Sigmund Freuds figürliche Psychoanalyse: der "Moses" Michelangelos und die Sammlung von Idolen

Sigmund Freuds Untersuchung des Moses von Michelangelo sowie seine Sammlung antiker Kleinskulpturen bieten, gemeinsam betrachtet, Elemente einer visuellen Psychoanalyse, die dem ikonoklastischen Grundzug dieser Wissenschaft widerspricht. Freud bezog seine Statuetten in die Behandlungspraxis ein und...

Ausführliche Beschreibung

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
1. Verfasser: Bredekamp, Horst 1947- (VerfasserIn)
Format: Buch
Sprache:German
Veröffentlicht: Basel, Schweiz Schwabe Verlag [2023]
Schriftenreihe:Jacob Burckhardt-Gespräche auf Castelen Band 39
Schlagworte:
Online-Zugang:Inhaltsverzeichnis
Zusammenfassung:Sigmund Freuds Untersuchung des Moses von Michelangelo sowie seine Sammlung antiker Kleinskulpturen bieten, gemeinsam betrachtet, Elemente einer visuellen Psychoanalyse, die dem ikonoklastischen Grundzug dieser Wissenschaft widerspricht. Freud bezog seine Statuetten in die Behandlungspraxis ein und ließ sich auch selbst von ihnen inspirieren. Seine Sammlung, das zeigt dieser Band, ist ein Schlüssel für seine Wissenschaft des Unbewussten. Um ihre Wirkung zu nutzen, musste Freud diese Form der Behandlungspraxis verbergen, sie «verhüllen». Wenn man diese Motive berücksichtigt, ist zu erschließen, wie stark die Psychoanalyse als ein Ort der Befreiung von kulturellen Zwängen gedeutet werden kann: Freuds Beschäftigung mit dem Moses und seine Sammlung waren die Antipoden zum mosaischen Bilderverbot. Auf diese Weise konnte er den unterkundigen Bildern der Traumata einen Freiheitsraum vermitteln, in dem sich diese bewältigen ließen.
Beschreibung:160 Seiten Illustrationen, Pläne
ISBN:9783796547874