Staatsschulden und Reformpolitik: die Entstehung moderner öffentl. Schulden in Bayern u. Baden 1780 - 1820 2
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Format: | Buch |
Sprache: | German |
Veröffentlicht: |
Göttingen
Vandenhoeck & Ruprecht
1986
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Schriftenreihe: | Max-Planck-Institut für Geschichte: Veröffentlichungen des Max-Planck-Instituts für Geschichte
82,2 |
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Teil 2
III.
Die Reform der öffentlichen Schuldenwirtschaft.........401
A. Bayern.................................401
1. Verrechtlichung: Von den tradierten Rechtsformen zum moder¬
nen Schuldenrecht...........................401
Ablösung der alten durch neue Rechtsformen in vier Etappen (402). 1. Die tra¬
dierten Rechtsverhältnisse (402): grundsätzliche Zweiteilung aller Schulden in
Kammer- und Landesschulden (402); Kammerschulden (402); Landesschulden
(414). 2. Die Auflösung der überkommenen Rechtsformen (416): Entpatrimo-
nialisierung der Kammerschulden durch den Ansbacher Hausvertrag von 1796
(416) und die Schuldcnpragmatik des Jahres 1804 (417); Verstaatlichung der
Landesschulden 1807 (420). 3. Die gesetzliche Normierung der modernen öf¬
fentlichen Schuld: Ansbacher Hmisvertrag (421); Schuldenpragmatik (422);
Probleme einer gesetzlichen Schuldennormierung (424). 4. Die Konstitutionali-
sierung der modernen öffentlichen Schuld (427): Verfassung von 1808 (428);
Kredit und Repräsentation (429); Verfassungsberatungen 1814/18 (431); Kon¬
stitution des Jahres 1818 (435). Hauptmerkmale des modernen Schuldenrechts
(437,.
2. Zentralisierung: Von den herrschaftlichen und ständischen Schul¬
denkassen zur staatlichen Schulden Verwaltungsbehörde......438
Schuldenadministration am Ausgang des 18. Jahrhunderts (438); wachsende
Schwierigkeiten bei der Schuldenverwaltung (439). Problemlösung durch Ver¬
minderung der Zahl der schuldenverwaltenden Kassen in drei Schritten (439). 1.
Finanzreform von 1803 (439): Einrichtung einer Zentralstaatskasse mit Zustän¬
digkeit für die Zentralschulden (439). 2. Finanzreform von 1807/08 (440): Er¬
setzung aller herrschaftlichen und ständischen Schuldenkassen durch sieben
staatliche Provinzialschuldentilgungskommissionen (440); Hauptorganisations¬
grundsätze zur Sicherung des Staatskredits: Übernahme des Fondsprinzips von
den ständischen Schuldenwerken (442) und Beibehaltung einer begrenzten De¬
zentralisierung (446); Vor- und Nachteile dieser Lösung (447). 3. Finanzreform
von 1811 (447): Vorschläge für eine zentrale Schuldenverwaltungsbehörde
(447); Verknüpfung von Schuldenverwaltungs- und Bankfrage (448); Errich¬
tung der Königlich Bayerischen
Staatsschuldentilgungskommission
(452);
Strukturmerkmale (452).
3. Unifizierung: Von den zersplitterten Schuldenmassen zur einheit¬
lichen Staatsschuld..........................455
Schuldenstruktur am Ende des
Ancien
Régime
(455); zunehmende Nachteile
durch Territorialveränderungen und Verwakungsreformen (456). Aufgliede¬
rung der Schuldenunifizierung in zwei Teilprobleme (457). 1. Verarbeitung der
Schuldenübernahmen (457): Schuldendivisionsverhandlungen am Beispiel der
rheinpfälzischen Schulden (458); Schuldenabteilungen mit den Mediatisierten
(463); Liquidation der Schulden (463). 2. Zusammenziehung der Kammer-, Lan¬
des- und übernommenen Schulden (468): Einführung von Zentralschulden als
Kristallisationskern für die spätere Staatsschuld (468); Zusammenfassung der
Kammer- und Landesschulden in den Provinzen zu einheitlichen Provinzial-
schulden 1807/08 (468); Verschmelzung von Zentral- und Provinzialschulden
zu einer homogenen Staatsschuldenmasse (470). Verstöße gegen dieses »Prinzip
der Einheit« nach 1814/16 (471).
4. Fundierung: Von den unübersichtlichen, ungenügenden Fundie-
rungsverhältnissen zu einem zentralen, ausreichenden Schulden¬
fonds ..................................472
Schuldenfundierung im ausgehenden 18. Jahrhundert (472); wachsende Fundie-
rungsprobleme durch Kreditfinanzierung und Schuldenübernahmen (474). Lö¬
sungsversuche in verwaltungstechnischer und fiskalischer Hinsicht (474). 1. Zu¬
sammenfassung der verschiedenen, dem Schuldendienst einzelner Kassen gewid¬
meten Einnahmen (475): Anfänge einer gleichmäßigen Fundierung der Schulden
1803 (475); Schaffung von sieben Provinzialschuldenfonds 1807/08 (475); Eini¬
gung auf einen zentralen Schuldenfonds für die gesamten öffentlichen Schulden
1811 (476). 2. Fiskalische Aspekte der Schuldenfundierung (477): Auseinander¬
setzungen um die Dotierung des neuen Zentralfonds (477); Konzentrierung
und damit Verstärkung der Unterfundierung (481); chronische Liquiditäts¬
schwierigkeiten der Staatsschuldentilgungskommission (481); Schuldentilgungs¬
plan von 1811 (482). Alternative: ausgaben- oder einnahmenorientierte Fundie-
rungspolitik (483). Erste Phase: Anpassung der Fundierungsmittel an den vor¬
handenen Bedarf 1811/12-1813/14 (485); Finanzierung des Schuldendienstes
1811/12 (485); Zuspitzung der Fundierungsprobleme 1812/13 (490); Geschäfts¬
beziehungen zur Bayerischen Diskontokasse (495); Bankrott der Staatsschul¬
dentilgungskommission 1814 (500). Wende in der Fundierungspolitik (503).
Zweite Phase: Anpassung des Schuldendienstes an die vorhandenen Einkünfte
1814/15-1817/18 (507); Fundierungspolitik 1814/15 und 1815/16 (507); Liqui¬
ditätsengpässe 1816/17(512);Neufundierung der öffentlichen Schulden durch das
Schuldengesetz von 18 19 (513); Verstoß gegen das »Prinzip der Einheit« (514).
5. Kommerzialisierung: Von der schwachen zur starken Marktab¬
hängigkeit öffentlicher Verschuldung ................515
a. Versachlichung der Schuldverhältnisse
Vorherrschen von persönlichen Schuldverhältnissen bei Kammer- (516) und
Landesschulden (519); Darlehen als grundlegende Verschuldungsform (521);
Vor- und Nachteile einer wenig kommerzialisierten Schuld (522). Ausbreitung
versachlichter Schuldverhältnisse und neuer Verschuldungsformen in drei Berei¬
chen (523). 1. Die öffentliche Anleihe gegen Inhaberschuldverschreibungen als
VI
Instrument langfristiger Verschuldung (523): Unterschiede zwischen Darlehen
und Anleihe (523); Vorteile der neuen Verschuldungsform (525). Einführung
auf dem Frankfurter Kapitalmarkt (527); Übernahme für die Auslandsverschul¬
dung (529); Übernahme für die Inlandsverschuldung (533). 2. Die Mobilisie¬
rung älterer Obligationen (534): Vorteile einer mobilisierten Schuld (535); Ma߬
nahmen zur Schuldenmobilisierung (536); Abbruch 1815 (538). 3. Die Schatz¬
wechsel als Instrument kurzfristiger Verschuldung (539): Vorteile der Schatz¬
wechsel (540); Einführung, Ausbreitung und Durchsetzung (541); Ende der
Schatzwechselverschuldung 1815 (543).
b. Vermarktung der Effekten
Persönliche Beziehungen zwischen Schuldner und Gläubiger im
Ancien Régime
(545). Bedeutung von Banken für die Verschuldung der Stände (546) und des
Kurfürsten (546);
Merchant
Bankers (549) und Hofbankiers (549). Rückstän¬
digkeit des Kapitalmarktes (555). Fehlen berufsmäßiger Spekulationsgeschäfte
(555). Entwicklungsschub an der Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert (556). 1.
Ausbreitung einer bankmäßigen Organisation öffentlicher Verschuldung (556);
Funktionswandel der Finanzinstitutionen (557); Professionalisierung und Spe¬
zialisierung (561). Frühe Effektenbanken: Gebr. Bethmann (561), Benjamin
Metzler seel. Sohn &
Cons.
(564), Gebr. Nocker (566). Wechselhäuser:
Carli
&
Comp.
(568), Johann Lorenz Schaezler (569). Staatsfinanziers: Josuel Westhei-
mer (571),
Aron
Elias Seligmann (573). Staatsbankiers: Jakob Hirsch (577), Ja¬
kob Obermayer (577). 2. Entstehung von Effektenbörsen (578): in- und auslän¬
dische Kapital- und Geldmärkte (578). Frankfurter Finanzmarkt und Entste¬
hung der Frankfurter Börse (585); inländischer Kapitalmarkt und Aufschwung
der Augsburger Börse (597); in- (604) und ausländische (606) Geldmärkte. 3.
Aufkommen der berufsmäßigen Effektenspekulation (607): Spekulation um die
Lotterielose »E-M« (608).
с
Wandel des Gläubigerkreises
Kirche und Stiftungen als Hauptgläubiger im
Ancien Régime
(613). Verände¬
rung der Gläubigerstruktur durch Neuverschuldung (613) und Schuldenüber¬
nahmen (615). Privatpersonen als wichtigste Gläubigergruppe 1817/18 (617).
B. Baden.................................618
1. Verrechtlichung: Von den tradierten Rechtsformen zum moder¬
nen Schuldenrecht...........................618
Ablösung der alten durch neue Rechtsformen in vier Etappen (619). 1. Die tra¬
dierten Rechtsverhältnisse (619): grundsätzliche Zweiteilung aller Schulden in
Kammer- und Landesschulden (619); Kammerschulden (619); geringe Bedeu¬
tung und anderer Charakter der Landesschulden (621). 2. Die Auflösung der
überkommenen Rechtsformen; anderer Verlauf (623): Entpatrimonialisierung
der Kammerschulden durch die Schuldenpragmatiken von 1806 (625) und 1808
(627); Verstaatlichung der Landesschulden 1806 (629). 3. Die gesetzliche Nor¬
mierung der modernen öffentlichen Schuld (630): Schuldenpragmatiken von
1806 (630) und 1808 (630); Probleme einer gesetzlichen Schuldennormierung
(633). 4. Die Konstitutionalisierung der modernen öffentlichen Schuld (636):
Verfassungsberatungen 1808 (638); Kredit und Repräsentation (639); Konstitu¬
tion von 1818 (641). Hauptmerkmale des modernen Schuldenrechts (643).
VII
2. Zentralisierung: Von den herrschaftlichen und ständischen Schul¬
denkassen zur staatlichen Schuldenverwaltungsbehörde......644
Stärker zentralisierte Schuldenadministration am Ausgang des 18. Jahrhunderts
(644); zunehmende Unübersichtlichkeit durch die Territorialgewinne (645).
Problemlösung durch Verminderung der Zahl der schuldenverwaltenden Kas¬
sen; anderer Verlauf und andere Ergebnisse (645): Errichtung der Großherzog¬
lich Badischen Amortisationskasse in einem Schritt 1808 (647); dafür Beibehal¬
tung von rund 30 schuldenverwaltenden Kassen (648); Teilzentralisierung und
Zweiteilung als wichtigste Strukturmerkmale der SchuldenverwaJtung (649); Ab¬
schluß der Zentralisierung erst in den 1830er Jahren (651).
3. Unifizierung: Von den zersplitterten Schuldenmassen zur einheit¬
lichen Staatsschuld ..........................651
Einheitlichere Schuldenstruktur am Ende des
Ancien Régime
(651); Rückent¬
wicklung durch den Länderanfall (652). Aufgliederung der Schuldenunifizie-
rung in zwei Teilprobleme (653). 1. Verarbeitung der Schuldenübernahmen
(653): Schuldendivisionsverhandlungen (653); Schuldenabteilungen mit den Me-
diatisierten am Beispiel des Fürstentums Leiningen (654); Versanden der Schul¬
denliquidation (659). 2. Keine Zusammenziehung von Kammer- und Landes¬
schulden; Fortbestand der alten Zweiteilung unter der Bezeichnung »Staats- und
Distriktschulden« (662): Auseinandersetzungen um die Verschmelzung von
Staats- und Distriktschulden (665); partielle Unifizierung (670); Abschluß der
Schuldenunifizierung erst in den 1830er Jahren (670).
4. Fundierung: Von den unübersichtlichen, ungenügenden Fundie-
rungsverhältnissen zu einem zentralen, ausreichenden Schulden¬
fonds ..................................671
Übersichtliche und ausreichende Schuldenfundierung im ausgehenden 18. Jahr¬
hundert (671); wachsende Fundierungsprobleme durch Kreditfinanzierung und
Schuldenübernahmen (671). Lösungsversuche in verwaltungstechnischer und fis¬
kalischer Hinsicht (672). 1. Keine Zusammenfassung der verschiedenen, dem
Schuldendienst einzelner Kassen gewidmeten Einnahmen (673): Domänenver¬
kauf und Schuldenfundierung (673); partielle Fundierung (679). 2. Fiskalische
Aspekte der Schuidenfundierung (680): ausreichende Dotierung der Staatsschul¬
den als Folge der partiellen Fundierung (681);
»Alienation«
des Schuldenfonds
als Hauptproblem der Amortisationskasse (683); Anfangsfinanzierung (683);
Verhältnis der
Amortisations-
zur Generalkasse (687); Fundierungsprobleme
1814 (692); Heranziehung des Schuldenfonds zur Defizitfinanzierung nach
1815 (694); Neufundierung der öffentlichen Schulden 1819/20 (697).
5. Kommerzialisierung: Von der schwachen zur starken Marktab¬
hängigkeit öffentlicher Verschuldung................699
a. Versachlichung der Schuldverhältnisse
Vorherrschen von persönlichen Schuldverhältnissen bei der Kammerschuld
(699); größere Rückständigkeit, da geringere Bedeutung der Landesschulden
(701). Langsamere und weniger starke Ausbreitung versachlichter Schuldverhält¬
nisse und neuer Verschuldungsformen in drei Bereichen (702). 1. Die öffentliche
VIII
Anleihe gegen Inhaberschuldverschreibungen als Instrument langfristiger Ver¬
schuldung (702): Übernahme für die Auslandsverschuldung (706), aber größere
Zurückhaltung bei der Ausdehnung auf die Inlandsverschuldung (706). 2. Die
Mobilisierung älterer Obligationen: begrenztere Maßnahmen zur Schuldenmo¬
bilisierung (707). 3. Die Schatzwechsel als Instrument kurzfristiger Verschul¬
dung (710): keine Ausbreitung von Schatzwechseln (711); Abwicklung der kurz¬
fristigen Verschuldung in traditionaler Darlehensform (711).
b. Vermarktung der Effekten
Persönliche Beziehungen zwischen Schuldner und Gläubiger im
Ancien Régime
(713). Geringere Bedeutung von Banken (713), unvollkommenerer Kapitalmarkt
(716) und Fehlen von Spekulationsgeschäften (716). Entwicklungsschub an der
Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert (717). 1. Ausbreitung einer bankmäßigen
Organisation öffentlicher Verschuldung (717); Funktionswandel der Finanzin¬
stitutionen, aber weniger stark ausgeprägte Professionalisierung und Spezialisie¬
rung (718). Frühe Effektenbanken: Gebr. Bethmann (719), Mayer Amschel
Rothschild & Söhne (720), Johann Wilhelm Reinhardt (723). Staatsfinanziers:
Israel
Jacobson
(726), David Seligmann &
Comp.
(727). Hof- und Staatsban¬
kiers:
Salomon
Haber (728),
Elkan Reutlinger
(730). 2. Entstehung von Effek¬
tenbörsen (732): in- und ausländische Kapital- und Geldmärkte (732). Frankfur¬
ter Finanzmarkt (735); inländischer Kapitalmarkt (737); in- und ausländische
Geldmärkte (740). 3. Aufkommen der berufsmäßigen Effektenspekulation:
keine ausgedehnte Spekulation mit Staatspapieren (741).
c. Wandel des Gläubigerkreises
Fehlen verläßlicher Daten (742); vermutlich hoher Anteil privater Kreditoren
(743).
IV.
Zusammenfassung..........................744
Abkürzungsverzeichnis..........................752
Quellen- und Literaturverzeichnis....................754
Register..................................825
IX
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