Die Urschweizer Befreiungstradition in ihrer Einheit, Überlieferung und Stoffwahl: Untersuchungen zur Schweizerischen Historiographie des 15. und 19. Jahrhunderts
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adam_text | Titel: Die Urschweizer Befreiungstradition in ihrer Einheit, Überlieferung und Stoffwahl
Autor: Meyer, Karl
Jahr: 1927
INHALTS-ÜBERSICHT
Seite
Verzeichnis der abgekürzt angeführten Literatur
XII
Erster Teil: Die Einheit der Bandesgeschichte . . . 1—78
Nach der herrschenden Schule ist die einheitliche Befrei-
ungsgeschichte (im Weissen Buch von Samen) eine späte Zusammen-
koppelung heterogener Teilsagen, deren ursprünglich selbständiges
Dasein quellenmässig nachweisbar ist S. 3. Unsere Gegenthese:
Diese herrschende Lehre wurde begründet 1835-1856, zur Erklärung
der angeblich kompilatorischen Darstellung Etterlins (1507): erst
seit 1856 wurde diese Lehre, irrtümlich, kraft der Beharrung und
unter Herübernahme überwiegend sachkritischer Argumente, auf die
1856 entdeckte, wesentlich ältere Sarner Chronik (Kopie um 1470)
übertragen S. 5. Zur Begründung der Gegenthese untersuchen wir
die angeblich selbständigen Teilsagen und ihre (angeblich der Sarner-
chronik zeitlich vorangehenden) Quellen.
II. Die „Gemeine Schwyzer Chronik und das „Herkommen der
Schwyzer ....................... 6—16
a) Die „Gemeine Schwyzer Chronik ist eine blosse Kom-
bination Bernouffis S. 7; sie ist identisch mit dem „Herkommen der
Schwyzer S. 8.
b) Das „Herkommen der Schwyzer galt seit 1846 als amt-
liche Urschweizer Fälschung und damit als ein Hauptbeweis gegen die
Glaubwürdigkeit der Urschweizer Kanzleien und Chroniken S. 9.
Als seine Verfasser galten Landesstatthalter Püntiner von Uri, Land-
schreiber Fründ von Schwyz, „Eulogius Kiburger; die Unhaitbarkeit
dieser Verfasserschaften S, 9. Das „Herkommen ist nicht Quelle
des Weissen Buches, sondern schöpft teilweise selber aus Waldstätter
Überlieferungen S. 14.
III. Die Tellengeschichte bei Rass................17—41
a) Die herrschende Lehre: Russ^ (1482 - 88) erzählt die
Teilengeschichte „viel ursprünglicher als die Sarner Chronik
und „als noch selbständige Sage (er weiss „noch nichts vom
Stauffacherbund).
A. Die qtiellengeschichtliche Einheit
ƒ. Die herrschende Lehre und unsere Gegenthese .
1-68
3-6
VI Inhaltsübersicht
. Seite
1. Der Ursprung dieser Lehre . . . ... , . . .... . . 17—22
Sie wurde begründet 1835-56, wo Russ noch die älteste Quelle
der Tellengeschichte war S. 17. hn Hinblick auf die jüngere und ein-
Iässlichere Darstellung Etterlins (1507) wurde damals auch die heu-
tige Lehre geschaffen, die eingehende Quelle sei Jünger, die kürzere
älter. Man suchte und fand 1835-56 die Mittel, um „den älteren Ge-
währsmann Russ auch für sachlich glaubwürdiger zu erweisen als
den jüngeren Etterlin: Erstens: Die Vogttötung bei der Teilen-
platte galt für wahrscheinlicher als jene in der Hohlen Gasse S. 19.
Zweitens: Die „Unabhängigkeit der Teilengeschichte (bei-Russ)
schien bestätigt durch „ihre zeitliche Unvereinbarkeit mit der
„Schwyzer und Unterwaldner Sage S. 21.
2. Die Anpassung dieser These an die Entdeckung der Sarner
Chronik.·. . . ................................22—26
1856 Entdeckung des Weissen Buches bzw. der Chronik von
Sarnen, d. h. einer mit Etterlin nahe verwandten Gesamtdarstellung,
die älter ist (Kopie um 1470) als die „noch selbständige Tellen-
geschichte bei Russ S, 22. Dennoch behielt man die Lehre vom
höheren Alter und der grösseren Ursprünglichkeit des Russ bei; nur
begründete man sie fortein nicht mehr dureh das Alter der Hand-
schriften, sondern: erstens mittels jener vor 1856 aufgestellten
Sacherwägungen betr. die Hohle Gasse und betr. die zeitliche Unver-
einbarkeit S. 24; zweitens mittels der, gleichfalls Vor 1856 geschaf-
fenen Lehre, die eingehendere Darstellung (seit 1856 die Samer Chro-
nik, Kopie um 147Q) sei innerlich jünger afe die „einfachere des Russ
S. 25; und insbesondere drittens mittels Berufung auf die - angeb-
lieh über das Weisse Buch zurückreichenden-Quellen des Russ:
alteVolksIiederbzw.urunittelbare mündliche VolksüberlÍeferungS.26.
b) Die tatsächliche Abhängigkeit Russ * von der Bundes-
chronik (Kritik der Lehre von der Priorität des Russ) . . . . 27—40
L Quellengeschichtlich: Russ geht ?. T. mittelbar (Tellen-
lied), ?, T. unmittelbar (Seefahrt) auf die ^Bundescbronik zurück S. 28.
2. Sachkritisch: a) Die Vogttötung in der Hohlen Gasse ist
sachlich echter als jene bei der Tellenplatte S. 34 (Russ ist kein Ge-
währsmann für die „Ürner Tradition S, 36 Anrn. 72); Russ Weg-
lassung der Hohlen Gasse beruht auf einer Textlücke S. 37; b) Russ
weiss offensichtlich vom Personenbund (Stauffacherbund) S. 39;
c) Die angebliche zeitliche Unvereinbarkeit der „Urner Sage mit
der „Schwyzer und Unterwaldner Sage S. 41.
IV. Der Bericht Hemmerlü (d. h. die isolierte Schwyzer und
Unterwaldner Sage und ihre vermeintliche Zugehö-
rigkeit in die 1240er Jahre) . . . ... . 41—63
a) Hemmeriis Schweigen betr. Uri , ........... 41—51
Herrschende Lehre : Hemmerli nennt als Stifter der Eidge-
nossenschaft nur Schwyz (Verschwörung und Lowerz) und Unter-
waiden (Burgenbruch von Sarnen); man wusste somit 1449
„noch nichts von einet Mitwirkung Uris (bzw. vom
Teilen) S, 41.
Inhaltsübersicht VII
Seite
Meine Gegenthese: Hemmerli ist ein Glied der österreichi-
schen Publizistik, Wortführer der österreichischen Wiedererobe-
rungspolitik, Diese Publizisten kümmern sich um die schweizerische
Geschichte nur, soweit sie Abfall von Österreich ist; sie beschäftigen
sich vor allem mit den von Österreich abgefallenen Orten, nicht mit
den alten Reichsgemeinden (Zürich, Bern, Uri). Im Mittelpunkt der
österreichischen Publizistik steht die zuerst von Österreich abgefallene
Rebellengemeinde Schwyz S. 43; österreichische Übertragung des
Schwyzernamens auf die anderen Rebellen und Eidgenossen S. 45,
Uri wird seit 1326 von Österreich nicht mehr zurückbegehrt und hat
seit dem Sempacherkrieg von allen Eidgenossen weitaus die besten
Beziehungen zu Österreich. 1442 bestätigt der habsburgische Re-
vindikationspolitiker Friedrich III, einzig die Reichsfreiheit von Uri
und Ursern S. 46. Daher nennt Hemmerli Uri nicht unter den Grün-
dern des eidgenössischen Rebellenbundes; warum erwähnt er es an
fünfter bzw. sechster Stelle? S. 51.
b) Hemmeriis Zeitansetzung , ...... 51—63
Herrschende These: Hemmerli schildert den Aufstand der
1240er Jahre, wo Uri nicht zu Habsburg gehörte und daher nicht
gegen Habsburg sich erheben konnte S. 51,
Meine Gegenthese; Wie die österreichische Publizistik und
Hemmerli nur jene Orte der Eidgenossenschaft voranstellten, die von
Österreich abfielen, so interessierten sie sich nur um jene Zeiten der
Schweizergeschichte, wo Aufstände gegenüber Österreich statt-
fanden S. 53. Der (von den österreichischen Rechtsschriften und
Hemmerli erwähnte) Aufstand der Schwyzer und Unterwaldner fällt
daher nach 1273 und ist identisch mit der Erhebung von 1291 S.54.
c) Das Verhältnis Hemmeriis zum Weissen Buch:Nach
der herrschenden Lehre schöpft das Weisse Buch den schwyzerisch-
unterwaldnerischen Sagenstoff aus Hemmerli S, 61. Diese Quellen-
theorie ist unhaltbar S. 62.
V. Das Verhältnis Justingers zur Sarner Chronik . . . · · . » . . 63—68
Der Berner Justinger als angebliche Quelle der Waldstätter Be-
freiungschronîk S.63, Er wurde nur für die Berner Bundesge-
schichte herangezogen S. 67, Moderne Übertreibungen der philo-
logisch-historischen Methode S. 67.
B. Die sachliche Einheit der Bundesgeschichte . . b8~78
Der Lehre von der quellengeschichtlichen Unvereinbarkeit (wel-
che die ungleiche Stoffauswahl der Quellen übersieht) geht parallel
die Lehre von der sachlichen (zeitlichen und inneren) Un-
vereinbarkeit der „beiden Sagenkreise S. 68.
L Die Lehre ??? der zeitlichen Untìereinbarkéit . .........68—71
Sie entstammt dem Unvermögen der modernen Forschung, einen
gemeinsamen, einheitlichen Zeitpunkt für alle Geschehnisse der chro-
VIII Inhaltsübersicht
nikalischen Bundesgeschichte zu finden. So kam man zu einer zer-
streuten Zeitansetzung der Ereignisse S. 69, noch verleitet durch die
Theorie von der Langsamkeit aller geschichtlichen Entwicklung, so-
mit auch der Waldstätter Befreiung S. 70. Die massgebenden Quellen
geben jedoch absichtlich nicht eine vollständige Geschichte der
schweizerischen Orte oder der ganzen Waldstätter Vergangenheit,
sondern nur die unmittelbare Vorgeschichte der einzelnen Bün-
de, zunächst des entscheidenden Dreiländerbundes S. 70.
II. Die Lehre von der inneren Unvereinbarkeit (Der Dualismus der
„Tellensage und „Rütlisage )..............71 —78
Diese Einrede wurde zunächst erhoben gegenüber Schillers „Wil-
helm Teir und nachher auf die alten Chronisten übertragen S. 72; in
Wirklichkeit besteht ein Dualismus erst seit Tschudi (vermeint-
liche Verabredung eines allgemeinen Neujahrsaufstandes), jedoch
nicht bei den älteren Chronisten S. 73. Die Urner Befreiungsge-
schichte (inbegriffen die Teilenepisode) ist vielmehr engst mit dem
Stauffacherbund verkettet S. 74. Keine patriotisch fälschende Ten-
denz im Urner Teilenspiel S. 76. Die angebliche Unvereinbarkeit
von Vogttötung und Burgenbruch S. 78.
Zweiter Teil: Überlieferung, Methode und Motive der
Bundeschronik..................81—142
A. Die Uberlieferung ................81—106
I. Die Lehre von der ausschliesslichen Mündlichkeit der Überlieferung
(„Sage )........................81-89
Die beiden Wurzeln dieser Lehre: a) Die Liedertheorie der
Romantik S. 81. b) Die Annahme, der älteste Druck bzw. die älteste
Handschrift sei notwendig das Original S. 83; sie erwies sich an
wichtigsten Quellen als irrig (Tellenspiel und Etterlin); dennoch
wurde sie grundsätzlich beibehalten S. 83; ihre Unhaltbarkeit ge-
genüber den ältesten Berichten (Justinger,Hemmer Ii und Sarner Chro-
nik)S. 84. c) Folgen der Mündlichkeitslehre: Verkennung der
Altersunterschiede und der kombinierenden Arbeitsweise der Chro-
nisten S. 87.
IL Die Erfindmgstheorie...................89—92
Die genetischen Schwächen der Lehre „vom edlmählichen
Wachstum der Beffeiungssage : Sie ist entstanden bei ganz anderer
Quellenlage;nach dem neuen Quellenzuwachs blieben die vorher auf-
gestellten Ergebnisse beibehalten S. 89. Ein schwacher Punkt der
Lehre: zu knappe Zeit für das „Wachstum S. 91. Daher die Er-
findungstheorie namentlich der Welschen S. 91. Ihre Nach-
teile S.92.
Inhaltsübersicht IX
Seite
III. Die Kontinuität der Geschichtsanschauung über die Waldstätte . . 92—106
Unser bisheriges Ergebnis: Die Gesamtdarstellung der
Bundesgeschichte ist älter als ihre vermeintlichen Teilstücke S. 92.
Die Frage nach , dem Alter der einheitlichen Darstellung erhebt sich
neu und erfordert eine Prüfung der bisherigen Haupteinwände gegen
über einem höheren Alter.
a)Das argumentum e silentio S. 93-97. Das Schweigen der
zeitgenössischen Chronisten S.93 und der Urkunden S.95. Die rela-
tive Mitteilsamkeit der Urschweizer Urkunden S. 96.
b) Das geschichtliche Interesse S. 97-106. Angeblich
mangelt es S. 97. Und doch bestand eine rege geschichtliche Anteil-
nahme von der Befreiungszeit bis zur Geschichtschreibung des 15.
Jahrhunderts, aus praktischen und politischen Beweggründen S. 97.
Die Stetigkeit des historischen Interesses der Österreicher wurzelt in
ihren Wiedereroberungsabsichten S. 98; bei den Waldstätten in dem
Rechtfertigungsbedürfnis, namentlich bei der Kanzlei Obwalden S.99.
Die geschichtliche Besinnung reicht bis ins erste Drittel des 14.
Jahrhunderts zurück, bis in die Befreiungsgeneration, noch ge-
stärkt durch die jährliche Morgartenfeier S. 103.
Das Alter der historischen Hauptaufstellungenderöster-
reicher und der Eidgenossen S. 104: Schwyz „der erste Rebellenort ,
die Urner Teilengeschichte, „die alte Reichsunmittelbarkeit der
Waldstätte.
B. Methodische Folgerungen aus der Uberlieferungs-
geschichte ....................107—124
I. Fehllesungen S. 107-110. Die Chroniken enthalten verhältnis-
mässig zahlreiche Lesefehler S. 107. Ihre frühere Verkennung S. 110.
·/ƒ. Kombinationen S. 110-116. Kombinationen der jüngeren
Chronistengenerationen 1470-1570 S. 110. Fehlkombinationen na-
mentlich bei Heranziehung der Urkunden S. 114. Die analogen Me-
thoden und Irrtumsquellen der älteren Chronisten vor 1470: der
Sarner Chronik, Hemmeriis, Justingers S. 114. Unsere Aufgabe: die
Auflösung der chronikalischen Kombinationen (Retrokombination),
zwecks Enthüllung der ursprünglichen Uberlieferung S. 115.
III. Die Widersprüche....................116—124
Die Kombinationen der Chronisten (nicht „die noch schwan-
kende^ Volkssage ) sind Ursache der vielbetonten Widersprüche der
Uberlieferung S, 116. Zunahme der Widersprüche seit der Steige-
rung der Gelehrsamkeit (Humanismus), der Heranziehung mehrerer
Chroniken und namentlich der Urkunden S. 117. Beispiele der
kombinierenden Arbeitsweise der Chronisten S. 118: Die Wider-
sprüche hinsichtlich der Rechtsstellung der Waldstätte (Reichsunmit-
telbarkeit oder habsburgische Untertanenschaft? S. 118), der Zeit-
ansetzung des Aufstandes bzw. Bundes S.l 19, und des fremden Vogt-
namens S. 122.
?
Inhalt súber sieht
Seite
?. Die angebliche Geschichtsfälschung der Chro-
nisten
124-143
I.„DerHass gegen Österreich S. 124. II. DieFälschung
der Einzelstücke: Die Teilen- und Vogtgeschichten S. 127. Die
Erzählungen von den Burgen S. 135 und vom Hausbau Stauffachers
S. 140.
Dritter Teil: Das Thema der chronikalischen Bundes
geschickte . ...................
143-241
A. Zeitansetzung bzw. Stoff der Sarner Chronik . . 145—155
Die alten Chronisten kannten nur erfundene Bündnisse (z. B. von
1308), nicht aber die wirklichen Bünde und Grundlagen der Urschwei-
zer Eidgenossenschaft (von 1291 und 1315) S. 145. In dieser Über-
zeugung wurde man bestärkt durch das Bekanntwerden der Sarner-
chronik (1856): Sie beginnt mit der Erzählung des Dreiländerbundes
S. 147. Man betrachtete diese Dreiländerbundesgeschichte als eine
Vorgeschichte der Waldstätter Bundesrevision vom 9. Dezember
1315, aber ihr Darsteller kenne nicht einmal deren Ursache, die Mor-
gartenschlacht (15. November 1315)! S. 147.
II. Unsere Gegenthese . ...................148—155
Die vorausgesetzte doppelte Ignoranz der Obwaldner Staats-
kanzlei ist unwahrscheinlich S. 148, Zwei mögliche Wege der Ver-
kettung der Bundesgeschichte mit dem Sarner Urkundenmanual
S. 151 und 153.
B. Die Zeitansetzung bei den anderen Chronisten . 156—177
f. Die verschiedenen Bundes- (bezp. Aufstands-) daten der
Chronisten S. 156 (Synoptische Tabelle S. 161).
IL Hue Interpretation S, 160-177:
ä) Alle diese spätmittelalterlichen Chronisten kennen zwei
Bünde: die Bundeserneuerung von 1315/16 und den
älteren lateinischen Bund, einige Jahre vor Morgarten; und
alle betrachten den Aufstand als unmittelbares Vorspiel des
älteren Dreiländerbundes (Bund von 1291) S. 160-162.
b) Die Irrtümer und Widersprüche der Chronisten stam-
men nicht aus „Erfindung , „Fälschung oder „schwanken-
der Volkssage , sondern sind Fehlkombinationen, chronolo-
gische Fehlschlüsse S. 162. ¦ ¦
c) Ursachen ihrer chronologischen Irrtümer, namentlich der
Datierung nach 1291, S. 165. Die FeWdeutung der „Erben
Rudolfs S, 168; die Heranziehung der Kaiserurkunden
(mit ihrer uralten Reichsfreiheit der Länder) S. 172. Andere
Irrtümer über den Bund S. 167 Anm. 52.
L Die herrschende Lehre
145-148
Inhaltsübersicht XI
Seïtç
d) Folgerungen; I,Die Chronisten kennen beide Bünde, den
- älteren, nach dem Tode Rudolfs (1291) und den jüngeren, nach der
Morgartenschlacht (1315); sie unterscheiden sie und bringen den
Waldstätter Aufstand in Beziehung zum älteren Bund. 2. Unsere
Themabestimmung der Dreiländerbundesgeschichte fordert eine neue
urkundliche Überprüfung der Chronikberichte : anhand der Urkun-
den aus der Zeit um 1291. S. 176.
C. Die chronikalische Bundeserzählung und die ur-
kundliche Bundesgeschichte von 1291 , .... , 177—241
ƒ. Beiderorts ein Kampf um Bewahrung bzw. Wiederge-
winnung der Reichsfreiheit gegenüber Habsburg-Öster-
reich S. 179-189. Die österreichfeindlichen Begleitumstände und
Wirkungen des Bundes S« 180. Reichsfreiheit oder habsburgische
Untertanenschaft S. 182.
II. Beiderorts eine Abwehr gegenüber ortsfremden Herr-
schaftsbeamten S. 190-217. Die habsburgische Beamtenverfassung
S. 190. Die angebliche Unmöglichkeit von Vögten S.192. Die be-
amtenfeindlichen Urkunden von 1291, S. 197 (der günstige Augenblick
S. 203). Vogtnamen und „Tellen episode S. 207.
III. Die „Gesellschaft Stauf fac hers S. 217-234. Die all-
gemeine Lage S. 217. Die Beratungsorte S, 219. Der Führer S. 222.
Der Stauffacherbund und der „frühere Eidbund S. 225.
_ IV. Der Umschwung in Obwalden S. 233-241. Die bisherige
Zeitansetzung in das 1240er Jahrzehnt und ihre Schwächen S.233,
Die Verspätung der Obwaldner Aktion (S. 239) und ihr Weihnachts-
. datum passen nur zur Bundesgeschichte von 1291 (S. 235).
Rückblick ...........................242—251
Der Werdegang der herrschenden Lehre S. 242. Die Notwendig-
keit ihrer Uberprüfung S. 249.
Beilagen; Das älteste Landessiegel von Unterwaiden . . . ... . 64
Karte der Urschweiz 1291 . . , . . . . « . , ... . 253
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