Mein Brecht: Erinnerungen ; 1943 bis 1956
Gespeichert in:
1. Verfasser: | |
---|---|
Format: | Buch |
Sprache: | German |
Veröffentlicht: |
[Leipzig]
Henschel
2006
|
Schlagworte: | |
Online-Zugang: | Inhaltsverzeichnis |
Beschreibung: | 559, [24] S. Ill. |
ISBN: | 3894875348 9783894875343 |
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Inhalt
»Ändere die Welt, sie braucht es« 19
Vorwort
Wie ich zu Brecht kam
Die Vorgeschichte
Irrwege, Umwege, Auswege nach Berlin 35
1943 1949
Wie
ich als Soldat in den Zweiten Weltkrieg zog, schwer
verwundet wurde, im Sommersemester 1943 an der
Münchener Universität erstmals den Namen von Bert
Brecht hörte und lange Ohren bekam
Wie
Bert Brecht vom Theaterprofessor Artur Kutscher
im Sommersemester 1944 als »apokalyptisches Tier der
deutschen Literatur« apostrophiert wurde
Wie
ich durch den Jesuiten Karl Thieme am Beispiel
von Brechts Maßnahme ein Licht über den Konsensus
zwischen Kommunisten und Christen aufgesteckt
bekam
Wie
mir Brechts Jugendfreund Jacob Geis 1946 die
Versuche und die Hauspostille von Bertolt Brecht
lieh und ich sie mir auf einer Wehrmachts¬
buchungsmaschine abschrieb
Wie
ich über Brechts dramatische Versuche von 1918 bis
1933 promovieren wollte, von Brecht jedoch aus Santa
Monica keine Antwort bekam und mich als Publizist
in der Zeitung der jungen Generation Ende und Anfang
in Augsburg im Kampf um die Einheit Deutschlands
engagierte
Wie
ich zu Brechts fünfzigstem Geburtstag sein Werk in
Ende und Anfang würdigte und ihn aufforderte, »in un¬
ser Nachkriegszonen Deutschland« zurückzukehren
Wie
Ende und Anfang einging und ich nach Gründung der
Bundesrepublik Deutschland beschloß, an der Universität
Leipzig bei Hans Mayer über Brechts dramatisches Früh¬
werk zu promovieren
Wie
ich im Juni 1949 nach Ostberlin fuhr, Brecht während
einer Probe im Deutschen Theater meine Absicht vor¬
trug und von ihm als Landsmann und Gleichgesinnter
erkannt wurde
Wie
meine Gespräche mit Brecht und Helene Weigel am
16. und 19. Juni von der Spaltung Deutschlands und der
Welt bestimmt waren,
wie
Brecht die Bedeutung seiner Hinwendung zum Marxis¬
mus als These meiner Doktorarbeit richtig fand, aber vor
möglichen Folgen warnte,
wie
er mir Die Tage der Kommune zu lesen gab, das
Programm des Berliner Ensembles und seine Pläne
für Salzburg erläuterte und betonte, auch in West¬
deutschland wirksam werden zu wollen
Wie ich mit Brecht zurechtkam
Die Hauptgeschichte
Ja, mach nur einen Plan . 93
1949 1950
Wie
ich Ende September 1949 Brecht im Deutschen Theater
das Volksstück Herr Puntila und sein Knecht Matti
proben sah, mich mit ihm über die Spaltung Deutsch¬
lands austauschte und seine Sicht auf seine frühen
Stücke dargelegt bekam
Wie
ich im Oktober statt Aspirant bei Hans Mayer an
der Universität Leipzig Korrespondent des Berliner
Rundfunks/Deutschlandsenders für Südbayern wurde,
um mich für Einheit und Frieden einzusetzen, und
Brecht dafür Verständnis hatte
Wie
ich 1950 als Journalist die Restauration, gipfelnd in der
Forderung nach Remilitarisierung und Westintegration
der Bundesrepublik, erlebte und in der Sammlung
Mit der Linken geschrieben reflektierte
Wie
ich von Brecht im September 1950 zu den Proben
von Mutter Courage und ihre Kinder in den Münchner
Kammerspielen eingeladen wurde und ihn zu einem
Treffen mit Münchner Schriftstellern begleitete
Wie
ich während der Premiere von Mutter Courage Brecht
dreimal beim Gang um die Münchner Kammerspiele
begleitete, um die bösen Geister zu bannen, bis Therese
Giehse ihn zum Applaus auf die Bühne holte
Es sollte alles viel länger dauern . 145
1951
Wie
Adenauer das Angebot der DDR Regierung zur
Schaffung eines Konstituierenden Gesamtdeutschen
Rates zur Vorbereitung eines Friedensvertrages mit
einem wiedervereinten Deutschland zurückwies, um
die Remilitarisierung der Bundesrepublik und deren
Integration in das westliche Bündnissystem zu
forcieren
Wie
ich vergeblich auf eine Teilnahme Brechts am Starn
berger Schriftstellertreffen an Ostern 1951 hoffte, meine
Dissertation voranbrachte und mit der Ode Zweimal
September auf Brechts Offenen Brief an die deutschen
Künstler und Schriflsteller antwortete
Wie
ich Mitte Oktober 1951 über die grüne Grenze auf der
Rhön ging, um nach Ostberlin zu fahren, dort mit
Brecht und Weigel Etüden von Marcel Marceau ansah,
Brecht mir ein Textheft des Herrnburger Berichts über¬
ließ, darin den Namen von Ernst Busch wieder eintrug
und mir unveröffentlichte Stücke zum Lesen gab
Wie
ich Zeuge der Spaltung des P.E.N. Zentrums Deutsch¬
land wurde, die politischen Reaktionen auf das Angebot
der Volkskammer an den Bundestag verfolgte, eine
gemeinsame Beratung für freie gesamtdeutsche Wahlen
und den beschleunigten Abschluß eines Friedensvertra¬
ges mit Deutschland durchzuführen
Wie
mich die Hundert Gedichte von Brecht, die mir Ruth
Berlau schenkte, beeindruckten und ich eine Ode
An meine Heimat schrieb, um ihr das Schicksal Koreas
zu ersparen
. und sich noch mehr zuspitzen . 182
1952
Wie
mich zum Jahresbeginn Ruth Berlau zum Bruder haben
wollte, mich tief in ihre Beziehungen zu Brecht blicken
ließ und Brecht selbst mir schrieb, meine Gedichte seien
an Sinn und Form weitergeleitet worden
Wie
ich am 30. Januar 1952 nach einer Kundgebung gegen
den amerikanischen Bakterienkrieg in Korea von einem
Münchener Bereitschaftspolizisten niedergeschlagen
wurde und in der Chirurgischen Klinik den Protest des
Bayerischen Gewerkschaftsbundes gegen die Remilitari¬
sierung verfolgte
Wie
ich die Theaterarbeit des Berliner Ensembles studierte,
aber mich als Journalist auf die sowjetische Deutsch¬
land Note vom 10. März 1952 warf, die den Entwurf
eines Friedensvertrags mit einem durch freie Wahlen
wiedervereinten Deutschland enthielt
Wie
ich in dem Münchner Jungarbeiter Philipp Müller
den ersten Toten des kalten Krieges auf deutschem
Boden erkannte, nachdem er als Teilnehmer der
»Jugendkarawane für Frieden, gegen den General¬
vertrag« am 11. Mai 1952 in Essen von der Bereitschafts¬
polizei erschossen wurde
Wie
ich Ende September 1952 in Buckow Brecht die Bauern¬
komödie Katzgraben von Erwin Strittmatter diskutieren
sah, er mit mir über Trommeln in der Nacht sprach
und begründete, warum er das Rosa Luxemburg Stück
nicht schreiben werde, und mit mir meine Gedichte
erörterte
Wie
ich mit Brecht, der Weigel, Jacob Walcher und Hermann
Budzislawski über die Westverträge der BRD und über
die Schaffung der Grundlagen des Sozialismus in der
DDR diskutierte und wir zu getrübten Aussichten ge¬
langten
Wie
ich im Oktober 1952 das Verbot des Deutschen Kultur¬
tags in Bayreuth erlebte
Wie
sich die KPD mit dem Programm zur nationalen
Wiedervereinigung Deutschlands selbst dem Bundes¬
verfassungsgericht auslieferte
Wie
ich in Frankfurt am Main an die Parodie Die Verurtei¬
lung der Roten Armee nach Bertolt Brecht geriet
Wie
mir Brecht im Dezember 1952 in Berlin nach der zweiten
Lesung der Westverträge durch den Bundestag seinen
Aufruft« den Kongreß der Völker für den Frieden in
Wien zu lesen gab und mit mir nochmals über seine frü¬
hen Stücke diskutierte
. abbrechen, umbrechen, aufbrechen . 261
1953
Wie
ich mich ab Januar an die Ausarbeitung meiner Disser¬
tation machte und ein Ermittlungsverfahren gegen mich
eingeleitet wurde
Wie
ich im März wegen meiner Korrespondententätigkeit für
den Berliner Rundfunk/Deutschlandsender verhaftet
wurde, im Gefängnis von München Stadelheim an mei¬
ner Dissertation weiterarbeitete und die Annahme der
Westverträge in dritter Lesung durch den Bundestag
erlebte
Wie
ich im Mai von der Anklage wegen angeblichen Wider¬
stands gegen die Staatsgewalt am 30. Januar 1952 wegen
Mangels an Beweisen freigesprochen wurde
Wie
ich aus der Ferne die Polemiken gegen die Urfaust
Inszenierung des Berliner Ensembles und das Libretto
Johann Faustus von Hanns Eisler sowie Kritiken zu
Katzgraben von Strittmatter im Berliner Ensemble ver¬
folgte
Wie
ich am 17. Juni 1953 meine Dissertation fertigstellte
und sie den Gutachtern Hans Mayer und Ernst Bloch in
Leipzig schickte
Wie
ich aus der Ferne auf den 17. Juni reagierte, mir Brecht
am i. August in Buckow seine Haltung erläuterte, ich mit
Helene Weigel am Festumzug des 700jährigen Buckow
teilnahm und mit Brecht über sein neues Stück Turandot
oder Der Kongreß der Weißwäscher diskutierte
Wie
ich in der Deutschen Woche gegen den angedrohten
Brecht Boykott auf westdeutschen Bühnen anschrieb
Wie
Adenauer dank des 17. Juni die Bundestagswahl 1953
mit Glanz und Gloria gewann und die KPD aus dem
Bundestag verschwand
Wie
ich am 29.September 1953 an der Karl Marx Universität
Leipzig vor den Professoren Hans Mayer, Ernst Bloch
und Ernst Engelberg das Rigorosum ablegte und für
meine Dissertation Die dramatischen Versuche Bertolt
Brechts 1918 bis 1933 das Doktordiplom erhielt
Wie
ich in Berlin mit Brecht und seinem Sohn Stefan über
formale und angewandte Dialektik diskutierte
Wie
ich von der Lektüre der Kriegsfibel stark beeindruckt
war, an Proben zu Don Juan im Berliner Ensemble teil¬
nahm, von Elisabeth Hauptmann Brechts vergessene
Einakter erhielt und im Deutschen Theater die Urauf¬
führung der Kantate Lilo Herrmann von Friedrich Wolf
und Paul Dessau erlebte
Wie
ich Ende November 1953 mit dem Artikel Mirabeau
und die besten Hessen der Bundesrepublik gegen die
Remilitarisierung der Bundesrepublik anschrieb
Von Brechts Durchbruch im Westen . 333
1954
Wie
ich mich verstärkt auf Publizistik warf und über die Ge¬
schichte der deutsch russisch (sowjetischen) Beziehun¬
gen, die Geschichte der kollektiven Sicherheit in Europa
und die Geschichte des atomaren Wettrüstens schrieb
und die Literatur und Theaterkritik extensivierte
Wie
ich im Mai im Theater am Schiffbauerdamm in Berlin
eine Aufführung von Strittmatters Katzgraben durch das
Berliner Ensemble sah, in Gesellschaft von Strittmatter
einen Abend bei Ruth Berlau verbrachte und Brecht auf
einer Probe des Kaukasischen Kreidekreises erlebte
Wie
ich Ende Mai Thomas Mann in Kilchberg beim Lesen
der Musterungsepisode aus dem Roman Die Bekenntnis¬
se des Hochstaplers Felix Krull aufnahm
Wie
Ende Juni die Sonne des Berliner Ensembles im Westen
aufging, als während der Internationalen Festspiele der
dramatischen Kunst in Paris Mutter Courage und ihre
Kinder aufgeführt wurde
Wie
mir am 19. August vor dem Landgericht München
wegen meiner Tätigkeit für den Berliner Rundfunk/
Deutschlandsender der Prozeß gemacht wurde
Wie
im Oktober 1954 die Pariser Verträge über die Integra¬
tion der Bundesrepublik in die Westeuropäische Union
und den Beitritt zur Nato die Spaltung Deutschlands
für ein halbes Jahrhundert besiegelten
Wie
ich als Korrespondent des Berliner Rundfunks /
Deutschlandsenders aufhörte und als Publizist in
die Deutsche Woche in München eintrat
Wie
ich die Inszenierung des Kaukasischen Kreidekreises im
Oktober 1954 im Berliner Ensemble kritisch bewunderte
und bei Brecht um Rat und Tat beim Abfassen eines
Oberpfälzischen Kreidekreises anfragte
Wie
sich Brecht in einem Brief für die Überbringung von
Paulaner Weißbier aus München bedankte und sich
dabei als »im Exil« lebend, »wenn auch in einem sehr
freiwilligen«, bezeichnete
Wie
Brecht am 10. Dezember in Berlin die Aufstellung einer
Nationalen Volksarmee in der DDR bejahte, mir aber beim
Oberpfälzischen Kreidekreis nur helfen wollte, wenn ich
sein Meisterschüler würde
Wie
ich Ende Dezember Brecht zur Verleihung des Stalin
Friedenspreises 1954 gratulierte und ihm die Druck¬
fahnen meiner Dissertation ankündigte
. zu Brechts Durchbruch im Osten 375
1955
Wie
ich als Publizist, Brecht als Künstler in den Bewegungen
gegen Remilitarisierung und Westverträge, für Wieder¬
vereinigung durch freie Wahlen und Abschluß eines Frie¬
densvertrages engagiert waren
Wie
Brecht die Druckfahnen meiner Untersuchung Die
dramatischen Versuche Bertolt Brechts 1918 bis 1933 las
und mir empfahl, einige Fragen offenzulassen
Wie
ich mich Ende April mit Brecht in München traf und ihn
anregte, Leben des Galilei durch ein Leben Einsteins zu
komplementieren, und er sich als legitimer Nachfolger
Gerhart Hauptmanns und Georg Kaisers auf dem Thron
der deutschen Dichtung empfand
Wie
ich im Juni am Weltfriedenstreffen 1955 in Helsinki teil¬
nahm und Brechts Spuren in Finnland nachging
Wie
ich Ende Juli Brecht in Buckow über meine Rundreise
durch Volkspolen berichtete und mich mit ihm beriet,
wie das aus der Druckfassung meiner Dissertation
herausgenommene Kapitel Agitprop Theater und Arbei¬
terbühne doch erscheinen könne, und er mich bestärkte,
meine Untersuchungen über sein dramatisches Werk
nach 1933 fortzuführen
Wie
ich im Neuen Deutschland das Wiedererscheinen der
Frühen Stücke von Brecht besprach und meine Disser¬
tation in Ost und West als Beginn der akademischen
Brecht Forschung bewertet wurde
Wie
ich im Oktober die Aufführung von Pauken und Trom¬
peten von Farquhar in der Regie von Brecht und Besson
im Berliner Ensemble bewunderte und Brecht der Ein¬
studierung von Leben des Galilei absoluten Vorrang vor
der Arbeit an Leben Einsteins gab
Wie
ich Mitte Dezember in Berlin mit dem Schriftsteller¬
verband der DDR und mit Brecht über gesamtdeutsche
Aspekte der Literatur diskutierte, Brecht an meinem
Gedicht Dorf am Lech. Wenn es dem Winter zu geht
Gefallen fand und er mir »in Kameradschaft« ein Vor¬
ausexemplar der Kriegsfibel widmete
Wie
sich Brecht von mir die Artikelserie Meine Erinnerungen
an Einstein von Leopold Infeld erbat und er das Kapitel
Agitprop Theater und Arbeiterbühne der Zeitschrift
Aufbau und das Gedicht Dorf am Lech der Zeitschrift
Sinn und Form zur Veröffentlichung empfahl
Ende und Neuanfang 429
1956
Wie
ich im Januar Brecht auf dem IV. Deutschen Schrift¬
stellerkongreß in Berlin erlebte und seine Ausfuhrungen
vor der Sektion Dramatik als revolutionär empfand
Wie
ich im März an der 3. Parteikonferenz der SED teilnahm
und Brecht bei angegriffener Gesundheit traf, mit ihm
über den XX. Parteitag der KPdSU diskutierte und wir
ein Treffen vor meiner Reise in die Volksrepublik China
vereinbarten, das nicht mehr stattfinden sollte
Wie
ich an der Heinrich Heine Feier in Beijing teilnahm,
von der altchinesischen Oper gepackt war, Brecht
Freunde in Beijing und Shanghai traf, die Kulturpolitik
der »hundert Blumen und Gedankenschulen« erlebte,
mit Zhou Enlai in Beijing und Ho chi Minh und General
Giap in Hanoi politische Interviews machte und Eura
sische Gedichte schrieb, darüber aber Brecht nur telefo¬
nisch in Buckow berichten konnte
Wie
ich am 14. August 1956 von Brechts Tod erfuhr, von
Helene Weigel und Johannes R. Becher zur Teilnahme
an der Trauerfeier eingeladen wurde und mit Herzblut
einen Gedenkartikel für die Deutsche Woche schrieb
Wie
ich während des Besuchs an Brechts Grab vom Verbot
der Kommunistischen Partei Deutschlands erfuhr, an
der offiziellen Trauerfeier mit gemischten Gefühlen
teilnahm, in der Intendanz des Berliner Ensembles in
eine Witwenversammlung geriet und mit der Akademie
der Künste die Fortsetzung meiner Forschungsarbeit
über Brechts dramatisches Schaffen besprach
Wie
ich mich mit Ruth Berlau überwarf, aber mit Johannes
R. Becher einig war
Wie
ich in einem Gedenkartikel für Brecht voraussagte:
»Er wird bleiben« und mir auf der von Therese Giehse
getragenen Gedenkveranstaltung der Münchner Kam¬
merspiele so recht bewußt wurde, daß Brecht nun für
immer fehlen würde
Ein Gespenst geht um in der Welt 492
Nachwort
Anhang
Anmerkungen 509
Personenregister 528 |
adam_txt |
Inhalt
»Ändere die Welt, sie braucht es« 19
Vorwort
Wie ich zu Brecht kam
Die Vorgeschichte
Irrwege, Umwege, Auswege nach Berlin 35
1943 1949
Wie
ich als Soldat in den Zweiten Weltkrieg zog, schwer
verwundet wurde, im Sommersemester 1943 an der
Münchener Universität erstmals den Namen von Bert
Brecht hörte und lange Ohren bekam
Wie
Bert Brecht vom Theaterprofessor Artur Kutscher
im Sommersemester 1944 als »apokalyptisches Tier der
deutschen Literatur« apostrophiert wurde
Wie
ich durch den Jesuiten Karl Thieme am Beispiel
von Brechts Maßnahme ein Licht über den Konsensus
zwischen Kommunisten und Christen aufgesteckt
bekam
Wie
mir Brechts Jugendfreund Jacob Geis 1946 die
Versuche und die Hauspostille von Bertolt Brecht
lieh und ich sie mir auf einer Wehrmachts¬
buchungsmaschine abschrieb
Wie
ich über Brechts dramatische Versuche von 1918 bis
1933 promovieren wollte, von Brecht jedoch aus Santa
Monica keine Antwort bekam und mich als Publizist
in der Zeitung der jungen Generation Ende und Anfang
in Augsburg im Kampf um die Einheit Deutschlands
engagierte
Wie
ich zu Brechts fünfzigstem Geburtstag sein Werk in
Ende und Anfang würdigte und ihn aufforderte, »in un¬
ser Nachkriegszonen Deutschland« zurückzukehren
Wie
Ende und Anfang einging und ich nach Gründung der
Bundesrepublik Deutschland beschloß, an der Universität
Leipzig bei Hans Mayer über Brechts dramatisches Früh¬
werk zu promovieren
Wie
ich im Juni 1949 nach Ostberlin fuhr, Brecht während
einer Probe im Deutschen Theater meine Absicht vor¬
trug und von ihm als Landsmann und Gleichgesinnter
erkannt wurde
Wie
meine Gespräche mit Brecht und Helene Weigel am
16. und 19. Juni von der Spaltung Deutschlands und der
Welt bestimmt waren,
wie
Brecht die Bedeutung seiner Hinwendung zum Marxis¬
mus als These meiner Doktorarbeit richtig fand, aber vor
möglichen Folgen warnte,
wie
er mir Die Tage der Kommune zu lesen gab, das
Programm des Berliner Ensembles und seine Pläne
für Salzburg erläuterte und betonte, auch in West¬
deutschland wirksam werden zu wollen
Wie ich mit Brecht zurechtkam
Die Hauptgeschichte
Ja, mach nur einen Plan . 93
1949 1950
Wie
ich Ende September 1949 Brecht im Deutschen Theater
das Volksstück Herr Puntila und sein Knecht Matti
proben sah, mich mit ihm über die Spaltung Deutsch¬
lands austauschte und seine Sicht auf seine frühen
Stücke dargelegt bekam
Wie
ich im Oktober statt Aspirant bei Hans Mayer an
der Universität Leipzig Korrespondent des Berliner
Rundfunks/Deutschlandsenders für Südbayern wurde,
um mich für Einheit und Frieden einzusetzen, und
Brecht dafür Verständnis hatte
Wie
ich 1950 als Journalist die Restauration, gipfelnd in der
Forderung nach Remilitarisierung und Westintegration
der Bundesrepublik, erlebte und in der Sammlung
Mit der Linken geschrieben reflektierte
Wie
ich von Brecht im September 1950 zu den Proben
von Mutter Courage und ihre Kinder in den Münchner
Kammerspielen eingeladen wurde und ihn zu einem
Treffen mit Münchner Schriftstellern begleitete
Wie
ich während der Premiere von Mutter Courage Brecht
dreimal beim Gang um die Münchner Kammerspiele
begleitete, um die bösen Geister zu bannen, bis Therese
Giehse ihn zum Applaus auf die Bühne holte
Es sollte alles viel länger dauern . 145
1951
Wie
Adenauer das Angebot der DDR Regierung zur
Schaffung eines Konstituierenden Gesamtdeutschen
Rates zur Vorbereitung eines Friedensvertrages mit
einem wiedervereinten Deutschland zurückwies, um
die Remilitarisierung der Bundesrepublik und deren
Integration in das westliche Bündnissystem zu
forcieren
Wie
ich vergeblich auf eine Teilnahme Brechts am Starn
berger Schriftstellertreffen an Ostern 1951 hoffte, meine
Dissertation voranbrachte und mit der Ode Zweimal
September auf Brechts Offenen Brief an die deutschen
Künstler und Schriflsteller antwortete
Wie
ich Mitte Oktober 1951 über die grüne Grenze auf der
Rhön ging, um nach Ostberlin zu fahren, dort mit
Brecht und Weigel Etüden von Marcel Marceau ansah,
Brecht mir ein Textheft des Herrnburger Berichts über¬
ließ, darin den Namen von Ernst Busch wieder eintrug
und mir unveröffentlichte Stücke zum Lesen gab
Wie
ich Zeuge der Spaltung des P.E.N. Zentrums Deutsch¬
land wurde, die politischen Reaktionen auf das Angebot
der Volkskammer an den Bundestag verfolgte, eine
gemeinsame Beratung für freie gesamtdeutsche Wahlen
und den beschleunigten Abschluß eines Friedensvertra¬
ges mit Deutschland durchzuführen
Wie
mich die Hundert Gedichte von Brecht, die mir Ruth
Berlau schenkte, beeindruckten und ich eine Ode
An meine Heimat schrieb, um ihr das Schicksal Koreas
zu ersparen
. und sich noch mehr zuspitzen . 182
1952
Wie
mich zum Jahresbeginn Ruth Berlau zum Bruder haben
wollte, mich tief in ihre Beziehungen zu Brecht blicken
ließ und Brecht selbst mir schrieb, meine Gedichte seien
an Sinn und Form weitergeleitet worden
Wie
ich am 30. Januar 1952 nach einer Kundgebung gegen
den amerikanischen Bakterienkrieg in Korea von einem
Münchener Bereitschaftspolizisten niedergeschlagen
wurde und in der Chirurgischen Klinik den Protest des
Bayerischen Gewerkschaftsbundes gegen die Remilitari¬
sierung verfolgte
Wie
ich die Theaterarbeit des Berliner Ensembles studierte,
aber mich als Journalist auf die sowjetische Deutsch¬
land Note vom 10. März 1952 warf, die den Entwurf
eines Friedensvertrags mit einem durch freie Wahlen
wiedervereinten Deutschland enthielt
Wie
ich in dem Münchner Jungarbeiter Philipp Müller
den ersten Toten des kalten Krieges auf deutschem
Boden erkannte, nachdem er als Teilnehmer der
»Jugendkarawane für Frieden, gegen den General¬
vertrag« am 11. Mai 1952 in Essen von der Bereitschafts¬
polizei erschossen wurde
Wie
ich Ende September 1952 in Buckow Brecht die Bauern¬
komödie Katzgraben von Erwin Strittmatter diskutieren
sah, er mit mir über Trommeln in der Nacht sprach
und begründete, warum er das Rosa Luxemburg Stück
nicht schreiben werde, und mit mir meine Gedichte
erörterte
Wie
ich mit Brecht, der Weigel, Jacob Walcher und Hermann
Budzislawski über die Westverträge der BRD und über
die Schaffung der Grundlagen des Sozialismus in der
DDR diskutierte und wir zu getrübten Aussichten ge¬
langten
Wie
ich im Oktober 1952 das Verbot des Deutschen Kultur¬
tags in Bayreuth erlebte
Wie
sich die KPD mit dem Programm zur nationalen
Wiedervereinigung Deutschlands selbst dem Bundes¬
verfassungsgericht auslieferte
Wie
ich in Frankfurt am Main an die Parodie Die Verurtei¬
lung der Roten Armee nach Bertolt Brecht geriet
Wie
mir Brecht im Dezember 1952 in Berlin nach der zweiten
Lesung der Westverträge durch den Bundestag seinen
Aufruft« den Kongreß der Völker für den Frieden in
Wien zu lesen gab und mit mir nochmals über seine frü¬
hen Stücke diskutierte
. abbrechen, umbrechen, aufbrechen . 261
1953
Wie
ich mich ab Januar an die Ausarbeitung meiner Disser¬
tation machte und ein Ermittlungsverfahren gegen mich
eingeleitet wurde
Wie
ich im März wegen meiner Korrespondententätigkeit für
den Berliner Rundfunk/Deutschlandsender verhaftet
wurde, im Gefängnis von München Stadelheim an mei¬
ner Dissertation weiterarbeitete und die Annahme der
Westverträge in dritter Lesung durch den Bundestag
erlebte
Wie
ich im Mai von der Anklage wegen angeblichen Wider¬
stands gegen die Staatsgewalt am 30. Januar 1952 wegen
Mangels an Beweisen freigesprochen wurde
Wie
ich aus der Ferne die Polemiken gegen die Urfaust
Inszenierung des Berliner Ensembles und das Libretto
Johann Faustus von Hanns Eisler sowie Kritiken zu
Katzgraben von Strittmatter im Berliner Ensemble ver¬
folgte
Wie
ich am 17. Juni 1953 meine Dissertation fertigstellte
und sie den Gutachtern Hans Mayer und Ernst Bloch in
Leipzig schickte
Wie
ich aus der Ferne auf den 17. Juni reagierte, mir Brecht
am i. August in Buckow seine Haltung erläuterte, ich mit
Helene Weigel am Festumzug des 700jährigen Buckow
teilnahm und mit Brecht über sein neues Stück Turandot
oder Der Kongreß der Weißwäscher diskutierte
Wie
ich in der Deutschen Woche gegen den angedrohten
Brecht Boykott auf westdeutschen Bühnen anschrieb
Wie
Adenauer dank des 17. Juni die Bundestagswahl 1953
mit Glanz und Gloria gewann und die KPD aus dem
Bundestag verschwand
Wie
ich am 29.September 1953 an der Karl Marx Universität
Leipzig vor den Professoren Hans Mayer, Ernst Bloch
und Ernst Engelberg das Rigorosum ablegte und für
meine Dissertation Die dramatischen Versuche Bertolt
Brechts 1918 bis 1933 das Doktordiplom erhielt
Wie
ich in Berlin mit Brecht und seinem Sohn Stefan über
formale und angewandte Dialektik diskutierte
Wie
ich von der Lektüre der Kriegsfibel stark beeindruckt
war, an Proben zu Don Juan im Berliner Ensemble teil¬
nahm, von Elisabeth Hauptmann Brechts vergessene
Einakter erhielt und im Deutschen Theater die Urauf¬
führung der Kantate Lilo Herrmann von Friedrich Wolf
und Paul Dessau erlebte
Wie
ich Ende November 1953 mit dem Artikel Mirabeau
und die besten Hessen der Bundesrepublik gegen die
Remilitarisierung der Bundesrepublik anschrieb
Von Brechts Durchbruch im Westen . 333
1954
Wie
ich mich verstärkt auf Publizistik warf und über die Ge¬
schichte der deutsch russisch (sowjetischen) Beziehun¬
gen, die Geschichte der kollektiven Sicherheit in Europa
und die Geschichte des atomaren Wettrüstens schrieb
und die Literatur und Theaterkritik extensivierte
Wie
ich im Mai im Theater am Schiffbauerdamm in Berlin
eine Aufführung von Strittmatters Katzgraben durch das
Berliner Ensemble sah, in Gesellschaft von Strittmatter
einen Abend bei Ruth Berlau verbrachte und Brecht auf
einer Probe des Kaukasischen Kreidekreises erlebte
Wie
ich Ende Mai Thomas Mann in Kilchberg beim Lesen
der Musterungsepisode aus dem Roman Die Bekenntnis¬
se des Hochstaplers Felix Krull aufnahm
Wie
Ende Juni die Sonne des Berliner Ensembles im Westen
aufging, als während der Internationalen Festspiele der
dramatischen Kunst in Paris Mutter Courage und ihre
Kinder aufgeführt wurde
Wie
mir am 19. August vor dem Landgericht München
wegen meiner Tätigkeit für den Berliner Rundfunk/
Deutschlandsender der Prozeß gemacht wurde
Wie
im Oktober 1954 die Pariser Verträge über die Integra¬
tion der Bundesrepublik in die Westeuropäische Union
und den Beitritt zur Nato die Spaltung Deutschlands
für ein halbes Jahrhundert besiegelten
Wie
ich als Korrespondent des Berliner Rundfunks /
Deutschlandsenders aufhörte und als Publizist in
die Deutsche Woche in München eintrat
Wie
ich die Inszenierung des Kaukasischen Kreidekreises im
Oktober 1954 im Berliner Ensemble kritisch bewunderte
und bei Brecht um Rat und Tat beim Abfassen eines
Oberpfälzischen Kreidekreises anfragte
Wie
sich Brecht in einem Brief für die Überbringung von
Paulaner Weißbier aus München bedankte und sich
dabei als »im Exil« lebend, »wenn auch in einem sehr
freiwilligen«, bezeichnete
Wie
Brecht am 10. Dezember in Berlin die Aufstellung einer
Nationalen Volksarmee in der DDR bejahte, mir aber beim
Oberpfälzischen Kreidekreis nur helfen wollte, wenn ich
sein Meisterschüler würde
Wie
ich Ende Dezember Brecht zur Verleihung des Stalin
Friedenspreises 1954 gratulierte und ihm die Druck¬
fahnen meiner Dissertation ankündigte
. zu Brechts Durchbruch im Osten 375
1955
Wie
ich als Publizist, Brecht als Künstler in den Bewegungen
gegen Remilitarisierung und Westverträge, für Wieder¬
vereinigung durch freie Wahlen und Abschluß eines Frie¬
densvertrages engagiert waren
Wie
Brecht die Druckfahnen meiner Untersuchung Die
dramatischen Versuche Bertolt Brechts 1918 bis 1933 las
und mir empfahl, einige Fragen offenzulassen
Wie
ich mich Ende April mit Brecht in München traf und ihn
anregte, Leben des Galilei durch ein Leben Einsteins zu
komplementieren, und er sich als legitimer Nachfolger
Gerhart Hauptmanns und Georg Kaisers auf dem Thron
der deutschen Dichtung empfand
Wie
ich im Juni am Weltfriedenstreffen 1955 in Helsinki teil¬
nahm und Brechts Spuren in Finnland nachging
Wie
ich Ende Juli Brecht in Buckow über meine Rundreise
durch Volkspolen berichtete und mich mit ihm beriet,
wie das aus der Druckfassung meiner Dissertation
herausgenommene Kapitel Agitprop Theater und Arbei¬
terbühne doch erscheinen könne, und er mich bestärkte,
meine Untersuchungen über sein dramatisches Werk
nach 1933 fortzuführen
Wie
ich im Neuen Deutschland das Wiedererscheinen der
Frühen Stücke von Brecht besprach und meine Disser¬
tation in Ost und West als Beginn der akademischen
Brecht Forschung bewertet wurde
Wie
ich im Oktober die Aufführung von Pauken und Trom¬
peten von Farquhar in der Regie von Brecht und Besson
im Berliner Ensemble bewunderte und Brecht der Ein¬
studierung von Leben des Galilei absoluten Vorrang vor
der Arbeit an Leben Einsteins gab
Wie
ich Mitte Dezember in Berlin mit dem Schriftsteller¬
verband der DDR und mit Brecht über gesamtdeutsche
Aspekte der Literatur diskutierte, Brecht an meinem
Gedicht Dorf am Lech. Wenn es dem Winter zu geht
Gefallen fand und er mir »in Kameradschaft« ein Vor¬
ausexemplar der Kriegsfibel widmete
Wie
sich Brecht von mir die Artikelserie Meine Erinnerungen
an Einstein von Leopold Infeld erbat und er das Kapitel
Agitprop Theater und Arbeiterbühne der Zeitschrift
Aufbau und das Gedicht Dorf am Lech der Zeitschrift
Sinn und Form zur Veröffentlichung empfahl
Ende und Neuanfang 429
1956
Wie
ich im Januar Brecht auf dem IV. Deutschen Schrift¬
stellerkongreß in Berlin erlebte und seine Ausfuhrungen
vor der Sektion Dramatik als revolutionär empfand
Wie
ich im März an der 3. Parteikonferenz der SED teilnahm
und Brecht bei angegriffener Gesundheit traf, mit ihm
über den XX. Parteitag der KPdSU diskutierte und wir
ein Treffen vor meiner Reise in die Volksrepublik China
vereinbarten, das nicht mehr stattfinden sollte
Wie
ich an der Heinrich Heine Feier in Beijing teilnahm,
von der altchinesischen Oper gepackt war, Brecht
Freunde in Beijing und Shanghai traf, die Kulturpolitik
der »hundert Blumen und Gedankenschulen« erlebte,
mit Zhou Enlai in Beijing und Ho chi Minh und General
Giap in Hanoi politische Interviews machte und Eura
sische Gedichte schrieb, darüber aber Brecht nur telefo¬
nisch in Buckow berichten konnte
Wie
ich am 14. August 1956 von Brechts Tod erfuhr, von
Helene Weigel und Johannes R. Becher zur Teilnahme
an der Trauerfeier eingeladen wurde und mit Herzblut
einen Gedenkartikel für die Deutsche Woche schrieb
Wie
ich während des Besuchs an Brechts Grab vom Verbot
der Kommunistischen Partei Deutschlands erfuhr, an
der offiziellen Trauerfeier mit gemischten Gefühlen
teilnahm, in der Intendanz des Berliner Ensembles in
eine Witwenversammlung geriet und mit der Akademie
der Künste die Fortsetzung meiner Forschungsarbeit
über Brechts dramatisches Schaffen besprach
Wie
ich mich mit Ruth Berlau überwarf, aber mit Johannes
R. Becher einig war
Wie
ich in einem Gedenkartikel für Brecht voraussagte:
»Er wird bleiben« und mir auf der von Therese Giehse
getragenen Gedenkveranstaltung der Münchner Kam¬
merspiele so recht bewußt wurde, daß Brecht nun für
immer fehlen würde
Ein Gespenst geht um in der Welt 492
Nachwort
Anhang
Anmerkungen 509
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