Lesk a bída obecních samospráv Moravy a Slezska 1850 - 1914: 1 Vývoj legislativy
Gespeichert in:
| 1. Verfasser: | |
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| Format: | Buch |
| Sprache: | Czech |
| Veröffentlicht: |
Ostrava
Universitas
2007
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| Ausgabe: | Vyd. 1. |
| Online-Zugang: | Inhaltsverzeichnis Abstract |
| Beschreibung: | 160 S. |
| ISBN: | 9788073682842 |
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volebního práva a volebního řádu na Moravě
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na půdě slezského zemského sněmu
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reformy volebního řádu
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Uherské Hradiště, Znojmo, Frýdek a Opava
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147
148
151
154
154
154
157 Zusammenfassung
159
157
Zusammenfassung
Jubel und Jammer der Gemeindeselbstverwaltungen
Mährens und Schlesiens 1850-1914
I.
In jeder Standardanalyse der böhmischen Geschichte des 19. Jhd. heißt es, die Niede¬
rlage der Revolution 1848-1849 bedeutete keine Rückkehr zu vormärzlichen Verhält¬
nissen. Als wichtigste Eroberungen des Revolutionsjahres und zugleich Meilensteine
in der Entwicklung der liberalbürgerlichen Gesellschaft gelten die Abschaffung der
Fronarbeit und die Einführung einer modernen Gemeindeselbstverwaltung. In der
tschechischen Geschichtsschreibung findet das erstgenannte wesentlich mehr Beach¬
tung, während die Tätigkeit der Gemeindeselbstverwaltungen erst in letzten Jahrze¬
hnten gründlich erforscht wird, worum sich insbesondere die junge Generation der
Historiker und Geschichtswissenschaftler an Universitäten in Ostrava (Ostrau) und
Brno (Brunn) verdient macht. Neben der Vereinstätigkeit wurde die Gemeindeselb¬
stverwaltung zur unschätzbaren „politischen Schule für die Bürgerschichten und
bildete Persönlichkeiten heran, die in der Lage waren, nach dem revolutionären
Umsturz 1918 die Führung der auf den Trümmern der Monarchie Österreich-Ungarn
entstandenen Nachfolgestaaten zu übernehmen.
Um weiße Flecken in der Geschichte zu füllen, wurde an der Universität in Ostrava
(Ostrau) das Projekt „Mährischs-schlesische Städte in der Ära der Gemeindeselbstver¬
waltung 1850-1914. Kommunale Eliten, Gemeindewirtschaß, Aufbau der modernen
Infrastruktur erarbeitet, gefördert von der Grantagentur der Wissenschaftsakade¬
mie der Tschechischen Republik
schungsergebnissen basierende Publikation setzt sich Folgendes zum Ziel:
1) Auslegung der den Rechtsrahmen für die Tätigkeit der Gemeindeselbstverwal¬
tung Mährens und Schlesiens bildenden Gesetzgebung einschließlich Vergleich der
landesspezifischen kommunalen Ordnung der mährischen Markgrafschaft und der
schlesischen Herzogtümer mit der kommunalen Ordnung der Städte mit eigenem
Statut;
2) Analyse der legislativen Formen einschließlich der erfolglosen nicht angenom¬
menen Reformvorschläge.
Die andere anschließende im nächsten Jahr erscheinende Publikation behandelt
konkrete Tätigkeiten der Gemeindeselbstverwaltungen in sechs mährischen und zwei
schlesischen Städten
- Mährisch-Ostrau,
Freiberg und
158 ZUSAMMENFASSUNG
Das Buch ist in zehn Kapitel gegliedert. Im Kapitel eins und zwei wird die Reichs- und
Landesgesetzgebung für mährische und schlesische kommunale Strukturen analysiert
mit Akzent auf Gesetze aus der ersten Hälfte der 60er Jahre des 19. Jhd., welche (samt
jeweiligen Neufassungen) bis zum Untergang der Monarchie 1918 galten. Bekannter¬
maßen ist kein Gesetz vollkommen und das gleiche gilt auch für die Reichs- und Landes-
gesetzbebung aus den Jahren 1862-1864. Darüber hinaus machte die Gesellschaft
gerade in diesem Zeitraum eine stürmische Entwicklung durch, bis sie Ende des Jahr¬
hunderts einen ganz anderen Charakter erlangte. Logischerweise tauchten Probleme
auf, denn die Gesetzgeber der 60er Jahre konnten die Geschehnisse in drei oder vier Jahr¬
zehnten nicht voraussehen. Obwohl Reformen notwendig und unvermeidbar waren,
reagierte die alte gute Monarchie wie immer nur halbherzig, konservativ und fünf Minu¬
ten nach Zwölf. In Kapiteln drei bis neun wird die Reformanstrengung des mährischen
und schlesischen Landtages und der Reichsgesetzgebung in den fürs Gemeindeleben
wichtigen Bereichen dargelegt. Folgende Themenbereiche werden behandelt:
■ Bemühung um eine Wahlrechtsreform (Kapitel drei und vier): Abschaffung bzw.
Lockerung des Kurienwahlsystems, Beseitigung der Gesetzlücken, die von einzel¬
nen Parteien oder von der vorherrschenden Nationalität ausgenutzt wurden
(mündliche Abstimmung, privilegiertes Wahlrecht für tschechische Bürger),
nötige Differenzierung zwischen Stadt- und Landgemeinden...
■ Nationalsprachliche Frage (Kapitel fünf und sechs) : Bemühung insbesondere sei¬
tens der Tschechen und der Polen in Schlesien, eine Gemeindeselbstverwaltung
auf Kreisebene einzuführen, sprachliche Fragen (Kommunikation der Gemeinde¬
selbstverwaltungen mit dem Landesausschuss, Sprachvorschriften für Selbstver¬
waltungsbehörden)...
■ Finanzangelegenheiten und Gemeindewirtschaft (Kapitel sieben): Besorgung der
Finanzmittel zur Eroberung eines großen Wirkungskreises der Gemeinde
■ Position der Gemeindebeamten (Kapitel acht): Qualifikation und materielle Ab¬
sicherung der Beamten
■ Heimatrecht und Armenversorgung (Kapitel neun).
Das letzte zehnte Kapitel behandelt die Entwicklung der statutarischen Städte
(Brno - Brunn,
Olmütz,
Znaim), welche sich nach Sonderrechtsvorschriften gerichtet haben.
Wissen und Kenntnisse für das Buch wurden insbesondere aus dem Reichsge¬
setzbuch, dem mährischen und schlesischen Landesgesetzbuch, den stenografischen
Verhandlungsprotokollen des mährischen und schlesischen Landtages, den zeitge¬
nossischen Nachschlagebüchern und den bisher herausgegebenen historiographis-
chen Fachbüchern geschöpft (siehe Auflistung am Publikationsende). Als Vorbild
diente vor allem ein älteres Werk des tschechischen Geschichtswissenschaftlers
Klabouch über Gemeindeselbstverwaltung in Österreich, erschienen 1968 in Wien.
159
Summary
Glamour and misery of the municipal self-governments
of Moravia and Silesia between
Part I: The development of legislation
Every standard synthesis of the 19th century Czech history states that the defeat of the
revolution of
of
ments of this revolutionary year as well as the milestones of the development of a lib¬
eral-civil society. The former is reflected in the Czech historiography substantially
more often. The research into activities of municipal self-governments has been de¬
veloping in the past few years, especially thanks to the younger generation of histori¬
ans concentrated at university workplaces in Ostrava and Brno. Municipal self-gov¬
ernment together with federal activities became an inestimable school of politics for
the civil classes and it helped to generate personalities able to take over the control of
the successional states emerging from the ruins of the Austrian-Hungarian Empire
after the coupe
To fill in the blank spaces in the history, we developed the project Moravian-Sile-
sian towns in the era of municipal self-government in
municipal economy, construction of modern infrastructure at the University of Ostrava,
which was supported by the Grant Agency of the Academy of Sciences of the Czech
Republic (grant KJB
sult of the research, sets two basic goals:
1)
government activities in Moravia and Austrian Silesia, including settling the land mu¬
nicipal systems of the Moravian margraviate and Silesian dukedom and the municipal
systems of towns with their own status,
2)
were not accepted. The second, following publication, which is to be published in two
years, will deal with the actual activity of municipal self-governments in six Moravian
and two Silesian towns
Přerov, Příbor and Vítkovice).
The book is divided into ten chapters. The first two chapters analyse the imperial
and land (Moravian and Silesian) municipal legislation with emphasis on laws of the
first half of the 1860s as these (with relevant amendments) were valid until the end of
the monarchy in
municipal legislation between
160
through rapid development during this period and at the end of the century it acquired
a completely different character. Logically, it led to problems as the legislators of the
sixties could not predict what would happen three or four decades later. The need for
reforms was undisputable and the good old monarchy reacted half-heartedly, con¬
servatively and two minutes too late as usual. Chapters
view of the reform efforts of the Moravian and Silesian land assembly as well as the
imperial legislation in the basic areas that concerned the lives of the municipalities.
The overview includes several topics:
■
curial
nation controlling the city council (oral voting, privileged right to vote of freemen)
need to differentiate town and village municipalities
■
to establish district self-government, language necessities (communication
between municipal self-governments and land committee, language regulations
for self-governing authorities)...
■
cial means needed to secure a wide range of the municipality s field of activity
■
and material provision
■
The last chapter deals with the development in statutory cities
ava, Kroměříž, Olomouc, Opava, Uherské Hradiště and Znojmo),
their own individual legal regulations.
As for the material, the book makes use of the imperial legal code, Moravian and
Silesian legal code, stenographic reports from the judicial proceedings of the Mora¬
vian and Silesian land assembly, contemporary handbooks and also the published
professional historiography production, which is listed at the end of this publication.
A model for this work was an older piece of work by
the municipal self-government in Austria, which was published in Vienna in
(Bayerische
Staatsbibliothek
München
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markrabství moravského a slezských vévodství
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volebního práva a volebního řádu na Moravě
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na půdě slezského zemského sněmu
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Uherské Hradiště, Znojmo, Frýdek a Opava
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157 Zusammenfassung
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Zusammenfassung
Jubel und Jammer der Gemeindeselbstverwaltungen
Mährens und Schlesiens 1850-1914
I.
In jeder Standardanalyse der böhmischen Geschichte des 19. Jhd. heißt es, die Niede¬
rlage der Revolution 1848-1849 bedeutete keine Rückkehr zu vormärzlichen Verhält¬
nissen. Als wichtigste Eroberungen des Revolutionsjahres und zugleich Meilensteine
in der Entwicklung der liberalbürgerlichen Gesellschaft gelten die Abschaffung der
Fronarbeit und die Einführung einer modernen Gemeindeselbstverwaltung. In der
tschechischen Geschichtsschreibung findet das erstgenannte wesentlich mehr Beach¬
tung, während die Tätigkeit der Gemeindeselbstverwaltungen erst in letzten Jahrze¬
hnten gründlich erforscht wird, worum sich insbesondere die junge Generation der
Historiker und Geschichtswissenschaftler an Universitäten in Ostrava (Ostrau) und
Brno (Brunn) verdient macht. Neben der Vereinstätigkeit wurde die Gemeindeselb¬
stverwaltung zur unschätzbaren „politischen Schule" für die Bürgerschichten und
bildete Persönlichkeiten heran, die in der Lage waren, nach dem revolutionären
Umsturz 1918 die Führung der auf den Trümmern der Monarchie Österreich-Ungarn
entstandenen Nachfolgestaaten zu übernehmen.
Um weiße Flecken in der Geschichte zu füllen, wurde an der Universität in Ostrava
(Ostrau) das Projekt „Mährischs-schlesische Städte in der Ära der Gemeindeselbstver¬
waltung 1850-1914. Kommunale Eliten, Gemeindewirtschaß, Aufbau der modernen
Infrastruktur erarbeitet, gefördert von der Grantagentur der Wissenschaftsakade¬
mie der Tschechischen Republik
schungsergebnissen basierende Publikation setzt sich Folgendes zum Ziel:
1) Auslegung der den Rechtsrahmen für die Tätigkeit der Gemeindeselbstverwal¬
tung Mährens und Schlesiens bildenden Gesetzgebung einschließlich Vergleich der
landesspezifischen kommunalen Ordnung der mährischen Markgrafschaft und der
schlesischen Herzogtümer mit der kommunalen Ordnung der Städte mit eigenem
Statut;
2) Analyse der legislativen Formen einschließlich der erfolglosen nicht angenom¬
menen Reformvorschläge.
Die andere anschließende im nächsten Jahr erscheinende Publikation behandelt
konkrete Tätigkeiten der Gemeindeselbstverwaltungen in sechs mährischen und zwei
schlesischen Städten
- Mährisch-Ostrau,
Freiberg und
158 ZUSAMMENFASSUNG
Das Buch ist in zehn Kapitel gegliedert. Im Kapitel eins und zwei wird die Reichs- und
Landesgesetzgebung für mährische und schlesische kommunale Strukturen analysiert
mit Akzent auf Gesetze aus der ersten Hälfte der 60er Jahre des 19. Jhd., welche (samt
jeweiligen Neufassungen) bis zum Untergang der Monarchie 1918 galten. Bekannter¬
maßen ist kein Gesetz vollkommen und das gleiche gilt auch für die Reichs- und Landes-
gesetzbebung aus den Jahren 1862-1864. Darüber hinaus machte die Gesellschaft
gerade in diesem Zeitraum eine stürmische Entwicklung durch, bis sie Ende des Jahr¬
hunderts einen ganz anderen Charakter erlangte. Logischerweise tauchten Probleme
auf, denn die Gesetzgeber der 60er Jahre konnten die Geschehnisse in drei oder vier Jahr¬
zehnten nicht voraussehen. Obwohl Reformen notwendig und unvermeidbar waren,
reagierte die alte gute Monarchie wie immer nur halbherzig, konservativ und fünf Minu¬
ten nach Zwölf. In Kapiteln drei bis neun wird die Reformanstrengung des mährischen
und schlesischen Landtages und der Reichsgesetzgebung in den fürs Gemeindeleben
wichtigen Bereichen dargelegt. Folgende Themenbereiche werden behandelt:
■ Bemühung um eine Wahlrechtsreform (Kapitel drei und vier): Abschaffung bzw.
Lockerung des Kurienwahlsystems, Beseitigung der Gesetzlücken, die von einzel¬
nen Parteien oder von der vorherrschenden Nationalität ausgenutzt wurden
(mündliche Abstimmung, privilegiertes Wahlrecht für tschechische Bürger),
nötige Differenzierung zwischen Stadt- und Landgemeinden.
■ Nationalsprachliche Frage (Kapitel fünf und sechs) : Bemühung insbesondere sei¬
tens der Tschechen und der Polen in Schlesien, eine Gemeindeselbstverwaltung
auf Kreisebene einzuführen, sprachliche Fragen (Kommunikation der Gemeinde¬
selbstverwaltungen mit dem Landesausschuss, Sprachvorschriften für Selbstver¬
waltungsbehörden).
■ Finanzangelegenheiten und Gemeindewirtschaft (Kapitel sieben): Besorgung der
Finanzmittel zur Eroberung eines großen Wirkungskreises der Gemeinde
■ Position der Gemeindebeamten (Kapitel acht): Qualifikation und materielle Ab¬
sicherung der Beamten
■ Heimatrecht und Armenversorgung (Kapitel neun).
Das letzte zehnte Kapitel behandelt die Entwicklung der statutarischen Städte
(Brno - Brunn,
Olmütz,
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Wissen und Kenntnisse für das Buch wurden insbesondere aus dem Reichsge¬
setzbuch, dem mährischen und schlesischen Landesgesetzbuch, den stenografischen
Verhandlungsprotokollen des mährischen und schlesischen Landtages, den zeitge¬
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Summary
Glamour and misery of the municipal self-governments
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Part I: The development of legislation
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To fill in the blank spaces in the history, we developed the project Moravian-Sile-
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