Heiterkeit im Exil - ein ästhetisches Prinzip bei Thomas Mann: zur Poetik des Heiteren im mittleren und späten Werk Thomas Manns
Heiterkeit als ästhetischer Begriff gilt als Grundmerkmal einer klassischen Kunst und blieb vor dem Hintergrund moderner Ästhetiken von der Literaturwissenschaft lange unbeachtet. Wie sehr auch die Poetik Thomas Manns dem klassischen Heiterkeitspostulat verpflichtet ist, blieb daher ebenso verborgen...
Gespeichert in:
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Sprache: | German |
Veröffentlicht: |
Würzburg
Königshausen & Neumann
2006
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Schriftenreihe: | Epistemata / Reihe Literaturwissenschaft
560 |
Schlagworte: | |
Online-Zugang: | Inhaltsverzeichnis |
Zusammenfassung: | Heiterkeit als ästhetischer Begriff gilt als Grundmerkmal einer klassischen Kunst und blieb vor dem Hintergrund moderner Ästhetiken von der Literaturwissenschaft lange unbeachtet. Wie sehr auch die Poetik Thomas Manns dem klassischen Heiterkeitspostulat verpflichtet ist, blieb daher ebenso verborgen. Doch Heiterkeit bezeichnet eine grundlegende Kategorie im mittleren und späten Romanwerk Thomas Manns. Der politischen Wendung des Autors in der Lebensmitte folgt eine ästhetische: von der Haltung des ironisch-distanzierten Künstlers zur lebens- und menschenfreundlichen Ästhetik der Heiterkeit. War bisher die Ironie im Werk Thomas Manns als das bestimmende ästhetische Element angesehen worden und der Humor ihr als gestalterischer Ausdruck zugeordnet, bietet nun die Heiterkeit als geistig-philosophisch grundierte Erzählhaltung ein gleichwertiges Äquivalent zur Ironie im Frühwerk. Der vorliegende Band verfolgt die Traditionslinien dieser Heiterkeit, die bis in die Weimarer Klassik zurückführen, zu Goethe, dem die Ästhetik des Heiteren und ihr komplementärer Charakter, die Heiterkeit auf dunklem Grund, als poetologisches Programm galten. Auch in Nietzsches Kulturkonzeption des Dionysischen und Apollinischen und seiner 'Griechischen Heiterkeit' findet sich diese komplementäre Idee der Heiterkeit. Vor dem Zeithintergrund der europäischen Kriege entfaltet sich Thomas Manns erzählerische Heiterkeit vor allem in den großen Exilromanen ,Joseph und seine Brüder' und ,Doktor Faustus'. Entgegen einer durch Adorno formulierten modernen Negativitäts-Ästhetik bekennt sich Thomas Mann zu seinem widerständigen Programm - zum Exil der Heiterkeit in der Kunst. |
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Inhaltsverzeichnis
Einleitung
I.
als Wegbereiter der ästhetischen Heiterkeit
1. Spurensuche: Vorbedingungen und Anfänge
a) Lebens- und Menschenfreundlichkeit 15
b) Flucht ins Idyll? 26
c) Bauschans Lachen: Heiterkeit in Herr und Hund 35
2. Terror und Askese: Leo Naphtas entheiterte Gegenwelt
im Zauberberg 44
3. Heiterkeit und Ingenium: Meerfahrt mit
a)
b) Heiterkeit im Zeichen ästhetischen Widerstands 61
4. Humor und Ironie 66
II.
1. Heiterkeit in Kunst und Leben — Goethe als Ideal
a) 'Lebenswürdigkeit1 und 'neue Klassizität' • 74
b) Semantik des Heiteren: Goethe und Thomas Manns
Lotte in Weimar 80
c) Polarität und Synthese: Überwindung von
Melancholie und Tod 86
2. Philosophie der Heiterkeit: Friedrich Nietzsche
a)'Du meiner Jugend wilder Freund' 94
b) Griechische Heiterkeit: Nietzsche und die Klassik 99
c) Das Dionysische und das Apollinische 103
d) Heiterkeit in Nietzsches Lebensphilosophie 108
III.
1. Der Erzähler
a) Heiterkeit im Exil 114
b) Spiel der Bezüge: Witz als Formprinzip 120
2.
a)
b) Der junge Joseph: Sträflicher Vorwitz 128
3. Das Lächeln der Heiterkeit 136
4. Potiphar
a) Schweigen und Reden 142
b) 'Elegante Sehnörkelrede1 / 144
c) Sympathiezauber: Gespräch im Palmengarten 145
d) Kein Freudscher Witz? ' 149
5. Mut-em-enet
a) Entheiterte Gegenwelt: Beknechons 152
b) Liebes- und Lügengespräch 153
c) Verlust der Heiterkeit: Versagen des Heilsplans 155
6. Pharao
a) Heiterkeit und Witz: Doppelsegen des Geistes 158
b) Traumdeutungen: Göttlicher Witz 161
c) 'Christliche Heiterkeit1 165
d) Melancholie und Heiterkeit: weltlicher Segen 166
IV.
1. Überwindung der Schwere und Wille zur Leichtigkeit 169
2. Namenskomik 176
3. 'Durchheiterung': Serenus Zeitblom als
a)
b) Humanistische Lichtmetaphorik:
von Rotterdam 186
c) Biographen-Mimik 188
d) Die Rolle des Dionysischen 193
4. Höllengelächter und Engelsgetön -- 195
5. Aufhellung am Ende:
6.
a)
b) Theologische Gnadenkonzepte 207
c) Gnade als
d) Der Einfluß Kierkegaards 213
7. Faust und Faustus
a) Absage an die Weimarer Klassik? 216
b) Perfektibilistische Sicht des Faustischen 221
c) Exkurs: 'Anti-Faust' 223
d) Christliche Erlösung 225
8. 'Abgewiesener Angriff: Adorno und das Ende der
Faust-Kantate 228
V.
W. Adorno und
Literaturverzeichnis 242 |
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Inhaltsverzeichnis
Einleitung
I.
als Wegbereiter der ästhetischen Heiterkeit
1. Spurensuche: Vorbedingungen und Anfänge
a) Lebens- und Menschenfreundlichkeit 15
b) Flucht ins Idyll? 26
c) Bauschans Lachen: Heiterkeit in Herr und Hund 35
2. Terror und Askese: Leo Naphtas entheiterte Gegenwelt
im Zauberberg 44
3. Heiterkeit und Ingenium: Meerfahrt mit
a)
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4. Humor und Ironie 66
II.
1. Heiterkeit in Kunst und Leben — Goethe als Ideal
a) 'Lebenswürdigkeit1 und 'neue Klassizität' • 74
b) Semantik des Heiteren: Goethe und Thomas Manns
Lotte in Weimar 80
c) Polarität und Synthese: Überwindung von
Melancholie und Tod 86
2. Philosophie der Heiterkeit: Friedrich Nietzsche
a)'Du meiner Jugend wilder Freund' 94
b) Griechische Heiterkeit: Nietzsche und die Klassik 99
c) Das Dionysische und das Apollinische 103
d) Heiterkeit in Nietzsches Lebensphilosophie 108
III.
1. Der Erzähler
a) Heiterkeit im Exil 114
b) Spiel der Bezüge: Witz als Formprinzip 120
2.
a)
b) Der junge Joseph: Sträflicher Vorwitz 128
3. Das Lächeln der Heiterkeit 136
4. Potiphar
a) Schweigen und Reden 142
b) 'Elegante Sehnörkelrede1 / 144
c) Sympathiezauber: Gespräch im Palmengarten 145
d) Kein Freudscher Witz? ' 149
5. Mut-em-enet
a) Entheiterte Gegenwelt: Beknechons 152
b) Liebes- und Lügengespräch 153
c) Verlust der Heiterkeit: Versagen des Heilsplans 155
6. Pharao
a) Heiterkeit und Witz: Doppelsegen des Geistes 158
b) Traumdeutungen: Göttlicher Witz 161
c) 'Christliche Heiterkeit1 165
d) Melancholie und Heiterkeit: weltlicher Segen 166
IV.
1. Überwindung der Schwere und Wille zur Leichtigkeit 169
2. Namenskomik 176
3. 'Durchheiterung': Serenus Zeitblom als
a)
b) Humanistische Lichtmetaphorik:
von Rotterdam 186
c) Biographen-Mimik 188
d) Die Rolle des Dionysischen 193
4. Höllengelächter und Engelsgetön -- 195
5. Aufhellung am Ende:
6.
a)
b) Theologische Gnadenkonzepte 207
c) Gnade als
d) Der Einfluß Kierkegaards 213
7. Faust und Faustus
a) Absage an die Weimarer Klassik? 216
b) Perfektibilistische Sicht des Faustischen 221
c) Exkurs: 'Anti-Faust' 223
d) Christliche Erlösung 225
8. 'Abgewiesener Angriff: Adorno und das Ende der
Faust-Kantate 228
V.
W. Adorno und
Literaturverzeichnis 242 |
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spelling | Schulze-Berge, Sibylle Verfasser aut Heiterkeit im Exil - ein ästhetisches Prinzip bei Thomas Mann zur Poetik des Heiteren im mittleren und späten Werk Thomas Manns Sibylle Schulze-Berge Würzburg Königshausen & Neumann 2006 257 S. txt rdacontent n rdamedia nc rdacarrier Epistemata / Reihe Literaturwissenschaft 560 Zugl.: Berlin, Freie Univ., Diss., 2005 Heiterkeit als ästhetischer Begriff gilt als Grundmerkmal einer klassischen Kunst und blieb vor dem Hintergrund moderner Ästhetiken von der Literaturwissenschaft lange unbeachtet. Wie sehr auch die Poetik Thomas Manns dem klassischen Heiterkeitspostulat verpflichtet ist, blieb daher ebenso verborgen. Doch Heiterkeit bezeichnet eine grundlegende Kategorie im mittleren und späten Romanwerk Thomas Manns. Der politischen Wendung des Autors in der Lebensmitte folgt eine ästhetische: von der Haltung des ironisch-distanzierten Künstlers zur lebens- und menschenfreundlichen Ästhetik der Heiterkeit. War bisher die Ironie im Werk Thomas Manns als das bestimmende ästhetische Element angesehen worden und der Humor ihr als gestalterischer Ausdruck zugeordnet, bietet nun die Heiterkeit als geistig-philosophisch grundierte Erzählhaltung ein gleichwertiges Äquivalent zur Ironie im Frühwerk. Der vorliegende Band verfolgt die Traditionslinien dieser Heiterkeit, die bis in die Weimarer Klassik zurückführen, zu Goethe, dem die Ästhetik des Heiteren und ihr komplementärer Charakter, die Heiterkeit auf dunklem Grund, als poetologisches Programm galten. Auch in Nietzsches Kulturkonzeption des Dionysischen und Apollinischen und seiner 'Griechischen Heiterkeit' findet sich diese komplementäre Idee der Heiterkeit. Vor dem Zeithintergrund der europäischen Kriege entfaltet sich Thomas Manns erzählerische Heiterkeit vor allem in den großen Exilromanen ,Joseph und seine Brüder' und ,Doktor Faustus'. Entgegen einer durch Adorno formulierten modernen Negativitäts-Ästhetik bekennt sich Thomas Mann zu seinem widerständigen Programm - zum Exil der Heiterkeit in der Kunst. Mann, Thomas <1875-1955> Criticism and interpretation Mann, Thomas 1875-1955 (DE-588)118577166 gnd rswk-swf Geschichte 1933-1955 gnd rswk-swf Cheerfulness in literature Poetik (DE-588)4046449-0 gnd rswk-swf Heiterkeit (DE-588)4113875-2 gnd rswk-swf (DE-588)4113937-9 Hochschulschrift gnd-content Mann, Thomas 1875-1955 (DE-588)118577166 p Poetik (DE-588)4046449-0 s Heiterkeit (DE-588)4113875-2 s Geschichte 1933-1955 z DE-188 Reihe Literaturwissenschaft Epistemata 560 (DE-604)BV000000066 560 Digitalisierung UBPassau application/pdf http://bvbr.bib-bvb.de:8991/F?func=service&doc_library=BVB01&local_base=BVB01&doc_number=014618266&sequence=000001&line_number=0001&func_code=DB_RECORDS&service_type=MEDIA Inhaltsverzeichnis |
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