Die Welt im Licht:
Gespeichert in:
1. Verfasser: | |
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Format: | Buch |
Sprache: | German |
Veröffentlicht: |
Köln [u.a.]
Kiepenheuer & Witsch
1961
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Datensatz im Suchindex
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adam_text | INHALT
TORSPRUCH ................... 7
ALS EINLEITUNG ................ 9
LANDSCHAFT.................
n
ERSTER TEIL · DEUTSCHES LAND ........
ІЗ
Bonn...................... 13
Hallig...................... 15
О
schönes Schleswig................ 17
Naëmi Edlefsen
.................. 19
Die Frieseninsel.................. 20
Abermals die Insel................ 23
Herbst auf der Insel................ 25
Holstenfriede .................. 27
Quallen .................... 30
Deutsche Landschaft................ 32
Wie Gott in Bayern .. ,............. 33
Der Heimgarten winkt .............. 37
Bernried .................... 39
Segeln und Zirkus ................ 41
Sprachunterschied ................ 4J
Zu Augsburg im goldenen Stern ..........
4Î
Trauliches Ulm.................. 47
Die Nachtigall in Graz.............. 49
Deutsch-südlich .. .. .............. 50
Goslar .................... 51
Osnabrücks Rathaus................ 53
Herrliches Hamburg............ . . . . 55
Honoratiorendorf ................ 57
Liebes Breslau.................. 60
ZWEITER TEIL · GRUSS AN DIE FERNE...... 64
Bretonenland .................. 64
Finistère
.................... 69
О
Seealpen....................
7o
Die selige Stadt Paris................ 72
Ewiger Glanz .................. 73
Die Totenkammer ................ 75
Gräber .................... 76
Venezianisch .................. 79
Sturm in Venedig ................ 85
Der Fuhrmann am Gardasee............ 86
Die Schönheitsinseln................ 89
Florentinischer Juli................ 93
Padua...................... 97
Genua...................... 98
Sevilla...................... 100
Stier und Hahn.................. 107
Kalifenwunder..................
113
Escorial
.................... 119
Spanische Coda.................. 121
Oxford .................... 123
Los Angeles.................... 126
Die
Yellowstone Geyser..............
133
Nordlandsgebirg ................ 140
Fahles Stockholm ................
143
Drei Funde von Holland.............. 147
Haarlems
Tulpen ................ iji
Brüssel .................... 153
Jeruschalajim .................. 156
Duftendes Blidah ................ 167
Cheops
.................... 170
Der Pyramidenbauch................ 172
Smyrna
.................... 174
Goldnes
Horn
-.und Heimat............ 175
Die Republik Andorra .............. 180
Lourdes
.................... 184
Carcassonne ..................
191
Die Luft um Ajaccio................ 195
Der zweite Sohn von dreizehn Kindern........ 198
Nachspiel Elba.................. 201
Thamugadi .................. 209
Grübelei ....................212
DRITTER TEIL · BERLINISCHES UM
19OO
......2IJ
Frühling bei Moorlake .............. 21
j
Brief eines kleinen Mädchens............ 217
Summt .................... 218
Flurgespräch .................. 221
Die Balustrade.................. 222
Grunewald.................... 225
Der Hauswirt.................. 226
Lichtwärts.................... 227
Wilhelm besucht uns................ 227
Der Kreuzberg.................. 230
Berliner Landschaft................ 230
Müggelschlößchen ................ 231
Hertha .................... 232
Tivoli .................... 233
Das Bäckermädchen................ 235
Der Zahn.................... 236
Testament eines Berliners.............. 237
MENSCHEN..................239
ERSTER TEIL · FAHRTGENOSSEN ........24I
Das Festhalten.................. 241
Die Heiligenwohnung .............. 244
Die Frau Kugler.................. 246
Der Taucher .................. 247
Die alte Frau .................. 2j2
Aber das dritte Mal................ 253
Emmychen, Liebes! ................ 254
Die Lina .................... 2J7
Der Bayer in Trier................ 258
Der Norwäächer ................ 259
Die Schiffsgesellschaft................ 261
Gierschlung .................. 262
Betörung der Eurykleia.............. 263
Vorleserin.................... 268
Rundfrage betreffs Erfahrungen .......... 269
Irrenbriefe.................... 271
Die neue Erfahrung................ 274
Gerhart Hauptmann................ 279
Walther Rathenau in Gesellschaft.......... 290
ZWEITER TEIL · GRUSS AN TOTE ........ 297
Bei Zola .................... 297
Platens Grab
.................. 308
Bei Jean Paul.................. 312
Ibsens Grab .................. 315
Ibsens Grabfahrt . ............... 317
Bei Bach.................. . . 321
Liliencron stirbt.................. 323
Tolstois Tod .................. 324
Jahrzeit für Klabund .............. 324
POLEMIK................... 327
Eitelkeitsmarkt.................. 329
Das Glück in Paris................ 331
Der Polemist .................. 341
Die schale Haut.................. 342
Freundliches
Allegretto
.............. 342
Tagebuch .................... 345
Thomas Bodenbruch................ 348
Wassermann .................. 349
Moissi .. .................... 351
Jagow, Flaubert,
Pan
. . .. .......... 352
Vorletzter Brief an Jagow ............ 357
Nachlese .................... 360
Schminkeies .................. 364
Rezept für Publizisten .............. 365
Perspektiven .................. 366
Brechts Copyright ................
}6γ
Verein der Plagiatfreunde.............. 370
Requiem aeternam ................ 373
Epilog...................... 376
447
Der Schulfall .................. 377
Rundfunk und Bolschewismus............ 378
Die Überparteilichkeit .............. 380
EXIL - HEIMKEHR · AUSKLANG....... 383
Die Diktatur des Hausknechts............ 385
»Der Staatszugehörigkeit verlustig«.......... 392
Ecrlinf .................... 394
Paradoxes Zeitalter........ ........ 396
Rezensent Ihering ................ 401
In meiner Heimat . . . . ............ 401
Die Illegalen .................. 402
Es soll gewesen sein!................ 403
Was verloren ging ................ 414
Fünf Tage Deutschland .............. 419
NACHWORT.................. 435
»Ich habe den bloß auf lutherisch ken¬
nengelernten Stil des Alten Testaments
verpreußt. Die Grammatik befreit. Die
Kastelei gemordet. Die
limpidezza
ge¬
höht. War bloß Kritik mein Gebiet?
Die Sprache war es.«
So sah der sechzigjährige Alfred Kerr
die Bedeutung seiner schriftstellerischen
Arbeit. Als er 1928 vom Berliner Tage¬
blatt aufgefordert wurde, er möge sich
vorstellen, daß er einer Schulklasse von
Zwölfjährigen seine schriftstellerische
Arbeit zu erklären habe, da schrieb er:
»Seht mal. Im Deutschen war es bisher
oft so, daß jemand eine lange Zeit
sprach oder schrieb - und man wußte
noch immer nicht,
wasi
der Kerl gesagt
hatte. Weshalb? Weil irgendetwas in
seinem Satz ganz spät nachklappte...
so daß man den Anfang des Satzes
schon vergessen hatte, wenn das Ende
da war.« Und er gab ein Beispiel, ein
umständliches Monstrum von einem
Satz, das die ganze Vertracktheit des
deutschen Denkens zeigte. Dann zer¬
legte er das Monstrum in eine Reihe
kurzer Protokollsätze und plötzlich
klärte sich der Sachverhalt. Das Verste¬
hen konnte jetzt mit dem Lesevorgang
Schritt halten. »Wenn ich das so sage,
Jungens, ist es besser für eure Ner¬
ven.«
Schon dieses Gastspiel vor der Quarta,
es dient diesem Band als Einleitung,
zeigt etwas von der Eigenart dieses
Schriftstellers: sein helles Bewußtsein,
den klaren Blick für das Faktische,
Witz, Heiterkeit und den Sinn für
Wirkung. Er bekämpfte durch sein Bei¬
spiel die Schwammigkeit, das Hoch¬
trabende, Gestelzte, das Unklare, Ver¬
worrene in der Sprache und belebte sie
durch eine Überfülle spielerischer Ein¬
fälle. Sein mimisches Talent ließ das
Wort wie einen Schauspieler auftreten,
nachahmend, karikierend, übertreibend,
pointierend. Bei ihm lernte die Sprache
Faxen machen, Grimassen schneiden
und war zugleich zum nuanciertesten
Ausdruck fähig. Dieser Schriftsteller
hatte eine erstaunliche Variationsbreite
vom Jux zum Zorn, von berlinischer
Kaltschnäuzigkeit bis zur Innigkeit und
seine Texte, zum großen Teil für den
Tag geschrieben, sind heute noch leben¬
diger als vieles Zeitgenössische, das mit
Ewigkeitsanspruch verfaßt wurde.
Alfred Kerr, der berühmt-berüchtigte
Theaterkritiker, Verfechter und kriti¬
sche Begleiter der Werke Ibsens und
Gerhart Hauptmanns, war zugleich ein
weltversessener Reisender. »Ich reiste
vier Monate des Jahres, wohin es mich
zog; in vier Erdteile.« Der schriftstel¬
lerische Niederschlag dieser Reisen wur¬
de in den zwei Bänden Die Welt im
Licht und anderen Reisebüchern gesam¬
melt, die, da Kerr zu den 1933 verbo¬
tenen deutschen Autoren gehörte, seit
langem verschollen sind. Friedrich Luft
hat in diesem Band eine reiche reprä¬
sentative Auswahl der Reiseschilderun¬
gen zusammengestellt, Berichte über
Landschaften und Menschen, die ihren
unmittelbaren Wert nicht verloren ha¬
ben. Außerdem enthält der Band eine
Reihe denkwürdiger Polemiken, exem¬
plarische Teile aus dem in der Emigra¬
tion entstandenen Buch Die Diktatur
des Hausknechts, die leidenschaftliche
und erschütternde Absage an Gerhart
Hauptmann und eine Auswahl von
Gedichten, die ein bleibendes Zeugnis
für den Wirklichkeitssinn und die Men¬
schenliebe dieses Schriftstellers sind, in
dem Verstand und Herz eine einzig¬
artige Verbindung gefunden haben.
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