Eyn missyve oder Sendbrieff, so die Ebtische vo[n] Nürnberg an de[n] hochberümptenn Bock Emser geschrieben hatt: fast kunstlich un[d] geistlich auch gut Nonhisch getichtet

Ein Beleg für die aufgeladene Atmosphäre der frühen Reformationszeit ist dieser im Juni 1522 verfasste Brief der Caritas Pirckheimer (1467-1532), Äbtissin des Nürnberger Klarissenklosters, an den Theologen Hieronymus Emser (1478-1527), einem entschiedenen Widersacher Martin Luthers. Emser diente am...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
1. Verfasser: Pirckheimer, Charitas 1467-1532 (VerfasserIn)
Format: Buch
Sprache:German
Veröffentlicht: [Erfurt] [Loersfeld] 1523
Online-Zugang:Volltext // Exemplar mit der Signatur: München, Bayerische Staatsbibliothek -- H.mon. 733 r
Zusammenfassung:Ein Beleg für die aufgeladene Atmosphäre der frühen Reformationszeit ist dieser im Juni 1522 verfasste Brief der Caritas Pirckheimer (1467-1532), Äbtissin des Nürnberger Klarissenklosters, an den Theologen Hieronymus Emser (1478-1527), einem entschiedenen Widersacher Martin Luthers. Emser diente am Hof des Sächsischen Herzogs und Reformationsgegners Georg des Bärtigen (1471-1539). In dem Brief bedankt sich Pirckheimer für die Schriften, die ihr Emser zur Lektüre übersandt hatte. Gleichzeitig lobt sie Emser für seine ablehnende Haltung gegenüber Luther und setzt sich kritisch und besorgt mit den ersten reformatorischen Strömungen in Nürnberg auseinander. Anonyme Anhänger der Reformation fingen den Brief ab, versahen ihn mit hämischen Randbemerkungen und brachten ihn 1523 sogar zum Druck. Sehr wahrscheinlich wollten sie damit dem Ansehen des Klosters und seiner Äbtissin schaden. Tatsächlich entschuldigte sich Hieronymus Emser daraufhin auch. Den Ärger des Nürnberger Humanisten und Bruders der Äbtissin, Willibald Pirckheimer (1470-1530), konnte er damit jedoch nicht aus der Welt schaffen. Pirckheimer fürchtete um den guten Ruf seiner Familie. // Autor: Matthias Bader // Datum: 2016
Englische Version: This letter by Caritas Pirckheimer (1467-1532) to the theologian Hieronymus Emser (1478-1527) a determined adversary of Martin Luther (1483-1546) was written in June 1522 and is evidence of the charged atmosphere of the early Reformation. Emser served at the court of the Saxon duke and opponent of reformation George the Bearded (1471-1539, duke 1500-1539). In the letter, Pirckheimer thanks him for the texts that Emser had sent her so she might read them. At the same time, she praises Emser for his negative attitude towards Luther and takes a critical and anxious look at the first reformatory movements in Nuremberg. Anonymous supporters of the Reformation intercepted the letter, they added sneering remarks on its margins and even had it printed in 1523. Most likely, they wanted to damage the reputation of Nuremberg's Clarisse Convent and of its abbess. In fact, Hieronymus Emser apologised for it. However, he was not able to alleviate the anger of the Nuremberg humanist and brother of the abbess, Willibald Pirckheimer (1470-1530). Pirckheimer feared for the good reputation of his family. // Autor: Matthias Bader // Datum: 2016
Beschreibung:[4] Bl.

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