Eine zustimmungsfähige Reform der gesetzlichen Alterssicherung:
Gespeichert in:
1. Verfasser: | |
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Format: | Abschlussarbeit Buch |
Sprache: | German |
Veröffentlicht: |
Köln
Inst. für Wirtschaftspolitik an der Univ. zu Köln
2005
|
Schriftenreihe: | Untersuchungen zur Wirtschaftspolitik
129 |
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adam_text | Die demografische Entwicklung lässt die Konstruktionsfehler der gesetzlichen Rentenversiche¬
rung deutlich hervortreten. Bei steigender Lebenserwartung und sinkenden Geburtenraten ist
die Finanzierung der Rentenzahlungen mit immer höheren Lasten für die jüngeren Generationen
verbunden. Trotz dieses offenkundigen Reformbedarfs sind in der Vergangenheit wissenschaft¬
liche Vorschläge zur Reform der Alterssicherung häufig mit dem Hinweis auf ungelöste
Gerechtigkeitsfragen verworfen worden.
Um einen tatsächlich umsetzungsfähigen Reformvorschlag zu entwickeln, ist es daher geboten,
bei der Analyse der Alterssicherung nicht nur auf Effizienzfragen abzustellen, sondern gleichzei¬
tig Gerechtigkeitsaspekte mit einzubeziehen. Aus diesem Grand wird in dieser Untersuchung
ein vertragstheoretischer Ansatz verwendet, der eine Zusammenführung der Kriterien der
Effizienz und Gerechtigkeit in das Kriterium der
Vor diesem Hintergrund wird in einem ersten Schritt herausgestellt,
Alterssicherung auf eine Mindestsicherung beschränken sollte. Darüber hinaus zeigt sich,
Ansprüche sowohl über das Kapitaldeckungs- als auch über das Umlageverfahren erworben
werden sollten. Gerade mit Blick auf die umlagefinanzierte gesetzliche Rentenversicherung
wird jedoch erheblicher Reformbedarf konstatiert. Auf der Beitragsseite sollte die Leistungsfä¬
higkeit berücksichtigt und auf der Leistungsseite die Regelaltersgrenze an die durchschnittliche
Lebenserwartung angepasst werden. Vor allen Dingen sollte jedoch der generative Beitrag
konsequent honoriert werden, d. h. Ansprüche sollten verstärkt nach der Kinderzahl gewährt
werden. Ergänzt werden sollte die gesetzliche Rentenversicherung durch eine kapitalgedeckte
Basissicherung.
Eine grundlegende Reform der Alterssicherung wird immer auf erheblichen Widerstand stoßen.
Das Besondere dieses Ansatzes ist jedoch,
mit Lastverschiebungen verbunden ist, sondern sowohl allen jetzigen als auch künftigen Gesell-
schaftsmitgliedem Vorteile bietet.
Michael Voigtländer, Dr. rer. pol., Dipl.-Volkswirt, studierte Volkswirtschaftslehre in Münster
und Köln. Von 2000 bis 2005 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Wirtschaftspoütischen
Seminar der Universität zu Köln. Im
XI
Inhaltsverzeichnis
/ Einleitung /
2 Grundsätzliches zur Alterssicherung 5
2.1 Eine Klassifikation der Altersvorsorge 5
2.2 Die deutsche gesetzliche Rentenversicherung 12
3 Effizienz und Generationengerechtigkeit / 7
3.1 Die kontraktualistische Perspektive 17
3.2 Altersvorsorge und intragenerationale Umverteilung 29
4 Rahmenbedingungen für die Gestaltung der Alterssicherung 55
4.1 Bestimmung des obligatorischen Absicherungsziels 35
4.1.1 Altersvorsorge aus informationsökonomischer Perspektive 36
4.1.2 Mindeststandardsicherung zur Vermeidung von Freifahrerverhalten 40
4.1.3 Obligatorische Lebensstandardsicherung aufgrund der Minderschätzung
zukünftiger Bedürfnisse? 44
4.2 Festlegung des Regeleintrittsalters 51
4.3 Zwischenfazit 59
5 Die Finanzierung der obligatorischen Alterssicherung. 61
5.1 Argumente für ein gemischtes Alterssicherungssystem 61
5.1.1 Die Vorteile des Kapitaldeckungsverfahrens 62
5.1.2 Die Effizienz des Umlagesystems 65
5.1.2.1 Umlagefinanzierung und Humankapitalbildung 65
5.1.2.2 Rechtfertigungen für kollektive Bildungsinvestitionen 70
5.1.3 Portfolioauswahl unter Unsicherheit 74
5.1.4 Die Übergangsproblematik 78
5.1.5 Die Komplementarität von Umlage- und Kapitaldeckungsverfahren 80
XII
5.2 Das Kapitaldeckungsverfahren 81
5.2.1 Zur Ausgestaltung des Kapitaldeckungsverfahrens 82
5.2.1.1 Regulierungserfordernisse im Kapitaldeckungsverfahren 82
5.2.1.2 Betriebliche versus private Altersvorsorge? 88
5.2.2 Die Besteuerung von kapitalgedeckten Anwartschaften 90
5.2.2.1 Effizienz der Ersparnisbesteuerung 92
5.2.2.2 Gleichmäßigkeit der Besteuerung 98
5.2.2.3 Der Konsum als zustimmungsfähige steuerliche
Bemessungsgrundlage 105
5.3 Das Umlageverfahren 107
5.3.1 Generationenvertrag und Umlagefinanzierung 109
5.3.2 Kindererziehung und monetäre Einflussfaktoren 115
5.3.2.1 Zur Empirie der Social Security Hypothese 115
5.3.2.2 Das Zusammenspiel von „Quantität und „Qualität der
Kindererziehung 118
5.3.2.3 Weitere Einflussfaktoren auf die Geburtenrate 22
5.3.2.4 Renten- versus Familienpolitik 124
5.3.3 Der Zusammenhang zwischen Bildung und umlagefinanzierter
Rentenversicherung .... 127
5.3.3.1 Umlageverfahren und elterliche Bildungsentscheidungen l28
5.3.3.2 Die Bedeutung kollektiver Humankapitalinvestitionen 132
5.3.3.3 Schlussfolgerungen aus der Modellanalyse 135
5.3.4 Die implizite Steuerlast der Umlagefinanzierung 139
5.3.4.1 Investitions-, Kredit- und Kopfpauschalenmodelle l42
5.3.4.2 Theoretische Überlegungen zur impliziten Steuerlast 147
5.3.4.3 Die quantitative Bedeutung der impliziten Steuerlast 151
5.3.4.4 Zur Einordnung der impliziten Steuerlast 158
5.3.5 Elternrente und Elterngeld 162
5.3.6 Die steuerliche Behandlung der Erziehungsrente 165
XIII
5.4 Das Zusammenspiel von Umlage- und Kapitaldeckungsverfahren 168
5.4.1 Die Mischung der Alterssicherungssysteme 169
5.4.2 Der Übergang von dem beitragsbezogenem Umlageverfahren zur
Elternrente . 171
6 Ein Vorschlag für eine Reform des gesetzlichen Alterssicherungssystems 175
6.1 Der Übergang auf ein umfassendes gesetzliches Alterssicherungssystem 176
6.2 Die Reform der gesetzlichen Rentenversicherung 179
6.2.1 Umstellung der Beitragszahlung 180
6.2.2 Einführung einer Elternrente 186
6.2.2.1 Zur Bestimmung kinderzahlabhängiger Ansprüche 186
6.2.2.2 Kindergeld und Erziehungszeiten 199
6.2.2.3 Neujustierung der Rentenansprüche 206
6.2.2.4 Steuerliche Behandlung der Rentenansprüche 212
6.2.3 Die Zukunft der gesetzlichen Rentenversicherung 213
6.3 Die Einführung einer kapitalgedeckten Basissicherung 214
6.4 Fazit 220
7 Ausblick 223
Literaturverzeichnis. 225
Abbildungsverzeichnis. XIV
Tabellenverzeichnis XIV
Symbolverzeichnis XV
XIV
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Implizite Einkommensteuersätze des gesetzlichen
Rentenversicherungssystems I5
Abbildung 2: Zustimmungsfähigkeit und implizite Lasten _ 28
Abbildung 3: Vergleich impliziter Steuersätze im statischen Modell 153
Abbildung 4: Demografie, Umlagefinanzierung und implizite Lasten 157
Abbildung 5: Implizite Lasten nach Geburtenraten 161
Tabellenverzeichnis
Tabelle 1: Implizite Steuersätze bei verschieden Parameteränderungen 154
Tabelle 2: Durchschnittliche fiskalische Renditen für die OECD-Staaten 195
Tabelle 3: Bildungsausgaben pro Schüler in Deutschland im Jahr 2001 196
Tabelle 4: Kriterien nach § 1 (1) AltZertG 216
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Die demografische Entwicklung lässt die Konstruktionsfehler der gesetzlichen Rentenversiche¬
rung deutlich hervortreten. Bei steigender Lebenserwartung und sinkenden Geburtenraten ist
die Finanzierung der Rentenzahlungen mit immer höheren Lasten für die jüngeren Generationen
verbunden. Trotz dieses offenkundigen Reformbedarfs sind in der Vergangenheit wissenschaft¬
liche Vorschläge zur Reform der Alterssicherung häufig mit dem Hinweis auf ungelöste
Gerechtigkeitsfragen verworfen worden.
Um einen tatsächlich umsetzungsfähigen Reformvorschlag zu entwickeln, ist es daher geboten,
bei der Analyse der Alterssicherung nicht nur auf Effizienzfragen abzustellen, sondern gleichzei¬
tig Gerechtigkeitsaspekte mit einzubeziehen. Aus diesem Grand wird in dieser Untersuchung
ein vertragstheoretischer Ansatz verwendet, der eine Zusammenführung der Kriterien der
Effizienz und Gerechtigkeit in das Kriterium der
Vor diesem Hintergrund wird in einem ersten Schritt herausgestellt,
Alterssicherung auf eine Mindestsicherung beschränken sollte. Darüber hinaus zeigt sich,
Ansprüche sowohl über das Kapitaldeckungs- als auch über das Umlageverfahren erworben
werden sollten. Gerade mit Blick auf die umlagefinanzierte gesetzliche Rentenversicherung
wird jedoch erheblicher Reformbedarf konstatiert. Auf der Beitragsseite sollte die Leistungsfä¬
higkeit berücksichtigt und auf der Leistungsseite die Regelaltersgrenze an die durchschnittliche
Lebenserwartung angepasst werden. Vor allen Dingen sollte jedoch der generative Beitrag
konsequent honoriert werden, d. h. Ansprüche sollten verstärkt nach der Kinderzahl gewährt
werden. Ergänzt werden sollte die gesetzliche Rentenversicherung durch eine kapitalgedeckte
Basissicherung.
Eine grundlegende Reform der Alterssicherung wird immer auf erheblichen Widerstand stoßen.
Das Besondere dieses Ansatzes ist jedoch,
mit Lastverschiebungen verbunden ist, sondern sowohl allen jetzigen als auch künftigen Gesell-
schaftsmitgliedem Vorteile bietet.
Michael Voigtländer, Dr. rer. pol., Dipl.-Volkswirt, studierte Volkswirtschaftslehre in Münster
und Köln. Von 2000 bis 2005 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Wirtschaftspoütischen
Seminar der Universität zu Köln. Im
XI
Inhaltsverzeichnis
/ Einleitung /
2 Grundsätzliches zur Alterssicherung 5
2.1 Eine Klassifikation der Altersvorsorge 5
2.2 Die deutsche gesetzliche Rentenversicherung 12
3 Effizienz und Generationengerechtigkeit / 7
3.1 Die kontraktualistische Perspektive 17
3.2 Altersvorsorge und intragenerationale Umverteilung 29
4 Rahmenbedingungen für die Gestaltung der Alterssicherung 55
4.1 Bestimmung des obligatorischen Absicherungsziels 35
4.1.1 Altersvorsorge aus informationsökonomischer Perspektive 36
4.1.2 Mindeststandardsicherung zur Vermeidung von Freifahrerverhalten 40
4.1.3 Obligatorische Lebensstandardsicherung aufgrund der Minderschätzung
zukünftiger Bedürfnisse? 44
4.2 Festlegung des Regeleintrittsalters 51
4.3 Zwischenfazit 59
5 Die Finanzierung der obligatorischen Alterssicherung. 61
5.1 Argumente für ein gemischtes Alterssicherungssystem 61
5.1.1 Die Vorteile des Kapitaldeckungsverfahrens 62
5.1.2 Die Effizienz des Umlagesystems 65
5.1.2.1 Umlagefinanzierung und Humankapitalbildung 65
5.1.2.2 Rechtfertigungen für kollektive Bildungsinvestitionen 70
5.1.3 Portfolioauswahl unter Unsicherheit 74
5.1.4 Die Übergangsproblematik 78
5.1.5 Die Komplementarität von Umlage- und Kapitaldeckungsverfahren 80
XII
5.2 Das Kapitaldeckungsverfahren 81
5.2.1 Zur Ausgestaltung des Kapitaldeckungsverfahrens 82
5.2.1.1 Regulierungserfordernisse im Kapitaldeckungsverfahren 82
5.2.1.2 Betriebliche versus private Altersvorsorge? 88
5.2.2 Die Besteuerung von kapitalgedeckten Anwartschaften 90
5.2.2.1 Effizienz der Ersparnisbesteuerung 92
5.2.2.2 Gleichmäßigkeit der Besteuerung 98
5.2.2.3 Der Konsum als zustimmungsfähige steuerliche
Bemessungsgrundlage 105
5.3 Das Umlageverfahren 107
5.3.1 Generationenvertrag und Umlagefinanzierung 109
5.3.2 Kindererziehung und monetäre Einflussfaktoren 115
5.3.2.1 Zur Empirie der Social Security Hypothese 115
5.3.2.2 Das Zusammenspiel von „Quantität" und „Qualität" der
Kindererziehung 118
5.3.2.3 Weitere Einflussfaktoren auf die Geburtenrate 22
5.3.2.4 Renten- versus Familienpolitik 124
5.3.3 Der Zusammenhang zwischen Bildung und umlagefinanzierter
Rentenversicherung . 127
5.3.3.1 Umlageverfahren und elterliche Bildungsentscheidungen l28
5.3.3.2 Die Bedeutung kollektiver Humankapitalinvestitionen 132
5.3.3.3 Schlussfolgerungen aus der Modellanalyse 135
5.3.4 Die implizite Steuerlast der Umlagefinanzierung 139
5.3.4.1 Investitions-, Kredit- und Kopfpauschalenmodelle l42
5.3.4.2 Theoretische Überlegungen zur impliziten Steuerlast 147
5.3.4.3 Die quantitative Bedeutung der impliziten Steuerlast 151
5.3.4.4 Zur Einordnung der impliziten Steuerlast 158
5.3.5 Elternrente und Elterngeld 162
5.3.6 Die steuerliche Behandlung der Erziehungsrente 165
XIII
5.4 Das Zusammenspiel von Umlage- und Kapitaldeckungsverfahren 168
5.4.1 Die Mischung der Alterssicherungssysteme 169
5.4.2 Der Übergang von dem beitragsbezogenem Umlageverfahren zur
Elternrente '. 171
6 Ein Vorschlag für eine Reform des gesetzlichen Alterssicherungssystems 175
6.1 Der Übergang auf ein umfassendes gesetzliches Alterssicherungssystem 176
6.2 Die Reform der gesetzlichen Rentenversicherung 179
6.2.1 Umstellung der Beitragszahlung 180
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6.2.2.1 Zur Bestimmung kinderzahlabhängiger Ansprüche 186
6.2.2.2 Kindergeld und Erziehungszeiten 199
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6.2.3 Die Zukunft der gesetzlichen Rentenversicherung 213
6.3 Die Einführung einer kapitalgedeckten Basissicherung 214
6.4 Fazit 220
7 Ausblick 223
Literaturverzeichnis. 225
Abbildungsverzeichnis. XIV
Tabellenverzeichnis XIV
Symbolverzeichnis XV
XIV
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Implizite Einkommensteuersätze des gesetzlichen
Rentenversicherungssystems I5
Abbildung 2: Zustimmungsfähigkeit und implizite Lasten _ 28
Abbildung 3: Vergleich impliziter Steuersätze im statischen Modell 153
Abbildung 4: Demografie, Umlagefinanzierung und implizite Lasten 157
Abbildung 5: Implizite Lasten nach Geburtenraten 161
Tabellenverzeichnis
Tabelle 1: Implizite Steuersätze bei verschieden Parameteränderungen 154
Tabelle 2: Durchschnittliche fiskalische Renditen für die OECD-Staaten 195
Tabelle 3: Bildungsausgaben pro Schüler in Deutschland im Jahr 2001 196
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