Schreibspielräume: freies und kreatives Schreiben mit Kindern
Gespeichert in:
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| Format: | Buch |
| Sprache: | German |
| Veröffentlicht: |
Seelze-Velber
Kallmeyer
2005
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|---|---|
| adam_text | Inhalt
Zu diesem Buch
Vom Schreiben
10
Die Wolke ist ein Wandersmann
Von Schreibwerkstätten während der Sommerferien, die am Waldrand und auf der Wiese stattfanden, wird
berichtet und ein Konzept vorgestellt, mit dem die kindliche Schreiblust und Fantasie angeregt und ermutigt
werden kann. Hier geht es um das Anregungspotenzial, das die Begegnung mit der Natur für Kinder bietet,
aber auch um ein so genanntes „Praktikum der sinnlichen Wahrnehmung , das die poetischen Versuche der
Kinder auslöst.
Zum Schreiben verlocken - das Schreiben zeigen 22
Schreibspielräume sind offene Lernräume, in denen die Kinder Schreiben als gemeinschaftliche und gleich¬
zeitig persönlich bedeutsame Tätigkeit erfahren. Warum Schreibkompetenz mehr ist als die Einsicht in die
Verbindlichkeiten der Norm unserer Schriftsprache und warum die Schreibwege der Kinder zwischen den
widersprüchlichen Polen Schreiblust und Schreibfrust verlaufen, wird diskutiert. Dabei wird aufmerksam
gemacht auf den Eigenwert der kindlichen Sprachschöpfungen und auf Baumuster für den Anfang des freien
Schreibens.
Gärten der Fantasie 37
Um von der Alltagswelt in die Welt der Fantasie zu gelangen, braucht man einen geeigneten Übergang,
gleichsam ein Gartentor, das sich in die Geschichtenwelt öffnet. Daher bietet sich der Vergleich zwischen
einem gestalteten Garten und einem Schreibspielraum, in dem die Worte wachsen können und die Fantasie
aufblüht, an. Sprachspiele in Form von Pflanzen- und Blumennamen-ABC-darien und Schreibimpulse für
Wiesengeschichten und Gartenmärchen werden vorgestellt und mit entstandenen Kindertexten belegt.
Poesie 46
Die Nacht ist ein schwarzer Rabe 48
Wie Kinder Gedichte erleben können, zeigt ein Unterrichtsbeispiel in einer 2. Klasse. Hier wurde die Be¬
gegnung mit Poesie über die Entdeckung des eigentümlichen sprachlichen Materials der Verse geführt. Das
Experimentieren mit Wortklang und Wortbedeutung regte die Kinder dazu an, eigene poetische Versuche
zu starten. Schritt für Schritt wird gezeigt, wie die kindlichen Gedichte über die Nacht entstanden.
Von kleinen Liedern und verschlüsselten Botschaften 54
Ein Gedicht ist ein sehr kleines sprachliches Gebilde, aber schwer zu verstehen. Wie man sich Gedichten
nähern und über die Erfahrung von Klang, Reim und Rhythmus auch die geheimen Botschaften darin ent¬
decken kann, zeigen unterschiedliche Schreibversuche mit Kindern. Das Volkslied von der „Vogelhochzeit
bietet die Vorlage für eine Sammlung von Mäuseversen. Gedichte aus Vornamen, Rätsel und Farbgedichte
werden als Baumuster eigener lyrischer Versuche vorgestellt.
Fotodokumentation &i
Schläft das Lied noch in den Dingen? 77
Wie die Verse eines großen Dichters von Kindern aufgenommen werden, zeigen die Verse von Kindern aus
Chile, die poetische Antworten zum „Buch der Fragen von Pablo
geben Erfahrungen Gestalt. Aber damit sie das können, müssen „Treffpunkte entstehen, in denen die Er¬
fahrungen der Dichter den Erfahrungen der Zuhörer und Leser begegnen. Das beschriebene Beispiel zeigt,
dass
Zaubersprüche, Verse und Lieder 86
Zaubersprüche gehören zu den ältesten lyrischen Formen. In den Märchen haben sie klare Funktionen für
den Fortgang der Märchenhandlung. Wie Kinder Zaubersprüche als magische Werkzeuge in ihrer Funktio¬
nalität begreifen können, verdeutlicht ein Märchenprojekt im schulischen Raum. Durch das eigene Schreiben
erwiesen sich die Kinder als Akteure im Spielgeschehen. Das Beispiel steht exemplarisch für die These von
Huizinga,
Sprachspiel 92
Grammatik der Fantasie 94
Kinder erleben sich als Sprachbaumeister, die mit dem Baumaterial der Geschichten, den Wörtern, genüss¬
lich hantieren und experimentieren. Von einer Grammatik der Fantasie zu sprechen, wie es
getan hat, erscheint daher logisch. Von Rodari und der Kunst, Geschichten zu erfinden, in denen die Wege
der Worterfahrung zu Wegen der Welterfahrung werden, ist hier die Rede, wenn bestimmte Schreibwerk¬
statten vorgestellt werden.
Erzählspiel: Fantastische Landkarten
Über ein Schreibspiel wird berichtet, in dem Kinder zunächst fantastische Landkarten gestalten, die spater
im mehrfachen Sinne einen Erzählgrund für eigene, fiktive Reisegeschichten bieten. Aus den fantastischen
Namen auf der Karte werden Reisestationen, zu denen Geschichten erzählt werden können. Die Schreibauf¬
gabe ist daher vieles zugleich: Sprach-,
Die Mitternachtsmaus und der Wolkenkratzer
Nonsensverse von Christian Morgenstern, die voller Sprachspiele stecken, bieten hervorragende Ausgangs¬
punkte für die Eröffnung einer Schreibwerkstatt.Wie literarisches Lernen zugleich sprachliches Lernen ist.
zeigt ein Unterrichtsversuch. Zu den Sprachschöpfungen kamen bildnerische Gestaltungen hinzu; die dabei
entstandenen Werke der Kinder verblüffen durch ihre Originalität und ihren Witz.
Geschichten erzählen tu
Geschichten weben, Erzählrahmen schaffen
Um das Geschichtenerzählen der Kinder anzuregen, braucht es geeignete Erzählrahmen.Wie man Erzahlan¬
lässe pädagogisch inszenieren kann, welche Erzählimpulse das Erzählen vorantreiben und welche Hilfsmittel
dafür genutzt werden können, wird erläutert.Als Erzählimpuls wird eine Fantasiereise mit Türfotos vorge¬
stellt, die sich mit dem Motiv „Vor und hinter derTür auseinander setzt und damit einen klassischen Ubci-
gangsraum zwischen Innen- und Außenwelt nutzt.
Das Eigene und das Fremde
Es geht um Schreibprojekte, die unter diesem Motto im schulischen und außerschulischen Raum statt¬
fanden. Was wird unter den Begriffen assoziiert, wie kann man sich der komplizierten Thematik schreibend
und gestaltend nähern? Das Spiel mit dem Spiegelbild, das fremd und vertraut erscheinen kann, und aus¬
gewählte Kinderbücher stehen im Mittelpunkt.
Kannst du mir mal deine Fee borgen?
Märchen verfügen über besonders klare Baumuster, die Kindern vertraut sind und die sie leicht nutzen
können. Sie sind meist auch vorbildlich gearbeitete Spielhandlungen. Wie ein Märchenspiel zu einem
Schreibspiel werden kann, zeigt der Bericht über ein Projekt in einer 4. Klasse. Aus der konkreten Mar-
chenhandlung — dem Raub einer königlichen Bibliothek und deren Wiederbeschaffung - entstanden die
Schreibaufträge für die unmittelbar im Märchengeschehen beteiligten Kinder.
Literatur 132
|
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Inhalt
Zu diesem Buch
Vom Schreiben
10
Die Wolke ist ein Wandersmann
Von Schreibwerkstätten während der Sommerferien, die am Waldrand und auf der Wiese stattfanden, wird
berichtet und ein Konzept vorgestellt, mit dem die kindliche Schreiblust und Fantasie angeregt und ermutigt
werden kann. Hier geht es um das Anregungspotenzial, das die Begegnung mit der Natur für Kinder bietet,
aber auch um ein so genanntes „Praktikum der sinnlichen Wahrnehmung", das die poetischen Versuche der
Kinder auslöst.
Zum Schreiben verlocken - das Schreiben zeigen 22
Schreibspielräume sind offene Lernräume, in denen die Kinder Schreiben als gemeinschaftliche und gleich¬
zeitig persönlich bedeutsame Tätigkeit erfahren. Warum Schreibkompetenz mehr ist als die Einsicht in die
Verbindlichkeiten der Norm unserer Schriftsprache und warum die Schreibwege der Kinder zwischen den
widersprüchlichen Polen Schreiblust und Schreibfrust verlaufen, wird diskutiert. Dabei wird aufmerksam
gemacht auf den Eigenwert der kindlichen Sprachschöpfungen und auf Baumuster für den Anfang des freien
Schreibens.
Gärten der Fantasie 37
Um von der Alltagswelt in die Welt der Fantasie zu gelangen, braucht man einen geeigneten Übergang,
gleichsam ein Gartentor, das sich in die Geschichtenwelt öffnet. Daher bietet sich der Vergleich zwischen
einem gestalteten Garten und einem Schreibspielraum, in dem die Worte wachsen können und die Fantasie
aufblüht, an. Sprachspiele in Form von Pflanzen- und Blumennamen-ABC-darien und Schreibimpulse für
Wiesengeschichten und Gartenmärchen werden vorgestellt und mit entstandenen Kindertexten belegt.
Poesie 46
Die Nacht ist ein schwarzer Rabe 48
Wie Kinder Gedichte erleben können, zeigt ein Unterrichtsbeispiel in einer 2. Klasse. Hier wurde die Be¬
gegnung mit Poesie über die Entdeckung des eigentümlichen sprachlichen Materials der Verse geführt. Das
Experimentieren mit Wortklang und Wortbedeutung regte die Kinder dazu an, eigene poetische Versuche
zu starten. Schritt für Schritt wird gezeigt, wie die kindlichen Gedichte über die Nacht entstanden.
Von kleinen Liedern und verschlüsselten Botschaften 54
Ein Gedicht ist ein sehr kleines sprachliches Gebilde, aber schwer zu verstehen. Wie man sich Gedichten
nähern und über die Erfahrung von Klang, Reim und Rhythmus auch die geheimen Botschaften darin ent¬
decken kann, zeigen unterschiedliche Schreibversuche mit Kindern. Das Volkslied von der „Vogelhochzeit"
bietet die Vorlage für eine Sammlung von Mäuseversen. Gedichte aus Vornamen, Rätsel und Farbgedichte
werden als Baumuster eigener lyrischer Versuche vorgestellt.
Fotodokumentation &i
Schläft das Lied noch in den Dingen? 77
Wie die Verse eines großen Dichters von Kindern aufgenommen werden, zeigen die Verse von Kindern aus
Chile, die poetische Antworten zum „Buch der Fragen" von Pablo
geben Erfahrungen Gestalt. Aber damit sie das können, müssen „Treffpunkte" entstehen, in denen die Er¬
fahrungen der Dichter den Erfahrungen der Zuhörer und Leser begegnen. Das beschriebene Beispiel zeigt,
dass
Zaubersprüche, Verse und Lieder 86
Zaubersprüche gehören zu den ältesten lyrischen Formen. In den Märchen haben sie klare Funktionen für
den Fortgang der Märchenhandlung. Wie Kinder Zaubersprüche als magische Werkzeuge in ihrer Funktio¬
nalität begreifen können, verdeutlicht ein Märchenprojekt im schulischen Raum. Durch das eigene Schreiben
erwiesen sich die Kinder als Akteure im Spielgeschehen. Das Beispiel steht exemplarisch für die These von
Huizinga,
Sprachspiel 92
Grammatik der Fantasie 94
Kinder erleben sich als Sprachbaumeister, die mit dem Baumaterial der Geschichten, den Wörtern, genüss¬
lich hantieren und experimentieren. Von einer Grammatik der Fantasie zu sprechen, wie es
getan hat, erscheint daher logisch. Von Rodari und der Kunst, Geschichten zu erfinden, in denen die Wege
der Worterfahrung zu Wegen der Welterfahrung werden, ist hier die Rede, wenn bestimmte Schreibwerk¬
statten vorgestellt werden.
Erzählspiel: Fantastische Landkarten
Über ein Schreibspiel wird berichtet, in dem Kinder zunächst fantastische Landkarten gestalten, die spater
im mehrfachen Sinne einen Erzählgrund für eigene, fiktive Reisegeschichten bieten. Aus den fantastischen
Namen auf der Karte werden Reisestationen, zu denen Geschichten erzählt werden können. Die Schreibauf¬
gabe ist daher vieles zugleich: Sprach-,
Die Mitternachtsmaus und der Wolkenkratzer
Nonsensverse von Christian Morgenstern, die voller Sprachspiele stecken, bieten hervorragende Ausgangs¬
punkte für die Eröffnung einer Schreibwerkstatt.Wie literarisches Lernen zugleich sprachliches Lernen ist.
zeigt ein Unterrichtsversuch. Zu den Sprachschöpfungen kamen bildnerische Gestaltungen hinzu; die dabei
entstandenen Werke der Kinder verblüffen durch ihre Originalität und ihren Witz.
Geschichten erzählen tu
Geschichten weben, Erzählrahmen schaffen
Um das Geschichtenerzählen der Kinder anzuregen, braucht es geeignete Erzählrahmen.Wie man Erzahlan¬
lässe pädagogisch inszenieren kann, welche Erzählimpulse das Erzählen vorantreiben und welche Hilfsmittel
dafür genutzt werden können, wird erläutert.Als Erzählimpuls wird eine Fantasiereise mit Türfotos vorge¬
stellt, die sich mit dem Motiv „Vor und hinter derTür" auseinander setzt und damit einen klassischen Ubci-
gangsraum zwischen Innen- und Außenwelt nutzt.
Das Eigene und das Fremde
Es geht um Schreibprojekte, die unter diesem Motto im schulischen und außerschulischen Raum statt¬
fanden. Was wird unter den Begriffen assoziiert, wie kann man sich der komplizierten Thematik schreibend
und gestaltend nähern? Das Spiel mit dem Spiegelbild, das fremd und vertraut erscheinen kann, und aus¬
gewählte Kinderbücher stehen im Mittelpunkt.
Kannst du mir mal deine Fee borgen?
Märchen verfügen über besonders klare Baumuster, die Kindern vertraut sind und die sie leicht nutzen
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