Eine Erdbeere für Hitler: Deutschland unterm Hakenkreuz
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Sprache: | German |
Veröffentlicht: |
Bonn
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2005
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Ausgabe: | Lizenzausg. |
Schriftenreihe: | Schriftenreihe / [Bundeszentrale für Politische Bildung <Bonn>]
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Ingke Brodersen
Mut und Anstand Ein Vorwort Seite 13
Dieses Buch erzählt vom Aufstieg und vom Ende des Nationalsozialis¬
mus, vom Krieg, von der Verfolgung und Vernichtung von Menschen
und von dem Jahr der Befreiung, als das »Dritte Reich« endlich besiegt
war. Diese Zeit ist Geschichte, aber auch voller Geschichten, aus denen
man lernen kann. Von Menschen, die mitgemacht haben, weil sie davon
profitiert haben, aber auch von Menschen, die ihr Leben riskierten,
um anderen zu helfen. Oft waren es stille Helden, deren Namen kaum
jemand kennt. Hiltgunt Zassenhaus zum Beispiel. Als sie gefragt wurde,
warum sie so gehandelt hatte, sagte sie: »Es war menschlicher Anstand.«
Hans Mommsen
Der »Führerstaat«
Von der Entstehung einer Diktatur Seite 19
Der angeblich so entschlossene »Führer« der National¬
sozialisten, Adolf Hitler, war oft unentschieden. Daran
scheiterte auch sein Versuch, im November 1923 die ver-
hasste parlamentarische Republik von Weimar zu stürzen.
Für den so genannten »Hitler-Putsch« wurde er zu vier Jahren Festungs¬
haft verurteilt, von denen er nur einige Monate absitzen musste. Die
nutzte er zum Schreiben seiner Memoiren »Mein Kampf«. Keine zehn
Inhalt 7
Jahre später war es dann so weit: Am 30. Januar 1933 wurde Adolf Hitler
zum Reichskanzler ernannt. Viele Konservative hatten ihn unterstützt.
Sie glaubten, sie könnten ihn und die Nationalsozialisten »zähmen« und
für ihre eigenen Zwecke nutzen. Aber Hitler und die Seinen - vom Ex¬
Jagdflieger Hermann Göring über den Propagandachef Joseph Goebbels
bis hin zum späteren Reichsführer-SS Heinrich Himmler - machten in¬
nerhalb von Monaten aus Deutschland einen diktatorischen Führerstaat.
Hilke Lorenz
»Mit dem Führer auf Fahrt«
Wie die Nationalsozialisten den Alltag eroberten Seite 57
Als die Nationalsozialisten an die Macht kamen, waren
sie Kinder - Karl, Annedore und Marianne. Auch für sie
brach 1933 eine neue Zeit an. Geländemärsche, Heimaben¬
de, Ferienlager, Sonnenwendfeiern - es war immer etwas
los für die Jungen, die nach dem Willen ihres Führers »deutsch denken,
deutsch handeln« sollten. Sie waren die Zukunft. Sie sangen Marsch¬
lieder, sie lernten den deutschen Gruß, die Unterscheidung zwischen
»Herrenrasse» und »Untermenschen«. Und doch: Es war ausgerechnet
ein gefangener »Untermensch«, ein russischer Zwangsarbeiter, der in
Annedores Weltbild einen ersten Riss hinterließ. Er durchbrach den
Panzer kalter Mitleidslosigkeit, mit der das überzeugte »Hitler-Mädel«
in Fremdarbeitern »Feinde« gesehen hatte, die es zu besiegen galt.
8
Mirjam Pressler
Himmel und Hölle
Von Leipzig nachTheresienstadt Seite 89
Sie war gerade 14 geworden und bereitete sich auf die
Auswanderung nach Palästina vor. Helene, ihre große
Schwester, war schon dort. Aber statt nach Palästina kam
Hannelore, ein jüdisches Mädchen aus Leipzig, das jetzt
Hanna hieß, nach Kopenhagen und von dort auf die Insel Fünen. Hanna
musste schwer arbeiten, aber sie fühlte sich sicher vor dem Terror der
Nationalsozialisten. Bis eines Tages die Gewehrkolben der SS im Mor¬
gengrauen an die Tür donnerten und Hanna ins Lager Theresienstadt
verschleppt wurde.
Ursula Wölfel
»Warum
Kriegstage und Bombennächte Seite 125
Der Krieg war nicht plötzlich da. Er schickte seine Wörter
voraus - wie »Wehrpflicht«, »Kampf« und »Luftschutz«.
Einen Luftschutzraum, den könnten sie gut gebrauchen,
meinte Hannes Huber, der sich Sorgen um seine Frau und
seine Kinder machte. Alle im Haus packten mit an, und so entstand
ein Schutzraum. Da war der Krieg noch einige Jahre entfernt. Aber
irgendwann kam er auch in dieses Mietshaus am Rande einer kleinen
Stadt zwischen Duisburg und Dinslaken. Arnold, Sohn des überzeugten
Sozialdemokraten Erich, schloss sich der SS an und wurde am Ende des
Krieges vermisst; Ralf, Sohn des Blockwarts Otto Schmitt, beobachtete
mit Entsetzen den Terror der SS an der russischen Bevölkerung; Wolf¬
gang, der mit einer Studentenkompanie in den Krieg gegen Polen ziehen
musste und schwer verwundet wurde, war der erste Kriegstote im Miets¬
haus.
Inhalt 9
Hermann Vinke
»Sag nicht, es ist fürs Vaterland«
Von Menschen, die Widerstand leisteten Seite 175
Freunde hatten ihn gewarnt. Aber Carl von Ossietzky,
der Herausgeber der politischen Zeitschrift »Weltbühne«,
beschloss, erst einmal schlafen zu gehen. In der Nacht
zum 28. Februar 1933 wurde er verhaftet und später ins
Konzentrationslager Esterwegen gebracht. Wegen internationaler Proteste
wurde er 1936 wieder entlassen, aber da war er schon ein todkranker
Mann. Er war nicht der Einzige, der im »Dritten Reich« mutig für seine
demokratischen Überzeugungen eintrat. Es gab sie - Menschen, die
Widerstand leisteten, bis zum Einsatz ihres eigenen Lebens. Der Schrei¬
ner Georg Eiser etwa, der in dreißig Nächten eine Bombe im Münchner
Bürgerbräukeller installiert hatte, den Hitler aber früher als geplant wie¬
der verließ. Oder Pastor Martin Niemöller, der als »persönlicher Gefan¬
gener des Führers« im KZ Sachsenhausen einsaß. Oder die drei jungen
belgischen Widerstandskämpfer, die im April 1943 einen Todeszug nach
Auschwitz stoppten und damit 231 Menschen das Leben retteten.
Hartmut von Hentig
1945
Das Jahr der Befreiung Seite 209
Warum haben die Deutschen in den letzten Monaten
des irrwitzigen Krieges, als der Feind tief im Land
stand, noch immer weitergekämpft, als lasse sich
Hitlers »Endsieg« mit Gehorsam, Pflichterfüllung und
Durchhalten erreichen? Zu hoffen war doch nur noch,
»nicht mehr erwischt« wurde - als Bombenopfer oder Deserteur!
In gigantischen Gefangenenlagern hatten Millionen deutscher Sol¬
daten Gelegenheit darüber nachzudenken. In ihren Besatzungszonen
bereiteten die Siegermächte die neue Lebensordnung vor. Ein inter¬
nationales Gericht in Nürnberg verurteilte die großen Kriegsverbre¬
cher, deren scheußliches Werk viele Deutsche nun zum ersten Mal
wahr-nahmen und doch nicht wahr-haben wollten. Die Umerziehung
10
begann - nicht nur mit Schreckensbildern, Strafe, Berufsverbot. Vor
allem begann sie damit,
mit den Folgen zurechtkam: ohne Obrigkeit, in Freiheit. Der Zusam¬
menbruch war total und dadurch eine Chance.
Carola Stern
Durch Feindbilder wächst
Alle waren für den »Führer« in dem kleinen Ort auf der Insel Use¬
dom. Die Mutter war dafür und der Pastor, die Lehrer in der Schule
waren dafür, und selbst Ausländer schienen dafür zu sein - der Prinz
von Wales besuchte Hitler auf dem »Berghof «, und die französische
Mannschaft erhob während der Olympischen Spiele in Berlin den
Arm zum Hitler-Gruß. Lange vor den Nazis gab es die Feindbilder
von »den Roten«, von »den Juden«. Verallgemeinerungen begünstigen
Feindbilder. Durch Feindbilder wächst
Zu den Autoren Seite 247
|
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Inhalt
Ingke Brodersen
Mut und Anstand Ein Vorwort Seite 13
Dieses Buch erzählt vom Aufstieg und vom Ende des Nationalsozialis¬
mus, vom Krieg, von der Verfolgung und Vernichtung von Menschen
und von dem Jahr der Befreiung, als das »Dritte Reich« endlich besiegt
war. Diese Zeit ist Geschichte, aber auch voller Geschichten, aus denen
man lernen kann. Von Menschen, die mitgemacht haben, weil sie davon
profitiert haben, aber auch von Menschen, die ihr Leben riskierten,
um anderen zu helfen. Oft waren es stille Helden, deren Namen kaum
jemand kennt. Hiltgunt Zassenhaus zum Beispiel. Als sie gefragt wurde,
warum sie so gehandelt hatte, sagte sie: »Es war menschlicher Anstand.«
Hans Mommsen
Der »Führerstaat«
Von der Entstehung einer Diktatur Seite 19
Der angeblich so entschlossene »Führer« der National¬
sozialisten, Adolf Hitler, war oft unentschieden. Daran
scheiterte auch sein Versuch, im November 1923 die ver-
hasste parlamentarische Republik von Weimar zu stürzen.
Für den so genannten »Hitler-Putsch« wurde er zu vier Jahren Festungs¬
haft verurteilt, von denen er nur einige Monate absitzen musste. Die
nutzte er zum Schreiben seiner Memoiren »Mein Kampf«. Keine zehn
Inhalt 7
Jahre später war es dann so weit: Am 30. Januar 1933 wurde Adolf Hitler
zum Reichskanzler ernannt. Viele Konservative hatten ihn unterstützt.
Sie glaubten, sie könnten ihn und die Nationalsozialisten »zähmen« und
für ihre eigenen Zwecke nutzen. Aber Hitler und die Seinen - vom Ex¬
Jagdflieger Hermann Göring über den Propagandachef Joseph Goebbels
bis hin zum späteren Reichsführer-SS Heinrich Himmler - machten in¬
nerhalb von Monaten aus Deutschland einen diktatorischen Führerstaat.
Hilke Lorenz
»Mit dem Führer auf Fahrt«
Wie die Nationalsozialisten den Alltag eroberten Seite 57
Als die Nationalsozialisten an die Macht kamen, waren
sie Kinder - Karl, Annedore und Marianne. Auch für sie
brach 1933 eine neue Zeit an. Geländemärsche, Heimaben¬
de, Ferienlager, Sonnenwendfeiern - es war immer etwas
los für die Jungen, die nach dem Willen ihres Führers »deutsch denken,
deutsch handeln« sollten. Sie waren die Zukunft. Sie sangen Marsch¬
lieder, sie lernten den deutschen Gruß, die Unterscheidung zwischen
»Herrenrasse» und »Untermenschen«. Und doch: Es war ausgerechnet
ein gefangener »Untermensch«, ein russischer Zwangsarbeiter, der in
Annedores Weltbild einen ersten Riss hinterließ. Er durchbrach den
Panzer kalter Mitleidslosigkeit, mit der das überzeugte »Hitler-Mädel«
in Fremdarbeitern »Feinde« gesehen hatte, die es zu besiegen galt.
8
Mirjam Pressler
Himmel und Hölle
Von Leipzig nachTheresienstadt Seite 89
Sie war gerade 14 geworden und bereitete sich auf die
Auswanderung nach Palästina vor. Helene, ihre große
Schwester, war schon dort. Aber statt nach Palästina kam
Hannelore, ein jüdisches Mädchen aus Leipzig, das jetzt
Hanna hieß, nach Kopenhagen und von dort auf die Insel Fünen. Hanna
musste schwer arbeiten, aber sie fühlte sich sicher vor dem Terror der
Nationalsozialisten. Bis eines Tages die Gewehrkolben der SS im Mor¬
gengrauen an die Tür donnerten und Hanna ins Lager Theresienstadt
verschleppt wurde.
Ursula Wölfel
»Warum
Kriegstage und Bombennächte Seite 125
Der Krieg war nicht plötzlich da. Er schickte seine Wörter
voraus - wie »Wehrpflicht«, »Kampf« und »Luftschutz«.
Einen Luftschutzraum, den könnten sie gut gebrauchen,
meinte Hannes Huber, der sich Sorgen um seine Frau und
seine Kinder machte. Alle im Haus packten mit an, und so entstand
ein Schutzraum. Da war der Krieg noch einige Jahre entfernt. Aber
irgendwann kam er auch in dieses Mietshaus am Rande einer kleinen
Stadt zwischen Duisburg und Dinslaken. Arnold, Sohn des überzeugten
Sozialdemokraten Erich, schloss sich der SS an und wurde am Ende des
Krieges vermisst; Ralf, Sohn des Blockwarts Otto Schmitt, beobachtete
mit Entsetzen den Terror der SS an der russischen Bevölkerung; Wolf¬
gang, der mit einer Studentenkompanie in den Krieg gegen Polen ziehen
musste und schwer verwundet wurde, war der erste Kriegstote im Miets¬
haus.
Inhalt 9
Hermann Vinke
»Sag nicht, es ist fürs Vaterland«
Von Menschen, die Widerstand leisteten Seite 175
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beschloss, erst einmal schlafen zu gehen. In der Nacht
zum 28. Februar 1933 wurde er verhaftet und später ins
Konzentrationslager Esterwegen gebracht. Wegen internationaler Proteste
wurde er 1936 wieder entlassen, aber da war er schon ein todkranker
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gener des Führers« im KZ Sachsenhausen einsaß. Oder die drei jungen
belgischen Widerstandskämpfer, die im April 1943 einen Todeszug nach
Auschwitz stoppten und damit 231 Menschen das Leben retteten.
Hartmut von Hentig
1945
Das Jahr der Befreiung Seite 209
Warum haben die Deutschen in den letzten Monaten
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Carola Stern
Durch Feindbilder wächst
Alle waren für den »Führer« in dem kleinen Ort auf der Insel Use¬
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