Włocławski cmentarz:
Gespeichert in:
Format: | Buch |
---|---|
Sprache: | Polish |
Veröffentlicht: |
Włocławek
Oficyna Wydawn. Lega
2001
|
Schlagworte: | |
Online-Zugang: | Abstract |
Beschreibung: | Zsfassung in dt. u. engl. Sprache |
Beschreibung: | 177 S. überw. Ill., Kt. |
ISBN: | 8388115421 |
Internformat
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adam_text | Zusammenfassung
Die Friedhöfe in Polen nehmen eine besondere Rolle in der
Tradition des Volkes ein. Seit über zwei Jahrhunderten sind sie
tragisches Zeugnis vom Schicksal der Polen, deren „Freiheit mit
Kreuzen gemessen wird . Die Mehrheit der Friedhöfe in Polen ist
gefüllt mit Gräbern von Gefallenen, die in Nationalaufständen, an
der Front des
I.
und
II.
Weltkrieges sowie im Unabhängigkeitskreig
von 1918-1921 ihr Leben ließen. Es gibt viele namenlose Gräber
mit einfachen Kreuzen, die die sterblichen Überreste von anonymen
Helden, Kriegsopfern der nazistischen und kommunistischen
Verbrechen enthalten. Die schmerzhaften Erfahrungen aus der
Vergangenheit lehrten die Polen ihre Friedhöfe und Gräber mit
großer Verehrung und Hochachtung zu betrachten, denn „die Völker,
die die Erinnerungen verlieren, verlieren das Leben .
Der Friedhof von
Włocławek
an der Chopin-Straße ist keine
Nekropolis von nationaler Bedeutung. Er besitzt dagegen einen
riesigen Wert für die Tradition und die Geschichte der Stadt. Auf
ihm haben viele hervorragende und verdienstvolle Persön¬
lichkeiten, die durch ihre Arbeit zur Entwicklung von
Włocławek
beigetragen haben, ihre letzte Ruhe gefunden. Dank der großen
Anzahl alter Bäume erfüllt der Friedhof ebenfalls die Rolle eines
Parks. Eine Ergänzung der bereits erwähnten Vorzüge des
Friedhofs ist die große Verschiedenheit der architektonischen
Grabformen: vom einfachen metallenen Kreuz auf einer erdenen
Grabstätte bis zum monumentalen Grabmal und zum Mausoleum
mit Figuren verzierten Darstellungen.
In früheren Jahrhunderten gab es in der Stadt keine gesonderten
Beerdigungststätten, sondern die Verstorbenen wurden in der Nähe
der Kirchen beerdigt. Ein derartiger Friedhof befand sich bei der
Kirche des Heiligen Johann des Täufers, des Heiligen Stanislaw,
des Heiligen Witalis und am Reformistenkloster. Von der Beerdigung
der Toten auf Friedhöfen, die sich neben Kirchen befanden wurde
am Anfang des XIX. Jahrhunderts Abstand genommen. Wenn man
die für Cholerakranke bestimmten Friedhöfe nicht dazuzählte, die
in den Zeiten größerer Epidemien außerhalb der Stadt entstanden,
begann erst im Jahre 1813 der erste gesonderte Friedhof für
Beerdigungen in
Włocławek
zu funktionieren. Dieses war ein
christlicher Friedhof für die katholische, evangelische und ortho¬
doxe Bevölkerung. Im Ergebnis des erweiterten Ausbaues der Stadt
befand sich der Friedhof im Bereich des festgelegten Grünen
Marktes. Auf Grund der sich ständig vergrößernden Wohnung¬
sinfrastruktur am Grünen Markt wurde er 1893 geschlossen. Die im
Jahre 1928 speziell dafür ins Leben gerufene
Komission
führte eine
Besichtigung des Friedhofes durch und stellte fest,
dass
er sich im
Zustand der kompletten Verwüstung befand und
dass irgenwelche
Spuren sorgfältiger Pflege der Gräber der Verstorbenen fehlten. Die
Entscheidung zur Auflösung des Friedhofs wurde im Einvernehmen
und mit Zustimmung des damaligen Bischofs von
Włocławek Paweł
Krynicki
getroffen.
Zusammen mit der Schließung des alten Friedhofs trat das
Problem der Absteckung eines neuen auf, der die Bedürfnisse der
schnell wachsenden Stadt
Włocławek
befriedigte. Noch im Juli 1881
wurde auf der Mitglieder-Versammlung der katholischen und evan¬
gelischen Kirchenaufsicht der Platz festgelegt, auf dem ein
Friedhof für alle christlichen Konfessionen eingerichtet werden
sollte. Es wurde festgelegt,
dass
sich der neue Friedhof auf
städtischem Grund gelegen an der Straße nach
Kowal,
gegen¬
wärtig Chopin-Straße befinden wird. Im Oktober 1881 erteilte
die Stadtverwaltung von
Włocławek
die Genehmigung zur Über¬
nahme von 42 000 m2 städtischen Grundes für die zukünftige
Nekropole.
Im Jahre 1892 fand die feierliche Einweihung und
die Eröffnung des neuen Friedhofs statt. Seine Verwaltung lag
in den Händen der Vertreter der einzelnen christlichen Kon¬
fessionen: der katholischen, evangelischen und orthodoxen.
Schon ein Jahr nach der Eröffnung des Friedhofes zeigte sich,
dass
das festgelegte Gebiet zu klein ist, daher wurde 1893 kraft
einer Entscheidung der Stadtverwaltung von
Włocławek
dem ortho¬
doxen Militärfriedhof ein Gebiet von über 5 000 m2 zugeteilt. Im
Jahre 1902 wurde dessen Gebiet um weitere 5 000 m2 vergrößert. In
den Jahren des
I.
Weltkrieges erfolgte eine weitere Anpassung des
Geländes an die Bedürfnisse der
Nekropole.
Zwischen 1916 und
1917 wurde im Einvernehmen mit den Behörden der Stadt der
katholische Teil um über 126 000 m2 und der evangelische Teil um
cirka
4 000
m2
vergößert.
Gleichzeitig mit der Beendigung des
I.
Weltkrieges begann das
Unwesen der „wilden Begräbnisse, ohne die erforderlichen Geneh¬
migungen. Im Zusammenhang damit beschlossen 1931 die Stadträte die
Frage verbunden mit der Benutzung des als Friedhof benutzten Gebiets
zu regeln. Ein ersichtlicher Effekt war das Umgeben des Freidhofsgebietes
mit einer Ziegelmauer, die bis zum heutigen Tag besteht.
Noch vor dem Ausbruch des Krieges im Jahre 1939 übernahm
die Stadtverwaltung die Administrationsfunktion des neuen Frei-
dhofes von der kirchlichen Aufsicht. Die Jahre der deutschen
Okkupation 1939-1945 verursachten eine teilweise Verwüstung des
Freidhofs, die hauptsächlich die Gräber Polen betraf, die sich im
Unabhängigkeitskrieg verdient gemacht hatten. Das war aber leider
nicht der letzte Akt von
Vandalismus,
der auf dem Friedhof stat¬
tfand. Eine schmerzhafte Erscheinung der Intoleranz war die
Schändung des früheren evangelischen Teils durch Einwohner aus
Włocławek
am 11. Februar 1954, nach der Beerdigung gefallener
Soldaten der Roten Armee.
In den Nachkriegsjahren wurden auf dem Friedhofgebiet kleinere
Bauarbeiten durchgeführt — es wurde eine neue Leichenhalle
(1946) sowie ein Friedhofstor (1972-1973) gebaut. Das letzte Objekt,
das errichtet wurde ist das im Jahre 2000 errichtete Kolumbarium.
Der kommunale Friedhof an der Chopin-Straße ist der grüste und
älteste Friedhof auf dem Gelände der Stadt
Włocławek,
auf dem
Beerdigungen stattfinden. Insgesamt nimmt er ein Gebiet mit einer
Fläche von über 16 ha ein. Das ganze Gelände des Friedhofs ist von
einer Ziegelmauer umgeben, die im Jahre 1931 errichtet wurde.
Der Plan der Begräbnisstätte wurde an den Grundriss eines
latainischen Kreuzes angelehnt, dessen längerer Arm die Hauptallee
darstellt, die vom Haupttor an der Chopin-Straße in Richtung
Rondell mit der Figur des vom Tode auferstandenen Christus ver¬
läuft. Das Rondell ist gleichzeitig der Schnittpunkt des längeren
Armes des Kreuzes mit dem kürzeren. Alle Alleen, die auf dem Gebiet
des Friedhofs verlaufen, sind vertikal oder
paraleli
zur Hauptallee.
Neben dem Haupttor befinden sich zwei Nebentore, die zu den
früheren Teilen — dem evangelischen und orthodoxen Teil — führen.
Die Mehrzahl der ältesten Grabmäler, die sich auf dem Friedhof
in
Włocławek
befinden, sind in lokalen Steinmetzbetrieben ent¬
standen. Es treten aber auch Denkmäler auf, die in Werkstätten in
Warschau,
Częstochowa
und
Gdańsk
entstanden sind und hierher
gebracht wurden.
Im evangelischen Teil des Friedhofs dominieren Anwesen, die von ei¬
sernen Ziergittern umgeben sind, innerhalb deren sich Sarkophage
befinden, die von oben mit einer Platte abgedeckt sind, in die die
Namen eingemeißelt wurden. Leider wurde die Mehrheit der evan¬
gelischen Gräber auf dem Friedhof in
Włocławek
zerstört oder auch
größtenteils verwüstet. In vielen Fällen sind das nur zerschlagene
Fragmente der Denkmäler und Grabplatten, meistens wurden die
metallenen Kreuze entwendet. Im Ergebnis dieser zerstörerischen
Tätigkeiten verlor der frühere evangelische Teil seinen damaligen
Charakter, und die Gräber, die erhalten geblieben sind, benötigen in
der Mehrheit die sofortige Hilfe von Seiten eines Konservators.
Im katholischen Teil des Friedhofs besteht eine große
Verschiedenheit in Bezug auf die Formen der Friedhofsarchi-
tektur. Eine bedeutende Gruppe bilden prächtige Grüften aus
Ziegeln, meistens mit einem Satteldach abgedeckt. Es tritt auch
eine große Anzahl Gräber mit einer aus Steinen gelegten Kaskade
auf, die mit einem steinernen Kreuz geschmückt sind. Die
prächtigsten Denkmäler und Grabmäler sind vor allem an der
Hauptallee oder in ihrer Nachbarschaft untergebracht. Im zen¬
tralen Teil des Friedhofs, die Hauptallee entlang, befinden sich
auch Gräber von Personen, die sich für die Stadt
Wìoeìawek
besonders verdient gemacht haben.
Links vom Haupttor befindet sich der gesonderte und mit einer
hohen Mauer umgebene jüdische Teil des Friedhofs, der in den
Nachkriegsjahren entstanden ist, denn der vor dem
II.
Weltkrieg
vorhandene jüdische Friedhof wurde von den deutschen Okkupanten
zerstört. Hinter dem jüdischen Friedhof erstreckt sich der frühere
orthodoxe Armeefriedhof. Ähnlich wie im Fall des evangelischen
Teils wurde auch das orthodoxe Viertel sehr zerstört und im Effekt
der besonderen Eigenschaften beraubt, die die östlichen Beerdiguns¬
zeremonien charakterisieren.
Im Innern des Friedhofs, links von der Hauptallee befindet sich
das sogenannte Friedhofsquartier der Priester, in dem Geistliche
aus den wloclaweker Kirchgemeinden, Professoren und Lehrer des
Priesterseminars aus
Włocławek
und der Katholischen Universität
Lublin
ihre letzte Ruhe gefunden haben. Hinter dem Quartier der
Geistlichen erstrecken sich Militärgräber, Kriegsgräber und Gräber
von Bürgern aus
Włocławek,
die in den Jahren 1939-1945 ermordet
wurden.
Die Informationen, die in diesem Album enthalten sind stellen
nur ein kleines Fragment aus der langen und reichen Geschichte
der
Nekropole
in
Włocławek
dar. Die Autoren hoffen jedoch,
dass
die veröffentlichten Bilder mit den Plänen des Friedhofs wenigstens
teilweise seine einzigartige Anmut übermitteln und dank dieser den
Einwohnern und den Touristen, die
Włocławek
besuchen, näher
gebracht wird.
Übersetzung : Christim
Budzyński
24
|
adam_txt |
Zusammenfassung
Die Friedhöfe in Polen nehmen eine besondere Rolle in der
Tradition des Volkes ein. Seit über zwei Jahrhunderten sind sie
tragisches Zeugnis vom Schicksal der Polen, deren „Freiheit mit
Kreuzen gemessen wird". Die Mehrheit der Friedhöfe in Polen ist
gefüllt mit Gräbern von Gefallenen, die in Nationalaufständen, an
der Front des
I.
und
II.
Weltkrieges sowie im Unabhängigkeitskreig
von 1918-1921 ihr Leben ließen. Es gibt viele namenlose Gräber
mit einfachen Kreuzen, die die sterblichen Überreste von anonymen
Helden, Kriegsopfern der nazistischen und kommunistischen
Verbrechen enthalten. Die schmerzhaften Erfahrungen aus der
Vergangenheit lehrten die Polen ihre Friedhöfe und Gräber mit
großer Verehrung und Hochachtung zu betrachten, denn „die Völker,
die die Erinnerungen verlieren, verlieren das Leben".
Der Friedhof von
Włocławek
an der Chopin-Straße ist keine
Nekropolis von nationaler Bedeutung. Er besitzt dagegen einen
riesigen Wert für die Tradition und die Geschichte der Stadt. Auf
ihm haben viele hervorragende und verdienstvolle Persön¬
lichkeiten, die durch ihre Arbeit zur Entwicklung von
Włocławek
beigetragen haben, ihre letzte Ruhe gefunden. Dank der großen
Anzahl alter Bäume erfüllt der Friedhof ebenfalls die Rolle eines
Parks. Eine Ergänzung der bereits erwähnten Vorzüge des
Friedhofs ist die große Verschiedenheit der architektonischen
Grabformen: vom einfachen metallenen Kreuz auf einer erdenen
Grabstätte bis zum monumentalen Grabmal und zum Mausoleum
mit Figuren verzierten Darstellungen.
In früheren Jahrhunderten gab es in der Stadt keine gesonderten
Beerdigungststätten, sondern die Verstorbenen wurden in der Nähe
der Kirchen beerdigt. Ein derartiger Friedhof befand sich bei der
Kirche des Heiligen Johann des Täufers, des Heiligen Stanislaw,
des Heiligen Witalis und am Reformistenkloster. Von der Beerdigung
der Toten auf Friedhöfen, die sich neben Kirchen befanden wurde
am Anfang des XIX. Jahrhunderts Abstand genommen. Wenn man
die für Cholerakranke bestimmten Friedhöfe nicht dazuzählte, die
in den Zeiten größerer Epidemien außerhalb der Stadt entstanden,
begann erst im Jahre 1813 der erste gesonderte Friedhof für
Beerdigungen in
Włocławek
zu funktionieren. Dieses war ein
christlicher Friedhof für die katholische, evangelische und ortho¬
doxe Bevölkerung. Im Ergebnis des erweiterten Ausbaues der Stadt
befand sich der Friedhof im Bereich des festgelegten Grünen
Marktes. Auf Grund der sich ständig vergrößernden Wohnung¬
sinfrastruktur am Grünen Markt wurde er 1893 geschlossen. Die im
Jahre 1928 speziell dafür ins Leben gerufene
Komission
führte eine
Besichtigung des Friedhofes durch und stellte fest,
dass
er sich im
Zustand der kompletten Verwüstung befand und
dass irgenwelche
Spuren sorgfältiger Pflege der Gräber der Verstorbenen fehlten. Die
Entscheidung zur Auflösung des Friedhofs wurde im Einvernehmen
und mit Zustimmung des damaligen Bischofs von
Włocławek Paweł
Krynicki
getroffen.
Zusammen mit der Schließung des alten Friedhofs trat das
Problem der Absteckung eines neuen auf, der die Bedürfnisse der
schnell wachsenden Stadt
Włocławek
befriedigte. Noch im Juli 1881
wurde auf der Mitglieder-Versammlung der katholischen und evan¬
gelischen Kirchenaufsicht der Platz festgelegt, auf dem ein
Friedhof für alle christlichen Konfessionen eingerichtet werden
sollte. Es wurde festgelegt,
dass
sich der neue Friedhof auf
städtischem Grund gelegen an der Straße nach
Kowal,
gegen¬
wärtig Chopin-Straße befinden wird. Im Oktober 1881 erteilte
die Stadtverwaltung von
Włocławek
die Genehmigung zur Über¬
nahme von 42 000 m2 städtischen Grundes für die zukünftige
Nekropole.
Im Jahre 1892 fand die feierliche Einweihung und
die Eröffnung des neuen Friedhofs statt. Seine Verwaltung lag
in den Händen der Vertreter der einzelnen christlichen Kon¬
fessionen: der katholischen, evangelischen und orthodoxen.
Schon ein Jahr nach der Eröffnung des Friedhofes zeigte sich,
dass
das festgelegte Gebiet zu klein ist, daher wurde 1893 kraft
einer Entscheidung der Stadtverwaltung von
Włocławek
dem ortho¬
doxen Militärfriedhof ein Gebiet von über 5 000 m2 zugeteilt. Im
Jahre 1902 wurde dessen Gebiet um weitere 5 000 m2 vergrößert. In
den Jahren des
I.
Weltkrieges erfolgte eine weitere Anpassung des
Geländes an die Bedürfnisse der
Nekropole.
Zwischen 1916 und
1917 wurde im Einvernehmen mit den Behörden der Stadt der
katholische Teil um über 126 000 m2 und der evangelische Teil um
cirka
4 000
m2
vergößert.
Gleichzeitig mit der Beendigung des
I.
Weltkrieges begann das
Unwesen der „wilden" Begräbnisse, ohne die erforderlichen Geneh¬
migungen. Im Zusammenhang damit beschlossen 1931 die Stadträte die
Frage verbunden mit der Benutzung des als Friedhof benutzten Gebiets
zu regeln. Ein ersichtlicher Effekt war das Umgeben des Freidhofsgebietes
mit einer Ziegelmauer, die bis zum heutigen Tag besteht.
Noch vor dem Ausbruch des Krieges im Jahre 1939 übernahm
die Stadtverwaltung die Administrationsfunktion des neuen Frei-
dhofes von der kirchlichen Aufsicht. Die Jahre der deutschen
Okkupation 1939-1945 verursachten eine teilweise Verwüstung des
Freidhofs, die hauptsächlich die Gräber Polen betraf, die sich im
Unabhängigkeitskrieg verdient gemacht hatten. Das war aber leider
nicht der letzte Akt von
Vandalismus,
der auf dem Friedhof stat¬
tfand. Eine schmerzhafte Erscheinung der Intoleranz war die
Schändung des früheren evangelischen Teils durch Einwohner aus
Włocławek
am 11. Februar 1954, nach der Beerdigung gefallener
Soldaten der Roten Armee.
In den Nachkriegsjahren wurden auf dem Friedhofgebiet kleinere
Bauarbeiten durchgeführt — es wurde eine neue Leichenhalle
(1946) sowie ein Friedhofstor (1972-1973) gebaut. Das letzte Objekt,
das errichtet wurde ist das im Jahre 2000 errichtete Kolumbarium.
Der kommunale Friedhof an der Chopin-Straße ist der grüste und
älteste Friedhof auf dem Gelände der Stadt
Włocławek,
auf dem
Beerdigungen stattfinden. Insgesamt nimmt er ein Gebiet mit einer
Fläche von über 16 ha ein. Das ganze Gelände des Friedhofs ist von
einer Ziegelmauer umgeben, die im Jahre 1931 errichtet wurde.
Der Plan der Begräbnisstätte wurde an den Grundriss eines
latainischen Kreuzes angelehnt, dessen längerer Arm die Hauptallee
darstellt, die vom Haupttor an der Chopin-Straße in Richtung
Rondell mit der Figur des vom Tode auferstandenen Christus ver¬
läuft. Das Rondell ist gleichzeitig der Schnittpunkt des längeren
Armes des Kreuzes mit dem kürzeren. Alle Alleen, die auf dem Gebiet
des Friedhofs verlaufen, sind vertikal oder
paraleli
zur Hauptallee.
Neben dem Haupttor befinden sich zwei Nebentore, die zu den
früheren Teilen — dem evangelischen und orthodoxen Teil — führen.
Die Mehrzahl der ältesten Grabmäler, die sich auf dem Friedhof
in
Włocławek
befinden, sind in lokalen Steinmetzbetrieben ent¬
standen. Es treten aber auch Denkmäler auf, die in Werkstätten in
Warschau,
Częstochowa
und
Gdańsk
entstanden sind und hierher
gebracht wurden.
Im evangelischen Teil des Friedhofs dominieren Anwesen, die von ei¬
sernen Ziergittern umgeben sind, innerhalb deren sich Sarkophage
befinden, die von oben mit einer Platte abgedeckt sind, in die die
Namen eingemeißelt wurden. Leider wurde die Mehrheit der evan¬
gelischen Gräber auf dem Friedhof in
Włocławek
zerstört oder auch
größtenteils verwüstet. In vielen Fällen sind das nur zerschlagene
Fragmente der Denkmäler und Grabplatten, meistens wurden die
metallenen Kreuze entwendet. Im Ergebnis dieser zerstörerischen
Tätigkeiten verlor der frühere evangelische Teil seinen damaligen
Charakter, und die Gräber, die erhalten geblieben sind, benötigen in
der Mehrheit die sofortige Hilfe von Seiten eines Konservators.
Im katholischen Teil des Friedhofs besteht eine große
Verschiedenheit in Bezug auf die Formen der Friedhofsarchi-
tektur. Eine bedeutende Gruppe bilden prächtige Grüften aus
Ziegeln, meistens mit einem Satteldach abgedeckt. Es tritt auch
eine große Anzahl Gräber mit einer aus Steinen gelegten Kaskade
auf, die mit einem steinernen Kreuz geschmückt sind. Die
prächtigsten Denkmäler und Grabmäler sind vor allem an der
Hauptallee oder in ihrer Nachbarschaft untergebracht. Im zen¬
tralen Teil des Friedhofs, die Hauptallee entlang, befinden sich
auch Gräber von Personen, die sich für die Stadt
Wìoeìawek
besonders verdient gemacht haben.
Links vom Haupttor befindet sich der gesonderte und mit einer
hohen Mauer umgebene jüdische Teil des Friedhofs, der in den
Nachkriegsjahren entstanden ist, denn der vor dem
II.
Weltkrieg
vorhandene jüdische Friedhof wurde von den deutschen Okkupanten
zerstört. Hinter dem jüdischen Friedhof erstreckt sich der frühere
orthodoxe Armeefriedhof. Ähnlich wie im Fall des evangelischen
Teils wurde auch das orthodoxe Viertel sehr zerstört und im Effekt
der besonderen Eigenschaften beraubt, die die östlichen Beerdiguns¬
zeremonien charakterisieren.
Im Innern des Friedhofs, links von der Hauptallee befindet sich
das sogenannte Friedhofsquartier der Priester, in dem Geistliche
aus den wloclaweker Kirchgemeinden, Professoren und Lehrer des
Priesterseminars aus
Włocławek
und der Katholischen Universität
Lublin
ihre letzte Ruhe gefunden haben. Hinter dem Quartier der
Geistlichen erstrecken sich Militärgräber, Kriegsgräber und Gräber
von Bürgern aus
Włocławek,
die in den Jahren 1939-1945 ermordet
wurden.
Die Informationen, die in diesem Album enthalten sind stellen
nur ein kleines Fragment aus der langen und reichen Geschichte
der
Nekropole
in
Włocławek
dar. Die Autoren hoffen jedoch,
dass
die veröffentlichten Bilder mit den Plänen des Friedhofs wenigstens
teilweise seine einzigartige Anmut übermitteln und dank dieser den
Einwohnern und den Touristen, die
Włocławek
besuchen, näher
gebracht wird.
Übersetzung : Christim
Budzyński
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