Únosy československých občanů do Sovětského svazu v letech 1945 - 1955:
Gespeichert in:
| 1. Verfasser: | |
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| Format: | Buch |
| Sprache: | Czech |
| Veröffentlicht: |
Praha
Themis
2003
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| Ausgabe: | Vyd. 1. |
| Schriftenreihe: | Edice Svědectví
|
| Schlagworte: | |
| Online-Zugang: | Abstract Inhaltsverzeichnis |
| Beschreibung: | Zsfassung in dt. und engl. Sprache |
| Beschreibung: | 343 S. Ill. |
| ISBN: | 8073120275 |
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|---|---|
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ÚVODEM
KAPITOLA I. DOHODA
__________________________ 17
KAPITOLA
II.
PODKARPATSKÁ RUS
_____________ 23
KAPITOLA
III.
SLOVENSKO
_____________________ 27
KAPITOLA
IV.
SLEZSKO A MORAVA
____________ 35
KAPITOLA V. NA PRAHU!
_______________________ 53
KAPITOLA
VI.
DALŠÍ ÚNOSY
____________________ 83
KAPITOLA
VII.
ZASKOČENÍ
(1945) _______________ 115
KAPITOLA
VIII.
BEZRADNOST
A PŘEDSTÍRÁNÍ
(1946-1948) _____ 139
KAPITOLA
IX.
SPOLUPRÁCE
____________________ 199
ZÁVĚREM
_____________________________________ 229
POUŽITÉ A CITOVANÉ PRAMENY
______________ 245
PŘÍLOHY
______________________________________251
JMENNÝ REJSTŘÍK
_____________________________322
RESUMÉ
_______________________________________332
343
Resume
Gleichzeitig mit dem Betreten des tschechoslowakischen
Staatsgebietes durch die Sowjetische Armee in der Abschlussp¬
hase des zweiten Weltkrieges am Ende des Jahres 1940 haben
die Spezialdienste der sowjetischen Sicherheit umfangreiche Ve¬
rfolgungen einiger Gruppen der hiesigen Bevölkerung eingelei¬
tet. Die Verfolgungsopfer wurden in der Regel unmittelbar nach
der Festnahme in sowjetische Militärlager in Deutschland und
Polen und danach in Zwangsarbeitslager in der Sowjetunion de¬
portiert.
Diese Verfolgungen ereilten auf dem Gebiet des ehemaligen
Karpato-Rußland bis zu seiner offiziellen Übergabe in das Bünd¬
nis der UdSSR im Juni 1945 Tausende von Personen, besonders
potentielle Widersacher der Sowjetunion und Vertreter demo¬
kratischer bürgerlicher und politischer Kreise. Vom Gebiet der
Slowakei wurden bis zum Frühling 1945 in die UdSSR Abertau¬
sende von Personen gewaltsam deportiert, die der Angehörigkeit
zu aktiven prodeutschen Organisationen des sog. Slowakischen
Staates beschuldigt wurden oder die einfach als Hilfskräfte für
die Nachkriegserneuerung der sowjetischen Volkswirtschaft
zwangsmobilisiert wurden. Auf dem Gebiet der heutigen Tsche¬
chischen Republik begannen die Aktionen der sowjetischen Si¬
cherheitsorgane im April 1945 und dauerten bis Anfang 1948. Im
Unterschied zu Karpato-Rußland und der Slowakei hatten die
hiesigen sowjetischen Eingriffe gegen die Zivilbevölkerung aller¬
dings schon einen offensichtlichen politischen Charakter. Die
Hauptaktion war die wahrscheinlich schon lange und sorgfältig
vorbereitete Razzia gegen leitende Vertreter der ehemaligen
russischen antibolschewistischen Emigration, die in der Tsche¬
choslowakei auf Einladung des tschechoslowakischen Staates
schon seit Beginn der zwanziger Jahre lebten. Es waren meistens
Absolventen tschechoslowakischer Hochschulen, die zur Spitze
der tschechoslowakischen Gesellschaft der Zwischenkriegszeit
gehörten (Generäle und hohe Offiziere der tschechoslowaki¬
schen Verteidigungskräfte, Professoren an tschechoslowakischen
Hochschulen, Arzte, Schöpfer bedeutender Architekturwerke in
der ganzen ÖSR, technische Fachleute in den besten tschecho-
338
slowakischen Unternehmen, Beamten der tschechoslowakischen
staatlichen und öffentlichen Verwaltung, u.a.). In überwiegender
Mehrheit sind sie schon seit langem zu tschechoslowakischen
Staatsbürgern geworden oder waren als Flüchtlinge aus der Sow¬
jetunion mindestens in Besitz internationaler Flüchtlingsaus¬
weise. Zusammen mit ihnen wurde eine ganze Reihe von tsche¬
chischen
Reemigranten
aus Russland verschleppt, die nach der
Machtübernahme durch die Bolschewiken im Jahre 1917 die
damalige tschechische Landsmannschaft in Russland sowie ihr
dortiges Vermögen aufgegeben haben und in die ÖSR zurück¬
gekehrt waren. Konsequent wurden alle ehemaligen führenden
Repräsentanten der tschechoslowakischen Staatsverwaltung in
Karpato-Rußland bis 1939 verfolgt.
Alle festgenommenen Personen wurden in sowjetische Lager
deportiert. Die Opfer der massenhaften Zwangsmobilisationen
aus der Slowakei wurden in der Regel in Zwangsarbeitsinterna-
tionslager verfrachtet. Die Opfer politisch motivierter Entfü¬
hrungen aus Böhmen und Mähren wurden meistens aufgrund
des Artikels 58 des damaligen sowjetischen Strafgesetzbuches
beschuldigt, der zur Verfolgung wegen sogenannter Kontrarevo¬
lutionstaten diente. Keiner wurde der Zusammenarbeit mit dem
deutschen Feind beschuldigt und nur in Einzelfällen wurde die
angebliche Kontrarevolutionsaktivität durch die unbestimmte
Charakteristik zum Dienste feindlicher Ziele oder des faschi¬
stischen Feindes ergänzt. Darauf folgte meistens die Verurtei¬
lung in Abwesendheit und der Weg in GULAGs. Die sowjeti¬
schen Sicherheitsorgane haben in der Tschechoslowakei ohne
jeglicher rechtliche Stütze aufgrund irgendeines Gesetzes einge-
griffefl. Ihre Willkür hat die damalige um höchst freundschaftli¬
che Beziehungen zwischen beiden Ländern bemühte tschecho¬
slowakische politische Repräsentanz völlig überrumpelt und die
Tschechoslowakei hat leider nicht genug Mut und Kraft gefun¬
den, diesen Verbrechen gegen ihre eigenen freien Bürger Stirn
zu bieten. Vorsichtige diplomatische und von einem schnell auf¬
steigenden prosowjetischen Opportunismus gekennzeichneten
Schritte bemühten sich besonders um die Befreiung von nichtpo¬
litischen Opfern aus der Slowakei. Die Sowjetunion war aller¬
dings nicht zu sehr interessiert das Rad der Geschichte zurück¬
zudrehen und beabsichtigte sowieso kein Entgegenkommen.
339
Deshalb wurde nur ein Bruchteil der verschleppten Personen
freigelassen und die anderen folgten ihren aus politischen Grün¬
den verschleppten Mitbürgern auf dem Weg in die Tiefe der
GULAGs der Sowjetunion. Mehreren Hunderten ist es noch
am Anfang der fünfziger Jahre gelungen im Rahmen der umfan¬
greichen Lockerung des sowjetischen Repressionssystems nach
dem Tode Stalins zurückzukehren. Die meisten Verschleppten
sind allerdings in der Hölle der sowjetischen Lager ohne jegli¬
cher Spur verschollen.
Dieses Werk bemüht sich ausgehend von den in den tschechi¬
schen Archiven überlieferten Dokumente auf den Opportunis¬
mus der tschechoslowakischen Staatsführung gegen die Arro¬
ganz des sowjetischen Staatsterrors sowie die Unfähigkeit hinzu¬
weisen, der offensichtlichen Verfolgung unserer Bürger wegen
ihrer der Sowjetunion unbehaglichen Meinungen oder Positio¬
nen entgegen zu treten. Die Arbeit legt anschaulich dar,
dass
es
sich um eine historisch noch nie da gewesene Verletzung der
Integrität der Position von tschechoslowakischen Staatsbürgern
oder langjährigen Bewohnern der Tschechoslowakei handelt,
weil die Tschechoslowakische Republik nicht verhinderte,
dass
diese nach Ende des zweiten Weltkrieges in ihrem Land und in
ihren Heimen von Sicherheitsdiensten eines anderen Landes
festgenommen und gewaltsam in dieses andere Land verschleppt
werden. Dort wurden sie dann entsprechend dem dortigen Recht
verfolgt und zu langjährigen Strafen in dortigen Gefängnissen
oder Konzentrationslagern verurteilt. Gleichzeitig bringt die Ar¬
beit die bisher fast unbekannten Mechanismen des sowjetischen
Repressionssystems und seine inneren Gesetzlichkeiten näher.
Die Arbeit erwähnt ebenfalls einige Beispiele schon offizieller
Übergaben in die UdSSR weiterer unbequemer tschechoslowa¬
kischer Bürger nach der Machtübernahme durch die Kommuni¬
sten im Jahre 1948.
In der tschechischen historiographischer und historisch-politi¬
scher Literatur ist keine ähnliche Arbeit zu finden, wobei sie an
die vorherige umfangreiche Publikationstätigkeit des Verfassers
nach 1990 anknüpft. In Anbetracht der gegenwärtigen tschechi¬
schen historischen Wissenschaft wird allerdings das Bündel der
hier angesammelten Dokumente und Zeugnisse wahrscheinlich
noch für lange das einzige Hilfsinstrument zum näheren Kennen-
340
lernen dieses unglücklichen Kapitels der modernen tschechi¬
schen Geschichte bleiben.
341
|
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OBSAH
ÚVODEM
KAPITOLA I. DOHODA
_ 17
KAPITOLA
II.
PODKARPATSKÁ RUS
_ 23
KAPITOLA
III.
SLOVENSKO
_ 27
KAPITOLA
IV.
SLEZSKO A MORAVA
_ 35
KAPITOLA V. NA PRAHU!
_ 53
KAPITOLA
VI.
DALŠÍ ÚNOSY
_ 83
KAPITOLA
VII.
ZASKOČENÍ
(1945) _ 115
KAPITOLA
VIII.
BEZRADNOST
A PŘEDSTÍRÁNÍ
(1946-1948) _ 139
KAPITOLA
IX.
SPOLUPRÁCE
_ 199
ZÁVĚREM
_ 229
POUŽITÉ A CITOVANÉ PRAMENY
_ 245
PŘÍLOHY
_251
JMENNÝ REJSTŘÍK
_322
RESUMÉ
_332
343
Resume
Gleichzeitig mit dem Betreten des tschechoslowakischen
Staatsgebietes durch die Sowjetische Armee in der Abschlussp¬
hase des zweiten Weltkrieges am Ende des Jahres 1940 haben
die Spezialdienste der sowjetischen Sicherheit umfangreiche Ve¬
rfolgungen einiger Gruppen der hiesigen Bevölkerung eingelei¬
tet. Die Verfolgungsopfer wurden in der Regel unmittelbar nach
der Festnahme in sowjetische Militärlager in Deutschland und
Polen und danach in Zwangsarbeitslager in der Sowjetunion de¬
portiert.
Diese Verfolgungen ereilten auf dem Gebiet des ehemaligen
Karpato-Rußland bis zu seiner offiziellen Übergabe in das Bünd¬
nis der UdSSR im Juni 1945 Tausende von Personen, besonders
potentielle Widersacher der Sowjetunion und Vertreter demo¬
kratischer bürgerlicher und politischer Kreise. Vom Gebiet der
Slowakei wurden bis zum Frühling 1945 in die UdSSR Abertau¬
sende von Personen gewaltsam deportiert, die der Angehörigkeit
zu aktiven prodeutschen Organisationen des sog. "Slowakischen
Staates" beschuldigt wurden oder die einfach als Hilfskräfte für
die Nachkriegserneuerung der sowjetischen Volkswirtschaft
zwangsmobilisiert wurden. Auf dem Gebiet der heutigen Tsche¬
chischen Republik begannen die Aktionen der sowjetischen Si¬
cherheitsorgane im April 1945 und dauerten bis Anfang 1948. Im
Unterschied zu Karpato-Rußland und der Slowakei hatten die
hiesigen sowjetischen Eingriffe gegen die Zivilbevölkerung aller¬
dings schon einen offensichtlichen politischen Charakter. Die
Hauptaktion war die wahrscheinlich schon lange und sorgfältig
vorbereitete Razzia gegen leitende Vertreter der ehemaligen
russischen antibolschewistischen Emigration, die in der Tsche¬
choslowakei auf Einladung des tschechoslowakischen Staates
schon seit Beginn der zwanziger Jahre lebten. Es waren meistens
Absolventen tschechoslowakischer Hochschulen, die zur Spitze
der tschechoslowakischen Gesellschaft der Zwischenkriegszeit
gehörten (Generäle und hohe Offiziere der tschechoslowaki¬
schen Verteidigungskräfte, Professoren an tschechoslowakischen
Hochschulen, Arzte, Schöpfer bedeutender Architekturwerke in
der ganzen ÖSR, technische Fachleute in den besten tschecho-
338
slowakischen Unternehmen, Beamten der tschechoslowakischen
staatlichen und öffentlichen Verwaltung, u.a.). In überwiegender
Mehrheit sind sie schon seit langem zu tschechoslowakischen
Staatsbürgern geworden oder waren als Flüchtlinge aus der Sow¬
jetunion mindestens in Besitz internationaler Flüchtlingsaus¬
weise. Zusammen mit ihnen wurde eine ganze Reihe von tsche¬
chischen
Reemigranten
aus Russland verschleppt, die nach der
Machtübernahme durch die Bolschewiken im Jahre 1917 die
damalige tschechische Landsmannschaft in Russland sowie ihr
dortiges Vermögen aufgegeben haben und in die ÖSR zurück¬
gekehrt waren. Konsequent wurden alle ehemaligen führenden
Repräsentanten der tschechoslowakischen Staatsverwaltung in
Karpato-Rußland bis 1939 verfolgt.
Alle festgenommenen Personen wurden in sowjetische Lager
deportiert. Die Opfer der massenhaften Zwangsmobilisationen
aus der Slowakei wurden in der Regel in Zwangsarbeitsinterna-
tionslager verfrachtet. Die Opfer politisch motivierter Entfü¬
hrungen aus Böhmen und Mähren wurden meistens aufgrund
des Artikels 58 des damaligen sowjetischen Strafgesetzbuches
beschuldigt, der zur Verfolgung wegen sogenannter Kontrarevo¬
lutionstaten diente. Keiner wurde der Zusammenarbeit mit dem
deutschen Feind beschuldigt und nur in Einzelfällen wurde die
angebliche Kontrarevolutionsaktivität durch die unbestimmte
Charakteristik "zum Dienste feindlicher Ziele" oder "des faschi¬
stischen Feindes" ergänzt. Darauf folgte meistens die Verurtei¬
lung in Abwesendheit und der Weg in GULAGs. Die sowjeti¬
schen Sicherheitsorgane haben in der Tschechoslowakei ohne
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griffefl. Ihre Willkür hat die damalige um höchst freundschaftli¬
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Tschechoslowakei hat leider nicht genug Mut und Kraft gefun¬
den, diesen Verbrechen gegen ihre eigenen freien Bürger Stirn
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Schritte bemühten sich besonders um die Befreiung von nichtpo¬
litischen Opfern aus der Slowakei. Die Sowjetunion war aller¬
dings nicht zu sehr interessiert das Rad der Geschichte zurück¬
zudrehen und beabsichtigte sowieso kein Entgegenkommen.
339
Deshalb wurde nur ein Bruchteil der verschleppten Personen
freigelassen und die anderen folgten ihren aus politischen Grün¬
den verschleppten Mitbürgern auf dem Weg in die Tiefe der
GULAGs der Sowjetunion. Mehreren Hunderten ist es noch
am Anfang der fünfziger Jahre gelungen im Rahmen der umfan¬
greichen Lockerung des sowjetischen Repressionssystems nach
dem Tode Stalins zurückzukehren. Die meisten Verschleppten
sind allerdings in der Hölle der sowjetischen Lager ohne jegli¬
cher Spur verschollen.
Dieses Werk bemüht sich ausgehend von den in den tschechi¬
schen Archiven überlieferten Dokumente auf den Opportunis¬
mus der tschechoslowakischen Staatsführung gegen die Arro¬
ganz des sowjetischen Staatsterrors sowie die Unfähigkeit hinzu¬
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ihrer der Sowjetunion unbehaglichen Meinungen oder Positio¬
nen entgegen zu treten. Die Arbeit legt anschaulich dar,
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es
sich um eine historisch noch nie da gewesene Verletzung der
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kischer Bürger nach der Machtübernahme durch die Kommuni¬
sten im Jahre 1948.
In der tschechischen historiographischer und historisch-politi¬
scher Literatur ist keine ähnliche Arbeit zu finden, wobei sie an
die vorherige umfangreiche Publikationstätigkeit des Verfassers
nach 1990 anknüpft. In Anbetracht der gegenwärtigen tschechi¬
schen historischen Wissenschaft wird allerdings das Bündel der
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