Eduard Mörikes Gedichtwerk: Beschreibung und Deutung der Formenvielfalt und ihrer Entwicklung
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Stuttgart
Metzler
1972
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Zu Morikes Zeichnung Adams Wappen. Statt eines Vorworts XI
FORSCHUNGSSTAND UND ZIELSETZUNG
Zwei Fassungen von Lebewohl: Deutungen, Urteile und ihre vermutlichen Griïn-
de 1 Référât und Kritik von Richtungen der Môrike-Forschung und Fragestel-
lungen der neuesten Arbeiten; Entwicklung des eigenen Ansatzes 6 Problematik
verallgemeinernder Aussagen iiber Motivkonstanten bei Morike, ohne Rucksicht
auf die Formenvielfalt (am Beispiel der Tageszeiten-Deutung) 11 Rekapitula-
tion des eigenen Plans, Hinweis auf Schwierigkeiten 14
DIE SPRECHSITUATIONEN IN MORIKES GEDICHTEN
Einsame Lyrik 17
Entwicklung des Begriffs der Sprechsituationen ; ihr Verhâltnis zu den drei Grund-
gattungen der Dichtung 17 Leitbeispiel fur einsame Lyrik : lm Fruhling; Ver-
gleich des Typus bei Morike und den Romantikern 19 Natur in einsamer
Lyrik : a) Einklang mit der Natur und seine Voraussetzungen (Gesang zu zweien,
Um Mittemacht 24 b) Versagung des Einklangs als reflektierte Erfahrung
Morikes; Folgen fur die Darstellung (Besuch in Urach und Mein Flufi) 31 c) Ver-
schiedene Formen der Distanz gegeniiber der Natur: Obergange zu andem Sprech-
situationen (Heimweh, Septembermorgen, Die schone Bûche. AuLsine Chrjstblu-
me) 5§_ Liebe in einsamer Lyrik : An die Geliebte als reines Beispiel 39 Uber-
gangsformen: a) Rhetorisch mitteilender Grundgestus: Nur zu! 43 b) Erzâhleri-
scher Grundgestus: Erbauliche Betrachtung 45 c) Mischung aus Beschreibung
und Reflexion: Gedichte auf Dinge und Personen 50 d) Gelegenheitsgebundenes:
Dièses ist mein permanenter... 51 Erste Oberlegungen zur zeitlicben Abfolge
der Spredhsituationen im Gedichtwerk Morikes 53
Erzâhlende Darstellung 54
Gruppierung der erzahlenden Gedichte nach dem Verhâltnis des Erzahlers zu Ge-
genstand und Horern 54 Erzâhlung vom Ich: a) Erinnerung als selbstbezogene,
einsame Erzâhlung (Vergleich der friihesten und der spàtesten Fassung) 55
b) Die allegorische Variante in der Friihzeit: Tag und Nacht 59 c) Publikums-
bezogen erzâhlte Erinnerung, Spiel mit Sprachebenen: Sdierz und Ldndliche
Kurzweil 63 Entwicklungen innerhalb der ernsten, monologischen Erinnerungs-
gedichte: a) Liebeserlebnis durch Traumwelt verschlusselt: Peregrina H (1. Fas¬
sung) 72 Realistische Bearbeitung: Peregrina II (2. Fassung) 77 b) Liebes-
V
Inhalt
erlebnis mit lyrischer Bewegtheit geschildert: Joséphine 81 c) Umwelterlebnis in
epischer und reflektierender Poetisierung: Ach nur einmal noch im Leben 83
Weitere Erzàhlgedichttypen: Rollengedichte, Erzëhlungen mit fremdartigen
Stoffen und die Erlebnissuggestion 89 Gedichte aus dem zeitgenossischen
Leben a) allegorisierend (Auf einen Klavierspieler) 91 b) mit verborgener, doch
entschiedener Anteilnahme des Erzà hlers (Begegnung) 92 c) mit publikumsbe-
zogener Pointef Abreise) 94 Aufwertung der niederen , alltaglichen Realitàt im
Zusammenhang mit den publikumsbezogenen Erzahlgedichten: die Episteln An
meinen Vetter und An Longus sowie die parodistische Ode An Philomele 98 Die
Entwicklungstendenz innerhalb der erzà hlenden Gedichte insgesamt 105
Dialogische Reflexion 107
Theoretische Abgrenzung gegenûber den beiden andern Sprechsituationen 107
Edite Dialoge mit zwei oder mehr Sprechern und ihr Verhaltnis zu den Sprech¬
situationen: a) der monologische Typus (Gesang zu zweien und Aus derFerne) 107
¦ y b) dialogische Erzâhlung 109 c) echter Dialog als Gespràch und Auseinander-
setzung (fûnf Beispiele) 110 Der Typus dialogische Reflexion mit seinen drei
Grundformen 115 a) allgememe Wahrheiten fiir jedermann (1) in allgemeiner,
spruchhafter Form (Sagt, was wdre die Bluthe und Wie viel Herrliches auch die
Natur) 116 allgemeine Wahrheiten fiir jedermann (2) von konkreten Fâllen ab-
geleitet (Frag und Antwort, Nimmersatte Liebe, Bei Tagesanbruch) 118 b) fur
befreundete Empfânger (1) noch allgenaeiner Bedeutsames (An Elise) 122 fiir
befreundete Empfânger (2) private Nichtigkeiten (In das Album einer Dame) 126
Wege poetischer Stilisierung in diesem Typus (An meinen Arzt, Herrn Dr. Elsàsser
und An Pauline Môrike) 129 c) anlaBlose Gedichte fur fiktive Empfânger (Dem
¦s Herrn Prior der Carthause Y. und, als Rollengedicht, Erinna an Sappho 135
Riickblick tiber die Gedichte dialogischer Réflexion. Realitats- und Erlebnissugge¬
stion in den drei Sprechsituationen und die Entwicklungstendenz Môrikes 141
STOFFE UND FORMEN DER GEDICHTE MORIKES
Gedichtgegenstande und -anlâsse 144
Begriindung und Begrenzung der Fragestellung von Teil II 144 Anlaû und
Erlebnis: zum Begriff des Gelegenheitsgedichts nach Goethe 14^. Môrikes Ge¬
dichtgegenstande und -anlâsse nach seiner Gedichtsammlung 149 Die Schritte
des Privaterwerdens, unter Beriicksichtigung der Erstdrucke in Zeitschriften 151
Die Entwicklung unter Einbeziehung des LJnveroffentlichten bis 1845 (neue Posi¬
tion) 155 Aspekte der Spâtzeit am Beispiel der Gedichtgruppe im Norddeut-
schen Jahrbuch von 1847: a) das neue Naturverhaltnis (Der Petrefaktensammler
u. a.) 158 b) die neue Dichtungsauffassung (Ob Riesenfrosch, ob Beutelthier
u. a., Inschrift auf eine Uhr) im Gegensatz zur Friihzeit (Der junge Dichter) 161
Verhaltnis zwischen Môrikes Leben und Dichtung um 1845/46: a) Dichtungen
aus der Beziehung zu Hartlaubs 166 b) Dichtungen aus der Beziehung zu Mar-
garete Speeth und unabhangig davon 170 Die sorgliche Zuwendung zu befreun-
deten Menschen als Grundzug auch der groflen Gedichte der Spâtzeit und als Do¬
minante der spaten Gedichte uberhaupt 177 Zur Beurteilung der Fonnprinzi-
pien in Môrikes Gelegenheitsgedichten: a) Quittung, iiber Versteinerungen 180
VI
Inhalt
b) An Moriz von Schwind 183 Verwendungsweise und Funktion vorgepràgter
Wendungen (Einer Sàngerin) 187 Inhaltlicher Sinn der ut pictura poesis -
Tendenz in vielen spaten Gedichten; Verteidigung der Gelegenheitsgedichte 189
Dichtungsgattungen oder -arten 191
Dicfatungsgattungen — als Grundgattungen wie als Dichtungsarten — in ihrer
Affinitat zu den Sprechsituationen 191 Oberblick iiber Gattungsdarstellung in
der Forschung und in der âlteren Tradition 191 Liedformen bei Môrike: a) das
Liedhafte in der friihen Lyrik und seine Verwirklichung in verschiedenen Dich¬
tungsarten (Stanze, Elegie , Sonett) 194 b) Lieder im Volkston und Verwandtes,
im wesentlichen bis 1838 197 c) das gesellige, strophische Lied vermischten
Inhalts (u. a. satirisch) als bleibende Form 199 Einzebie andere bis 1832 ge-
pflegte Dichtungsarten und die bei Morike fehlenden Formen 202 Dichtungs¬
arten antiker Pràgung ab 1835: Epigramme, Elegien, Idyllen und komische Er-
zàhlungen, Episteln und Heroide 203 Das Beispiel der Idylle: Gattungsmerk-
male allgemein 207 Friïhe Idyllen-Elemente bei Morike; die Auseinanderset-
zung mit Marchen und Idylle in Wald-ldylle 209 Idylle als Ort ubernatiirlicher
Wirkungen: die elegische Idylle (An eine Lieblingsbuche meines Gartens, An
Clara) 213 Die Rolle des einsamen Dichters in der Idylle (Die schône Bûche) 2JJ *
Idylle als zeitaufhebendes Kunst-Werk (Gôttliche Reminiszenz) 221 Die humori-
stische Idylle: AUtagliches als Kunst-Welt (u. a. Waldplagé) 224 Ergânzungen
(idyllische Gelegenheitsgedichte) und Zusammenfassung der Idyllenbetrachtung
230 Abgrenzung gegen friihe Gedichte 232 Folgerungen aus der Gattungs-
verteilung 234
Tône und Tonarten 236
Prazisierung des Ton -Begriffs 236 Môrikes Vertrautheit mit dem Begriff 239
Stilebenen (Tonlagen) und Register (dominierende Tonqualitaten) 240 Der
Volkston und seine Leistung (Fufireise, Agnes) 245 Die bewufite Tonbrechung:
das Spiel mit der Publikumserwartung (Die Sdnvestern, Die Soldatenbraut) 247
Empfindsamer Ton, Gesellschaftston (Et ist s u. a.) 251 Der antikische Ton:
Merkmale und môgliche Vorbilder 253 Der antikische Ton im Gegensatz zu
vereinzelten formalen und inhaltlichen Elementen antiker Pràgung in friihen
Gedichten Môrikes 258 Beispiele im antikischen Ton, ohne Tonbrechung (Am
RheinfaïL, Datura suaveolens) 260 Antikischer Ton mit humoristischer Brechung:
a) bei komischem Stoff (Ailes mit Mafi, Epistel, Meines Vetters Bmutfahrt, Der
Kanonier) 263 b) bei ernstem Stoff (Zum zehnten December 1837, Herrn Hof-
rath Dr. Kraufl, An Eberhard Lempp) 265 Leistungen des antikischen Tons:
allgemeine, mit Môrikes Anlagen und Entwicklung korrespondierende, und beson-
dere, von andern Tônen ihn abhebende Eigenarten und Funktionen 269 Spiel
mit Tonen als Indiz fur die Beziehung auf ein gebildetes Publikum 273 Das
eigenwillige Tonspiel der Wispeliaden 2? 5 Zusammenfassung: Môrikes Entwick¬
lung am Beispiel seiner Tône; sein Verhâltnis zur Stiltrennung 280
vn
Inhalt
MORIKES SELBSTVERSTÀNDNIS
Môrikes Auffassung von Kunst und Kiinstler nach Briefen und anderen
Selbstzeugnissen 282
Methodisches zur Auswertung der Selbstzeugnisse 282 Das Grundmotiv: Thera-
peutik durch Harmonie als Wirkung der Kunst 283 Psychologische und ôkono-
mische Voraussetzungen fiir das Konzept (Notizen Morikes) 285 Bedingungen
der Schônheit (Harmonie): innere Notwendigkeit der Form und ausgeglichene
Proportion 289 Die Problematik des abgesonderten Daseins: Bedingung und
Gefâhrdung der Dichtung 290 Die Bedeutung des Publikums 294 Allgemeine
Kriterien fiir Dichtung; Toleranz gegenùber Unterhaltung (Formmangel) und
nicht Poetischem (Mangel an àsthetischer Autonomie) 296 Richtige und falsche
Subjektivitàt: Morikes Kunstgesinnung am Beispiel seiner Waiblinger-Bearbeitung
und anderer Kritiken; Unterscheidung von Leserschichten 298 Môrikes Verhâlt-
nis zu Mayers Gedichten: Distanz und Affinitàt 301 Zwischen Genialitâtsvor-
stellung und Regelpoetik: metaphysische und pragmatische Kunstauffassung 305
Die Synthèse beider Kunstauffassungen in der Mozart-Novelle 311
ZUSAMMENFASSUNG UND AUSBLIGK
Das Nebeneinander von autonomen und nicht autonomen Gedichten bei Morike
und seine Bewertung 313 Der geschichtsphilosophische Ort Morikes: das Schwin-
den metaphysischer Sicherheit 315 Ausblick auf reale Ursachen der beobachteten
Entwicklungen 320
ANHANG
Anmerkungen 325
Literaturverzeicknis 378
Verzeichnis der zitierten Werke Môrikes 393
Nachbemerkung 400
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