Gymnasiale Schullaufbahn und Identitätsentwicklung: eine biographieanalytische Studie
Mit der Analyse von narrativen Interviews verfolgt der Autor das Ziel, die Prägekraft der gymnasialen Laufbahn auf die Identitätsentwicklung durchsichtiger zu machen. Die Studie nimmt die sequenzielle Verkettung von sensiblen Phasen zwischen der antizipatorischen schulischen Sozialisation bis zum Ab...
Gespeichert in:
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| Format: | Abschlussarbeit Buch |
| Sprache: | German |
| Veröffentlicht: |
Weinheim
Dt. Studienverl.
1992
|
| Schriftenreihe: | Interaktion und Lebenslauf
6 |
| Schlagworte: | |
| Online-Zugang: | Inhaltsverzeichnis |
| Zusammenfassung: | Mit der Analyse von narrativen Interviews verfolgt der Autor das Ziel, die Prägekraft der gymnasialen Laufbahn auf die Identitätsentwicklung durchsichtiger zu machen. Die Studie nimmt die sequenzielle Verkettung von sensiblen Phasen zwischen der antizipatorischen schulischen Sozialisation bis zum Abitur in den Blick; diese Etappen stellen gleichsam das "hidden curriculum" der gymnasialen Normalkarriere dar. Mit der Einführung der Kategorie der Anpassungsverlaufskurve trägt der Autor der Tendenz im modernen Schulsystem Rechnung, dass auch an der Spitze der Leistungsskala rangierende SchülerInnen durch äussere Ereignisse getrieben und in subtile Prozesse des Erleidens verstrickt werden. |
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Inhalt
Vorwort
I. Einleitung: Die Gegenstandsadäquatheit einer biographischen
Analyseperspektive zur Rekonstruktion schulischer Sozialisa-
tionsprozesse 13
1. Forschungszusammenhang und Fragestellungen der
vorliegenden Untersuchung 13
2. Zur Problematik von Längsschnittuntersuchungen 16
II. Methodischer Ansatz - Analytisches Instrumentarium -
Anmerkungen zum Forschungsprozeß 21
1. Das autobiographisch-narrative Interview 21
2. Relevante Kategorien zur Analyse autobiographischer
Stegreiferzählungen 24
3. Die Auswahl der Informanten/innen und die Durchfüh¬
rung der Interviews 26
3.1 Kriterien der Auswahl 26
3.2 Zum Ablauf der autobiographisch-narrativen Interviews 30
4. Schritte der Datenauswertung 32
III. Portraitkapitel 37
1. Portrait „Angelika Müller" 37
1.1 Formale Textsortenanalyse 37
1.1.1 Kontaktaufnahme und Interviewsituation 37
1.1.2 Interviewkritik und Anmerkungen zur Textstruktur 39
1.1.3 Erzählstimulus 40
1.2 Strukturelle Beschreibung der Haupterzählung 41
1.2.1 Analyse des Nachfrageteils 114
1.3 Analytische Abstraktion - Biographische Gesamtformung .115
2. Portrait „Claudia Schmidt" 127
2.1 Formale Textsortenanalyse 127
2.1.1 Kontaktaufnahme und Interviewsituation 127
2.1.2 Interviewkritik und Anmerkungen zur Textstruktur 128
2.1.3 Analyse des Erzählstimulus 130
2.2 Strukturelle Beschreibung der Haupterzählung 131
2.3 Analytische Abstraktion - Biographische Gesamtformung. 160
5
3. Portrait „Willi Kunze" 169
3.1 Formale Textsortenanalyse 169
3.1.1 Kontaktaufnahme und Interviewsituation 169
3.1.2 Anmerkungen zur Textstruktur: Konsequenzen aus der
Textstruktur auf den Analyseprozeß 171
3.1.3 Erzählstimulus 171
3.2 Strukturelle Beschreibung des Interviews 173
3.2.1 Strukturelle Beschreibung der für die biographische Ge¬
samtformung relevanten Segmente 173
3.2.2 Zwischenbemerkung zur Systematik der Analyse 197
3.3 Analytische Abstraktion - Biographische Gesamtfor¬
mung 214
4. Analytische Abstraktion - Biographische Gesamtformung
„Toni Schulze" 223
IV. Relevante Stationen und Phasen im Ablauf einer gymnasialen
Schulkarriere 231
1. Die ersten Erfahrungen in einer formellen Institution:
der Kindergartenaufenthalt 231
2. Bemerkungen zur antizipatorischen schulischen Situation .234
3. Die ,Türhüter-Funktion' des ersten Lehrers/der ersten
Lehrerin 238
4. Die allmähliche Heranführung an das schulische
Leistungsprinzip durch routinehaft auftretende Alltags¬
erfahrungen einerseits und herausgehobene Evidenz¬
erlebnisse andererseits 242
5. Die Aneignung der Sozialitätsformen der Schule 247
6. Die erste (formale) Selektionsschleuse: das vierte
Schuljahr 250
7. Die Ausdifferenzierung schulbiographischer Karrieremuster:
die Hauptschul-, die Förderstufen-, die Gesamtschul-,
die Realschul- und die gymnasiale Laufbahn 255
8. Die Zeitspanne zwischen dem siebenten und dem zehnten
Schuljahr: das Entstehen von Reibungsflächen zwischen
biographischen Prozessen und schulischen Ereignis¬
abläufen 261
9. Das neunte und zehnte Schuljahr: das Tor zur Ober¬
stufenlaufbahn 266
10. Auf der Oberstufe: der implizite Zwang, sich unter denkbar
ungünstigen Bedingungen mit der Ausformulierung berufs¬
biographischer Handlungsschemata zu beschäftigen 271
6
V. Prozesse des Erleidens in der Schule: Bedingungs-, Verlaufs¬
und Verarbeitungsformen 281
1. Vorbemerkung 281
2. Einige milieu- und familienspezifische Bedingungen
für die Aufschichtung von schulischen Verlaufskurven¬
potentialen 282
3. Die Schulversagens-Verlaufskurve 286
3.1 Die Aufschichtung des Verlaufskurvenpotentials 286
3.2 Das Manifest-Werden der Schulversagens-Verlaufskurve
und die ersten Schritte ihrer Eskalation 294
3.3 Prozesse der Verlaufskurventransformation 299
3.4 Höhepunktsereignisse in Schulversagens-Verlaufskurven .304
3.5 Die Veralltäglichung der Schulversagens-Verlaufskurve
und Phänomene des Sich-Arrangierens 309
3.6 Biographische Auswirkungen der Schulversagens-Ver¬
laufskurve und die theoretische Verarbeitung schulischer
Krisenerfahrungen 311
4. Die Anpassungs-Verlaufskurve 319
4.1 Vorbemerkung 319
4.2 Familiäre Hintergründe und biographische Ausgangsbe¬
dingungen einer schulischen Anpassungs-Verlaufskurve .320
4.3 Grenzüberschreitung zur schulischen Anpassungsverlaufs¬
kurve, die durch eine tiefgreifende Identitätsveränderung
(oder Statuserhöhung) und durch die Reformierung der
eigenen Biographie eingeleitet wird 323
4.4 Weitere Erscheinungsformen einer Anpassungs-Verlaufs¬
kurve und Tendenzen der .Vermenschlichung des sozialen
Raums der Schule' 327
4.5 Die theoretische Verarbeitung und die .biographischen
Kosten' einer Anpassungs-Verlaufskurve 333
VI. Die Rolle der Gleichaltrigen und der Familie in der schulbio¬
graphischen Entwicklung 337
1. Vorbemerkung 337
1.1 Das Sozialisationsmilieu der Gleichaltrigen (Peers) 337
1.2 Wenn von den Gleichaltrigen eine Sog-Wirkung ausgeht. 340
1.3 Wenn die Gleichaltrigen als Sozialisationsmilieu aus¬
fallen 344
1.4 Das Sozialisationsmilieu der Gleichaltrigen als Vermitt¬
lungsinstanz biographischer Orientierungsmuster 350
7
2. Das Sozialisationsmilieu der Familie 355
2.1 Das Elternhaus: .verlängerter Arm der Schule' versus
familiärer Schutzraum 355
2.2 Familienideologien - Sinnquellen für erfolgsorientiertes
schulisches Handeln 359
2.3 Wenn Eltern gegen die Bildungschancen ihrer Kinder
opponieren 365
VII. Wechselbeziehungen zwischen dem organisatorischen Rahmen
der Schule und den biographischen Prozessen der Schüler 371
1. Langfristig wirksame Eingriffe der Schulorganisation
in Biographie- und Karriereverläufe 371
1.1 Horizontale und vertikale Übergänge in der gymnasialen
Schullaufbahn 372
1.2 Im schulischen Karrierefahrplan fest installierte Selek¬
tionsmaßnahmen: Versetzung/Nichtversetzung 381
1.3 Welchen Beitrag leisten der organisatorische Rahmen
und die Vermittlung schulischer Wissens- und Gegen¬
standsbereiche bei der Herausbildung berufsbiographi¬
scher Handlungsschemata? 385
2. Täglich ablaufende organisatorische Prozesse, die in die
Unterrichtsroutinen eingebettet sind 391
2.1 Kleinräumige Selektionsaktivitäten: in den Unterricht
eingebettete Benotungs- und Evaluationsprozesse 391
2.2 Bestrafungs- und Kontrollpraktiken und ihre schulbio¬
graphische Relevanz 398
2.2.1 Schleichende Registrierung von Auffälligkeiten und
anschließende formelle Sanktionierung mit zum Teil
gravierenden biographischen Folgen 399
2.2.2 In Verfahren eingebundene oder routinisierte Bestrafungs¬
und Kontrollpraktiken auf der vis-a-vis-Ebene, die die
persönliche Würde des Schülers verletzen. 401
2.2.3 In ihrer Wirkung sich potentiell selbst verstärkende
Bestrafungs- und Kontrollpraktiken 404
2.2.4 Einige Bedingungen für eine moralische Orientierungs¬
relevanz von Bestrafungs- und Kontrollpraktiken 406
2.3 Schüler- und Lehrerpraktiken, um schulische Bestra¬
fungs- und Kontrollmaßnahmen biographisch irrelevant
zumachen 408
3. Die beteiligten Ich-Identitäten und Wir-Gemeinschaften .411
n
3.1 Die Lehrer als biographische Sachwalter, biographische
Berater und .signifikante Andere' 411
3.2 Die Bedeutung des Lehrerwechsels 420
3.3 Wenn persönliche Interessen des Lehrers die Produk¬
tivität des Unterrichts konterkarieren 424
3.4 Schulmythos und Reziprozitätsideale 426
4. Reaktionsformen von Schülern auf den organisatorischen
Rahmen 430
4.1 Schülerstrategien und -praktiken des Unterlaufens schu¬
lischer Erwartungen 430
4.2 Organisationspräformierte Interaktionsformen im schu¬
lischen Alltag 437
VIII. Zusammenfassung wichtiger Ergebnisse 445
Anmerkungen 456
Literatur 462
9 |
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| series | Interaktion und Lebenslauf |
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| spelling | Nittel, Dieter 1954- Verfasser (DE-588)129013854 aut Gymnasiale Schullaufbahn und Identitätsentwicklung eine biographieanalytische Studie Dieter Nittel Weinheim Dt. Studienverl. 1992 466 S. txt rdacontent n rdamedia nc rdacarrier Interaktion und Lebenslauf 6 Zugl.: Frankfurt (Main), Univ., Diss., 1990 Mit der Analyse von narrativen Interviews verfolgt der Autor das Ziel, die Prägekraft der gymnasialen Laufbahn auf die Identitätsentwicklung durchsichtiger zu machen. Die Studie nimmt die sequenzielle Verkettung von sensiblen Phasen zwischen der antizipatorischen schulischen Sozialisation bis zum Abitur in den Blick; diese Etappen stellen gleichsam das "hidden curriculum" der gymnasialen Normalkarriere dar. Mit der Einführung der Kategorie der Anpassungsverlaufskurve trägt der Autor der Tendenz im modernen Schulsystem Rechnung, dass auch an der Spitze der Leistungsskala rangierende SchülerInnen durch äussere Ereignisse getrieben und in subtile Prozesse des Erleidens verstrickt werden. Gymnasiastin (DE-588)4158592-6 gnd rswk-swf Biografieforschung (DE-588)4132300-2 gnd rswk-swf Schullaufbahn (DE-588)4121628-3 gnd rswk-swf Identitätsentwicklung (DE-588)4138616-4 gnd rswk-swf Gymnasiast (DE-588)4022647-5 gnd rswk-swf (DE-588)4113937-9 Hochschulschrift gnd-content Gymnasiast (DE-588)4022647-5 s Gymnasiastin (DE-588)4158592-6 s Schullaufbahn (DE-588)4121628-3 s Identitätsentwicklung (DE-588)4138616-4 s Biografieforschung (DE-588)4132300-2 s DE-604 Interaktion und Lebenslauf 6 (DE-604)BV000018128 6 HBZ Datenaustausch application/pdf http://bvbr.bib-bvb.de:8991/F?func=service&doc_library=BVB01&local_base=BVB01&doc_number=003497011&sequence=000002&line_number=0001&func_code=DB_RECORDS&service_type=MEDIA Inhaltsverzeichnis |
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