Dichtung und Metaphysik am Beispiel Rilke:
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Bonn
Bouvier
1986
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VORWORT
S.
11
EINLEITUNG
S.
15
Wissenschaftliches oder semsgeschichtliches Deuten und phänome¬
nallogisches Auslegen: Verhältnis zum Ursprünglichen. Philosophie
und Dichtung: Auslegbarkeit. Dichtung und Metaphysik.
ERSTES KAPITEL
DAS PHÄNOMEN DES OFFENEN UND DIE WELTERFAHRUNG S. 19
§ 1 Das metaphysische Fragen nach dem Offenen S. 19
§ 2 Einführung ins Phänomenallogische:
a) freier Entwurf: Welt als Abgrund des Freyen. Die Phänomena- S. 21
lität des Menschseyns: das Im-Weltspruch-seyn. Nachwelt und
Unweit. Ek-sistenz als Außer-Welt-wollen. Transcendenz als
Gegenriß.
b) Gewinnung von phänomenallogischen Grundbestimmungen S. 24
durch Auslegung von wesensoffenen philosophischen Grundge¬
danken: das „formal Anzeigende als Wesen des Begriffs. Wesen
statt Sein.
Be
-dingenlassen der Dinge statt Begründung im Seienden.
Das „Formale als das Ab-gründige: Seyn statt Sein. Das Im-Welt¬
spruch-seyn: Hörigkeit auf Welt. Da-seyn statt Dasein. Die Reichnis
und die Notwendigkeit, den analytischen Rückstoß ins Seiende aus
dem Vorstoß ins Sein in eine Kehre ins Freye zu verwandeln. Wahr¬
heit und Entbergung. Der Zusammenhang zwischen Daseynsge-
schichte und Erscheinungsweise. Das „Formale und das Wesen des
Möglichen. Die Lichtung: Freyes aus Abgrund statt Offenheit für
Sein. Wahrheit als blindes Blicken statt Entbergung aus Lebensnot.
Die 16
εα
: Erscheinen des Wasseins und nicht An-schein des Wesens.
Der phänomenale Unterschied. Der Mensch im Freyblick Welt statt
im Notbrauch Sein. Wie der Mensch Grund des „Da und das „Da
Grund des Menschseins ist. Nachträglichkeit des Nichts als Phänomen.
Welt als Schickung und die Daseynsgeschichte.
c) Ursprünglichkeit von Welt und Werk. Aus-legung von Dichtung S. 40
ins Freye.
§ 3 a) Das „Operieren mit Belegstellen. Rilkes Welterfahrung: Der S. 41
Schauende. Phänomen als transcendentales Gebilde oder als Wahres,
Schauen als „Wesensschau oder als Gegenblick im Ereignis. Die
Forderung nach zweibahnigem Lesen von Dichtung, b) Der „geistige
Analphabetismus, c) Rilkes Abweisung der Psychoanalyse und die
analytische Grundhaltung der Metaphysik überhaupt
(Descartes
Reguláé
ad directionem
ingemi). Die
ccvaCôetader
Metaphysik.
Das Schauen als wesenhaftes Schonen.
§ 4 Die Welterfahrung. Der Bezug: Wahrheit und
Un
Verborgenheit. S. 53
Phänomenale Größe. Die zwei Grundhaltungen zur Welt: das
(Gewähren-)Lassen (patior als
pateo)
und das Vergegenständigen.
Das Wesen der metaphysischen Reflexion (das Verbiegen).
§ 5 Klein und Groß als phänomenale Bestimmungen. Die „mathema- S. 58
tische Fragestellung in Philosophie und Wissenschaft. Vom Wesen
des Dinges.
§ 6 Das phänomenale Offene. Vom aus-legenden Lesen: Eingenommen- S. 62
heit
durch Seiendes als Welt-Hörigkeit. Dichtung als einzige Weg¬
weisung ins Wahre, ihre Auslegung als Vorbereitung zum phäno¬
menallogischen Denken und zur Aufgabe einer Überwindung der
Metaphysik.
ZWEITES KAPITEL
DER ABFALL VON DER GRUNDERFAHRUNG S. 71
Vom
DASS
des metaphysischen Irrweges
§ 7 Phänomenwidriges aus Fehlaneignung der Grunderfahrung und S. 71
Übertragung von Welt-Hörigkeit auf Welt. Ding und Tier: Verwechs¬
lung des Anscheinens mit dem Sich-Erscheinen. Die große Nacht,
die erste Elegie.
Vom WIE und WARUM der Irrwege ins Metaphysische S. 75
Vom Belang als „Brauchen
§ 8 Das Verfallen ins Begründenwollen: die neunte Elegie. Anwesen S. 75
als
εντελέχεια
und als Anblick (Wahres).Vom phänomenallo¬
gischen Umschlag. Die Sicherung des Mahnrufes Welt in Sein und
Brauchen. Mahnen und Freyen als Wahrheit des Wesens von Welt.
_ 2 —
Von der Welt als „nur Hiesigem
§ 9 Die Verkehrung der transcendentalen Ausschlagsspanne in kosmo- S. 79
-ontologische
Unterschiede. Die Innerlichkeit als Zugang zum Ganzen.
Phänomenale Endlichkeit. Die Wiederkehr von Wesen und dessen
„Ewigkeit . Die Geschichtlichkeit der existenzialen Vorherrschaft
mißdeutet als kosmo-ontologische Verbannung von Wesen und Welt.
Geist als Grundbestimmung von Ding und Welt. Die Notwendigkeit
des Freisprechens der Grundworte.
§ 10 Der phänomenale Unterschied. Nietzsches „Unschuld des Werdens . S. 88
Das „Erlebnisintensive und das Wesen des Dinges. Phänomenale
Vollkommenheit und Unendlichkeit. Berechnete, bewahrende, ver¬
strömende Zeit. Vielfältigkeit des Anspruches auf Sicherung der
Dauer.
§ 11 Das Mißverständnis des „Unsichtbaren . Vom Nachsprechen der S. 91
Überlieferung. Das Mißverständnis des Todes als Überwindung der
Zeitwelt ins Ganze aus der Fehldeutung des Phänomens der „Milde .
Deutung und Auslegung. Metaphysische Verkehrung als abirrende
Abkehr einer phänomenalen Zukehrung.
-3 -
Vom Menschen als Verinnerung von Seiendem für das Sein
§ 12 Von der Notwendigkeit des Aus-legens aus dem Metaphysischen S. 97
ins phänomenal Sachliche oder vom Schritt zurück ins Wahre anstelle
der seinsgeschichtlichen Zurückführung ins Metaphysische.
Von Welt und Ding aus:
a) Verinnerung ins Innere aus Verstrickung in Existenz: der Bezug S. 98
der Per-son erscheint als Betroffenheit einer Seele.
b) Der Bezug als Begabung mit weltgelösten, ewigen, rein inner- S. 99
liehen Möglichkeiten des Werdens. Befangenheit im Subjektiven er¬
zeugt das Mißverständnis, Entzogenes als Freyendes sei nur noch
weltgelöste Vorstellung. Idee und
Eidos. Die
phänomenale Bestim¬
mung des Schweren (Entzogenes), des Schwer-Nehmens als Wahr-
Nehmen und des Überwiegens.
c) Die Fehldeutung des Bezuges im Sinne einer Angewiesenheit des S. 101
Seienden auf Rettung durch den Menschen als Sammel- und Durch¬
gangsstelle des Rückzuges ins Sein. Welt als Freyen ins Denken. Das
Abgründige des Freyens als das Unumgängliche des Ereignisses. Die
Vorherrschaft der Existenz. Der Wechselriß Welt als Streit oder als
Rückzug, Flucht ins Sein.
d) Die neuzeitlich durchgängig wütende Entwesung als Steigerung S. 105
des Willens der Erde zur Umsetzung ins Unsichtbare des Menschen¬
herzens. Rilkes „Sozialismusbrief und seine politische Stellungnahme.
§13 Vom Menschen aus:
a ) Bleibt der Mensch beseelter Leib,
animal
rationale, so belangt die S. 108
Reichnis seine „Innerlichkeit .
b ) Dargereicht wird auch nur der Seele. Das Leiden als Rückkehr ins S. 109
Wesen, Fortriß aus Entzug, Transcendenz, Überleitung ins Freye oder
als Befreiung von Welt zur reinen Innerlichkeit,
c ) Verinnerung, der Schutz des Wahren vor Welt im Menschen» S. 110
herzen, aus mißverstandener Sorge im Unwesen. Der Mensch als
Zwischenstufe innerhalb der Rückbewegung ins Sein. Zum Elegienbrief.
d ) Losgelöste Entrückung, das Beseligende absoluter Weltdurch- S. 112
dringung gegenüber der Abgetrenntheit der Existenz begünstigt den
Irrgang ins Innerliche. Transcendenz und Seyn, Ek-sistenz und
Per-son, Welteinstimmigkeit. Das äußerste Außersich transcenden-
taler Weitentrückung als Gefahr des äußersten Insich monadischer
Weltblende. Phänomenaler Gehalt der Erfahrung vom Weltinnenraum.
§ 14 Das Mißverständnis des Inneren und der Mensch als Weltdurchreiche. S. 116
Die
transcendentale
Verirrung und die Ek-sistenz. Die Aufgabe der
Gewinnung einer Haltung
transcendentalei
Inständigkeit verkehrt
sich in eine Flucht in psycho-ontologische Verinnerlichung (Wendung
zum Bewußtsein).
DRITTES KAPITEL
VOM WESEN DES RAUMES S. 119
§ 15 Der phänomenale Raum als Ereignis des Zwischen. Reichnis, S. 119
Raum-Einbruch und dingen. Freyraum, Umraum und Meßraum.
Wechseleröffnung zwischen Ding und Raum. Gebiet und Gegend.
Die transzendentale und die daseinsmäßige Raumauffassung.
Der Entwurf als Antwort. Der phänomenale Umschlag, der Grund¬
satz der Substantialität und die Meta-Physik. Das Monadenartige
des Daseins. Wesen des Raumes als Einräumen des Wesens.
§16 Das Eigenwesen des Raumes: atmosphärische Spannung. Raum S. 124
und Ausdehnung. Spannung als Grundbestimmung der Reichnis.
Sphäre und Freyes. Die Scheu als Freigabe. Atmos, das Wehende,
als Wesen des Zwischen. Der Wind und das Einräumen. Existen-
ziales Mißverständnis des Raumes als Weltinnenraum.
§ 17 Die Widerspenstigkeit der Existenz und das Wesen der In-dividualität : S. 128
unbeteiligte Undurchdringlichkeit. Das absolute Subjekt, die
„Person , die „undurchdringliche,
atome
Subjektivität und das
Wesen vom ursprünglich Einräumenden. Der Weltinnenraum.
§18 Das
transcendentale
Aufgehen im Verströmen verfehlt das Moment S. 131
der Einspannung im Einräumen und verfällt der In-dividualität aus
Innerlichkeit.
§ 19 Die Abgründigkeit der Welt: Rilkes Grabspruch. Der dreifache S. 134
Widerspruch: Welt blickt abgründig; Welt blickt als reines Blicken;
Welt blickt blind. Der phänomenale Umschlag und das Ursprüng¬
liche. Aus dem Grabspruch spricht mitten im neuzeitlichen Toben
des reddendum (das geschichtlich Machtende des
princípium
reddendae rationis) der stille Gegenanspruch des repellendum.
§20 Aufklärung zweier Mißverständnisse: das phänomenale
repellendum S.
140
als Bändigung des reddendum. Das repellendum als wesensverschieden
vom ideologischen repudiandum (der Forderung der repudianda
ratio,
auf die sich das Abendland hat wieder verpflichten lassen).
Das mortificandum, die das Abendland beherrschende Forderung
nach Selbstauflösung, als jedem anderen „Geschick vorgeordnetes
geschichtlich Machtendes im Abendland. Dichtung als höchste
Entsprechung: ihre Angewiesenheit auf Denken bei der Aufgabe
der Läuterung vom Metaphysischen.
§ 21 Vom mehrfachen meta-physischen und vom metaphysischen S. 143
Schein. Sein Ursprung nicht aus grenzüberschreitender Erweiterung
des reinen Verstandes, sondern aus der Vorherrschaft der Existenz
und der Weltvergeßlichkeit des
Stiftens.
VIERTES KAPITEL
VOM WESEN DER EHRFURCHT S. 147
§ 22 Das zwiespältige Wesen der Dichtung. Das Wesen der Neuzeit — S. 147
auch im Willen zum Willen — als Vollzug der Nieder-Tracht aus
Vollendung christlicher Metaphysik.
§ 23 Welt als Geschick. Das entscheidende Wissen vom Wesen der S. 151
schicklichen Haltung zur Welt. Die Vielfalt der Grundhaltung zur
Welt. Das Wesen des Schönens als Scheinenlassen.
§ 24 Das Wesen vom Abschied. Das Deuten als Gemeinverständlich- S. 154
machen. Der existenziale, der
transcendentale
Abschied; der Ab¬
schied aus Verströmen, der Abschied aus Erstarren. Das wesen¬
hafte Fühlen. Die zweite Elegie.
§ 25 Das Phänomen der
Αΐδως
: als Wesen der Welt und als S. 164
weltgerechte Haltung.
§26 Vom Wesen der
ere:
als Wesen der Welt und als weltgerechte Haltung. S. 166
Das phänomenale Sprachumfeld zu Ehre. Die Furcht als Verhalten¬
heit im Reinen.
STELLENVERZEICHNIS S. 171
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