Migration, frühe Elternschaft und die Weitergabe von Traumatisierungen: Das Integrationsprojekt »ERSTE SCHRITTE«
Wie können Kinder aus Migrations- und Flüchtlingsfamilien in unsere Gesellschaft integriert werden? Das Buch gibt einen Überblick über jüngste psychoanalytische, neurobiologische und entwicklungspsychologische Befunde zur frühen Elternschaft in Familien mit Migrationshintergrund und zeigt, wie Erken...
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Format: | Elektronisch E-Book |
Sprache: | German |
Veröffentlicht: |
Stuttgart
Klett-Cotta
2016
|
Ausgabe: | 1st ed |
Schlagworte: | |
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Zusammenfassung: | Wie können Kinder aus Migrations- und Flüchtlingsfamilien in unsere Gesellschaft integriert werden? Das Buch gibt einen Überblick über jüngste psychoanalytische, neurobiologische und entwicklungspsychologische Befunde zur frühen Elternschaft in Familien mit Migrationshintergrund und zeigt, wie Erkenntnisse aus der Traumaforschung konkrete Anwendung finden können. Angesichts der großen Anzahl neu eintreffender Flüchtlinge stellt sich zunehmend die Frage ihrer Integration. Ob sich Migranten in ihrem Gastland als willkommen, zugehörig und aufgenommen erleben oder als Eindringlinge, Schmarotzer oder Konkurrenten um Arbeitsplätze ist ein entscheidender Faktor für die psychosoziale Situation der gesamten Familie, besonders aber der Kinder. Hier setzt das Integrationsprojekt ERSTE SCHRITTE an, in dem Familien mit Migrationshintergrund nach der Geburt ihrer Kinder bis zum Eintritt in den Kindergarten von geschulten Mitarbeiterinnen betreut werden. Das Projekt könnte Vorbild sein für weitere bundesweite Maßnahmen auf diesem Feld. • Fallbeispiele aus Therapien und Präventionsmaßnahmen • Neurobiologisches Grundwissen über frühe Elternschaft • Neueste Erkenntnisse der frühkindlichen Spracherkennung und -entwicklung • Erkenntnisse der Traumatherapie für die besonders störanfälligen ersten Lebensmonate • Hilfsmaßnahmen für Menschen mit Migrationshintergrund, besonders für Flüchtlinge, Asylbewerber und traumatisierte Personen • Bedeutung kultureller Faktoren für das Gelingen und Scheitern von Förderangeboten - Grundbausteine für den richtigen Umgang und die Integration von Migrantenfamilien Fallbeispiel: Der vierjährige afghanische Junge aus der Frankfurter Präventionsstudie sprach kein deutsches Wort. Erst als es der Leiterin der Kindertagesstätte gelang, die schwer traumatisierte und depressive Mutter aus ihrer Zweizimmerwohnung heraus in den Kindergarten hinein zu holen und sie an einigen Aktivitäten zu beteiligen, konnte Abib von einem Tag auf den anderen deutsch sprechen. Migranteneltern haben nicht selten Vorbehalte oder hegen Misstrauen gegen die ihnen fremde, unverständliche Kultur und Sprache des Gastlandes. Da sie aber davon abhängig sind, im Gastland bleiben zu können, werden sie diese Vorbehalte nicht äußern. Sie werden vor allem bei der Erziehung und Bildung ihrer Kinder, bei den Integrationsbemühungen formal allem zustimmen, was für erforderlich und gut gehalten wird, auch den demokratischen Grundregeln eines Rechtsstaates und dem Spracherwerb. Innerlich bleibt jedoch eine ambivalente Haltung vorherrschend, weshalb sie ihren Kindern unbewusst entsprechend gegenteilige Signale vermitteln. |
Beschreibung: | [1. Aufl.] |
Beschreibung: | 1 Online-Ressource (320 Seiten) |
ISBN: | 9783608203363 |
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spelling | Migration, frühe Elternschaft und die Weitergabe von Traumatisierungen Das Integrationsprojekt »ERSTE SCHRITTE« Marianne Leuzinger-Bohleber, Judith Lebiger-Vogel, Patrick Meurs 1st ed Stuttgart Klett-Cotta 2016 1 Online-Ressource (320 Seiten) txt rdacontent c rdamedia cr rdacarrier [1. Aufl.] Wie können Kinder aus Migrations- und Flüchtlingsfamilien in unsere Gesellschaft integriert werden? Das Buch gibt einen Überblick über jüngste psychoanalytische, neurobiologische und entwicklungspsychologische Befunde zur frühen Elternschaft in Familien mit Migrationshintergrund und zeigt, wie Erkenntnisse aus der Traumaforschung konkrete Anwendung finden können. Angesichts der großen Anzahl neu eintreffender Flüchtlinge stellt sich zunehmend die Frage ihrer Integration. Ob sich Migranten in ihrem Gastland als willkommen, zugehörig und aufgenommen erleben oder als Eindringlinge, Schmarotzer oder Konkurrenten um Arbeitsplätze ist ein entscheidender Faktor für die psychosoziale Situation der gesamten Familie, besonders aber der Kinder. Hier setzt das Integrationsprojekt ERSTE SCHRITTE an, in dem Familien mit Migrationshintergrund nach der Geburt ihrer Kinder bis zum Eintritt in den Kindergarten von geschulten Mitarbeiterinnen betreut werden. Das Projekt könnte Vorbild sein für weitere bundesweite Maßnahmen auf diesem Feld. • Fallbeispiele aus Therapien und Präventionsmaßnahmen • Neurobiologisches Grundwissen über frühe Elternschaft • Neueste Erkenntnisse der frühkindlichen Spracherkennung und -entwicklung • Erkenntnisse der Traumatherapie für die besonders störanfälligen ersten Lebensmonate • Hilfsmaßnahmen für Menschen mit Migrationshintergrund, besonders für Flüchtlinge, Asylbewerber und traumatisierte Personen • Bedeutung kultureller Faktoren für das Gelingen und Scheitern von Förderangeboten - Grundbausteine für den richtigen Umgang und die Integration von Migrantenfamilien Fallbeispiel: Der vierjährige afghanische Junge aus der Frankfurter Präventionsstudie sprach kein deutsches Wort. Erst als es der Leiterin der Kindertagesstätte gelang, die schwer traumatisierte und depressive Mutter aus ihrer Zweizimmerwohnung heraus in den Kindergarten hinein zu holen und sie an einigen Aktivitäten zu beteiligen, konnte Abib von einem Tag auf den anderen deutsch sprechen. Migranteneltern haben nicht selten Vorbehalte oder hegen Misstrauen gegen die ihnen fremde, unverständliche Kultur und Sprache des Gastlandes. Da sie aber davon abhängig sind, im Gastland bleiben zu können, werden sie diese Vorbehalte nicht äußern. Sie werden vor allem bei der Erziehung und Bildung ihrer Kinder, bei den Integrationsbemühungen formal allem zustimmen, was für erforderlich und gut gehalten wird, auch den demokratischen Grundregeln eines Rechtsstaates und dem Spracherwerb. Innerlich bleibt jedoch eine ambivalente Haltung vorherrschend, weshalb sie ihren Kindern unbewusst entsprechend gegenteilige Signale vermitteln. Asylanten Asylbewerber BAMF Betreuung Eingliederung emotionale Gewalt Entwicklungspsychologie Flüchtlinge Flüchtlingsdrama Flüchtlingsfamilie Förderangebote Förderung Frühe Hilfen frühkindliche Spracherkennung Frühprävention Integration Integrationsarbeit Integrationswillig Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapie Kinder- und Jugendpsychiatrie körperliche Gewalt Migranten Migrantenkinder Migrationsfamilie Migrationshintergrund Migrierende PITT Posttraumatische Belastungsstörung Prävention Präventionsstudie Psychiatrie Psychoanalyse Psychodynamik Psychodynamisch Imaginative Traumatherapie Psychodynamische Therapie Psychologie Psychosomatik Psychosomatische Therapie Psychotherapie Psychotraumatologie PTBS sexuelle Gewalt Sozialarbeit Soziale Arbeit tiefenpsychologie Trauma Traumafolgestörung Traumatherapie Traumatisierung Willkommenskultur Leuzinger-Bohleber, Marianne edt Lebiger-Vogel, Judith edt Meurs, Patrick aui https://elibrary.utb.de/doi/book/10.5555/9783608203363 Verlag URL des Erstveröffentlichers Volltext |
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