Kultureller Kannibalismus: Übersetzungen der Anthropophagie

Kultureller Kannibalismus - als Metapher für die Einverleibung und Transformation des Anderen - gilt insbesondere im Brasilien des 20. Jahrhunderts als poetologisches und kulturtheoretisches Paradigma. Die im Modernismus der 1920er Jahre proklamierte Bewegung der Anthropophagie zelebriert das Versch...

Ausführliche Beschreibung

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Format: Elektronisch E-Book
Sprache:German
Ausgabe:1. Auflage
Schlagworte:
Online-Zugang:DE-B1533
DE-860
DE-859
URL des Erstveröffentlichers
Zusammenfassung:Kultureller Kannibalismus - als Metapher für die Einverleibung und Transformation des Anderen - gilt insbesondere im Brasilien des 20. Jahrhunderts als poetologisches und kulturtheoretisches Paradigma. Die im Modernismus der 1920er Jahre proklamierte Bewegung der Anthropophagie zelebriert das Verschlingen europäischer Kulturformen als Medium des Widerstands sowie einer eigenen Identität. Der ›böse Wilde‹, der aufsässige Menschenfresser, wird zum Symbol für Transkulturation schlechthin. Als Modell kultureller Aneignung hält die Anthropophagie unter dem Schlagwort eines ›kannibalischen Übersetzens‹ Einzug in den translationswissenschaftlichen Diskurs. Die Fragen, denen die vorliegende Studie nachgeht, sind folgende: Inwiefern lässt sich das Lesen und Übersetzen des Anderen als Akt des Verschlingens denken? Steht die kannibalische Metaphorik aufgrund der ihr inhärenten Gewalt nicht stets im Zeichen des Verlusts - des Eigenen wie des Fremden? Welche Möglichkeiten, aber auch welche Probleme birgt der Begriff eines kannibalischen Übersetzens? Und lässt sich die Aporie, in die Kannibalismus letzten Endes mündet, mithilfe der Dimension des indigenen Denkens auflösen?
Beschreibung:1 Online-Ressource, 1 Online-Ressource (268 Seiten)
ISBN:9783826080852