Wirklichkeit und Handeln im barocken Drama: historisch-ästhetische Studien zum Trauerspiel des Andreas Gryphius
Gespeichert in:
1. Verfasser: | |
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Format: | Abschlussarbeit Buch |
Sprache: | German |
Veröffentlicht: |
Tübingen
Niemayer
1977
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Schriftenreihe: | Studien zur deutschen Literatur
51 |
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Beschreibung: | XII, 341 S. |
ISBN: | 3484180463 |
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Inhalt
Einleitung
Die Handlung der Trauerspiele in der Forschungsliteratur 2 - Unangemes¬
senheit der herkömmlichen Kategorien 3 — Die Vielfalt anderer Aspekte 4 -
Vergleich mit der antiken Tragödie problematisch 5 - Bedenken gegen den
Vergleich als Methode 6
Subjektive Intentionen des Autors und objektiver Gehalt 7 — Die Wir¬
kungsabsicht des barocken Trauerspiels 8 — Zweck und Mittel im Jesuiten¬
drama 9
2 9
Homogenität der Barockliteratur 10 — Prämissen der vorliegenden Unter¬
suchung 11 - Anspruch und Ziel 12
Sache und Begriff:
hermeneutische
Probleme 13, Struktur der Sache —
Kombination der Begriffe 14 — Intention aufs Besondere 15
W.Benjamins Ansatz: Rettung der Phänomene 16 — Bedenken gegen die
Distanz zu den Werken, Konsequenzen 17
3 18
Systematischer Zug in der Barockliteratur 18 — Einzelwerk und normati¬
ves Stilideal 19 — Darstellungsform, Auswahl 20 - Gliederung, Einseitig¬
keit des Interesses 21
Detail und Gesamtwerk, Ausnahme und Regel 22 — Ausweitungen sachli¬
cher und historischer Art, Aktualität 23
4
M
Sozialgeschichtliche Barockforschung und Interpretation 24 - Notwendig¬
keit der Vermittlung, ästhetische Transformation 25
Interpretation und Überinterpretation 26 — Schwierigkeiten einer histo¬
risch fundierten Interpretation 27 — Vermittlung zwischen Denken und
Realität 28 - Grenzen der Untersuchung 29
Die Gesetzmässigkeit der Geschichte und die Ohnmacht
des Handelns 31
Leo Armemus, Oder Fürsten=Mord
Trauerspiel.
1 31
Eingangsszene: Verschwörung als dynamisches Moment 32 — Statische
Darstellung 33 — Mangel an Motivation 34 — Einheit der Handlung 35 —
VIH
Inhalt
Faktizität statt Rekonstruktion der Kausalität 36 - Dramenpersonen als
leidende Objekte, Pathos 37 — Geschichte als Trauerspiel: Poetik und
Drama 38 — Wiederholung ohne Notwendigkeit 39 — Notwendigkeit —
Objektivation des Subjekts 40 — Schuldfrage im »Leo Armenius« gegen¬
standslos 41
II
43
Undurchsichtigkeit des Handlungsverlaufs 43 — Stichomythie
(I,
z) : Bera¬
tung ohne Ergebnis 44 - Verlauf der Beratung 45 - Unaufhebbare Gegen¬
sätze 46 — Wissen: untauglich zum Handeln 47 — Unverläßüchkeit der
sozialen Beziehungen 48 —Stichomythie als Ausdruck von Ambivalenz 49 —
Abstrakte Argumentationsweise 50 — Anthropologische Grundlagen 51 -
Funktion der Stichomythie 52 - Ambivalenz: objektive Qualität der Welt
53 — Reflexion und Handeln, Konsequenzen 54 — Begriff des Handelns 55 —
Nichtidentität als Wesen der Ambivalenz 56 — Unsicherheit des Handelns
57 — Verschlossenheit der Individuen 58 — Gesellschaftliche Substanz der
Nichtidentität 59 — Höfisch-bürgerlich: Problematik der Deutung 61 —
Geschichtliche Grundlagen 6z — Höfische Welt im Drama — in der Realität
63 — Thesenhaftigkeit der Interpretation 64 — Notwendigkeit der Frage¬
stellung 65 — Die barocke Gleichung von Hof und Welt 66 — »Hamlet«:
Mißtrauen und Verstellung 67 — Erkennen als Reproduktion des Erkann¬
ten 68 — Handeln, »von des Gedankens Blasse angekränkelt« 69
Handlung im »Leo Armenius« als Normenkonflikt
у о
— Adlige Gefolg¬
schaftstugend und individuelle Leistung 71 — Kaiser
топ
des Feldherrn
Gnaden 72 — Erfolg als höchste Norm 73 — Egoismus: soziales Naturgesetz
74 — Sanktionierung durch die Reformation, Folgen 75 — Dank — Undank:
materieller Kern des Konflikts 76 — Zerbrechen der Verrechnungsbasis für
Dienst und Lohn jy — Motivation des Konflikts: historisch bedingt 78 -
Soziale Veränderungen in der frühen Neuzeit
у)
— Zerstörung der besse¬
rem alten Ordnung 81 — 17. Jahrhundert als Krisenepoche 82 — Das un¬
geschichtliche Weltbild der neuen Wissenschaften 83 — Philosophische
Legitimation:
Descartes*
Methode 84 — Mathematisierung der Welt 85 —
Gryphius: Geschichtlichkeit der diesseitigen Welt 96 — Negation ihrer
Negativität 87
III
88
Dritte Abhandlung: der Gang in den Kerker SS — Motivation der Kata¬
strophe 89 — Wirklichkeit als Schein: Nichtidentität 90 — Unverdeckte
Widersprüchlichkeit der Realität 91 — Schein — Produkt immanenter Er¬
fahrung 92 - Wirklichkeit, gemessen am scholastischen
Ordo
93 -
Restau¬
rative
Tendenzen im 16. und 17. Jahrhundert 94 —
Descartes'
ontologischer
Gottesbeweis, Epochenabgrenzung 95 — Realität des Scheins: Verschlossen¬
heit der Individuen 96 — Geschichtliche Funktion der Verschlossenheit 97 —
Positives und negatives Moment der Verschlossenheit 98 — Realgeschicht¬
liche Bedingtheit des Schein-BegrifFs 99 — Erfahrungsgehalt ästhetischer
Phänomene 101
Inhalt
IX
Das Schein-Motiv im Drama 102 — Michaels Offenheit (1,4), Rhetorik
und Verschlossenheit 103 — Erkennbarkeit des Scheins für die Zuschauer
104 — Sprache und Verstellung 105 — Nominalistische Trennung von Sache
und Begriff 106 — Ambivalenz der Sprache, »Horribilicribrifax« 107 —
Der Tod des Kaisers: Umwertung der Katastrophe 108 — Funktion der
Botenberichte
(V,
1) 109 — Leben im Diesseits als Schein 110 - Funktio¬
nalität des Schein-Motivs:
Descartes
in -
Calderón,
»Das Leben ist ein
Traum« 112 — Die Welt als >Turm< 113 — Aufgabe des
Wollens,
Schein als
Ideologie 114 — Widersprüche in der Darstellung 115 — »Hamlet«: Schein
als soziale Realität 116 - Spiel im Spiel, Wissen und Handeln 117 — Gry-
phius' scheinbare Nähe zu
Calderón
118 — Unterschiede: Leiden an der
Negati
vität der Welt 119
IV
119
Widerlegung des göttlichen Wirkens in der Welt 120 - Schlaflied
(III,
1)
und Traum (111,2): Widerspruch 121 — Träume und Wirklichkeit 122 -
Teufelsbeschwörung ohne kausale Funktion 123 — Objektive Gesetzmäßig¬
keit der Handlung 124 — Dramatische Kausalität — geschichtliche Kausali¬
tät 125 — Katastrophe: Faktum und Deutung 126 — Ausprägung der Lehre
in der Struktur 127 — Bidermann, »Cenodoxus« 128 — Simon, »Leo Arme-
nus
Seu Impietas
Punita«
129 — Säkularisierung: Trennung von Religion
und Politik 130
Deutung des Priesters: Sinnlosigkeit als Sinn 132 - Theodosias Protest
133 - Erkenntnis der Konsequenzen 134 — Bestätigung der Welt, wie sie ist
135 — Ausgang als angebliches Gottesurteil 136 — Rechtfertigende Kraft
des Erfolges (Schiller, Hegel, Darwin) 137 — Legitimation des Fürsten¬
mordes 138 — Die Gottverlassenheit der Welt 139 — Gottesgnadentum :
untaugliche Ideologie 140 — Widersprüchlichkeit der absolutistischen Staats¬
idee 141 - Die
Aporie
des Dramas 143
Versöhnung als gemeinsame Überwindung der
bestehenden realität i45
Cardenio und Celinde, Oder Unglücklich Verliebete.
Trauer=Spiel.
I
145
Abweichung von den Regeln der Poetik 146 — Gelehrte Kritik — imma¬
nente Kritik 147 — Geschichtliche Grundlagen der Barockpoetik, Schule
148 — Literaturkritik, Verlage 149 — Zensur, Sprachgesellschaften 150 -
Freiwillige Anerkennung der poetischen Normen 151 — praecepta und
exempla
als Produktionsanweisungen 152 — Marktlage: Literatur und
Leser 15 3 - Die Situation der Autoren 155 — Bedeutung der Abweichungen
von den Normen 157
X
Inhalt
II
158
Innere und äußere Bewegung des Dramas 158 — Eingriff der Vorsehung?
159 — Funktion des Gespenstes (4. Abhandlung) 161 — Selbsterkenntnis als
Ursache der Umkehr 162 — Szenische Darstellung eines inneren Vorgangs
163 — Eingriff der Vorsehung: subjektiv vermittelt 164 — Bedeutung der
Umkehr 165 — Konstituierung des Subjekts 166 - Vorgriff auf Kant 167 -
Subjekt: wissenschaftlich nicht nachweisbar 168 — Emblematische Struktur
der Darstellung 169 —
Heteronomie
als Bedingung subjektiver Autonomie
170
Gryphius und
Descartes
171 - Die Selbstgewißheit des denkenden Ichs
173 — Die Selbstgewißheit des verantwortlichen Ichs 174 — Gemeinsamkei¬
ten und Unterschiede 175
Olympias
Glaube an die Vorsehung 176 — Glaube und Wirklichkeit 177 —
Rationalisierung ihrer Schuld 178 — Glaube als Stärkung des Individuums
179 — Negation der Nichtidentitat: Autonomie 180
III
181
Das allegorische Zwischenspiel 181 - Zeit als Entscheidungszeit 182 -
Diesseitiges und jenseitiges Schicksal vermittelt 183 - Wissen und Verhal¬
ten >des< Menschen 184 — Mißtrauen gegen die Erscheinung, das >falsche<
Glück 185 — Kritik an der Askese aus Berechnung 186 — Der geschichtliche
Gehalt des Zwischenspiels 187 — Verhältnis zur Handlung des Dramas
189 - Zwischenspiel: subscriptio und
pictura
190 — Korrektur des emble-
matischen Formprinzips 191
IV
192
Der Sinn der fünften Abhandlung 192 — Bekehrung und Versöhnung:
wechselseitig bedingt 193 — Mißtrauen: nichtidentisches Verhalten 194 —
Tugend und Vertrauen 195 - Gesellschaftliche Bedingtheit der Tugend
196 - Vorwegnahme des Todes: Negation des Kreatürlichen 197 - Ende
der naturwüchsigen Geschichte 198 — Widerspruch zur Glücksverheißung
im Zwischenspiel 199 — Gesellschaftliche Versöhnung und individuelles
Glück 200 — Negation des Lebens als Voraussetzung 201 — Geschichtlicher
Gehalt der utopischen Versöhnung 202 — Statt Rechtfertigung Kritik der
bürgerlichen Praxis 203
Das Leben als imitatio Christi 204 — Häretische Grundlage der Versöh¬
nung 205
Individueller Widerstand gegen die bestehende Realität:
Scheitern 207
Großmüttiger Rechts^Gelehrter /
Oder Sterbender Aemilius Paulus Papinianus.
Trauer^Spil.
I
207
Emblem und Realität 208 — Emblematisches und naturwissenschaftliches
Inhalt
XI
Verfahren 209 - Ursprung im Nominalismus,
Emblematik
und Drama
210 — Kritisches Verhältnis des Dramas zur
Emblematik
212
Exposition der Hauptgestalt 213 — Überlegenheit und Schwäche: Dialektik
des Subjekts 214 — Verbindlichkeit des historischen Stoffes 215 — Charak¬
ter als Gehalt des Stoffes 216 — Drama und Geschichte: Wiedereinsetzung
des Subjekts 217 — Papinians Tugend: Autonomie 218 — >Märtyrer seiner
selbst< 219 — Höfische Welt: Verschlossenheit der Subjekte 220 - Papinians
offene Identität 2.21 — Unterdrückung des Lebens als Voraussetzung 222 —
Utopischer Gehalt des ersten
Reyens
223 — Das Problem des Dramas:
Reproduktion von Herrschaft 224
II
225
Ursprung der Handlung 225 - Intrigant — Produkt der Gesellschaft 227 -
Beherrschung der Welt durch Anpassung 228 — Rationalistische Anthropo¬
logie 229 — Darstellung als Kritik des Dargestellten 230 — Dialektik der
absoluten Macht 231 — Herrschaft ohne den Schein des Rechts 2.32 -
Mythologischer Apparat: überflüssig 233 — Scheinbarer Selbstvollzug der
Strafe 234 - Papinians Argumentation gegen den Aufstand 235 — Verzicht
auf die Reproduktion von Herrschaft 236 — Historische Rückständigkeit
und Antizipation 237
Papinian und der konventionelle Märtyrertypus 238 — Die anderen Mär¬
tyrerdramen des Autors 239 - Bassians Forderung als Präzedenzfall 240 -
Negation des Rechts 241 — Papinian: Recht als Schutz des Subjekts 242 —
Gewissen, göttliches Recht, Autonomie 243 — Gewaltlosigkeit als Legitima¬
tion, Widerstandsrecht 244 - Unversöhnbarkeit von Macht und Recht
245 - Historische Bezüge: Dreißigjähriger Krieg 246 - Schwäche der bür¬
gerlichen Schichten 247 — Papinians widersprüchliche Position 248 — Auto¬
nomie - heteronom abgesichert: Absolutismus 249
Statische und dynamische Momente im Drama 250 - Klimax von Repres¬
sionen und Versuchungen 251 - Staatsaktion und Märtyrerhandlung
252 - Dramatische Einheit: dialektisch vermittelt 253 - Zur Entwicklung
des Dramas im 18. Jahrhundert 254 — Kausalanalytische Struktur des
»Papinian« 255 — Objektiver Gehalt der barocken Trauerspielform 257
m
Die barocken Dramenfiguren: Typus und Charakter 258 — Charakter -
Schicksal 259 — Trauerspiel und Schicksalsdrama 260 — Widerstand, Cha¬
rakter, Gewissen 261 — Verschleierte Selbstermächtigung des Subjekts
263 — Gnade: Produkt des Menschen 264 — Konsequenzen der neostischen
Philosophie 265 — Die soziale Funktion des barocken Stoizismus 2.66 -
Verhältnis zum Calvinismus und Protestantismus 267 - W.Benjamin:
Tragödie - Trauerspiel 268 - »König ödipus« als Beispiel 270 - Orakel
und Sphinx 271 - Delphische Ethik - griechische Aufklärung 272 - Identi¬
tät, durch das Nichtidentische vermittelt 273 — Aneignung der schicksals¬
bestimmten Vergangenheit 274 - Schuldbewußtsein - Selbstbewußtsein
XII Inhalt
275 — Freiwillige Verantwortung des Subjekts 276 — Durchbrechung des
dämonischen Schicksals 277 — Mythos und Rationalität 278 — Theologi¬
scher Absolutismus 279 — Symptom geschichtlicher Krisen 280 — Mythos
und Tragödie: >Revision des Verfahrens< 281 — Geschichte: Begriff und
Realität 282 — Geschichte und neuzeitliches Drama 283 — Drama: Refle¬
xionsform geschichtlichen Handelns 284 — Subjekt als objektiver Gehalt:
Idee der Menschheit 285
IV
286
Immanenz — Transzendenz 286 — Funktionalisierung des Transzendenten
288 — Glaube an die Unsterblichkeit: immanent bedingt 289 — >noch in
der Welt< 290 - Funktion des Gewissens: Überwindung der Erbsünde
291 — Identität von Zeit und Ewigkeit im Subjekt 292 — Auflösung der
Transzendenz 293 — Geburt Christi als diesseitige Versöhnung 294 —
Häretische Aktualisierung, Hoffnung auf Realisierung 295 — Geschichte
sub specie
aeternitatis 296 — Verbot ihrer Rechtfertigung 297
Über den inneren Zusammenhang der Trauerspiele 299
1 299
»Leo Armenius« —
Martyre
r
dramen 300 —
Constantia
301
z
301
Geschichte und göttlicher Wille 301 — Kritik an der theologischen Recht¬
fertigung der Welt 302
3 3°3
Das Theodizee-Problem und sein Widerspruch 303 - Aufhebung des
Widerspruchs 304 — Belastung des Menschen als Konsequenz 305 — Gottes
Wille: durch die Menschen zu realisieren 306
4 307
Objektive Bedingungen 307 - Die Utopie der absolutistischen Ordnung
308 — Kritische Darstellung: Versagen in der Realität $09 ~ Das Handeln
der Märtyrer 310 — Idee einer besseren Praxis — Reich Gottes auf Erden
311
Literatur 313
Zitiert wird, wenn nicht anders angegeben, nach der »Gesamtausgabe der deutsch¬
sprachigen Werke« des Andreas Gryphius von M. Szyrocki und H. Powell, bei
den Dramen unter Verweis auf Abhandlung und Vers, sonst auf Band- und
Seitennummer. |
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