Der Kult der Hausschlange: eine Studie zur Religionsgeschichte der Letten und Litauer
Gespeichert in:
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| Format: | Abschlussarbeit Buch |
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| Veröffentlicht: |
Köln [u.a.]
Böhlau
2001
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| Schriftenreihe: | Quellen und Studien zur baltischen Geschichte
17 |
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Inhalt
1. Vorwort.
XV
2. Einleitung
2.1. Gegenstand und Fragestellungen.1
2.1.1. Die Balten und ihre kulturgeographischen Landschaften.3
2.1.2. Religionsbegriff.6
2.1.3. Magiebegriff.11
2.1.4. Kultbegriff.12
2.2. Zur Methode.13
2.3. Die Quellen.24
2.3.1. Editionen historischer Quellen.25
2.3.2. Die Volkslieder (Dainas).27
2.3.3. Die Sätze des Volksglaubens.30
2.3.4. Sagen, Zaubersprüche, Sprichwörter und Redensarten.35
2.4. Literaturbericht.39
3. Zur Biologie der baltischen Schlangenarten
3.1. Die Blindschleiche (Anguis
fragilis)
.61
3.2. Die Kreuzotter
(Vipera
beras).
63
3.3. Die Glattnatter
(Coronella
austríaca).
65
3.4. Die Ringelnatter (Natrix natrix).66
4. Das Wortfeld „Schlange" und seine Sprachgeschichte
4.1. Etymologie.76
4.2. Historische Wörterbücher und Bibelübersetzungen.83
4.3. Tabubezeichnungen für die Schlange.92
4.4. Erklärungen für das Namenstabu.93
5. Sagen und Zaubersprüche
5.1. Schlangenabwehr. 97
5.2. Die Grenze.100
5.3. Die Waldschlange.117
5.4. Hausschlange
(AT
285) und Schutzgeist des Viehs.123
5.5. Der Vergleich mit internationalen Parallelen.139
5.6. Exkurs über den Korndrachen. 145
ущ
Inhaltsverzeichnis
6. Die Dainas
6.1. Die Schlange im Liebeszauber und in der schwarzen
Magie.157
6.2. Die Schlange als Psychopompos.171
6.3. Die Schlange im Viehpatronat.192
6.4. Die Schlange als Symbol weiblicher Sexualität.207
6.5. Die Schlange als Feindin des Donnergottes.210
6.6. Verschiedene Einzeldainas.215
7. Die historischen Quellen
7.1. Frühe Zeugnisse des 12. bis 14. Jh.'s.220
7.2. Rigaer Statuten,
Piccolomini,
Polnische Chronik (15. Jh.).229
7.3. Maletius, Herberstein, Stryjkowski, Laskowski (16./17. Jh.).241
7.4. Bretkes „Postille" (1591) und Prätorius' „Schaubühne" (1703).269
7.5.
Salomon
Henning (1589).276
7.6. Die Jesuitenquellen (17./18. Jh.).282
7.7. Zusammenfassung der historischen Quellen.297
8. Das Ergebnis
8.1. Die Aussagen der Quellen im Überblick. 310
8.2 Versuch einer Rekonstruktion des Schlangenkultes.312
8.3. Skizze der religionsgeschichtlichen Entwicklung.316
8.4. Der Vergleich mit anderen indoeuropäischen Religionen.323
Materialanhang
Teil
I
Sätze des Volksglaubens
9. Schlangenarten (litauisch)
9.1. Blindschleiche: eine zerstückelte Blindschleiche
wächst wieder zusammen.325
9.2. Blindschleiche: Gegen ihren Biss hilft keine Beschwörung.
Der Gebissene
muss
sofort sterben, denn diese Schlange
ist besonders giftig.326
9.3. Blindschleiche: Sie beißt nur, solange noch Tau liegt.327
9.4. Blindschleiche: Sie kriecht einmal in sieben Jahren
aus der Erde und
muss
dann unbedingt jemanden beißen.327
9.5. Blindschleiche: Das Lecken der Blindschleiche an
einer Wunde ist giftig.328
9.6. Weiße Schlange/Blindschleiche: Die Dämpfe einer
gekochten Blindschleiche machen hellsichtig.329
9.7. Blindschleiche: Verschiedenes.329
Inhaltsverzeichnis
IX
9.8. Rote Schlange: Wenn man ihre Kochdämpfe einatmet,
wird man allwissendVWenn es einer roten Schlange
gelingt, durch eine Radnabe zu kriechen, wird sie
besonders gefahrlich.330
9.9. Weiße Schlange: Ihr Zahn verleiht Unsichtbarkeit.330
9.10. Klapperschlange: Sie tötet schon beim bloßen Anblick.330
10. Schlangenarten (lettisch)
10.1. Rote Schlange = Kupferschlange: Sie ist blind. Sie
lebt unter der Erde und kriecht nur alle sieben oder
neun Jahre an die Oberfläche usw.330
10.2. Die weiße Schlange zeigt verborgenes Geld an.332
10.3. Wer eine weiße Schlange kocht und verspeist (die
Kochdämpfe einatmet), weiß, was andere denken/
versteht die Sprache der Tiere und Vögel, usw.333
11. Sprachtabu/Sprachmagie (litauisch)
11.1. Deckbezeichnungen der Schlange.334
11.2. Erklärungen für den Namen
gyvatè „die
Lebendige":
sie schenkt Leben, sie lebt selbst sehr lange.336
11.3. Sprachmagie: die Erwähnung der Schlange lockt sie
herbei.336
11.4. In der Fastenzeit darf man keine Schlange erwähnen,
sonst begegnet man ihr den ganzen Sommer lang.337
11.5. Schlangen haben Namen wie Menschen. Wer die
Namen kennt, hat Macht über die Schlangen.337
11.6. Verschiedenes über Schlangenbeschwörer.338
11.7. Trächtige Schlangen müssen besonders lange
besprochen werden.340
11.8. Keine Schlange beißt einen Schlangenbeschwörer.340
12. Sprachtabu/Sprachmagie (lettisch)
12.1. Verschiedene Deckbezeichnungen (darunter auch:
mätte
„Mütterchen",
masina
„Schwesterchen").341
12.2. Brüte (Braut).344
12.3. Mironis (Toter).345
12.4. Strikis, pineklis (Strick, Fessel).346
12.5. Jumprava (Jungfrau).348
12.6. Um die Schlange zu vertreiben, macht man ein
Zischgeräusch
(Tiš)
.348
12.7. Schlangen haben Namen wie Menschen. Wer die
Namen kennt, hat Macht über die Schlangen.349
χ
Inhaltsverzeichnis
12.8. Wenn man die Schlange im Wald erwähnt,
wird man ihr begegnen.351
12.9. In der Fastenzeit darf man keine Schlange erwähnen,
sonst begegnet man ihr den ganzen Sommer lang.351
12.10. Beim Erschlagen einer Schlange darf man keinen anderen
Menschen beim Namen nennen, sonst heftet sich eine
Krankheit an diese Person.352
13. Schlange erschlagen (litauisch)
13.1. Wenn du die erste Schlange erschlägst, die du siehst,
wird dich keine Schlange beißen.353
13.2. Eine erschlagene Schlange kann sich wiedererwecken/kann
wiedererweckt werden.353
13.3. Eine Schlange, die jemanden gebissen hat, darf man
nicht erschlagen, denn dann ist der gebissene Mensch
unheilbar.353
13.4. Die Eidechse ist der Arzt der Schlangen.354
13.5. Schlangenbann: Wenn man eine Schlange nicht
erschlagen kann, weil sie in ein Loch gekrochen ist, usw.356
13.6. Erschlage keine Schlange mit einem grünen Stock,
denn das Gift der Schlange geht durch den Stock bis in die
Hand.357
13.7. Der Stock, mit dem eine Schlange erschlagen wurde,
hilft gegen Parasiten (Mäuse/Ratten/Sperlinge).358
13.8. Eine Schlange im Gewehrlauf erhöht die Wirkung
der Waffe/eine eingeflochtene Schlangenhaut erzeugt
eine besonders gute Pferdepeitsche.358
13.9. Dem, der Schlangen erschlägt, werden Sünden vergeben.359
13.10. Wenn man eine Schlange trifft und nicht erschlägt,
weint die Sonne, denn die Schlange schädigt die Sonne.360
13.11. Wenn viele Schlangen (und Ringelnattern)
herumkriechen, gibt es bald Regen.360
13.12.Die erschlagene Schlange bleibt bis zum Sonnenuntergang
lebendig.361
13.13.Eine erschlagene Schlange
muss man
den „Blicken"
der Sonne entziehen (im Schatten/unter Büschen
begraben), sonst weint die Sonne.361
14. Schlange erschlagen (lettisch)
14.1. Im Frühjahr
muss man
die erste Schlange erschlagen,
dann trifft man im Sommer keine mehr.363
Inhaitsverzeichnis
XI
14.2. Die Schlange darf man im Frühjahr nicht erschlagen,
sonst trifft man im Sommer viele Schlangen.363
14.3. Verschiedene Warnungen, eine Schlange zu erschlagen.364
14.4. Die Schlange
muss
mit einem speziellen Stock
erschlagen werden.365
14.5. Die Eidechse ist der Arzt der Schlangen.366
14.6. Schlangenbann: Wenn man eine Schlange nicht
erschlagen kann, weil sie in ein Loch gekrochen ist, usw.367
14.7. Wenn man den Stock, mit dem eine Schlange
erschlagen wurde, nochmals in die Hand nimmt, wird
die Haut an der Hand rissig wie die Schlangenhaut.372
14.8. Der Stock, mit dem eine Schlange erschlagen wurde,
vermag Schlangenbisse zu heilen.374
14.9. Eine Schlange im Gewehrlauf verstärkt die Wirkung
der Waffe.375
14.10.Die Schlangenkrankheit
(čuskas
vaina) usw
.376
14.11. So viele Schlangen man erschlägt, so viele Sünden
vergibt Gott.377
14.12. Wer Schlangen erschlägt, dem vergibt die Sonne Sünden.378
14.13. Wenn man die Schlange nicht erschlägt, wird man
von der Sonne verflucht.379
14.14. Wenn man eine Schlange trifft und nicht erschlägt,
weint die Sonne, denn die Sonne kann sie nicht erwärmen.380
14.15. Wenn man viele Schlangen sieht, gibt es bald Regen.382
14.16. Die Schlangen kommen nach dem Regen heraus, und
dann wird es heiß.383
14.17.Die erschlagene Schlange
muss
begraben werden,
sonst weint die Sonne.384
15. Schlangenabwehr (1 itauisch)
15.1. Wenn man in den Wald geht, sollte man zum Schutz
vor Schlangen Brot (Agathenbrot) mitnehmen, denn die
Schlange hat Angst vor Brot.385
15.2. Wenn man in den Wald geht, sollte man leinene
Strümpfe anziehen, usw.387
15.3. Die Schlange kann durch Wolle nicht hindurchbeißen.389
15.4. Die Schlange kann durch Seide nicht hindurchbeißen.390
15.5. Wer im Wald keiner Schlange begegnen will,
muss
sich bekreuzigen.390
15.6. Gegen Schlangen hilft Gebet.391
15.7. Kombinierte Empfehlungen zum Schutz gegen
Schlangen im Wald usw.391
Inhaltsverzeichnis
15.8. Zum Schutz vor Schlangenbiss sollte man sich im
Wald daran erinnern, an welchem Tag der Heilige
Abend war.393
15.9. Schlangen fürchten Weihwasser.395
15.10. Wenn man im Wald pfeift, beißt einen keine Schlange.395
16. Schlangenabwehr (lettisch)
16.1. Wenn man in den Wald geht, sollte man zum Schutz
vor Schlangen Brot mitnehmen.396
16.2. Wenn man eine Schlange mit Salz bestreut, stirbt sie.396
16.3. Gegen Schlangen hilft Gebet.396
16.4. Zum Schutz vor Schlangenbiss sollte man sich im Wald
daran erinnern, an welchem Tag der Heilige Abend war.396
17. Die Schlange
muss
vom Haus ferngehalten werden (litauisch)
17.1. Maßnahmen, um die Schlange aus dem
Wohnbereich zu vertreiben.397
17.2. Wenn man die Ringelnatter erschlägt, treibt man alles
Unglück aus dem Haus.398
18. Die Schlange
muss
vom Haus ferngehalten werden (lettisch)
18.1. Maßnahmen, um die Schlange aus dem
Wohnbereich zu vertreiben usw.398
18.2. Maßnahmen, um Ringelnattern vom Haus fernzuhalten.400
18.3. Wenn man am Karfreitag Holz aus dem Wald nach
Hause trägt, kommen die Schlangen ins Haus.401
18.4. Verschiedene andere Vorstellungen über den
Karfreitag (vgl. auch Sprach- und Namensmagie).402
18.5. Wenn man die Schlange in der Nähe des Hauses sieht, ist
ein großes Unglück zu erwarten.403
19. Die Schlange wird im Haus gehalten (litauisch)
19.1. Hausschlange: Sie bringt dem Haus Glück und Segen.404
19.2. Wenn man die Hausschlange erschlägt, geschieht
ein Unglück.405
19.3. Wenn man die Eier der Ringelnatter zerstört,
geht sie aus dem Haus und rächt sich.406
19.4. Ringelnattern wurden im Haus gehalten, weil sie
Glück bringen.406
19.5. Ringelnattern wurden im Haus gehalten, obwohl
sie beißen.408
Inhaltsverzeichnis XIII
20. Die Schlange wird im Haus gehalten (lettisch)
20.1. Die Haushaltung der Schlange und der Kröte.408
20.2. Haushaltung der Ringelnattern (z.T. weil sie die
Funktion des Pükis übernommen haben).409
20.3. Wer die Ringelnatter erschlägt, macht sich selbst
unglücklich.410
21. Die Schlange schadet dem Vieh (litauisch)
21.1. Wenn man im Traum eine Schlange sieht, geschieht
dem Vieh ein Unglück.410
21.2. Damit die Schlange das Vieh nicht beißt, gibt man
den Tieren Hering zu fressen.410
21.3. Leinsamen hält die Schlange vom Stall fern.411
22. Die Schlange schadet dem Vieh (lettisch)
22.1. Wenn man im Traum eine Schlange sieht usw.411
22.2. Die Schlange und das Vieh usw.412
23. Die Schlange nützt dem Vieh (litauisch)
23.1. Die Ringelnattern und das Vieh.413
24. Die Schlange nützt dem Vieh (lettisch)
24.1. Wenn man im Traum eine Schlange erschlägt,
geschieht dem Vieh ein Unglück.415
25. Ringelnatter und Schlange
25.1. Gegenüberstellung.416
Teil
II
Sagen
26. Die Ringelnatter und Leichen/und die Seele (litauisch)
26.1. Die Ringelnatter als Schädel im Grab.419
26.2. Einem schlafenden Menschen kriecht eine Schlange
in den Mund. Aufgrund von Überanstrengung kann
er sie wieder erbrechen.419
26.3. Die Mücke als Seelentier. Solange die Mücke in der
Tabaksdose eingesperrt bleibt, ist das Mädchen
wie leblos.420
26.4. Die Seele in Gestalt einer Maus/einer Biene.
(AT
1645
A).
420
27. Die Ringelnatter und Leichen/und die Seele (lettisch)
27.1. Ringelnattern fressen Leichen.421
Inhaltsverzeichnis
27.2. Die um ein Herz gewickelte Schlange als Grabmahl
für böse und geizige Gutsherren.423
27.3. Eine Schlange/Ringelnatter kriecht einem Menschen
in den Mund/aus dem Mund.
(AT
1645
A).
426
28. Die Hausschlange (litauisch)
28.1. Die Ringelnattern lecken zusammen mit den Kindern
Milch aus einer Schüssel. Wenn die Kinder ihnen
mit dem Löffel auf den Kopf schlagen, ziehen sie sich
zurück, ohne den Kindern etwas Böses anzutun
(AT
285).430
28.2. Warum.leben die Ringelnattern in den Häusern?
(AT
285).434
28.3. Wenn man die Hausschlange tötet, stirbt das Vieh
(AT
285
A).
436
28.4. Wenn man die Ringelnatter erschlägt, geschieht im
Haus ein Unglück
(AT
285
A).
439
28.5. Die Bauersleute verlegen die Eier der Ringelnatter,
daraufhin vergiftet sie die Milch. Sobald sie die Eier
wiederfindet, wirft sie die vergifteten Milchtöpfe
um
(AT
285
A*).
441
28.6. Beide Motive: Ringelnattern lecken mit den Kindern
Milch aus einer Schüssel, aber sie rächen sich, wenn
man ihre Eier verlegt
(AT
285 und
AT
285
A*).
450
28.7. Allgemeines und Vermischtes über die Hausschlange.
(AT
285).453
29. Die Hausschlange (lettisch)
29.1. Das Kind und die Hausschlange
(AT
285).456
29.2. Die Ringelnatter im Haus sorgt für das gute Gedeihen
des Viehs.457
29.3. Wenn man die Hausschlange erschlägt, geschieht dem
Vieh ein Unglück
(AT
285
A).
457
29.4. Jemand versteckt die Eier der Ringelnatter. Daraufhin
vergiftet sie die Milch. Als die Eier wieder zurück¬
gelegt werden, wirft die Ringelnatter die vergifteten
Milchtöpfe um
(AT
285
A*).
458
29.5. Eine Magd erschreckt sich zu Tode vor der Schlange
der Bäuerin, die auf dem Deckel des Milcheimers haust. 459
29.6. Verschiedenes über die Hausschlange.460
Abkürzungsverzeichnis.461
Literaturverzeichnis.468
Personen-und Sachregister.492 |
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