materials ausmacht.
141
ZUSAMMENFASSUNG
Alle Amphoren weisen eine gänzlich polierte oder geglättete Oberfläche auf.
Alle sind auch ornamentiert worden. Die Ösen sind wulst- oder bandförmig ge¬
staltet und nur in zwei Fällen den Hals mit dem Bauch nicht verbinden, sondern
sind innerhalb des Halses selbst (Abb. 14:3) und einmal am Bauch (Abb. 29:2)
angebracht worden. Sie sind immer an die Wand mittels zwei ovalen oder runden
Bolzen befestigt. In Rücksicht auf ihre Form kann man sie in 3 Typen einteilen
(Abb. 52):
Typ
I.
Gefäße in Form einer Terrine (des Typs
I)
sind von 10 Exemplaren
bekannt (Abb. 14:3, 5, 10; 24:8; 27:6; 28:3, 6; 34:4; 39:2). Sie kennzeichnen sich
durch einen zylindrischen oder konischen Hals, einen sanft oder scharfgeknickten
Bauch und einen geraden oder leicht eingezogenen Bodenteil. Zwei Exemplare
werden lediglich mit einer horizontal geritzten Riefe ornamentiert, die übrigen ver¬
zieren waagerecht, schräg oder wellenartig angeordnete Rillen, vereinzelte auch
angeklebte Buckel.
Typ
II.
Doppelkonisches Gefäß ohne einen ausgesonderten Hals (Abb. 29:2).
Das Ornament besteht aus einer horizontalen Riefe.
Typ
III.
Gefäß mit kugeligem Bauch und kurzem Hals, mit 3 horizontalen Ril¬
len verziert (Abb. 26:2).
Eiförmige Gefässe
Für die der betrachteten Keramikgruppen zugewiesenen Gefäße ist eine eiför¬
mige Gestalt charakteristisch. Wenige gut erhaltene Exemplare kennzeichnen
sich durch milde Profilierung und einen schwach oder überhaupt nicht ausge¬
sonderten Rand (Abb. 53). Ihre äußere Oberfläche ist gänzlich geraut oder
verstrichen (mancherorts ist nur ein Streifen am Boden und die Randkante
geglättet). Im bearbeiteten Material konnten 13 Exemplare eiförmiger Gefäße
ausgesondert werden, was ungefähr 4% des gesamten
typologisch
bestimm¬
baren keramischen Materials ausmacht. Die meisten davon sind leider nur von
kleinen Fragmenten bekannt (Abb. 8:10; 11:4; 12:4; 13:6; 16:4; 17:6; 25:10; 31:2;
34:5; 41:2,3).
S-profilierte Gefässe
Die S-förmig profilierten Gefäße ähneln den eiförmigen, weisen jedoch einen
leicht ausgesonderten Hals auf (Abb. 54). Von den Untersuchungen von J.
Kor¬
sak
sind zwei S-profilierte Gefäße bekannt (0,5% des gesamten
typologisch
bestimmbaren Materials). Ihre äußere Oberfläche ist verstrichen oder geraut
(Abb. 29:5; 40:1).
Fassförmige Gefässe
Die dazu gehörenden Gefäße kennzeichnen sich durch einen leicht ausge¬
sonderten, kurzen Hals und einen mild abgerundeten Bauch (Abb. 55). Im be¬
arbeiteten Material wurden mindestens 3 Gefäße gefunden (Abb. 7:3,4; 30:7),
142
ZUSAMMENFASSUNG
die man als fassförmig bezeichnen kann, was etwa 1% des gesamten
typo¬
logisch
bestimmbaren Materials ausmacht. Sie weisen eine geglättete äußere
Oberfläche auf und sind am Halsansatz mit einer horizontalen Riefe verziert, und
in einem Fall mit einem Fingernagelornament.
Schüsseln
Die dieser Gruppe zugerechneten Gefäße sind im bearbeiteten keramischen
Material sehr bescheiden vertreten. Insgesamt stammen von vier Grabungs¬
kampagnen 5 Schüsseln, also etwa 1,5% aller
typologisch
bestimmbarer Gefäße.
In Rücksicht auf die Form kann man sie in 2 Typen einteilen (Abb. 56):
Typ
I.
S-profilierte Gefäße sind von 2 Exemplaren bekannt (Abb. 12:6; 31:7).
Sie haben geschwärzte, geglättete oder polierte Außenwände und sind mit einer
horizontaler Riefe und schrägen Rillen verziert.
Typ
II.
Gefäße in Form eines Kugelabschnitts sind von 3 Exemplaren bekannt
(Abb. 15:5; 16:11,12). Zwei von ihnen sind ähnlich gestaltet und weisen eine
geraute oder verstrichene Außenfläche und im Boden ein oder drei Löcher auf.
Das dritte Exemplar ist kleiner, hat eine ausgeglättete Außenfläche und ist mit
horizontalen Rillen verziert.
Becher
Die weitere Keramikgruppe bilden Gefäße, die als Becher und Kannen be¬
zeichnet werden. Insgesamt wurden 99 von ihnen aufgedeckt, was etwa 31,5%
des gesamten
typologisch
bestimmbaren Materials gibt. Die Zahl ist wohl unter¬
schätzt, denn ein bedeutender Teil von kleinen Gefäßbruchstücken, besonders
der ornamentierten, stammt höchstwahrscheinlich von den Bechern.
Die äußere Oberfläche ist überwiegend geglättet oder poliert und nur verein¬
zelt unter dem Bauchknick geraut (Abb. 8:6; 19:2) oder gänzlich verstrichen oder
rau (Abb. 18:5; 21:3). Die Becher sind oft mit Rillen, Riefen, Dellen und plasti¬
schen Hörner verziert. In Hinsicht ihrer Form wurden sie in 7 Typen eingeteilt
(Abb. 57):
Typ
I.
S-profilierte Becher, meistens mit leicht ausgesondertem, abgerunde¬
tem Bauch, sind im betrachteten Material eindeutig vorherrschend, denn sie
machen etwa 70% aller Becher aus (Abb. 5:2; 6:3; 8:2; 9:2; 11:7; 13:2,3,7; 14:7;
15:2,3; 16:8-10; 17:4,7,8; 19:2; 20:3,7,8; 21:4; 25:6,7,15; 27:2,8; 28:7,8; 29:4,
6,7; 30:2,5; 33:3; 34:2; 37:5; 39:4; 42:5). Die meisten davon sind mit einer hori¬
zontal geritzten Riefe, waagerechten oder schrägen Rillen und manchmal auch
plastischen Hörnern verziert.
Typ
II.
Gedrungene Becher, deutlich an die S-profilierten Schüsseln anknüp¬
fend, kennzeichnen sich durch einen weitmündigen Rand, kurzen Hals und leicht
geschweiften Bauch und liegen in 6 Exemplaren vor (Abb. 6:8a, 8b; 8:6; 9:3;
11:5; 27:4; 36:4). Alle sind mit schrägen Rillen sowie einer umlaufenden Riefe
oder Rille, in einem Fall auch mit Dellenreihen verziert. Zwei Becher weisen über¬
dies einen Dekor von plastischen Hörnern auf.
143
ZUSAMMENFASSUNG
Typ
III.
Becher vom Typ
„Ulwówek", die
sich durch einen trichterförmigen
Hals, scharf geknickten Bauch und eingezogenen Bodenteil kennzeichnet, wurde
im Grab Nr. VI/83 (Abb. 31:3) gefunden. Er ist mit einer horizontal geritzten Riefe
und schrägen Rillen verziert.
Typ
IV.
Becher mit scharfem Bauchknick und trichterförmigem Hals liegen
in 5 Exemplaren vor (Abb. 20:6; 21:3; 31:6; 32:3; 42:4). Sie knüpfen an die Be¬
cher vom Typ
„Ulwówek"
an, doch sie unterscheiden sich von ihnen vor allem
durch einen nicht eingezogenen Bodenteil. Außer einem Stück sind sie reich am
Bauch mit einem Rillenornament verziert und am Halsansatz mit einer horizontal
geritzten Riefe. Ein Becher hat einen dekorierten Henkel. Der kleinste von ihnen
weist eine raue Oberfläche auf.
Typ
V.
Kugelförmige Becher liegen in 2-3 Exemplaren vor (Abb. 14:9; 16:7;
40:2?). Kennzeichnend für sie sind kleine Ausmaße, kugeliger Bauch und leicht
ausgesonderter Hals. Die Gefäße dieses Typs sind nicht verziert.
Typ
VI.
Eiförmige Becher, ohne abgesonderten Hais, liegen in 3 Exemplaren
vor (Abb. 16:3; 18:4, 5). Einer davon weist eine verstrichene Außenfläche auf.
Die Becher dieses Typs sind nicht verziert.
Typ
VII.
Schlanke Becher mit kurzem Hals und mild profiliert, sind in 14 Ex¬
emplaren bekannt (Abb. 6:2,4,6; 8:3; 9:8; 12:2; 18:2; 21:2; 27:9; 31:5; 38:3-6).
Sie sind manchmal mit einer umlaufenden Riefe oder waagerechten Rillen verziert.
Deckel
Den Deckeln wurde ein Gefäß zugewiesen, das sich durch einen gewölbten,
mit einigen Löchern (es blieben Spuren von 6 erhalten) versehenen Boden und
kurzen, trichterförmigen Wänden kennzeichnet (Abb. 59:1).
Andere
Den als „andere" bestimmten Gefäßen wurden 7 Exemplare zugeordnet, die
sich durch Form oder Größe von den 9 ausgesonderten Keramikgruppen un¬
terscheiden (Abb. 59:2-5). Vier davon ähneln den doppelkonischen Gefäßen
(Abb. 5:6; 6:5; 28:1). Die übrigen sind ein „birnenförmiges" Gefäß (Abb. 59:4),
ein Miniaturgefäß (Abb. 59:3) sowie ein Becherstandfuß (Abb. 59:5).
Nichtgefäss-Keramik
Die Nichtgefäßkeramik ¡st durch zwei Fragmente von unbestimmbarer Gestalt
und Funktion vertreten. Die beiden ähneln im Schnitt einem Kreis. Eins wies eine
Hakenform auf (Abb. 13:8), ein anderes ist gebogen (Abb. 41:7).
Beim Vergleich des 1980, 1982-1984 aufgedeckten keramischen Inventars
mit den Funden der Grabungskampagne 1963 sind keine größeren Unterschiede
144
ZUSAMMENFASSUNG
(Tabelle 1) zu verzeichnen. J.
Miśkiewicz
sonderte etwa 380 Gefäße der Lausitzer
Kultur aus; von den Untersuchungen von J.
Korsak
liegen etwa 420 vor, was
zusammen eine imposante Zahl von 800 Gefäßen ausmacht. Insgesamt bilden
den größten prozentuellen Anteil die doppelkonischen Gefäße sowie Becher und
Kannen. Über 20% von Fragmenten oder ganzen Gefäßen konnten keiner der
ausgesonderten Keramikgruppe zugeordnet werden (vornehmlich wegen eines
schlechten Erhaltungszustands). Ein einziger bedeutender Unterschied ist bei den
Terrinen zu sehen, die in den
Inventaren
der Grabungskampagne 1963 etwa
15% aller Gefäße darstellen und in den Jahren 1980, 1982-1984 nur ein wenig
über 4%. Die so große Verschiedenheit kann sich teilweise aus einer anderen
Deutung mancher Gefäße von mir und J.
Miśkiewicz
ergeben, und infolgedessen
deren Zuweisung den anderen Keramikgruppen. Meines Erachtens dürfte man
manche Stücke, vom erwähnten Forscher als Terrinen gesehen, eher den dop¬
pelkonischen Formen zurechnen (J.
Miśkiewicz
1973,
ζ. Β.
Taf.
IV
b, o;
XI
n).
METALLERZEUGNISSE
Im analytisch verfügbaren Fundmaterial vom Gräberfeld in
Ożumiech
fand
sich nur ein im Grabkomplex aufgedeckter Gegenstand, der aus Metall gefertigt
worden war. Es ist ein fragmentarisch erhaltener Ring aus „Bronze". Es sei je¬
doch hinzufügen,
dass
bei der Grabungskampagne von 1984 noch ein „Fragment
von Bronzedraht" (J.
Korsak
1985,
S.
54) geborgen werden konnte. Der Fund
ist leider verloren gegangen.
Der „Bronzering" (Abb. 33:6) wurde aus im Schnitt rundem Draht gefertigt und
weist abgerundete und leicht verdickte Enden auf, was hinweisen dürfte,
dass
er offen sein konnte. Der Fund ist nicht besonders gut erhalten geblieben: er
besteht aus drei Teilen, ist stark korrodiert, weist Feuerspuren auf. Eine Analyse
des Metalls zeigte,
dass
er in 97,15% aus Kupfer (Tabelle 2) gefertigt worden
war. Zinne macht nur 1,41% aus.
Bei der Grabungskampagne von 1983 wurde in
Ożumiech
auch auf einen
Gegenstand gestoßen (Abb. 33:4), der in beinahe 95 % aus Eisen gefertigt
worden war (Tabelle 3). Er lag in der Nähe, doch nicht innerhalb des
Grabs
Nr.
V/84. In seiner Form erinnert er an ein Fragment einer Spitze oder eventuell
eines kleinen Messers. Sein Zusammenhang mit der Zeit, als die
Nekropole
durch die Bevölkerung der Lausitzer Kultur benutzt war, wäre problematisch,
denn die Eisenfunde kommen in diesem Gebiet nicht vor.
FEUERSTEINARTEFAKTE
Die aus Feuerstein gefertigten Artefakte sind die zweitgrößte Kategorie
der Funde aus dem Gräberfeld in
Ożumiech.
Insgesamt konnten 124 Silicies
145
ZUSAMMENFASSUNG
geborgen werden. Die meisten (92 St.) wurden in der Kulturschicht gefunden
(Abb. 64). Nur 32 Funde sind mit den Grabkomplexen in Verbindung zu bringen.
Unter den 124 Silexartefakten sind am zahlreichsten in der Ambosstechnik
gewonnene Kernabschläge (65 St.; Abb. 60:1,4; 61) und ein- oder mehrpolare Ker¬
ne (21 St.; Abb. 60:2, 3) vertreten. Viel seltener sind Absplisse (4 St.), Fragmente
von Klingen (6 St., davon 3 in der Ambosstechnik gewonnen; Abb. 62:3-5), Ab¬
fälle (4 St.) und Feuersteinbruchstücke (6 St., darin 2 retuschiert). Von den ein¬
zelnen Artefakten kamen zum Vorschein: ein Kratzer (Abb. 62:7), ein Eckstichel
(Abb. 62:1), ein Trapez (Abb. 62:6) und ein Abschlag (Abb. 62:2). Ausgesondert
wurden auch zwei
Silexknollen
(Abb. 63). 12 Exemplare konnten
typologisch
nicht bestimmt werden (Diagramm 2).
Unter den Artefakten, die in den Grabkomplexen zutage kamen, wurden
ausgesondert: 15 Kernabschläge, 1 Kern (alle mit der Ambosstechnik verbunden)
4 Absplisse, 1 Klingenfragment und 1 Fragment einer in der Ambosstechnik ge¬
wonnenen Klinge, 1 Eckstichel, 1 Abfall und 2 Silexbrocken. 6 Feuersteine konn¬
ten nicht bestimmt werden.
Typologisch
gesehen ist das betrachtete Material sehr einheitlich. Die meisten
Artefakte sind mit der Benutzungszeit des Gräberfelds in Verbindung zu bringen.
Ein Teil der sich auszeichnenden Artefakte wurde schon früher, in der mittleren
oder jüngeren Steinzeit gefertigt (Trapez, teilweise Klingen, Abschlag, Kratzer).
KNOCHEN- UND GEWEIHERZEUGNISSE
J.
Korsak
fand einen Anhänger aus Knochen, der aber nicht erhalten blieb.
Es ist jedoch bekannt,
dass
er mit seiner Form an ein schmales Trapez mit ein
wenig abgerundeten Kanten erinnerte und dicht unterhalb der oberen Basis ein
kleines Loch aufwies.
GLASERZEUGNISSE
Vom betrachteten Gräberfeld stammt nur ein Glasgegenstand, nämlich eine
Hälfte einer kleinen Glasperle (Abb. 33:5). Sie ist fassförmig (mittelgroß) und das
Loch konisch. Die Perle wurde aus undurchsichtigem seladongrünem Glas guter
Qualität (es gab keine Korrosionsspuren) gefertigt, man kann jedoch nicht fest¬
stellen mit welchemVerfahren. Die regelmäßige Gestalt der Perle sowie ebene,
glatte Lochkanten belegen ein hohes Niveau der Herstellungstechnik und insbe¬
sondere eine sorgfältige Endverarbeitung.
In der Tabelle 4 wurden die Untersuchungsergebnisse der chemischen Zu¬
sammensetzung dargestellt, in der Tabelle 5 — Proportionen und Summen der
glasmachenden Hauptbestandteile im Glas der Perle von
Ożumiech.
Das Elektronenbild der Struktur des Fundes (Abb. 65) zeigt,
dass
im Stoff
der Glasperle außer der Glasmasse auch Quarzkörner der Größe von 1 bis
100
џт
auftreten. Unter den Bruchkörnem konnten neben Quarz (99,9% aller
146
ZUSAMMENFASSUNG
Körner), Kalisalzgestein (Korn ~50 \m\),
Zirkon
(~5
μη)
sowie Epidot (~10
μσι)
ausgesondert werden. In den Blasen tritt vereinzelt Baryt (-1-5 \im) auf. Im Glas
und den Blasen wurden sehr feine Körner (<1 pm) mit hohem Sn-Gehalt ent¬
deckt.
Nach den Klassifikationskriterien von Gläsern von J.L.
Szczapowa
(1973) ist
das Glas der Glasperle von
Ožumiech
der Gruppe von Kaligläsern vom Typ
zuzurechnen.
SCHLUSSWORT
Die Fragen der kulturellen und chronologischen Klassifikation des betrachte¬
ten Fundplatzes wurden schon von einigen Forschern aufgenommen. J.
Miśkie¬
wicz
nahm an,
dass
der von ihm durchforschte Teil der
Nekropole
durch die
Bevölkerung der nordmasowischen Gruppe der Lausitzer Kultur in der ausgehen¬
den
III.
und in der
IV.
Periode der Bronzezeit benutzt war (J.
Miśkiewicz
1973,
S.
233).
J.
Korsak
meinte dagegen,
dass
das Gräberfeld in die Perioden
IV
und
V
zu setzen sei (J.
Korsak
1982,
S.
86; derselbe 1984,
S.
73; derselbe 1985,
S.
54).
J.
Dąbrowski
datiert es in die zweite Hälfte der
III., die
ganze
IV.
und einen
Teil der
V.
Periode der Bronzezeit (J.
Dąbrowski
1997, Zusammenstellung 3).
Im analysierten Fundmaterial der vorliegenden Ausarbeitung überwiegen For¬
men von einer langen Vorkommenszeit (doppelkonische, eiförmige, S-profilierte
Gefäße, Terrinen vom Typ
I,
Amphoren vom Typ
I
und
II,
halbkugelige Schüs¬
seln, Becher vom Typ
I
und
V);
manche Gefäße darf man als frühe Formen
ansprechen, vom Ende der
III.
und/oder
IV.
Periode der Bronzezeit (Terrinen vom
Typ
I
und
II,
fassförmige Gefäße, S-profilierte Schüsseln, Bechern vom Typ
II,
III, IV,
VII,
Deckel und ein Miniaturgefäß); vereinzelt sind späte Formen, die
höchstwahrscheinlich in die zweite Hälfte der
IV.
und einen Teil der
V.
Periode
der Bronzezeit fallen (Terrinen vom Typ
III,
Amphore vom Typ
III,
Bechern vom
Typ
VI).
In der Ornamentik überwiegen horizontale Riefen sowie schräge und
waagerechte Rillen. Von der datierenden Wertigkeit ist das Ornament der schrä¬
gen Rillen, das in die Zeit vom Ende der
III. bis
zur
IV.
Periode der Bronzezeit
bestimmt wird (J.
Dąbrowski
1958,
S.
111; derselbe 1997,
S.
84-85;
T.
Węgrzy-
nowicz
1973,
S.
61). Es wird angenommen,
dass
breite Rillen früher sind als
schmale. Die ersteren verschwinden zu Beginn der
V.
Periode der Bronzezeit,
die zweiten halten länger, obwohl sie später in Form von Gruppen der durch un-
verzierte Stellen getrennten Rillen auftreten (J.
Dąbrowski
1958,
S.
111; derselbe
1972,
S.
44). Waagerechte Rillen und Riefen sind zeitgenössisch den schrägen
Rillen (J.
Dąbrowski
1958,
S.
111). Vereinzelt sind Fragmente von Gefäßen, die
mit Fingernagelabdrücken dekoriert sind. So verzierte Gefäße sind nicht so
beliebt in den Grabinventaren der Lausitzer Kultur, die von Nordmasowien be¬
kannt sind; sie wurden u.A. in Kraszewo (J.
Miśkiewicz
1968, Abb. 9b),
Szydłów
(J.
Dąbrowski
1959b,
Taf.
IV
9),
Zeńbok (J. Dąbrowski
1958,
Taf.
XXXI 5) und
Sarnowa Góra (J. Dąbrowski
1959a)
aufgedeckt. Das
Fingernagelornament,
manchmal in frühen Grabkomplexen angetroffen, wird als charakteristisch für
147
ZUSAMMENFASSUNG
späte Phasen der Lausitzer Kultur gehalten (J.
Dąbrowski
1959a, S. 62; T.
Wę-
grzynowicz 1973, S. 62).
Außer den in die mittlere-späte Periode der Bronzezeit datierten Funden
wurden in
Ożumiech
auch kleine Gefäßfragmente (Abb. 14:8; 22:8; 25:4; 35:2,
3, 7; 37:2; 41:12-14) und Feuersteinartefakte (Abb. 62:2, 5-7), zweifellos älter
als die „Lausitzer" Materialien, gefunden und auch ein viel jüngeres Gefäß
(Abb. 41:6).
Der überwiegende Teil des Fundmaterials stammt jedoch aus der ausge¬
henden
III., IV.
und dem Beginn der
V.
Periode der Bronzezeit. Zu dieser Zeit
ist in der Gegend im oberen Lauf vom Orzyc eine Verdichtung der Siedlungs¬
punkte der Lausitzer Kultur zu beobachten (Abb. 66A). Der Fundplatz in
Ożu¬
miech
¡st neben der
Nekropole
in
Cichów
das nördlichst gelegene Gräberfeld
der nordmasowischen Gruppe der masovischen Lausitzer Kultur. Er liegt im Be¬
reich der unlängst ausgesonderten
Mława-Siedlungsregion (J. Dąbrowski
1997,
Karte 16). Den wichtigsten Fundstellen dieses Gebiets gehören die ausgegra¬
benen Gräberfelder in
Szydłów, Zeńbok, Kraszewo, Ożumiech
und
Cichów
an.
Das Fundmaterial von diesen Fundstellen weist viele Ähnlichkeiten im Bereich
des Bestattungsritus und der materiellen Kultur auf. Die wichtigsten davon sind
ärmliche Ausstattung der Toten mit nichtkeramischen Gaben, Pflaster, die die
Grabobjekte decken, viele gemeinsame Gefäßtypen und verhältnismäßig häufige
Verzierung der Keramik mit einem Riefen- und Rillenornament. Überall bilden
auch den größten Anteil der gesamten Keramik doppelkonische Gefäße und Be¬
cher (J.
Dąbrowski
1972, Zusammenstellung 10; T. Purowski 1999, Abb. 13).
Das Gräberfeld in
Ożumiech
verfügt jedoch über selten in Nordmasowien
anzutreffende Merkmale: hoher Anteil von Sammelgräbern mit einer großen Zahl
der Bestattungen, gemischtes Gepräge der
Nekropole
(„Flach-Hügel-Gräber"),
2 freigelegte Feuerstellen und in Bezug auf die Keramik auftretende Schüsseln
mit Öffnungen im Boden, Krausenterrinen, doppelkonische Gefäße mit abgerun¬
detem Bauch sowie aufkommender Vollfußbecher, Becher mit verziertem Henkel,
Becher vom Typ
VI
sowie einige Ziermotive: Dellenornament, waagerechte Rie¬
fen, die durch Gruppen von leicht schrägen oder senkrechten Rillen unterbrochen
werden, senkrecht angesetzte Buckel, Finger- und Nageldekor.
Eine völlige Ausnahme bildet im untersuchten Gebiet das „birnenförmige"
Gefäß, Amphore vom Typ
III,
Becher vom Typ
„Ulwówek"
(Abb. 58), doppelkoni¬
sches Gefäß mit geritzten Strichen verziert, fassförmige Gefäße, Terrinen vom
Typ
III,
Ornament von wellenartigen Rillen, Fragmente der Nichtgefäßkeramik
und die Glasperle. Mit der Lausitzer Kultur ist vielleicht auch der Eisengegen¬
stand zu verbinden ?
Nach dem Zusammenbruch der Lausitzer Kultur, in der Hallstattzeit
D
sowie
in der älteren vorrömischen Eisenzeit wird das Gebiet am oberen Orzyc und der
Działdówka
durch die Bevölkerung der Kultur der westbaltischen Hügelgräber
besiedelt (Abb. 66B).
Zusammenfassend sei es hervorzuheben,
dass
die Bearbeitung der Ergeb¬
nisse von den in
Ożumiech
in den Jahren 1980, 1982-1984 durchgeführten
Ausgrabungen wesentlich zur tieferen Erkenntnis des Begräbnisritus und der
148
ZUSAMMENFASSUNG
materiellen Kultur der Bevölkerung der nordmasowischen Gruppe der masowi-
schen Lausitzer Kultur beigetragen hat. Zur Zeit ist die
Nekropole
in
Ożumiech
das besterforschte Gräberfeld in Nordmasowien. Insgesamt wurde in 5 Gra¬
bungskampagnen das Areal von 8
a
freigelegt mit 2 Feuerstellen und 59 Grab¬
objekten, die etwa 800 extrem unterschiedlich erhaltene Gefäße enthalten. Außer
den Gefäßen konnten auch nichtkeramische Funde, insbesondere aus Feuer¬
stein, ausgesondert werden.
Übersetzt von
Janusz Murczkiewicz |
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