Tatbestand und Rechtsfolge: Untersuchungen zu ihrem strafrechtsdogmatisch-methodologischen Verhältnis
Gespeichert in:
1. Verfasser: | |
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Format: | Abschlussarbeit Buch |
Sprache: | German |
Veröffentlicht: |
Frankfurt am Main
Klostermann
1999
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Schriftenreihe: | Juristische Abhandlungen
35 |
Schlagworte: | |
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Beschreibung: | XIII, 368 S. |
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adam_text | INHALT
Vorwort..................................................
IX
Abkürzungsverzeichnis.....................................
XI
Einleitung..................................................1
I.
Die strafrechtsdogmatiscben Grundlagen der Tatbestands¬
und Rechtsfolgenlehre im Strafrecht..............7
1. Die Terminologie des Tatbestandes...........................7
2. Der Inhalt des Tatbestandes im Strafrecht....................15
3. Die Aufgaben und Funktionen des Tatbestandes...............22
4. Der Begriff der Rechtsfolge und die rechtstheoretische
Bedeutung der Strafrahmen................................26
5. Die Bedeutung der Strafrahmen für die Strafzumessung.
Der Meinungsstand zum Verhältnis von Strafrahmen und
Strafzumessung..........................................33
6. Die Lehre von den Strafzumessungsgründen sowie
den einzelnen Phasen der Strafzumessung....................41
7. Zum systematischen Verhältnis von Tatbestandsmerkmalen
und Strafzumessungsgründen..............................44
II.
Der Diskussionsstand zum systematischen Verhältnis
von Tatbestand und Rechtsfolge..............50
1. Der Meinungsstand zur rechtssystematischen Einordnung der
benannten und unbenannten Strafänderungsgründe sowie der sog.
Regelbeispielstechnik in der strafrechtlichen Literatur..........51
2. Der Tatbestand als Voraussetzung der Rechtsfolge
(Implikationscharakter)...................................64
3. Das
materiale
Entsprechungsverhältnis
i. S.
einer Bezogenheit
der Rechtsfolge auf den Tatbestand
(Verhältnismäßigkeit zwischen Tatbestand und Rechtsfolge).....65
V
4. Das wechselseitige Bedingungsverhältnis (Beeinflussung) bzw. die
funktionale Interdependenz von Tatbestand und Rechtsfolge .... 68
5. Das Fehlen einer festen Grenze zwischen Tatbestand und
Rechtsfolge.
Die Auffassung von einer Übergangsform zwischen Tatbestand
und Strafzumessungsregel bei der sog. Regelbeispielstechnik .... 72
6. Der Tatbestand als antizipierte Strafzumessungsregel...........75
7. Der Tatbestand und die Rechtsfolge als funktionale Äquivalente.
Die dogmatische Behandlung der Regelbeispielstechnik als eine
„Frage der formalen Gesetzestechnik sowie die sog. Rechts¬
folgenlösung des BGH zum Mordtatbestand und § 57a StGB ... 78
III.
Das Strafgesetz als konditionaler Rechtssatz.......86
1. Zur Struktur des Rechtssatzes..............................87
2. Die inhaltliche Qualität der Verknüpfung von Tatbestand und
Rechtsfolge in der Strafrechtsdogmatik und Methodenlehre.....90
3. Der Strafrechtssatz als Struktur von dialogischen
Handlungszusammenhängen...............................96
IV.
Die Unterscheidung von Tatbestand und Rechtsfolge auf der
Grundlage der Gesetzlichkeit im Strafrecht.........102
1. Die Begründung der Aufgabe des Strafrechts, Schutzrecht
des Bürgers zu sein......................................103
2. Verfassungsrecht und Strafrecht.
Zur Interpretation der Grundrechte........................106
3. Zur Möglichkeit einer Unterscheidung der Strafbarkeitsvoraus-
setzungen und der Rechtsfolgen anhand des Gebotes ihrer gesetz¬
lichen Bestimmtheit nach Art. 103 Abs. 2 GG, § 1 StGB.......108
4. Die Unterscheidung von Tatbestand und Rechtsfolge als eine an
den Gesetzgeber zu stellende Forderung aufgrund des strengen
Gesetzesvorbehalts im Strafrecht?..........................113
5. Zur Formalisierung sozialer Kontrolle im Strafrecht..........117
6. Die Entscheidung des Gesetzgebers als Kriterium für die Bestim¬
mung des Rechtscharakters strafrechtlicher Regelungen........121
7. Die strafrechtssystematische Zuordnung der unbenannten Straf-
schärfungs- und Strafmilderungsgründe zum Tatbestand.......123
VI
8. Zur Unterscheidung der Strafbarkeitsvoraussetzungen von den
Strafzumessungsgründen anhand des Unrechts- und des Schuld¬
gehalts der Tat in qualitativer und quantitativer Hinsicht......134
9. Der Tatbestandscharakter der sog. besonders schweren Fälle
mit Regelbeispielen.....................................146
10. Der Tatbestand der Nötigung (§ 240 StGB) als Beispiel eines
stark relativierten Gesetzlichkeitsprinzips im Strafrecht, das einer
Unterscheidung von Tatbestand und Rechtsfolge entgegenwirkt 165
11. Der zwingende und abschließende Charakter einer gesetzlichen
Regelung zur Begründung ihrer Tatbestandseigenschaft als unge¬
eignetes Kriterium strafrechtsdogmatischer Systematisierung,
erläutert am Beispiel der Garantenstellung der unechten Unter¬
lassungsdelikte .........................................181
V.
Der Einfluß der Straf theorien auf die Inhaltsbestimmung von
Tatbestand und Rechtsfolge
i. S.
einer Interdependenz zwischen
Verbrechensbegriff und Strafziel.............201
VI.
Formalisierende und individualisierende Gerechtigkeit
als Regelungsgehalte des Tatbestandes und der Rechtsfolge
i. S. von Rechtssicherheit und materialer Gerechtigkeit.... 214
VII.
Zur Umorientierung des Strafrechtssystems auf ein Konzept
der Folgenberücksichtigung und der durch sie bewirkte Wandel
des Verständnisses von der Straftat und ihrer Rechtsfolge ... 225
VIII. Zu den Auswirkungen divergierender Verständnisse der
Gesetzesanwendung auf die Unterscheidung von Tatbestand
und Rechtsfolge und auf die Interpretation ihres
rechtssystematischen Zusammenhanges..........242
IX.
Die Strafzumessungslehre als ein „Sammelpunkt für diejenigen
materiellrechtlichen Gesichtspunkte, die als gesetzliche Merkmale
im Tatbestand nicht normiert werden...........249
1. Die Unterscheidung von „Ist - und „Soll-Zustand der Gesetz¬
lichkeit im Strafrecht und ihre Konsequenzen für eine Differen¬
zierung von Tatbestand und Rechtsfolge....................249
VII
2. Zu der Verlagerung rechtspolitischer Entscheidungen vom Tat¬
bestand in die Strafzumessung.............................258
3. Die Abhängigkeit der Unterscheidung von Tatbestand und
Rechtsfolge vom Unrechtsbegriff und der Aufgabenbe¬
schreibung des Strafrechts................................260
4. Zur Flexibilisierung des Strafrechtssystems..................264
X.
Die Verfahrenseinstellungen nach den §§ 153,153a StPO als
Rechtsfolgen materiellrechtlichen Gehalts zur rechtspolitischen
Korrektur inhaltlich zu weit gefaßter Tatbestände und Rechtsfolgen 268
XL Das zweckrationale Systemdenken und die Rechtssatzlehre 281
XII. Zu der Materialisierung des Strafrechtssatzes im inter¬
ventionistischen Strafrecht mit einer auf Effektivität
und Flexibilität ausgerichteten
Kriminalpolitik
.......288
XIII. Zw der Möglichkeit einer Unterscheidung von Tatbestand
und Rechtsfolge durch eine Zuordnung der Regelungsgehalte
der Rechtsstaatlichkeit und der Sozialstaatlichkeit......302
Zusammenfassung..........................................313
Literaturverzeichnis........................................327
Register..................................................357
VIII
Das Buch behandelt die Unterschei¬
dung und die strafrechtsdogmati-
sche Zuordnung gesetzlicher Rege¬
lungen hinsichtlich der Strafbar-
keitsvoraussetzungen und der
Rechtsfolgen der Tat. In der Straf-
rechtsdogmatik, aber auch in der
Rechtsprechung ist das Verhältnis
von Tatbestand und Rechtsfolge
unzureichend geklärt bzw. die Zu¬
ordnung erfolgt lediglich aus dem
Blickwinkel ihrer Konsequenzen
für das strafjuristische Arbeitser¬
gebnis. Praktische Beispiele im
StGB sind die unbenannten und be¬
nannten besonders schweren Fälle
mit Regelbeispielen, die Nötigung,
sowie die unechte Unterlassungs-
strafbarkeit insbesondere hinsicht¬
lich der Zumutbarkeit des erwarte¬
ten, aber ausgebliebenen Verhaltens.
Aufgrund der verfassungsrechtlich
gebotenen, jedoch unterschiedlich
hohen Bestimmtheit von Tatbe¬
stand und Rechtsfolge entscheidet
die jeweils getroffene Zuordnung
über die Vereinbarkeit des Strafge¬
setzes mit dem Verfassungsrecht.
Widerlegt wird das in der Straf¬
rechtswissenschaft nahezu einhellig
vertretene Kriterium für die Tatbe¬
standseigenschaft einer Regelung,
daß diese einen zwingenden und ab¬
schließenden rechtlichen Gehalt ha¬
ben müsse, als ein lediglich aus
Zweckmäßigkeitsgründen aufge¬
stelltes volitives Kriterium. Die Ab¬
handlung begründet dagegen die
Unterscheidung der Voraussetzun¬
gen von den Rechtsfolgen einer Tat
anhand der konditionalen Struktur
der Strafgesetze sowie der Gesetz¬
lichkeit im Strafrecht als ein will¬
kürlich« Strafen abwehrendes und
die Freiheit des Bürgers im Rechts¬
staat sicherndes Grundrecht. Auf¬
grund der zahlreichen Normierun¬
gen von besonders schweren Fällen
mit Regelbeispielen im StGB anlä߬
lich des 6. Strafrechtsreformgeset-
zes von 1998 hat der Text besondere
Aktualität und gibt Anlaß, die bis¬
lang in der Rechtsprechung und Li¬
teratur vertretenen Positionen neu
zu überdenken. Eine zutreffende
strafrechtssystematische Zuord¬
nung zum Tatbestand bzw. zur
Rechtsfolge ist Voraussetzung da¬
für, daß auf die Einhaltung der Ge¬
setzesbestimmungen durch die
Strafrechtswissenschaft insistiert
werden kann.
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