Die Vielfalt religiöser Erfahrung: eine Studie über die menschliche Natur
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| Veröffentlicht: |
Zürich
Buchclub Ex Libris
1982
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Seite
її:
Vorwort
Seite 13: Vorlesung
I
Religion und
Neurologie
Einleitung: Es handelt sich um keinen anthropologischen Kursus, wohl
aber um eine Behandlung von Dokumenten des persönlichen Lebens —
Tatsachen- und Wertfragen - Es ist eine Tatsache, daß Religiöse oft
neurotisch sind - Kritik des medizinischen Materialismus, der die Religion
deswegen verurteilt — Widerlegung der Theorie, daß die Religion einen
sexuellen Ursprung habe — Alle Geisteszustände sind
neural
konditioniert —
Ihre Bedeutung darf nicht an ihrem Ursprung, sondern muß am Wert ihrer
Früchte gemessen werden - Drei Wertkriterien; Nutzlosigkeit des
Ursprungs als Kriterium — Vorteile des psychopathischen Temperaments,
wenn es von einem überlegenen Intellekt begleitet ist, besonders für das
religiöse Leben.
Seite 36: Vorlesung
II
Umschreibung des Gegenstandes
Nutzlosigkeit einfacher Definitionen von Religion - Es gibt kein spezifi¬
sches «religiöses Gefühl» - Institutionelle und persönliche Religion - Wir
beschränken uns auf den persönlichen Zweig — Definition von Religion für
die Zwecke dieser Vorlesung — Bedeutung des Ausdrucks «göttlich» — Das
Göttliche ist, was feierliche Reaktionen hervorruft — Es ist unmöglich, zu
einer scharfen Definition zu kommen — Wir müssen die extremeren Fälle
studieren — Zwei Arten von Einstellung zum Universum — Religion ist
enthusiastischer als Philosophie - Ihr Charakteristikum ist: Enthusiasmus
bei feierlicher Bewegtheit — Ihre Fähigkeit, das Gefühl des Unglücklichseins
zu überwinden - Wir bedürfen einer solchen Fähigkeit aus biologischen
Gründen.
Seite 63: Vorlesung
III
Die Wirklichkeit des Unsichtbaren
Wahrnehmungen contra abstrakte Begriffe — Der Einfluß der letztgenann¬
ten auf die Überzeugung — Kants theologische Ideen — Wir können noch
eine andere Realität als die uns von den einzelnen Sinnen gegebene wahr¬
nehmen — Beispiele für das «Gefühl einer Gegenwart» — Das Gefühl von
Unwirklichkeit — Wahrnehmung einer göttlichen Gegenwart: Beispiele —
Mystische Erfahrungen: Beispiele — Andere Fälle der Wahrnehmung von
Gottes Gegenwart — Überzeugungskraft der vorrationalen Erfahrung —
Unterlegenheit des Rationalismus bei der Begründung von Überzeugung —
In der religiösen Haltung von Individuen können entweder Enthusiasmus
oder Feierlichkeit überwiegen.
Seite 87: Vorlesungen
IV
und
V
Die Religion der robusten Geistesart
Den Menschen geht es hauptsächlich um Glückseligkeit — «Einmal gebo¬
rene» und «zweimal geborene» Charaktere —
Walt Whitman
— Die
gemischte Natur des griechischen Lebensgefühls — Die durchgehend kräf¬
tige Geistesart — Ihre Vernünftigkeit — Sie zeigt sich im liberalen Christen¬
tum — Die Unterstützung des Optimismus durch die Populärwissenschaft —
Die «Mind-cure^Bewegung — Ihre Glaubenssätze — Fälle — Ihre Lehre vom
Übel — Ihre Analogie zur Lutherischen Theologie — Heil durch Entspan¬
nung — Ihre Methoden: Suggestion — Meditation — «Innere Sammlung» —
Bewährung - Die Verschiedenheit der möglichen Formen von Anpassung
ans Universum — Anhang: zwei Mind-cure-Fälle.
Seite 129: Vorlesungen
VI
und
VII
Die kranke Seele
Die robuste Geistesart und die Reue — Wesentlicher Pluralismus der Phi¬
losophie der robusten Geistesart — Die morbide Geistesart: ihre zwei Grade
— Die Schmerzschwelle variiert individuell — Unsicherheit der natürlichen
Güter - Fehlschläge oder leere Erfolge in jedem Leben - Der Pessimismus
jedes reinen Naturalismus — Die Hoffnungslosigkeit der griechischen und
römischen Lebensansicht — Pathologisches Unglücklichsein — « Anhedonie»
— Querulierende Melancholie — Lebensschwung ist eine reine Gabe — Sein
Verlust verändert das Aussehen der physischen Welt - Tolstoi — Bunyan -
Alline — Morbide Furchtsamkeit - In solchen Fällen gewährt nur eine
übernatürliche Religion Erleichterung — Der Antagonismus zwischen robu¬
ster Geistesart und Morbidität - Dem Problem des Übels kann man nicht
entgehen.
Seite 165: Vorlesung VIII
Das geteilte Selbst und der Prozeß seiner Vereinheitlichung
Heterogene Persönlichkeitsstruktur — Der Charakter gewinnt seine Einheit
gradweise — Beispiele eines geteilten Selbst — Die erreichte Einheit braucht
keine religiöse zu sein — Fälle von «Gegenkonversion» — Andere Fälle —
Gradweise und plötzliche Vereinheitlichung - Tolstois Genesung — Buny-
ans Genesung.
Seite 185: Vorlesung
IX
Bekehrung
Der Fall des Stephen
Bradley
— Die Psychologie der Charakterveränderun¬
gen - Emotionale Erregungen schaffen neue Zentren der persönlichen
Energie - Schematische Darstellungsformen dieses Sachverhalts - Starbuck
vergleicht die Bekehrung mit normaler Reifung — Leubas Ideen — Men¬
schen, die scheinbar nicht bekehrbar sind — Zwei Typen der Bekehrung —
Unterbewußte Inkubation von Motiven — Selbstpreisgabe — Ihre Bedeu¬
tung in der Geschichte der Religion - Fälle.
Seite 210: Vorlesung
X
Bekehrung (Schluß)
Fälle von plötzlicher Bekehrung — Ist Plötzlichkeit wesentlich? - Nein, sie
hängt von psychologischen Idiosynkrasien ab — Beweis für die Existenz
von transmarginalem oder subliminalem Bewußtsein — «Automatismen» —
Plötzliche Bekehrungen scheinen darauf zurückzugehen, daß das Subjekt
ein aktives unterbewußtes Selbst besitzt — Der Wert der Bekehrung hängt
nicht von dem Prozeß, sondern von den Früchten ab — Diese sind in Fällen
plötzlicher Bekehrungen nicht höher — Die Anschauungen von Prof.
Coe
—
Heiligung als ein Ergebnis — Unsere psychologische Erklärung schließt
direkte Gegenwart der Gottheit nicht aus — Das Gefühl einer höheren
Kontrolle — Die Beziehungen des emotionalen «Glaubenszustandes» zu
den intellektuellen Überzeugungen — Zitat von Leuba —
Charakteristika
des Glaubenszus
tändes:
Wahrheitsgefühl; die Welt erscheint neu — Senso¬
rische und motorische Automatismen — Zum anhaltenden Erfolg von
Bekehrungen.
Seite 248: Vorlesungen
XI,
XII und XIII
Heiligkeit
Sainte-Beuve
über den Zustand der Gnade — Die Charaktertypen hängen
von der Balance zwischen Impulsen und Hemmungen ab — Dominante
Erregungen — Reizbarkeit zum Zorn — Allgemeine Wirkungen von höherer
Erregung — Das Leben des Heiligen wird von geistlicher Erregung regiert —
Dies kann zur permanenten Aufhebung sinnlicher Impulse führen — Wahr¬
scheinliche Mitwirkung von unterbewußten Einflüssen — Schematische
Anschauung des Mechanismus permanenter Charakterveränderungen —
Charakteristika
der Heiligkeit — Gefühl der Realität einer höheren Macht —
Im Geist herrscht Frieden, Liebe — Gleichmut, Tapferkeit etc. — Deren
Verbindung mit Entspannung — Reinheit des Lebens — Askese — Gehorsam
— Armut — Demokratische und humanitäre Gesinnung — Allgemeine Wir¬
kungen höherer Erregungen.
Seite 309: Vorlesungen XIV und
XV
Der Wert der Heiligkeit
Heiligkeit muß am menschlichen Wert ihrer Früchte gemessen werden —
Die Realität des Gottes muß jedoch auch beurteilt werden— «Unpassende»
Religionen werden durch «Erfahrung» eliminiert — Empirismus ist nicht
Skeptizismus - Individuelle Religion und Stammesreligion — Einsamkeit
der Religionsstifter — Auf den Erfolg folgt Korruption— Überspanntheiten
— Exzessive Unterwürfigkeit, wie Fanatismus, theopathische Absorption,
exzessive Reinheit, exzessive Nächstenliebe — Der vollkommene Mensch ist
nur der vollkommenen Umgebung angepaßt — Heilige sind Sauerteig —
Exzesse der Askese — Askese als Symbol für das heroische Leben —
Militarismus und gewollte Armut als mögliche Äquivalente — Pro und
Contra für den heiligen Charakter — Heilige contra «starke» Menschen —
Man muß ihre soziale Funktion in Betracht ziehen — Abstrakt gesprochen
ist der Heilige der höchste Typ, aber unter den gegenwärtigen Umwelt¬
bedingungen kann er scheitern. So machen wir uns auf eigene Gefahr zu
Heiligen — Die Frage der theologischen Wahrheit.
8
Seite 358: Vorlesungen XVI und XVII
Mystik
Definition der Mystik — Vier Kennzeichen mystischer Zustände — Sie bilden
eine besondere Region des Bewußtseins — Beispiele
fur
ihre niedrigeren
Grade — Mystik und Alkohol — «Die anästhetische Offenbarung» - Reli¬
giöse Mystik - Naturansichten — Gottesbewußtsein — «Kosmisches
Bewußtsein» — Yoga — Buddhistische Mystik — Sufismus — Christliche
Mystiker — Ihre Empfindung von Offenbarung — Stärkende Wirkungen
mystischer Zustände — Sie drücken sich durch Negationen aus — Empfin¬
dung der Vereinigung mit dem Absoluten — Mystik und Musik — Drei
Schlußfolgerungen: (1) Mystische Zustände besitzen für denjenigen, der
sich in ihnen befindet, Autorität, (2) aber für niemanden sonst, (3) dennoch
beenden sie die ausschließliche Autorität rationaler Zustände — Sie unter¬
stützen monistische und optimistische Hypothesen.
Seite 399: Vorlesung XVIII
Philosophie
Primat des Gefühls in der Religion, die Philosophie ist eine sekundäre
Funktion - Der Intellektualismus gibt zu, subjektive Standards bei seinen
theologischen Konstruktionen zu vermeiden — «Dogmatische Theologie» —
Kritik ihrer Lehre von den göttlichen Eigenschaften - «Pragmatismus» als
Test für den Wert von Begriffen - Gottes metaphysische Attribute haben
keine praktische Bedeutung — Seine moralischen Attribute werden durch
schlechte Argumente bewiesen; Zusammenbruch der systematischen
Theologie — Fährt der transzendentale Idealismus besser? Seine Prinzipien —
Zitate von John Caird — Sie sind gut als erneute Darstellung von religiöser
Erfahrung, aber ohne Kraft als vernünftiger Beweis — Was die Philosophie
für die Religion tun kann, wenn sie sich selbst in eine «Wissenschaft der
Religionen» transformiert.
Seite 425: Vorlesung XIX
Weitere
Charakteristika
Ästhetische Elemente in der Religion — Gegensatz des Katholizismus und
Protestantismus — Opfer und Sündenbekenntnis — Gebet — Die Religion
vertritt den Standpunkt, daß im Gebet eine reale geistliche Wirkung erzielt
wird — Stufenfolge von drei Meinungen zu dieser Wirkung — Erste Stufe —
Zweite Stufe - Dritte Stufe — Automatismen, ihre Häufigkeit bei religiösen
Führern — Fälle aus dem Judentum — Mohammed —Joseph Smith — Religion
und der unterbewußte Bereich im allgemeinen.
Seite 448: Vorlesung
XX
Schlußfolgerungen
Zusammenfassung der religiösen
Charakteristika
— Die religiösen Bedürf¬
nisse der Menschen sind nicht identisch — Die «Wissenschaft der Religio¬
nen» kann religiöse Glaubenssätze nur nahelegen, nicht verkünden — Ist
Religion ein «überlebter» Rest primitiven Denkens? — Die moderne Wis¬
senschaft schließt den Begriff der Persönlichkeit aus — Anthropomorphis-
mus und Glaube an das Persönliche charakterisierten das vorwissenschaft¬
liche Denken — Trotzdem sind persönliche Kräfte real — Wissenschaftliche
Objekte sind Abstraktionen, nur individuelle Erfahrungen sind konkret —
Religion hält sich ans Konkrete — Religion ist primär eine biologische
Reaktion — Ihre einfachsten Ausdrücke sind eine Hemmung und eine
Befreiung; Beschreibung der Befreiung — Frage, ob die höhere Macht real
ist — Die Hypothesen des Autors: 1. Das unterbewußte Selbst als Vermitt¬
lungsinstanz zwischen der Natur und der höheren Region — 2. Die höhere
Region oder «Gott» — 3. Er bringt reale Wirkungen in der Natur hervor.
Seite 474
Nachschrift
Bestimmung der philosophischen Position des vorliegenden Werkes als
«
Piecemeal»
-Supernaturalismus — Kritik des universalistischen Superna-
turalismus — Unterschiedliche Prinzipien müssen zu Unterschieden in der
Wirklichkeit fuhren — Welche wirklichen Unterschiede kann [die Annahme
von] Gottes Existenz begründen? — Die Frage der Unsterblichkeit — Die
Frage von Gottes Einzigkeit und Unendlichkeit: Religiöse Erfahrung ent¬
scheidet diese Frage nicht positiv — Die pluralistische Hypothese geht mehr
mit dem
common sense
konform.
Seite
48 т:
Nachwort des Herausgebers
Seite 522: Anmerkungen
10
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