Die deutsche Tragödie von Lessing bis Hebbel:
Gespeichert in:
1. Verfasser: | |
---|---|
Format: | Buch |
Sprache: | German |
Veröffentlicht: |
Hamburg
Hoffmann und Campe
1973
|
Ausgabe: | 8. Aufl., 31. - 35. Tsd. |
Schlagworte: | |
Online-Zugang: | Inhaltsverzeichnis |
Beschreibung: | Enth.: Teil 1: Tragödie und Theodizee. Teil 2: Tragödie und Nihilismus |
Beschreibung: | XVII, 712 S. |
ISBN: | 345509046X |
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EINLEITUNG
DAS PROBLEM DES TRAGISCHEN UND DIE
MODERNE TRAGÖDIE
SEITE 1
Das Tragische als Grenzsituation — Die Antinomien des Tragischen: das Tragische
zwischen Freiheit und Notwendigkeit, zwischen Sinn und Sinnlosigkeit, zwischen
Leid und Trost, zwischen menschlicher Selbstbehauptung und gottgewollter Ver¬
nichtung — Die Verbindung des Tragischen mit dem Sittlichen — Das Tragische als
ontologisches Problem — Sittliche und tragische Schuld — Tragödie und Christen¬
tum — Tragödie und Theodizee — Der Weg der modernen deutschen Tragödie —
Tragödie und Geschichte.
ERSTER TEIL
TRAGÖDIE UND THEODIZEE
ERSTES KAPITEL
DIE ENTSTEHUNG DER DEUTSCHEN TRAGÖDIE
IM ZEITALTER LESSINGS
SEITE 23
Tragödie und Barock (Gryphius, Lohenstein) — Das Problem der Märtyrertragödie
bei Lessing — Tragödie als Schule des Mitleids — Mitleid und Furcht — Der Mensch
als Gegenstand der aufgeklärten Tragödie — Der Zusammenhang von Fehler, Un¬
glück und Rührung — Miß
Sara Sampson
— Lehre vom Charakter — Das Drama
als tragisch-dramatisch-moralische Psychologie, Existenzdarstellung im sittlichen
Sinne —
Emilia
Galotti, die Tragödie der sittlichen Innerlichkeit — Entwicklung
des Geniegedankens (Shaftesbury, Addison,
Young, die
deutsche Schulphilosophie,
Lessing) — Das Drama als Monadologie — Tragödie und Theodizee — Lessings
Weg zu „Nathan der Weise — Tragödie und Geschichte.
ZWEITES KAPITEL
DIE ANEIGNUNG SHAKESPEARES UND DAS DRAMA
DES JUNGEN GOETHE
SEITE 51
Herders Shakespeare-Auf satz, Drama als geschichtliche Begebenheit und als geschicht¬
liche Theodizee, das von der Seele erlebte Geschichtsdrama — Goethes Shakespeare¬
rede — Dramaturgie des Sxurm und Drang (Lenz) — Das Tragische als eine Grund¬
erfahrung des individuellen Daseins beim jungen Goethe: Prometheusfragment, Götz
von Berlichingen — Clavigo: Die seelische Ambivalenz von Treue und Untreue,
■
ι
IX
Begriff der dämonischen Schuld, tragisches Gegeneinander von Rechten des Ich und
Pflichten gegen das Du — Stella: Verhältnis zur Empfindsamkeit, Polarität des
Männlichen und des Weiblichen, der tragische Individualismus der Empfindung.
DRITTES KAPITEL
DAS DÄMONISCHE UND SEINE GEGENKRÄFTE
IN DER TRAGÖDIE GOETHES
SEITE 73
Goethes Verhältnis zum Tragischen — Antike und moderne Tragik — Die Tragödie
als Gattung — Kategorie des Dämonischen —
Egmont:
Die Individualität als
Lebenswert und als Daseinsverhängnis,
Egmont
und Oranien, der Konflikt zwischen
Seele und Macht — Torquato
Tasso:
»Disproportion des Talents mit dem Leben*,
Tasso
als monologische Tragödie, die ein tragisches Selbstgespräch durch begleitende
Stimmen untermalt, dichterische Existenz als tragische Existenz, Symbolik der Ein¬
gangsszene,
Tasso
und Antonio, die Individualität, Träger eines Wertes, aber zugleich
zur Selbstzerstörung hindrängend, Wahn als negative Phantasie, Deutung des Tasso-
Schlusses — Iphigenie: Das Priestertum der Iphigenie, Schichten der Wirklichkeit, der
Geschlechterfluch als Träger des Dämonischen, Orest und Iphigenie, die Grenzen des
Tragischen — Elpenor, Bruchstücke einer Tragödie,
Pandora
— Die Natürliche Tochter.
VIERTES KAPITEL
FAUST
TRAGÖDIE UND MYSTERIENSPIEL
SEITE 122
Das Problem der Form, das Sein als Ganzes der „Held dieses Dramas — Goethes
Luzifermythos, Luzifer und Mephisto, Luzifer und Faust — Bedeutung der Magie —
Erdgeistszenen — Die Funktion des Bösen (Mephisto) — Die
Paradoxie
des Teufels¬
paktes — Die doppelte Rolle der Magie — Die tragischen Lebenskreise — Die Gret-
chentragödie: Zwielicht zwischen holder Liebe und geschlechtlichem Rausch, Wal¬
purgisnacht, Erlösung durch die Liebe — Arielszene — Probleme des zweiten Teiles —
Die Helenatragödie: Der Mütterbereich als Ursprungsbereich, die klassische Wal¬
purgisnacht,
Homunculus,
Faust und Helena, der Helena-Akt, die Tragik der Schön¬
heit — Die Tragödie der Macht: Faust und die Sorge, Fausts Tod, der doppelte
Boden der Schlußszenen — Das
Dispar
at
wer
d
en
der Gegensätze und ihre mystische
Einigung.
FÜNFTES KAPITEL
DIE URFORM DES TRAGISCHEN
IN SCHILLERS JUGENDDRAMEN
SEITE 170
Schillers Ausgangspunkt bei den geistigen, religiösen und politischen Ordnungen
(Ober das gegenwärtige deutsche Theater, Die Schaubühne als moralische Anstalt
betrachtet) — Die Räuber: Der Mensch als Gegner und Mitspieler Gottes, Franz und
Karl Moor, das Brutus-Symbol, die irdische Ordnung als Stell
vertreterin
der ewigen
— Fiesco: Auffassung der Geschichte, die Antinomie des Menschlichen und Geschieht-
lidien,
Held und Staat, Drama als Theodizee — Kabale und Liebe: Vergleich mit
Lessings
Emilia
Galotti, das Tragische als Widerspruch einer im Gefühl ergriffenen
Unbedingtheit des Herzens zu den Masken der Welt, Bedeutung der Intrige des
Bösen, Apokalypse und Nemesis.
SECHSTES KAPITEL
IDEE UND GESCHICHTE IN IHRER ENTWICKLUNG
VOM DON CARLOS ZUM WALLENSTEIN
SEITE 191
Das Problem der Einheit im
„Don Carlos , die
tragische Verflochtenheit der drei
Figuren und das »Ideal — Widerstreit von Idee und Geschichte —
Posa
als tra¬
gischer Charakter — Problem der Freundschaft — Das tragische Schicksal auf Seiten
der Macht und der Herrschaft: König Philipp — Untergang als Verklärung, Welt¬
geschichte als Weltgericht, Tragödie als Theodizee — Schillers Philosophie und Ge¬
schichtsschreibung — Theorie der Tragödie, das Problem der Idee und der mensch¬
lichen Freiheit — Die Theodizee des Ästhetischen — Schiller und das Christentum —
Bedeutung des Handelns und des Bösen bei Schiller — Verbrecher und Held — Begriff
der dämonischen Freiheit und des reinen Dämons — Die Vereinigung des Gedan¬
kens des Tragischen mit der Idee einer ästhetischen und geschichtlichen Theodizee.
SIEBENTES KAPITEL
WALLENSTEIN
SEITE 214
Die klassische Kunstgestaltung in Goethes und Schillers Tragödie — Begegnung von
Dichter und Geschichte bei Schiller — Geschichtliche Voraussetzungen der Wallen-
steinfigur —
„Wallenstein
als „Totalität einer Welt — Lager und Heer als „Basis
— Spiel und Gegenspiel Wallensteinscher und kaiserlicher Politik — Die Relativität
der sittlichen Begriffe im Ganzen des tragischen Vorgangs — Das Gegeneinander
von Idee und Geschichte in Max und Wallenstein — Einheit von Charakter und
Schicksal — Wallenstein in der Stunde der Entscheidung — Die Auseinandersetzung
Wallensteins mit dem moralischen Bewußtsein als einer geschichtlichen Macht — Das
Sternen-Symbol — Wallensteins Tod — Hegels Wallensteindeutung.
ACHTES KAPITEL
DIE DRAMEN DES SPÄTEN SCHILLER:
LÄUTERUNGSDRAMA, LEGENDE UND GESCHICHTSTRAGÖDIE
SEITE 236
Die Malteser — Probleme des Läuterungs- und Erlösungsdramas bei Schiller — Ge¬
schichtsdrama und Legende — Maria Stuart: Schicksalstragödie der Geschichte,
Drama der Nemesis, religiöses Läuterungsdrama, Charakteristik der Gestalten, der
Streit der Königinnen, Marias Tod — Jungfrau von Orleans: Das Thema der Tra¬
gödie der innere Zwist zwischen ihrer Sendung und ihrer Person und die Folgen
dieses Zwiespalts in einer als Geschichte verstandenen Welt, Beziehung zum Er¬
habenen, die tragische Harmonie des Erhabenen, himmlische Sendung und geschicht-
XI
liche
Mitwelt, Johannas Tod — Geschichte als der gleichnishafte Ort, wo sich das
Ideal realisiert, Charakter und Schicksal, Schiller und die griechische Bühne — Die
Braut von Messina: Bedeutung des Chors, Idee des Schicksals. Kein Geschichts¬
drama, sondern ein tragisches Familiengemälde, die ironischen Verweise der Orakel,
Gestalt der Mutter, Umwandlung der Schicksalstragödie in ein modernes Läuterungs¬
und Erlösungsdrama — Die übertragische Versöhnung von Idee und Geschichte in
Wilhelm Teil — Das tragische Problem als Problem der menschlichen Existenz:
Warbeck, Spaltung zwischen Maske und Wesen —
Demetrius, die
schicksalhafte Macht
des Bösen in der Welt, Selbstsein als Lüge, die Durchbrechung des Theodizee-
gedankens durch das Tragische.
ZWEITER TEIL
TRAGÖDIE UND NIHILISMUS
NEUNTES KAPITEL
DER TRAGIKER HEINRICH VON KLEIST
UND SEIN JAHRHUNDERT
SEITE 275
Schillernachfolge und Schillerabkehr im Drama des 19. Jahrhunderts — Ursprünge
des Tragischen im 19. Jahrhundert: das Erlebnis der Dissonanz von Idee und Wirk¬
lichkeit, Krise des Humanitätsideals, Problematik des überlieferten Heldenbildes,
Auflösung des christlichen Glaubens, Pessimismus und Historismus — Heinrich
von Kleist als tragische Existenz — Kleist und die Idylle — Dasein als religiöse, von
Gott aufgetragene Bestimmung — Der tragische Glaube — Marionettensymbol —
Begriff der Anmut bei Schiller und bei Kleist — Vergleich des Lebens mit einem
Ringkampf — Kleists Auffassung von der Geschichte — Das Tragische bei Schiller,
Goethe und Kleist.
ZEHNTES KAPITEL
SCHEIN UND WIRKLICHKEIT IM DRAMA
H. VON KLEISTS
SEITE 294
Familie Schroffenstein — Erlebnis des Scheines — Verhältnis zur Wirklichkeit —
Analyse des Rupert — Gegengestalt des Sylvester — Die Gottesfrage der Tragödie,
der rätselhafte, unbegriffene und undurchdringlich gewordene Gott — Unmittelbar¬
keit und Gewißheit in der Liebe, Agnes und Ottokar —
Amphitryon
— Das Rätsel,
die Gefahr und die Gnade des Ichseins — Die Funktionen des Jupiter: Durch den
Gott tritt das Widergöttliche in Erscheinung; der Gott als der überhöhte Gegen¬
spieler der Alkmene, der das Göttliche aus ihr erst herausfragt — Bedrohung des
Gefühls durch das Bewußtsein — Das mythische Thema von der Einkehr des Gottes
— Ausgang des
Amphitryon:
Bedrohung durch den Wahn und Verklärung durch
den Gott.
XII
ELFTES KAPITEL
TRAGISCHE UND MÄRCHENHAFTE EXISTENZ
BEI H.VON KLEIST
SEITE 309
Penthesilea als Marionette und tragische Existenz — Das Tragische als Unangemes¬
senheit der Seele zu den Ordnungen und Dämonen der Welt — Musikalische Kom¬
position der »Penthesilea — Gesetz der Tanais — Penthesileas tragischer Kon¬
flikt und seine Entfaltung — Analyse der 9. und der 14. und 15. Szene — Das
tragische Mißverstehen der Liebenden — Achill — Schlußszene der „Pen
thesi
lea
als Zwiesprache des in der Welt -wurzellos gewordenen Ich mit seiner eigenen,
unbegreiflichen Gottheit — Penthesileas Tod — Verklärung des Menschen — Ka¬
tegorie des Märchens bei Kleist — Käthchen von Heilbronn, Traum und Welt.
ZWÖLFTES KAPITEL
TRAGÖDIE, TOD UND GESCHICHTE
BEI H. VON KLEIST
SEITE 327
Robert Guiskard — Der Tod als Entwerter einer sich in der Immanenz der Geschichte
entfaltenden Lebenskraft — Doppelte Deutung des Todes, „lethargischer und „orgia-
stischer Tod — Todesdeutung des „Guiskard , der „Penthesilea
α
und des „Prinzen
von Homburg* — Kleists politische Entwicklung — Hermannsschlacht — Der Prinz
von Homburg — Spannung von Dichter und Staat — Die drei Schichten des Dra¬
mas — Die Märchenschicht — Die tragische Krise des Todeserlebnisses und ihre
Auflösung in der Freiheit des tragischen Ich — Die Gestalt des Kurfürsten und der
Staat — Überwindung des Tragischen bei Kleist.
DREIZEHNTES KAPITEL
HÖLDERLINS MYTHISCHE TRAGÖDIE
DER TOD DES EMPEDOKLES
UND IHRE BEDEUTUNG IM RAHMEN SEINES ZEITALTERS
SEITE 345
Die Gottesfrage der Tragödie und die Philosophie des Idealismus — Friedrich Schle¬
gels Deutung der modernen „philosophischen Tragödie (Hamlet) — August Wilhelm
Schlegel —
Schelling,
Hegel — Die geistige Überwindung des Tragischen durch den
Idealismus — Abbiegung vom Tragischen in der Entwicklung des romantischen Dra¬
mas — Bedeutung
Calderone
— Adam Müllers Deutung antiker und christlicher
Tragödie — Hölderlins Stellung zwischen Antike und Christentum — Frage nach
den Göttern — Hölderlin und der deutsche Idealismus — Götterferne als tragisches
Leid — Die Wortschuld des Empedokles — Empedokles und das Volk, Verhältnis
zum Priester — Empedokles auf dem Ätna, die Wiederkehr des reinen Zustandes
durch den als Opfer gedeuteten Tod — Theodizeegedanke — Das Tragische als Fest
der Götternähe — Uberpersönliche Bedeutung des Todes, Beziehung zum Volk —
Christus-Analogie — Der Götterzwist und seine Auflösung in der Todesfeier —
Die „intellektuale Anschauung der Tragödie — Antik-griechische und hesperisch-
abendländische Tragik bei Hölderlin — Abgrenzung Hölderlins gegen die grie¬
chische Tragödie — Antike und Christentum bei Hölderlin.
XIII
VIERZEHNTES KAPITEL
GÖTTERNAHE UND GOTTERFERNE,
DER WEG VON HÖLDERLIN ZU GRILLPARZER
SEITE 371
Hölderlins
Eschatologie
— Legendäre Verklärung des romantischen Geschichtsdramas
(Adam Müller, Tieck) — Entzauberung durch Geschichte — K. F. Solger und die
Philosophie des Tragischen — Immermanns Merlin — Deutung Hölderlins und
Grillparzers von Solger her — Das tragische Urerlebnis bei Grillparzer, die Selbst¬
auflösung und Selbstaufspaltung des Ich —
Blanka
von Kastilien — Die Ahnfrau:
Idee des Schicksals, Geschlechterfluch, Determination,
Bertha
und Jaromir — Das
Problem der Individualität bei Grillparzer —
Sappho:
Vergleich mit Goethes
Tasso,
Leben und Kunst, die Gefährdung des Menschen durch sich selbst, Sapphos Tod —
Das Goldene Vließ: antike und moderne Schicht, Grundzüge des Tragischen, die
menschliche Existenz in der Zeit, die Wandelbarkeit des Menschen und das Schuld¬
problem, Jason und
Medea,
die Tragik der Ich-Du-Beziehung.
FÜNFZEHNTES KAPITEL
DIE HISTORISCH-POLITISCHEN DRAMEN
IN GRILLPARZERS MITTLERER PERIODE
SEITE 401
Grillparzers Verhältnis zur Geschichte und seine Wurzeln — Beziehung zu Hegel
und Schopenhauer — Geschichte als menschliche und göttliche Wirklichkeit — Grill¬
parzers Rechtsgedanke — König Ottokars Glück und Ende: Ottokar und Napoleon,
die erotische und die politische Krise, Ottokar als tragischer Charakter, Rudolf
von Habsburg, Selbstbewahrung und Entpersönlichung durch das Kaisertum als
Amt — Ein treuer Diener seines Herrn: Apotheose des Staatsbürgers? — Die Viel¬
schichtigkeit des politischen Gefüges — Doppelrolle des Staates als Sinnbild der
göttlichen Schöpfung und als bloßes Menschenwerk — Otto von Meran und Bancban
— Der Traum, ein Leben: Die beiden Pole des Dramas, Doppelheit des Träumen¬
den, Rustans Weltfahrt, die Nichtigkeit des Irdischen — Weh dem, der lügt!
SECHZEHNTES KAPITEL
DIE BEDROHUNG DES MENSCHEN DURCH DIE LIEBE
SEITE 421
Des Meeres und der Liebe Wellen — Auffassung der Liebe bei Kleist und Grill¬
parzer — Die Liebe als Fluch und als Gnade — Schuldproblem — Selbstbewahrung
und Hingabe — Die tragische Verwandlung des Menschen durch die Liebe — Heros
Tod — Die Jüdin von Toledo — Liebe als Wollust — Grillparzers Menschenbild
und die moralischen Werte — König
Alfons,
Selbstbewahrung und Leben — Analyse
der Rahel — Die tragische Krise des Königs — Die Entzauberung der Liebe —
Verhältnis von Staat und Herrscher — Idee der Gesamtschuld.
XIV
SIEBZEHNTES KAPITEL
GESCHICHTE UND GOTTES-ORDNUNG
IN GRILLPARZERS ALTERSDRAMEN
SEITE 434
Der Bruderzwist in Habsburg als Geschichtsdrama — Die verschiedenen, von einan¬
der unabhängigen Begebnisreihen als Symptome für den Zerfall der Zeit — Die Zeit
als der Sündenfall der geschichtlichen Menschheit — Der nichthandelnde Herrscher als
Mittelpunkt einer geschichtlichen Welt — Rudolfs astrologischer Glaube — Gestal¬
tung von der Gebärde — Die Problematik des Handelns — Der tragische Bruch
von Herrscher und Mensch — Das Scheitern des handelnden Kaisers — Rudolfs
Tod — Analyse des Matthias — Libussa, der Mythos von der geschichtlichen Welt
als dem Sündenfall der Menschheit — Kascha,
Tetka,
Libussa — Weltabsage und
Wirken in der Welt um der Liebe willen — Libussas Reich und seine tragische
Grenze — Das Problem des göttlichen und menschlichen Rechtes — Primislaus und
die tragische Grenze seines Staates — Libussas Tod.
ACHTZEHNTES KAPITEL
CHRISTIAN DIETRICH GRABBE
SEIN WEG ZUM GESCHICHTLICHEN DRAMA
SEITE 455
Die Tragödie des Nihilismus und ihre religiöse Grenzsituation — Grabbes Drama
als Tragödie der Immanenz — Grabbe als tragische Persönlichkeit, Charakter, Le¬
benslauf und Zeitalter — Herzog Theodor von
Gothland
als „negativer Mythos —
Scherz, Satire, Ironie und tiefere Bedeutung — Don Juan und Faust: Vergleich mit
Goethes Faustgestalt, die beiden entgegengesetzten Lebensformen der Menschheit,
Faust und Don Juan, Romantik und Desillusionierung — Grabbes Weg zur Ge¬
schichte — Die neue Geschichtsunmittelbarkeit im Heldenideal und im Epochenbild
— Stilformen des neuen Geschichtsdramas — Marius und Sulla: Die Dissonanz von
zerfallender Epoche und despotischer Individualität, Analyse des Marius und des
Sulla, die tragische Grenze des als Macht erlebten Geschichtsbewußtseins.
NEUNZEHNTES KAPITEL
GRABBES HOHENSTAUFENDRAMEN
SEITE 479
Das tragische Thema: das Ringen der menschlichen Größe mit der Vergänglichkeit
aller Dinge — Kaiser Friedrich Barbarossa — Papst und Kaiser — Der Geschlechter¬
gegensatz der Waiblinger und der Weifen — Die Nord-Süd-Spannung des Dramas
— Freundschaft und geschichtliche Sendung — Analyse Heinrichs des Löwen —
Kaiser Heinrich der Sechste — Die Lebensform der politischen Existenz — Der
Kaisertod auf dem Ätna als das ironische Fragezeichen, das hinter den Willen zur
Macht gesetzt wird — Der Tod Heinrichs des Löwen und seine tragische
Paradoxie
—
Hannibals Tod, das Tragische im Umschlag zum Grotesken — Dichtung und Idylle
als Gegenspieler der geschichtlichen Vergänglichkeitstragik.
XV
ZWANZIGSTES KAPITEL
EINZELMENSCH UND EPOCHE
DAS TRAGISCHE PROBLEM IN GRABBES SPÄTEN DRAMEN
SEITE 499
Napoleon oder die hundert Tage — Interpretation der Eingangsszene — Der Kaiser
und die Revolution — Grenze des Geschichtlichen in der Idylle — Geschichte als
Komödie (Jouve) — Das Napoleondrama als Epochenbild — Romantik der „Größe
—
Hannibal
— Karthago und Rom — Die Tragödie des scheiternden Helden, der
an seiner Epoche und an seinem Volk zugrunde geht — Tragische Ironie in Hanni-
bals Tod — Der Untergang Karthagos — Doppelte Sinngebung der Geschichte bei
Grabbe als Ort der utopisch-romantischen Sehnsucht und als tragisches Erlebnis der
Vergänglichkeit des Daseins — Die Hermannsschlacht.
EINUNDZWANZIGSTES KAPITEL
GEORG BÜCHNER
DIE TRAGÖDIE DES NIHILISMUS
SEITE 513
Georg Büchner und die Französische Revolution — Dantons Tod — Die Ermächtigung
des Menschen durch die Geschichte — Politische Skepsis (Danton) und terroristisches
Dogma (Robespierre) — Lebensskepsis und Epikureismus bei Danton — Das Leben
als Komödie —
Léonce
und Lena — Bedeutung der Langeweile — Dantons Begeg¬
nung mit dem Tode: Tod als Verführung der Phantasie, Tod als tragische Grenze
des epikureischen Lebensgefühles — Büchners
»Gnosis ,
die Welt als Sündenfall
Gottes — Leid und Mit-Leid — Das Leid als das tragische Motiv gegen Gott, antikes
Erbe in Büchners „Danton — Die Unvereinbarkeit göttlicher Maßstäbe und
irdischer Qual — Woyzeck — Der „halbe Held — Soziale Standortgebundenheit
der „Ideale — Die vitale Urangst des Menschen, Erschließung der Welt vom
»Nichts her — Motiv der erotischen Treulosigkeit — Schuldproblem — Das Anti¬
Märchen.
ZWEIUNDZWANZIGSTES KAPITEL
DIE MORALISIERUNG DES TRAGISCHEN
IM 19. JAHRHUNDERT UND IHRE ÜBERWINDUNG
SEITE 535
Das religiöse Problem in der Tragödie des Nihilismus — Die Gegenbewegung in der
philosophisch-ästhetischen Spekulation über das Tragische — Friedrich Theodor
Vischers „Metaphysik des Schönen — Das Tragische als Gegeneinander sittlich
kollidierender Mächte, antike und moderne Tragik — Vischer und Hegel — Die
Kategorie des Zufalls in ihrer Bedeutung für die Tragödie — Die Moralisierung des
Tragischen — Die Bedeutung des Schuldproblems — Die verschiedenen Stufen des
tragischen Konfliktes — Die verdeckte Glaubenslosigkeit in der Moralisierung des
Tragischen — Otto Ludwig — „Idealrealismus — Gemeinsamkeiten mit Goethes
Morphologie und die Moralisierung des morphologischen Ansatzes — Probleme
der Gleichsetzung von Leidenschaft, Schuld, Schicksal und Strafe — Das dramatische
XVI
Kunstwerk als
psychologisch-ethisch-kritischer Kommentar
seiner
selbst —
Otto
Ludwigs Schiller-Kritik — Richard Wagner und das dramatische Kunstwerk der
Zukunft — Richard Wagners Stellung zwischen Romantik und Moderne, zwischen
Mythos und Propaganda — Das Tragische in Friedrich Hebbels Welt- und Kunst¬
anschauung — Das Tragische als Urgefühl und Urgedanke des Hebbelschen Daseins
— Das als Kampf erfahrene Verhältnis von Einzelseele und Welt — Individuelle
Existenz als tragische Existenz — Hebbels Bejahung des Tragischen — Das Tragische
zwischen Nihilismus und Mythos — Das Verhältnis zwischen Mensch und Gott kann
nur auf tragische Weise gelebt werden — Die Tragik der göttlichen Existenz —
Existenzschuld und Wahrheitsidee — Der Dualismus in der Gottheit, der werdende
Gott — Der Mensch als der von Gott Gerichtete — Die tragische
Mystík
Hebbels,
Erlösung Gottes durch den Menschen — Die Symbolgestaltung des Dramas — Das
Tragische als geschichtlicher Prozeß und die Notwendigkeit der tragischen Form —
Die Geschichte der Tragödie als Dialektik (antikes Drama, Shakespeare, moderne
Tragödie) — Die Dialektik Ín der Gottheit — Hebbel und Hegel — Nihilismus
der Tragödie und „Versöhnung .
DREIUNDZWANZIGSTES KAPITEL
DER MENSCH ALS WIDERSACHER GOTTES
DIE ERSTE PERIODE IN HEBBELS DRAMATISCHER ENTWICKLUNG
SEITE 572
Judith, Geschlechtertragödie oder symbolisches Geschichtsdrama? — Judith und die
Jungfrau von Orleans — Problem der Motivation — Psychologie der Judith — Ver¬
hältnis der Judith zu ihrem Gott — Motiv des blinden Daniel — Holofernes und
Judith — Daseinsnot des Menschen und objektiver Sinn des Geschehens —
Genoveva
— Tragisches Charakterdrama des
Golo
— Die tragische Verknüpfung der sittlichen
Extreme — Problem der Individualität —
Golo
als Widersacher Gottes — Verhält¬
nis zu Tod und Selbstmord — Der Sieg Gottes über den Menschen — Siegfried und
Genoveva
— Untragischer, legendärer Sinn der Genovevagestalt — Maria
Mag¬
dalene
— Die „schreckliche Gebundenheit des Lebens in der Einseitigkeit — Pro¬
blem des kollektiven Hintergrundes, Tragödie des Sozialen und seines mörderischen
Zwanges — Meister Anton — Die soziale Gebundenheit der anderen Gestalten —
Klara — Nihilismus und dialektische, entwicklungsgeschichtliche Sinngebung — Ein
Trauerspiel in
Sicilien
— Julia.
VIERUNDZWANZIGSTES KAPITEL
DAS ICH UND DIE ÜBERPERSÖNLICHEN ORDNUNGEN
DIE ZWEITE PERIODE IN HEBBELS DRAMATISCHER ENTWICKLUNG
SEITE 601
Die beiden Epochen von Hebbels Entwicklung — Moloch —
Herodes
und Ma-
riamne —Tragödie geschichtlicher Notwendigkeit oder Tragödie der Liebe? — Das
sittliche Problem, das Verfügen über die Persönlichkeit des anderen — Der un¬
bedingte Wert der Liebe und das irdische Scheitern des
Herodes
— Mariamne: Sinn
ihrer Liebe, ihre Verhülltheit, die doppelte Probe des
Herodes,
ihre tragische Ver¬
nichtung, ihre gespielte Existenz, ihr Tod — Geschichtsphilosophische Sinngebung
bei Hebbel — Agnes Bernauer als Liebesdrama und Staatsdrama — Die Schönheit
XVII
als überschwenglicher Wert, der in dämonische Gefahren hineinreißt — Die Un¬
bedingtheit der Liebe und ihr irdisches Scheitern — Das Problem des Staates, Herzog
Ernst, Ernst und Albrecht — Die Existenz des Staates wird bei Hebbel tragisch ver¬
standen — Gyges und sein Ring — Das religiöse Existenzproblem der Rhodope —
Widerstreit einer idealistischen und einer entwicklungsgeschichtlichen Sinngebung —
Gyges und Kandaules — Die Nibelungen: Formproblem, Götterwende, „Wirklich¬
keit — Siegfried, Hagen, Kriemhild — Ungelöste Spannungen des Nibelungen¬
dramas —
Demetrius,
Vergleich mit Schiller, Gestalt der
Marfa,
Problem der Herr¬
schaft — Die Tragik der überpersönlichen Mächte.
FUNFUNDZWANZIGSTES KAPITEL
ÜBERBLICK UND AUSBLICK
DIE DEUTSCHE TRAGÖDIE ZWISCHEN THEODIZEE
UND NIHILISMUS
SEITE 640
Theodizee als Gegenpol des Tragischen — Lessing, die tragische Gefährdung des
Menschen als sittlicher Existenz — Goethe, Individualität als Wert und Verhängnis
— Schiller, der tragisch handelnde Mensch und die Geschichte — Heinrich von Kleist,
der „unbegriffene Gott als der verwirrende Gegenspieler des Menschen — Friedrich
Nietzsches Auffassung des Tragischen, das universaltragische und das christliche Welt¬
bild — Nietzsche und Kleist — Hölderlin, Umschlag der Tragödie in das kultische
Fest — Grillparzer, Tragik und Ordnung — Tragödie der Immanenz (Grabbe und
Büchner) — Nietzsche und der Nihilismus — Nihilismus und Christentum bei
Kierkegaard — Friedrich Hebbel, die Tragödie zwischen Nihilismus und Mythos —
Ausblick.
ANMERKUNGEN
SEITE 654
NAMEN- UND TITEL VERZEICHNIS
SEITE 705
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